Und wie ich schon schrieb, implizit der Begriff einer Investition für mich (und die
Wikipedia), das Erzielen von Geldgewinnen.
Man kann es auch einfach mit dem englischen
Investment (Wikipedia) beschreiben (Das auch von
Funding aus entsprechend verlinkt wird).
Ansonsten nennen wir es
Finanzierung oder sprechen wir, um präziser zu sein von einem
Sponsoring.
Man investiert Geld in ein Projekt, in dem man einen bestimmten Betrag bei ereichen der Finanzierungssumme in das Projekt steckt, und hat die Option daraufhin entsprechende Sach- und oder Dienstleistungen zu erhalten.
Für den Umstand ist es vollkommen egal wieviel Kickstarter und Amazon für ihre Dienstleistung einbehalten.
aber Fakt ist, das Drucken eines Buches ist billig (und billiger als ich bis eben gedacht hätte) und es wäre ein leichtes gewesen, diese Druckkosten durch den Verkauf von PDFs vorzufinanzieren, auch ohne Kickstarter zu bemühen.
Es ist kein Fakt. Das was du hier aufmachst ist eine vage Annahme und imho eine Milchmädchen Rechnung.
Zunächst wird Sean Preston nicht auf Druck-Angebote in Deutschland zurückgreifen können sondern auf solche in Amerika zurück greifen. Das heißt es gilt das amerikanische Angebot auf dem Markt sowie die entsprechenden Umstände wie Beispielsweise das
CPSIA complient drucken zu lassen, amerikanischen Steuerrecht sowie ggf. anderen bürokratischen Aufwand.
Technisch gesehen erscheint es nicht im Paperback Format (also Taschenbuch) sondern "digest size", das heißt die Größe ist eine andere.
Ich kann mir vorstellen das ein Druck der lediglich 2,5€ kostet auch nur die grundlegenden Qualitätsansprüche erfüllt.
Es ignoriert völlig die Kosten die Bücher in den Handel zu bringen, die Versandkosten (Material und Versand), die Lagerkosten und die weiteren Kosten-Positionen.
Derweil verkaufte Sean Preston über Kickstarter noch keine 2.000 Bücher.
Es gibt 1.555 Backer und die Rewards mit mehreren Kopien waren nicht allzu populär.
Auch übersiehst du bei deiner Rechnung das er keine 5.000€ sondern Dollar fragte.
(Ein Betrag der bereits den Druck und Weitergabe von Büchern beinhaltet)
Das 5.000 USD sind nun nur etwa 3.470€ also nicht so unglaublich weit von deinen Annahme von Kosten von 2.500€ entfernt.
Letztlich gibt Sean Preston, nachdem ich die tremulus Seite nochmal überflogen habe und mir das Video ansah, an keiner Stelle an das Geld ausschließlich nur für den Druck zu benötigen. (Was Monte Cook betrifft, der wiederum für sein KS das vierfache als Goal setzte, so fehlen dort ebenfalls (mittlerweile?) präzise Angaben wofür das geforderte Geld genutzt wird)
Wenn der Druck bzw. die Auflage Teil des Kickstarter-Projekt ist wie z.B. bei Tenra Bansho Zero oder auch Witch Girls der Fall ist es naheliegend / häufig das Strechgoals entsprechende Auflagen Steigerungen beinhalten.
Da du ja einfach nur ein Buch haben wolltest, hätte das auch ohne Kickstarter ganz aus eigener Kraft geklappt.
Unsinn. Ich nehme nicht an das Sean Preston die 5.000 USD für tremulus ohne Kickstarter "einfach so" hätte aufbringen können. Für dich mögen fünftausend Dollar nichts sein, aber ich würde davon ausgehen das sich ein normaler Mensch, der vielleicht noch einen richtigen Job hat, das Geld nicht mal so nebenher aus den Rippen schneidet. Geschweige den das er Investoren findet oder gar dafür seinen Bankkredit belastet.
Insofern, nein das hätte nicht geklappt. Denn ich will nicht einfach nur irgendein Buch haben.
Ich will ein Buch haben wo ein Autor für die Schreibarbeit die er geleistet hat bezahlt wird, wo die Künstler für die Illustrationen die sie gemacht haben bezahlt werden, wo es eine ordentliche Qualitätskontrolle gegeben hat, wo es im Fall eines Spieles getestet haben.
