Crowdfunding Kickstarter Smalltalk

@Glgnfz:
Hindert irgendjemand die "rechtschaffenen Verlage" daran, selbst einen Kickstarter für ihre Projekte aufzumachen?
Evil Hat hat das doch bereits gemacht und Fred Hicks(ein Podcast wurde wegen seiner Aussagen zum Thema weiter oben in diesem Thread verlinkt, bin grad zu faul zu zurückblättern) ist anscheinend ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis.
 
Naja, vielleicht soll Kickstarter auch garkein Onlineshop sein. Vielleicht geht es garnicht darum, dass ich da ein Produkt bestelle.
Es gibt mehr als ein Projektstarter die Kickstarter durchaus direkt, in ihren Vorstellungsvideos, als (Vorbestell-)Möglichkeit bezeichnen sowie die entsprechenden Award Stufen dahingehend bewerben.

Naja, und dann bin ich persoenlich der Ansicht das sich Kickstarter formidabel als Plattform für Vorbestellungen mit Mindestaufkommen macht. Ebenso wie Ebay als Auktionshaus. Amazon als Einzelhandel für Allerlei mit Marktplatz. Nun oder der Weblieferservices meines Supermarkt.
 
Ich frag mich nur warum man für ein Pen&Paper RPG Fundraising braucht?

Die Kosten für so ein Buch sind ja nicht annähernd zu vergleichen mit den Kosten eines Computerspiels.

Ich selber bastle doch recht viel und meine Kosten belaufen sich gegen 0. Sicher ich hab noch nix veröffentlicht, liegt aber in erster Linie daran das ich, was sowas betrifft, doch recht perfektionistisch bin und Texte, immer und immer wieder neu schreibe weils mir nicht passt, oder auch Inhalte völlig umkrempel. Vermutlich werd ich nie was veröffentlichen mit meiner Einstellung XD. Aber meine Kosten sind derzeit trotzdem bei 0. Trotz Layout und Bilder, etc.
 
Professionelles Layout das über Word hinausgeht kann nicht jeder.
Ein professionelles Produkt MUSS Illustrationen haben. Kann auch nicht jeder.
Ein professionelles Produkt sollte bei mehreren Leuten, die nicht den Autor kennen (oder zumindest gaaaanz sicher nicht gehemmt sind durch die Bekanntschaft) lektoriert werden.
Eine ISBN Nummer (so es ein echtes käuflich zu erwerbendes Produkt sein soll) kostet Geld.
Das Drucken und Binden lassen kostet Geld. Wenn es farbig, hardcover oder oder sein soll dann noch mehr.

Und dann gehen wir immer noch davon aus, dass derjenige das als reines (!) Hobby machst.
Wenn ich täglich in etwas 4-5 Stunden Arbeit stecke. Dann würde ich gerne dafür entlohnt werden. Nicht im Sinne von "das ist mein Job, da will ich halt Geld für haben" sondern im Sinne von "Das ist mein Herzblut und ich möchte mein Werk nicht dadurch entwerten, dass ich bestimme das es keinen Wert hat" und im Sinne von "ich habe soviel Geld (=Zeit) da rein gesteckt, dass ich einfach ein bißchen zurück kriegen muss um meinen Lebensstandard zu halten".

Die Kosten für ein kleines Computerspiel liegen ja auch bei zig 1000 Euro während man eine Mini Ausgabe für ein Buch durchaus schon mit einem drei stelligen Betrag hinkriegen kann. Trotzdem ist das für viele zu viel um es einfach zu verschenken oder auch nur auszulegen. Gerade beim Auslegen gibt es da noch so eine Sache.
Wenn ich glaube das Ei des Kolumbus was RPG angeht entdeckt zu haben und erstmal 1000 Euro reinpumpe in der Hoffnung auch mindestens 1000 Euro wieder raus zu kriegen... und dann kaufts keiner. Das Risiko kann ich mir nicht leisten (und aus den obigen Gründen würde ich es je nach betriebenen Aufwand eben auch nicht umsonst rausgeben können/wollen). Bei Kickstarter kann ich mir erst das Geld sichern und dann als "Auftragsarbeit" dran werkeln.
 
