Einseitiges Rollenspiel?

Sentinel

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Zweiffellos ist jedem, der schon ein paar Cons besucht und die RPG-Szene ein wenig beobachtet hat, schon etwas aufgefallen: Die typische Rudelbildung von so vielen RPG-Nerds.

Womit ich sagen will, das allzu viele RPGler sich mit fanatischer treue an ein Rollenspiel hängen und niemals auch nur auf die Idee kommen, andere Rollenspiele, andere Genres, andere Ideen auszuprobieren.
Viele besuchen Cons, um nur ihr Spiel zu spielen, anstatt auch mal andere anzutesten.

Tatsächlich ist dies meiner Meinung nach eines der größten Probleme der Industrie, das sehr viele neuzugänge mit Einsteigerspielen wie D&D oder WoD anfangen, und dort hängenbleiben, andere Produkte nicht antesten.

Ich halte so eine...Ignoranz...für ziemlich kurzsichtig, und auch unnatürlich, ist es doch so, als würde jemand immer nur Bücher aus einem Genre oder von einem Autor lesen, anstatt seine Interessen ein wenig breiter zu fächern.

Was ist eurer Meinung nach der Grund für die einseitigkeit so vieler Rollenspieler? Warum hängen so viele nur an einem Spiel, oder nur an einem Genre (z.b. nur Fantasy, oder nur ScienceFiction) ohne mal über den Tellerrand zu schauen?


Dies mag manchmal am Mangel einer passenden Gruppe liegen, obwohl ich selten Probleme hatte, neue Konzepte in meiner Gruppe einzubringen.
Oft genug scheint es mir aber einfach desinteresse. Sicherlich hat man vorlieben für ein Genre, meinetwegen nur Fantasy, aber wrum dann z.b. nur DSA, oder nur D&D? Warum testen nicht mehr Leute dann neuzugänge wie Exalted, oder Arcane Codex aus?
Wie kommt es, das ein Hobby, das eigentlich Menschen mit viel Phantasie anziehen dürfte, Menschen mit so einseitigen Interessen beherbergt?
Oder übersehe ich irgend etwas?
 
Andere Systeme teste ich selten, weil ich einfach nicht das Geld aufbringen kann, mir diese Produkte zu kaufen. Und wenn es dann nicht gefällt (sei es auch nur, daß ich dafür keine Spieler begeistern kann), war der Kauf umsonst. Und bei den horrenden Preisen? Wozu Risiken eingehen, wenn man doch zufrieden ist?
 
Ich bin an sich keine Con-Spielerin, weshalb ich auf den Aspekt von dir nicht eingehen kann, grundsätzlich erlebe ich das von dir beschriebene Bild aber nicht so.

In unserer Gruppe ist es so, dass wir ein festes System haben und ein zweites, das 1-2x jährlich wechselt. Wenn besondere Spielabende anstehen (beispielsweise als "Geburtstagsspielen" oder zur Spielmesse in Essen), wird grundsätzlich etwas gespielt, das wir sonst nicht spielen bzw. im optimalen Fall etwas, das wir auch noch nicht gespielt haben.

Was andere Rollenspieler angeht, so kenne ich eigentlich mehr Leute der Sammlermentalität, die sich alles mögliche an Systemen anschaffen, lesen und archivieren, im mindesten aber viel Interesse daran haben, mehr über ein fremdes System zu erfahren oder es einfach mal anzuspielen.

Bei deinem Con-Beispiel trifft das nicht zu, aber im Alltag ist es einfach so, dass man gern auch eine Entwicklung der Charaktere sehen möchte.
Wir haben anfangs statt einem 1-2x jährlich wechselndem System etwa zu jedem Abend oder alle zwei Abende das System gewechselt und waren nach ein paar Monaten sehr einstimmig der Meinung, dass das unbefriedigend ist. Man lernt zwar ein System kennen, aber irgendwer hat immer den Aufwand der Umsetzung des neuen Settings und der neuen Regeln, außerdem bieten solche Tests nicht die Möglichkeit, dass ein System sich "setzen" kann bei den einzelnen. Man investiert einiges an Zeit auch in die Erschaffung eines Charakters und legt ihn dann nach nur wenigen Stunden ad acta. Da fragt man sich einfach, wozu man sich die Mühe gemacht hat oder auch, was aus dem Charakter noch hätte werden können oder etwas in der Art.