Ich will ein ordentlich Buch, aus einer ordentlichen Druckerei, ordentlich angemeldet, ordentlich im Lager behandelt, ordentlich verpackt und versendet. So eins das auf Basis von anständiger bezahlter Arbeit entstanden und verschickt worden ist.
Ich möchte kein mehr oder weniger häßliches Heartbreakerprojekt wo sich jemand mit der Vorfinanzierung potentiell in den eigenen Ruin treibt und ich als Kunde ggf. sehe das man scheinbar eine billige Druckerei fand.
Für Preston war das einfach eine unwiderstehliche Möglichkeit, Werbung zu machen und viel mehr Gewinn einzufahren, als er durch den reinen Verkauf der Bücher möglich wäre, vermute ich mal. Aber das ist einfach eine Beobachtung und nichts, was ich ihm neide.
Angesichts der sehr einfachen Rechnung, der Ignorierung von Gehalt, verbunden mit Aussagen wie das 24€ einfach viel zu viel für ein Spiel sein und Mutmaßungen hinsichtlich der Motive, wirkt es schon hochgradig subjektiv.
Tatsächlich muss es ja, damit überhaupt Geld eingesammelt werden kann, der Produktionspreis für das Give-Away deutlich unter dem für den Unterstützer wahrgenommenen Wert liegen, ansonsten klappt das System ja nicht. Wer würde sonst für $10 Aufpreis zwei sechsseitige Würfel kaufen? Laut Webseite von Chessex kosten 100 Würfel, wo man eine Grafik statt der 6 anzeigt, $60 plus Versand.
Zunächst kann der Projekt-Macher kaum vorab wissen wie viele Würfel er braucht. Daneben schaffen solche Würfel auch Aufwand. Nur so als Beispiel hatte ich im Tenra Bansho Zero Thread Fotos des Projekt Macher eingestellt wo dieser zeigt wie knapp 5k Würfel aussehen.
Nun und dann scheint mir der Aufpreis von $5 pro entsprechend angefertigten Spiel-bezogene Würfel nicht unbedingt viel.
Insbesondere wenn man berücksichtigt das es nicht um einen reinen Kauf sondern auch um eine Finanzierung bzw. Sponsoring geht.
Das dieser Wert für den Unterstützer aber höher ausfällt, funktioniert IMHO nur, wenn man nicht einfach nur ein Vorbesteller sein will, sondern Teil von irgendetwas Besonderem. Und hier widersprichst du dir, so wie ich das verstanden habe.
Ich fühle mich weder als Teil von irgendetwas besonderen noch ausschließlich als Vorbesteller.
Ich sehe mich als Person die Projekte mit-finanziert, die dafür idR. einen entsprechenden Reward fordert.
Dieser Reward, wenn es ein Buch ist, zeichnet sich dadurch aus das man es durch die Finanzierung realisierte, das der eigene Name drinnen steht, das es einzigartig ist, das man es vor allen anderen bekommt, das es günstiger ist, das man nicht erst im Geschäft danach schauen muss das man weitere Bücher finanzierte, das man Goodies kriegt. Seltener ist auch der "Fair-Trade" Gedanke Motivator zum backen (Erwähnenswert hierbei: Tenra Bansho Zero und
Spears of Dawn).
Neben dem Reward finanziere ich auch Projekte mit weil ich einfach will das sie existieren.
Gerade bei den Filmprojekten (Seriously! A movie about PLAY) oder gelegentlich auch PC-Spielen (
M.O.R.E.).
Angenommen, ich wäre ein kreativer Autor und hätte ein Rollenspiel umgearbeitet und an ein cooles Setting adaptiert und möchte damit jetzt mein Geld verdienen.
Wenn ich ein kreativer Autor bin würde ich mir wünschen das ich für meine Arbeit bezahlt werde.
Wieso sollte man als kreativer Autor da kein Geld für seine Arbeit (kreativ sein, schreiben) bezahlt bekommen und die ganze Arbeit auf Vorschuss machen?
Verkaufe ich das Buch später für 20€, also 18,69€ netto, kann ich schon mal von 37380€ träumen
Und da wundert man sich wieso es auf RTL dokusoaps über verschuldete Menschen gibt.