PS: Wenn sich deine Kosten auf 0 Euro belaufen schreibst du mit Open Office und illustrierst mit GIMP ?
 
Ich schreibe mit open office, das stimmt wohl. Aber layout wird mit ganz anderen Programmen gemacht, meine Freundin und dessen Freundin sind Graphikerinnen, das ist wohl mein Glück. ; ) Zeichnen kann ich auch ein wenig imd die beiden Graphikerinnen auch, auch das scheint mein Glück zu sein. ; )
Für Illus braucht man übrigens gar keine Programme, kann aber natürlich welche verwenden wenn man den will (PS oder Illustrater, oder, oder, oder).

Natürlich kostet so ein Rollenspielbuch auch Geld. Aber so ein Computerspiel verschlingt ganz schnell 100k Euro, hier kann ich Fundraising vielleicht noch verstehen. Aber wenn ich vielleicht 5 bis 10k Euro für ein Rollenspielbuch ausgeben muss und dafür Fundraising brauche dann bin ich schlicht zu feige was zu investieren. Ich bin der Meinung, wenn ich den großen Coup landen will dann muss ich auch bereit sein dafür was zu investieren. Ich würds unfair finden wenn jemand ganz viel Geld ohne Risiko verdienen könnte weil er alles geschenkt bekommen hat. Ich emin so kanns ja echt jeder probieren, es gibt ja nix zu verlieren

Ich persönlich würde fundraising nur dort unterstützen wo ich sehe das einfach zu viel Kapital gebraucht wird als das ein paar Leute aufstellen könnten. Das Kapital für ein Rollenspielbuch würd ich jedoch nie raisen..

Ein weiteres Problem bei Fundraising sehe ich im Marketing. Hier gilt ja wie überall wer das bessere Marketing hat bekommt mehr. Bei herkömllicher Kaufsweise kann ich aber an dem Marketing vorbei das Produkt auch mal testen oder testen lassen bevor ich kaufe. Bei Fundraising kann ich das aber nicht. Hier muss ich den Marketing glauben.
 
Meine Meinung: Unsinn!
1. Ich habe nicht 5k. Viele haben das nicht. Viele können das auch nicht einfach mal so sparen. Aber viel wichtiger...
2. Ich binsehr FROH wenn es jeder probiert. Wenn ich jetzt auf Kickstarter gehe und 1000 verschiede RPG Projekte sehe dann ich das ein Grund zur Freude! Nicht weil mir die Leute dahinter wichtig sind und ich denen den Erfolg gönne, sondern weil ich davon ausgehe das bei den 1000 Projekten mindestens 50 dabei sind die ich gut finde und vielleicht sogar 15 die ich genial finde und am Ende sogar 1-2, die für mich eine Offenbarung wären. Desto mehr Auswahl ich/man kriegt, desto besser kann man fördern was einem gefällt. Davon ausgehend, dass es genug andere Leute gibt die denken wie ich, werden also aus meiner Sicht bessere Produkte produziert.
 
Findest du meinen Marketingeinwand auch unsinn?

Und würdest du alle 1000 Projekte unterstützen? Oder freust du dich, das andere das einfach blind tun und du dann eventuell das beste davon kaufst?
 
Ich kann da Shadom nur zustimmen. In der heutigen Geschäftswelt kommt es nicht darauf an, wie mutig man ist und wie entschlossen man hinter seinem Produkt steht, sondern schlichtweg darauf, dass am Ende die Summe unter dem Strich stimmt und ein Plus bei raus kommt.
Mir ist es VIEL lieber, dass ein Spielentwickler über einen Kickstarter ein wenig erfolgreiches Produkt startet - oder eben nicht - und dabei kein großes Risiko trägt, als dass er an der Verwirklichung seines Traumes vom eigenen Rollenspiel bankrott geht. Denn im ersten Fall kann er immer noch ein anderes System schaffen oder weiter in der Szene aktiv bleiben und muss nicht Insolvenz anmelden. Was nutzt es zudem, wenn eigentlich ein tolles Produkt heraus kommt, aber leider in einer zu großen Auflage, so dass das System trotz Erfolg in der Spielergemeinschaft zu unrentabel wird und nicht weiter betrieben wird? Dann lieber ein Kickstarter!
 