Werden irgendwo Runden mit vorgefertigten Charakteren angeboten, sehe ich höchstens das Problem bereits informierter Spieler. Ist mir bei den wenigen Gelegenheiten, auf Cons oder einer Art Con zu spielen, eigentlich immer passiert, dass entweder keine Runde zustande kommt (entspricht deinem Beispiel) oder aber dass sich Leute um ein System versammeln, die es eben schon oft gespielt haben, vielleicht die übliche P&P-Runde des SL bilden und / oder schlicht und ergreifend auch für sich bleiben wollen. Das ist etwas, das mich in der Vergangenheit sehr gestört hat. Ich will ja nichts anderes testen und dabei das Gefühl haben, ich sei überflüssig oder störe sogar die Runde, weil ich eben das System tatsächlich nicht kenne.

Zu guter letzt dürfte für viele aber auch tatsächlich ein Faktor sein, dass sie den Aufwand scheuen. Wenn man nur ein Genre mag und sich dort festgelegt hat und auskennt, warum sollte man sich dann die Mühe machen, gerade kurzfristig für Testrunden, andere Regeln, die einen vielleicht durcheinander bringen oder entgegengesetzt zum bekannten System verlaufen, zu "lernen"?
 
@Sentinel
ZUm Thema warum nur SF und nicht Fantasy - da sage ich nur "Warum Pute und nicht Schweinefleisch" - manschen Leuten schmeckt ein Genre einfach nicht.

Und ich persönlich habe mir schon andere Systeme angeschaut, aber festgestellt, daß es mich einfach nicht reizt, das zu spielen (zB Werewolf, DSA, RuleMaster, Shadowrun etc) - weil ich darin entweder die Konzepte nicht spielen kann, die mir vorschweben, mir der Regelkram zu kompliziert ist oder ich mich viel zu eingeschränkt fühle, oder es mir eben einfach nicht schmeckt.

Was ConRPGs betriff, so spiele ich grundsätzlich nicht mit vorgefertigten Charakteren. Wenn ich spiele, muß ich die volle Kontrolle über die Erstellung etc meines Chars haben, sonst habe ich schon keine Lust.

Ich habe nur eine begrenzte Menge an Zeit und Geld zur Verfügung, warum sollte ich die mit Sachen vergeuden, die mir dann keinen Spaß machen?

Clear Ether!
Stayka
 
Das mit der Einseitigkeit ist mir auch schon aufgefallen.

Ich tippe einfach aus die übliche Mischung aus Gewohnheitstier, Desinteresse und Faulheit die dafür sorgt dass große Strukturen auch weiterhin groß bleiben.
 
Naja, bei mir war es eher, daß alles, was ich auisprobiert habe, bei mir in keinster Weise zu einem echten Amüsement geführt hat, und in dem Fall hat das Spiel dann das Ziel verfehlt. Wenn ich an die Sorcerer-Runde-Runde denke - ich mußte mich jedesmal überwinden, überhaupt mitzumachen (habe ich nur dem ST zuliebe gemacht), weil ich gar nicht wußte, was ich da sollte, mir die Zeit (1930er in London/Ägypten etc - so Indiana Jones-mäßig halt) nicht lag, ich mit meinem Char absolut nicht das machen konnte, was ich wollte - es war grausam. Und ich habe keine Lust, so eine Verschwendung von Lebenszeit noch mal zu wiederholen. Dann spiele ich dann lieber gar nicht mehr und bleibe beim Storyschreiben, denn so wichtig ist mir das RPG spielen dann auch nicht. Und so ähnlich habe ich mich nach dem RuleMaster-Ausritt gefühlt. Danach habe ich fast drei Jahre gar nichts mehr gespielt, weil mir das die Lust am RPG gründlich vermasselt hatte.