Wie weiter oben dargelegt halte ich die 18,69€ für recht realitätsfern.
Sowohl als reiner Material-Preis als auch in Anbetracht der Arbeitszeit- und Leistungsvergütung der Beteiligten [Hinsichtlich der Erstellung des Produkts sowie des darauf folgenden Vertrieb/Handling].
Daneben besteht das Problem das es kostenintensiv werden kann nachdem Druck auf einem Großteil der Büchern zu sitzen.
Die eigentliche Arbeit bleibt unbezahlt.
Man hat Transport & ggf. Lagerkosten - 2.000 Bücher mit 100 - 200 Seiten parkt man kaum im Wohnzimmer.
Man hat die Vertriebskosten wenn gelegentlich einmal etwas weg gehen sollte.
Man hat letztlich die entsprechenden Entsorgungskosten.
Es könnte steuerliche Probleme geben, Probleme mit dem Investor je nach Gestaltung des Vertrags, die Bank könnte ihr Geld zurück wollen, es könnte zu Schwierigkeiten kommen wenn Händler ggf. Bestände zurück gehen lassen, etc.
Ich würde annehmen das so weiterer, unangenehme Belastung, neben den Druckkosten auf den Betreffenden zu kommen kann.
Ich kann mir einen Investor suchen. Dieser hat das Risiko, dass seine 5000€ weg sind, wenn das Buch sich wider erwarten als Flop erweist.
Da sitzt der Investor mit den 5k Schulden da und man selbst hockt auf einen 2.000 Bücher umfassenden Problem.
Einmal ganz abgesehen davon das es mir recht neu wäre das es möglich ist, bei Bedarf, einfach so einen Investoren zu finden der an den entsprechenden Erfolg eines RPG-Buch-Projekt glaubt und entsprechende Mittel zur Verfügung stellt. Idealerweise ohne dem Macher in die Sache zu reden.
Insbesondere nachdem bereits die deutschen RPG-Verlage scheinbar ihre Fanlinien zurückfahren.
(Wenn mein Eindruck aus entsprechenden Threads richtig ist)
Oder ich kann mein Buch schon mal als PDF verkaufen, sagen wir für 20€. Da ich Apple-Fan bin, mache ich's exklusiv über den iBookstore. Da wir in Deutschland 7% Umsatzsteuer auf Büchern haben und Apple 30% vom Nettobetrag will, bekomme ich 13€ pro Buch. Nach knapp 200 Verkäufen könnte ich die ersten 1000 Bücher drucken lassen.
Eine wirklich tolle Idee. Weil die Fans, die schon 24€ für ein Buch für vollkommen überteuert halten, bestimmt 20€ für ein PDF bezahlen. Gleich 200 Stück. Das geht vermutlich ebenso gut weg wie 1.000 Bücher im preiswerten TB Format für 24€.
Nun und Nullsumme.. die Bücher lagern sich dann natürlich auch wieder von selbst und der Vertrieb ist kostenlos.
Ich vermute allerdings, weil ähnliche Produkte anderer Verlage zwischen $20-$30 (oder eben 20€ bis 25€) liegen, wird auch tremulus als Buch dort eingeordnet werden.
tremelus kostet ohne Versand, über den Kickstarter, $30 (~24€).
Insofern besteht dort kein Unterschied zwischen dem Kickstarter hin zum gewöhnlichen Ladenpreis.
Wenn tremulus nicht in den Großhandel kommt so sind $15 für den Versand nicht ungewöhnlich.
Das heißt wenn ich bei kleineren Verlagen bestelle fangen die Versandkosten schonmal bei $21 an.
Zu den anderen Produkten, nun Monsterhearts kostet beim Sphärenmeister ~24,95€ ($32) und Apocalypse World ~26,95€ ($35).
Insofern wäre die Preisrange da doch eher $30-$40, ohne Versand.
Wobei der Kickstarter Backer nicht nur das Buch, sondern auch das PDF gibt sowie ein extra Playbook und ein extra Setting.
Vergleichbar, bei Monsterhearts bekamen die IndieGoGo Backer auch einige (iirc 4) Playbooks die für den Rest der Welt nicht käuflich erhältlich sind.