Dein Marketingeinwand ist tatsächlich berechtigt und auch mein größter Kritikpunkt (Katze im Sack kaufen).
Daher halte ich es wichtig zu überprüfen wer das Projekt durchführt und was derjenige schon vorher gemacht hat. Das ist meine einzige Möglichkeit mich was die Qualität angeht abzusichern. Allerdings.. wenn die Idee zu genial ist bin ich auch bereit das Risiko einzugehen.

Die andere Frage betreffend:
Ich würde bei 1000 Projekten vermutlich nur die 1-2 unterstützen die für mich wie eine Offenbarung klingen. Ebenso würde ich auf die Schwarmintelligenz setzen und vermuten, dass die besseren (nicht zwingend die besten) auch erfolgreich sein werden. Tatsächlich glaube ich aber das bei so einem übersättigten Markt bestimmt 950 Projekte nicht durchkommen. Das ist aber gut! Den %tual haben wir die besseren Projekte verwirklicht und durch die größere Auswahl sind wir vermutlich dann auch absolut besser dran als vorher.
 
Findest du meinen Marketingeinwand auch unsinn?
Ich persönlich finde den Einwand besonderen Unsinn.
Das Marketing hält keinen davon ab das Produkt im Rahmen des vorhandenen zu testen. Zumal keiner auf das Marketing durch Kickstarter verzichten muß. So gibt es Spiele die nur für eine Farb-Version ein Kickstarter erhalten oder zur Finanzierung einer bestimmten Marketing-Kampagne.

Zumal man die wenigsten Projekte ganz blind unterstützt.
Das heißt ich habe mir alle 17 Projekte für die ich pledgede (nur Main-Account, hab zwei weitere) angesehen.
Von den allermeisten bekam ich auch wesentlich mehr zu sehen als bei einem normalen Blindkauf. (Sei's Comics, TV-Serien, RPGs, CD oder was ich mir sonst so hole weil mir die Verpackung sagt. Kauf mich)
 
Ich kaufe aber gerne mal Blind ein.
Sei es bei Amazon, beim wilden stöbern.
Nun oder wenn ich nur 10-60 Minuten hab um den FNAC nach Comics & anderen coolen Sachen zu durchstöbern.
 
Eine andere Sache ist ja die das man das, was die Leute machen die ein Projekt raisen, früher Investment genannt hat. Ein Investor trägt ein gewisses, manchmal sogar das gesamte Risiko. Der Lohn für dieses Riskio war eine Beteiligung. Jetzt würde ich nur noch das Risiko tragen!

Wie gesagt bei wirklich großen Projekten, die ich auch für wirklich sinnvoll erachten würde, würde ich auch raisen. P&P RPGs und auch Computerspiele sind für mich zwar ein tolles Hobby (und ich spiele wirklich viel, fast jedes Wochenende P&P RPG) aber nicht sinnvoll genug um mich an Fundraisingprojekte zu beteiligen. Bei Hilfsprojekten schaut das bei mir schon anders aus aber auch hier bin ich immer sehr skeptisch weil man nie weiss was am Ende mit dem Geld wirklich gemacht wird.
 
Kickstarter war ja als ursprünglich als Plattform über kreative Projekte geplant, die Risikokapitalgeber brauchen, die noch mutiger sind als der typische amerikanische VC. Oder die eben gar keinen finanziellen Gewinn abwerfen, sondern die Welt einfach ein bisschen besser machen, indem ein neuer Roman, ein neuer Film, ein Konzert usw. stattfinden kann und damit an dem klassischen Konzept einer Investition, die dann auch monetäre Früchte trägt, folgen.

Tim Schafer hat es zuvor mit seiner Idee eines Point&Click-Adventures ja nicht geschafft, einen VC zu finden, da diese lieber ihr Geld in "sichere" Konzepte investieren wollten. Er musste erst mit Kickstarter der Welt beweisen, dass es da draußen eine Gruppe von wohlhabenden Point&Click-Adventure-Fans gibt, die so sehr das Spiel spielen wollen, dass sie bereit sind, hohe Beträge nur für ein Versprechen zu geben.