Bb, Stayka
 
Euin Punkt noch der mir gerade aufgefallen ist:

Stayka schrieb:
Was ConRPGs betriff, so spiele ich grundsätzlich nicht mit vorgefertigten Charakteren. Wenn ich spiele, muß ich die volle Kontrolle über die Erstellung etc meines Chars haben, sonst habe ich schon keine Lust.
Es kann durchaus Sinn machen für einen One-Shot Charaktere vorzufertigen.
a.) spart das je nach System nicht unerheblich Zeit die dann dem eigentlichen Spiel zu Gute kommen kann, b.) ist es leichter für Neueinsteiger(gerade bei Systemen mit komplexer Charaktererschaffung wie Shadowrun, Midgard oder Star Trek Classic), und c.) kann man den One-Shot auf die beteiligten Charaktere maßschneidern.
 
also so ganz nebenbei:

was soll schon dabei sein. wenn leuten das spass macht immer ein und das selbe zu spielen. vielleicht sind sie ja selbst in gruppen die ein anderes system spielen, und nun wollen sie endlich mal wieder "ihr" lieblingssystem zocken.
oder sie haben garkeine gruppe, oder sind halt gerade voll in ihrem system "drin" - und einfach etwas ueberbegeistert.
bla bla bla ... usw.
klar ist das vielleicht engstirnig, kleingeistig oder einfach nur langweilig, aber hey, ich frag mich ja auch warum leute tun was sie tun. warum halten leute lohnarbeit fuer "notwendig" oder sehen zweigeschlechtlichkeit als non plus ultra an?. ... mir ein raetsel ...

und ganz direkt:

ich habe keine all zu hohe meinung von rollenspielern allgemein. fuer viele ist rollenspiel zu einem guten teil nicht nur hobby, sondern eben auch gerade realitaesflucht.
mittelstandskits, die so normenkonform sind wie liesslien mueller und erik mustermann.
CONs, der neueste HdR oder der freitag abend im irish pup sind da schon hoehepunkte.

hmmm, jedenfalls ist das so mein negativ bild von "rollenspielern". vom rollenspiel dann mehr zu erwarten als vom restlichen leben, waere IMO zuviel verlangt ... isn`t it?
 
@Skyrock
Es mag "Sinn machen" - aber ich hab bei sowas dann schon keine Lust mehr anzufangen. Ich bin sehr eigen, was meine Chars betrifft, und wenn mir jemand dazwischen funkt, dann ist ein Char nicht meiner, und ich kann nichts damit anfangen (das war bei oben erwähnter Sorcerer Runde so - da hat mir der ST immer gesagt, was er noch haben will etc, und am Ende war es nicht mein eigener Char, und ich konnte mit dem einfach nichts anfangen). Ich bin es ja auch vom Storyschreiben gewohnt, daß ich einen Char ganz so bauen kann, wie ich das will.
 
@Ascaso

Ist schon ewig her. Ich war mal vor Jahren auf dem Feen Con, und irgendwie war mir das zu sehr eine Massenveranstaltung. Ich habe längere Zeit selbst einen Con veranstaltet, aber das ist mir dann zu stressig geworden, und ich habe mich da ausgeklinkt. (Den eigenen Con habe ich übrigens auch nur deshalb angeleiert, weil ich bei den existierenden Cons keine Möglichkeiten hatte, eigene Ideen zu verwirklichen - mein Motto ist: Wenn dir was nicht paßt, selber machen ^_^)

Auf der Con-Runde, die ich geleitet habe, habe ich alle Leute ihre eigenen Chars bauen lassen, weil ich, wie gesagt, vorgefertigte Chars hasse und deshalb auch anderen keine vorsetze. Jeder soll seine eigenen Ideen einbringen.

Clear Ether!
Stayka
 
Ich betrachte mich als Charakterspieler. Das heißt zum einen, dass mir vorgefertigte Charas schonmal gar nichts bringen (das weiß ich, ich hab genau das ausprobiert was oben beschrieben wurde, auf Cons einfach mal zwei Systeme antesten) und ich andererseits Zeit brauche um meinen Chara zu erstellen. Vor allem aber sollen solche Charas nicht wieder in der Versenkung verschwinden; wenn er mal da ist, will ich ihn auch länger spielen. Darum ist dieses 'mal anspielen und dann wieder vergessen' überhaupt nichts für mich.