Wenn man investiert, sei es eine Idee oder in ein finanziell vielversprechendes Unternehmen, ist es immer ratsam, dass man nur das investiert, was einem nicht wehtut, wenn es weg ist. Der große Vorteil einer Crowdfunding-Plattform ist, dass sie viele Leute sammeln kann, denen es nicht weh tut, wenn sie $10 oder $20 verlieren, die sich gut dabei fühlen, wenn sie etwas "für die gute Sache" tut, wenn sie dadurch einem Traum folgen können und wenn sie dadurch speziell behandelt werden (regelmäßige kurze Status-Updates können wunder wirken) und in der Summe ist es dennoch eine vielversprechende Summe Geld.

Andere haben gesagt, man kann ja ein Rollenspiel für 0€ produzieren. Vielleicht wenn man von Luft und Liebe leben kann und auch Computer, Internetzugang und alles weitere geschenkt bekommt. Oder wenn man sich für seinen Traum selbst ausbeutet und das Geld selbst aufbringt und das zum Selbstschutz verdrängt. Aber warum muss ein Rollenspiel denn ein Hobby-Produkt bleiben? Warum sollte man nicht 100% seiner Energie darauf verwenden dürfen und dafür bezahlt werden, dass man nichts anderes macht?

Wer als Autor sein Hobby zum Beruf machen möchte - selbst wenn nur zeitweise, so lange er eben an dem Buch schreibt - sollte doch mit einer adäquaten Bezahlung rechnen können. Je nachdem wo und wie und mit wem man lebt, bedeutet dies einige 1000€ pro Monat, allein für Lebenshaltungskosten. Und natürlich gilt das nicht nur für den, der die Texte schreibt, sondern auch Grafiken, Layouter, Verlag, Vertrieb, ja selbst Spieltester. Wieso werden Rollenspiele eigentlich nicht wenigstens so schlecht getestet, wie Software. Ein "funktioniert für die Gruppe des Autors" ist doch recht wenig. In dieser Beziehung macht WotC einiges besser und ich würde eigentlich auch erwarten, dass andere große Verlage ihre Kaufabenteuer einige Mal test spielen, bevor sie veröffentlicht werden. Bei Kinofilmen ist es doch auch selbstverständlich, dass diese einem Benutzertest unterworfen werden.

Wie auch immer, ob ich ein Point&Click-Rollenspiel oder ein Pen&Paper-Rollenspiel machen will - so groß ist der Unterschied auch nicht. Beide brauchen Autoren, Grafiker und einen zu koordinierenden kreativen Prozess, der keinesfalls kostenlos ist. Und wenn sich Leute finden, die ihr Geld geben (was ihnen nicht weh tut) damit andere das machen, was hoffentlich alle beteiligten lieben - dann haben doch alle gewonnen und niemand verloren.

Stefan
 
Naja, jetzt wird so getan als würde man alles was man für ein Projekt braucht nur des Projektes wegen angeschaffen. Das entspricht aber bei weiten nicht der Wahrheit. Vieles was man für ein Projekt braucht hat man auch schon vorher aus anderen Gründen angeschafft und kann man deshalb nicht wirklich als Projektkosten ansehen.

Grad im P&P RPG Bereich muss man das so nicht machen denke ich. Also mein Plan sieht da ein wenig anders aus. Ich mach das Teil fertig (was bei meinen persönlichen Ansprüchen ja nur noch Jahre dauern kann XD), ich hab ja schon alles notwendige und auch die gratis manpower die das tut weils ihnen spass macht und nicht weil sie sich einen Gewinn erhoffen. Ja man kann Dinge machen nur weil sie einen Spass machen, weil man Freude an seinen Hobby hat. Ich stell das, dann gratis als PDF ins Netz mit Spendenoption. Jeder dem dann unsere Arbeit gefällt steht es frei dann einen beliebigen Betrag zu spenden. Eventuell kommt da so viel Geld zusammen das man, wenn der Wunsch da ist eine Druckversion finanzieren kann. Ich seh da kein Problem dies auf diese weise zu versuchen.

Und grad für Point and Click-Adventures ist Fundraising nicht wirklich notwendig wie uns "Edna bricht aus" beweist.
 
Ein Rollenspielprodukt auf einen bestimmten Betrag X zu kalkulieren und diesen Betrag X per "verteilter Kleinstfinanzierung" aufzubringen, ist eine gute Möglichkeit gerade für Leute, die NICHT professionell vom Rollenspielerstellen leben (wollen/können), das Risiko auf einer vorab finanzierten und erstellten Auflage als "Ladenhüter" sitzen zu bleiben, auf Null zu reduzieren. - Kommt der Betrag X zustande, wird die Auflage produziert. Kommt er nicht zustande, dann wird die Auflage eben nicht produziert.

Soweit so gut und unterstützenswert.

Wenn man aber ein Produkt auf Betrag X kalkuliert hat und man bekommt via Kickstarter oder andere Finanzierungsplattformen nun ZEHN MAL X an Geld rübergeschoben, dann hat man wohl ein attraktives Produkt.

Die "Überfinanzierung" erlaubt dann z.B. statt einer 500er Auflage bei ZEHNFACHER Überfinanzierung z.B. eine 5000er Auflage, für die ja auch die Sponsoren sichere Abnehmer sind.

WOZU dann aber diese "Lockmittel" der oftmals billigsten Art, welche eben nicht nur zum Produzieren des ursprünglichen Produkts (auch in eventuell höherer Auflage) dienen, sondern primär den Zweck haben SO VIEL GELD WIE MÖGLICH aus möglichen Sponsoren herauszukitzeln?

Wozu muß man sich im Laufe der Finanzierungszeit noch ständig weitere "Rewards" aus dem Arsch ziehen? - Das eine Produkt, das man produzieren wollte, ist doch ein in sich abgeschlossenes Produkt/Projekt mit definitiven, vorab ja bereits fest geplanten und festgelegten Eigenschaften. - Dieses ist an sich schon attraktiv genug, daß es ausreichend Finanzierung aufbringen läßt. - Wozu dann dieses Buhlen um die ÜBER-Finanzierung?

Für jeden Faktor an Überfinanzierung, die in nur EIN Produkt plus "Überraschungs-Ei-Gimmicks" als "Rewards" fließt, könnten nämlich die Geldgeber, die Sponsoren ein WEITERES Produkt - gerade auch eines anderen Schaffenden! - finanzieren!

Produkte, die massiv Gelder durch Überfinanzierung BINDEN, sorgen letztlich dafür, daß andere Produkte eben SCHLECHTERE CHANCEN auf Finanzierung und Realisierung erhalten!

Die Unart die Sponsoren so sehr zu MELKEN, daß teils SCHOCKIEREND hohe Beträge gegenüber der ursprünglichen Produktfinanzierungskalkulation zusammen kommen, greift ja Geld aus einer NICHT BELIEBIG WACHSENDEN Gesamtmenge ab!

Die Sponsoren haben halt nur EINMAL den Betrag, den sie für Kickstarter-Projekte einsetzen können. Bei denen vermehrt sich das Gesamtvolumen der für mögliche Finanzierungen verfügbaren Gelder nicht "einfach so". - Daher ist für jedes Projekt, in das sie eine ÜBERZAHLUNG leisten, eben KEIN GELD mehr für andere Projekte da, die es auch verdient hätten, realisiert zu werden!

Es gewinnen nur die besten "Marktschreier", welche es mit banalen Werbetricks schaffen, die Sponsoren von ihrem Geld zu trennen.

Und das ist etwas, das ich an der an sich wirklich guten Kickstarter-Idee als einen UNGUTEN Ist-Stand zu kritisieren habe.
 
Da muss ich Zornhau in Maßen zustimmen.
Ich finde es nicht schlimm ein weiteren Produkteil hinzuzuaddieren, weil man sieht das Publikum ist da.
(Beispiel: Mein GRW wird sehr gut angenommen und durch die Anzahl der Sponsoren sind meine pro Stück Kosten soweit gesunken, dass ich auch noch ein Abenteuer mit ins Buch drucken kann!)
Allerdings ist dieser Aspekt wirklich hier und da zu einer Melkmaschine verkommen mit denen man den "Idioten" noch mehr Geld aus der Tasche ziehen kann.

Das ist natürlich ein fliessender Prozess. Für manche Strechgoals bin ich wirklich bereit mehr Geld zu zahlen, weil ich sie toll finde. Allerdings stört mich selbst da auch oft die Aufmachung.
Nicht ein: Uhh Leute... wir haben so viele Leute zusammen, dass wenn wir noch 1000 Euro mehr hinkriegen ich noch ein Abenteuer draufpacken kann. Hoffentlich wirds was.
Sondern: Neues Stretchgoal. Sagts allen weiter. Ein geiles Abenteuer dazu!! Ihr müsst nur ein wenig mehr Geld hinblättern.

Beides ist dasselbe, aber mich stört auch wie gesagt oft der Ton, der klarmacht: an der Ergänzung liegt dem Projekteigner gar nichts. Nur am dem zusätzlichen Geld.
 
Vieles was man für ein Projekt braucht hat man auch schon vorher aus anderen Gründen angeschafft und kann man deshalb nicht wirklich als Projektkosten ansehen.
Doch natürlich muss man das als Projektkosten sehen. Es könnte sich für das Projekt verbrauchen oder abgenutzt werden.

Grad im P&P RPG Bereich muss man das so nicht machen denke ich. Also mein Plan sieht da ein wenig anders aus. Ich mach das Teil fertig (was bei meinen persönlichen Ansprüchen ja nur noch Jahre dauern kann XD), ich hab ja schon alles notwendige und auch die gratis manpower die das tut weils ihnen spass macht und nicht weil sie sich einen Gewinn erhoffen. Ja man kann Dinge machen nur weil sie einen Spass machen, weil man Freude an seinen Hobby hat. Ich stell das, dann gratis als PDF ins Netz mit Spendenoption.
Aber damit hast du doch deinen ganz privaten Kickstarter, weil du Leute gefunden hast, dir dir Zeit und Arbeitskraft (statt Geld, was sich aber natürlich gleichsetzen lässt) zur Verfügung stellen, nur weil sie mögen, was du tust und sich auf das Ergebnis freuen.

Und grad für Point and Click-Adventures ist Fundraising nicht wirklich notwendig wie uns "Edna bricht aus" beweist.
Daedalic hat 100.000€ von Hamburg@Work bekommen, auf das Versprechen, die Diplomarbeit (deren Zustandekommen zum Teil ja wie bei jeder wissenschaftlichen Arbeit von der Allgemeinheit bezahlt wurde -- ich will hier gar nicht die kreative Leistung von "Poki" schmälern, ich finde gut, dass so etwas gefördert wird) zu einem markreifen Prototyp zu entwickeln. Update: Verlesen. Das Geld gab es für "A New Beginning". Wie Ednas Ausbruch finanziert wurde, weiß ich nicht. Ich rate mal, es gibt noch mehr Geldgeber, denn 100.000€ reicht nicht, um mit einer Firma von 8 festen Mitarbeitern und 8 freien ein Jahr an einem Spiel zu arbeiten, was in etwa passiert ist. Selbst wenn sich alle mit einem kargen Startup-Gehalt begnügen und wir mal rechnen, dass die freien für 400€ den Tag jeweils nur 60 Tage arbeiten, braucht das ein Kapital von ~600.000€. Und der Artikel, aus dem ich die Zahlen habe, spricht davon, dass man in 2008 etwa 20-25 feste Mitarbeiter beschäftigen wolle (was sicherlich eine Voraussetzung für die städtische Förderung war). Also: Die hatten einen zusätzlichen Kapitalbedarf von etwa 500.000€. Das nächste Spiel konnte dann hoffentlich von den Einnahmen aus dem ersten bezahlt werden. Inzwischen macht Daedalic ja nicht nur spiele, sondern vertreibt auch Spiele für andere, was bedeutet, ist selbst Risikokapitalgeber (oder vermittelt diese).

Stefan
 
Ups, da bin ich aber ziemlcih daneben gelegen mit "Edna bricht aus". Sorry!
Aber man kann halt nciht über alles informiert sein.

Computerprogramme nutzen sich nicht ab, was brauch ich sonst noch um ein RPG zu machen?
Ja ich hab halt zwei Leute die das mit mir machen. Aber sie machen es nciht für Gewinn sondern weil das ohnehin ihr Hobby ist.

Ansonsten kann ich Zornhau nur recht geben, er breitet das genauer aus was ich mit Marketing gemeint habe.
 
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