Nur wenn ich weiß, dass ich etwas auch später noch öfters spielen will, lass ich mich drauf ein. So geschehen bei Mage. Das war ne recht spontane Aktion, auf dem Ratcon die Figur rudimentär zu kreieren und loszuspielen. Inzwischen hab ich dank eines Freundes mit den Regelwerken Leben in meine Akashic gebracht und sie mit Hintergrund versehen. Sie kann ja jetzt ruhig länger in meiner Mappe Winterschlaf halten, aber ich bin bereit. ;)

Woher kommt eigentlich die Idee, dass ein Rollenspieler möglichst viele Systeme ausprobieren muß? Warum muß ein Rollenspieler ständig für alles offen sein und sich völlig verzetteln und darf sich nicht auf sein Lieblingssystem konzentrieren?
 
Harlekin schrieb:
Andere Systeme teste ich selten, weil ich einfach nicht das Geld aufbringen kann, mir diese Produkte zu kaufen.

Berechtigtes Argument. Aber in den Zeiten des Internets ist es doch dank ausführlicher Previews und Reviews, ausführlicher Rezensionen und Foren wie diesem problemlos möglich, sich eingehend über ein RPG zu informieren.
Ich habe mir eigentlich noch nie ein RPG "nur mal so" gekauft, sondern mich immer eingehend über Setting und System informiert.

Harlekin schrieb:
Wozu Risiken eingehen, wenn man doch zufrieden ist?

Wenn wir nach diesem Motto leben würden, würden die Menschen wahrscheinlich noch auf den Bäumen leben. ;)

clawdeen schrieb:
Zu guter letzt dürfte für viele aber auch tatsächlich ein Faktor sein, dass sie den Aufwand scheuen. Wenn man nur ein Genre mag und sich dort festgelegt hat und auskennt, warum sollte man sich dann die Mühe machen, gerade kurzfristig für Testrunden, andere Regeln, die einen vielleicht durcheinander bringen oder entgegengesetzt zum bekannten System verlaufen, zu "lernen"?

Da muss ich dir zustimmen. Während z.b. die wenigsten ja nur ein bestimmtes Genre an Büchern lesen oder nur ein bestimmtes Genre an Filmen sehen, sind dies ja nur unterhaltungsformen, in denen wir konsumieren.
RPG ist ein Medium, wo der Spieler aktiv arbeit investieren muss.
Das ändert nichts daran, das eine solche einseitigkeit nicht mehr als Faulheit ist, aber vermutlich verständlicher.

Stayka schrieb:
manschen Leuten schmeckt ein Genre einfach nicht.

Allzu viele haben nie über ihr Einstiegssystem hinausgeschaut.

Stayka schrieb:
Und ich persönlich habe mir schon andere Systeme angeschaut, aber festgestellt, daß es mich einfach nicht reizt, das zu spielen[...]
weil ich darin entweder die Konzepte nicht spielen kann, die mir vorschweben[...]
ich mit meinem Char absolut nicht das machen konnte, was ich wollte[...]

Um da mal etwas persönliches zu sagen:
Da du ja jede Gelegenheit nutzt, von deinen Charakteren und deinen Spielen zu erzählen, konnte selbst ich mich nicht mehr dem Eindruck entziehen (berichtige mich, wenn ich völlig falsch liegen sollte), das du dich nicht nur auf ein Genre, sondern sogar auf ein Charakterkonzept zu spezialisieren scheinst - den Technikfreak. Das dieses Konzept nicht überall passen kann, scheint ziemlich klar, und gibt auch wenig Grund, sich weiter zu bewegen.
Wenn ich nur Krieger spielen würde, wäre es auch relativ egal, ob D&D oder DSA.

Abgesehen davon könntest du deinen "Nutty Professor" immer noch in etlichen Settings einbauen, sei es den Goldberg-Scientist in diversen Supers- und Pulp-RPGs, die naheliegenden SciFi-RPGs oder eben dein ein und alles, Mage.

Ascaso schrieb:
ich habe keine allzu hohe meinung von rollenspielern allgemein. fuer viele ist rollenspiel zu einem guten teil nicht nur hobby, sondern eben auch gerade realitaesflucht.

Da sind wir wieder mal auf der selben Wellenlänge, ich war schon immer der meinung, das man etwa drei viertel aller RPGler sorgenlos zu Tode steinigen sollte. Mit ihren Büchern.
Aber das ist ein anderes Thema.

Ascaso schrieb:
hmmm, jedenfalls ist das so mein negativ bild von "rollenspielern". vom rollenspiel dann mehr zu erwarten als vom restlichen leben, waere IMO zuviel verlangt ...

Ich persönlich erwarte selbiges auch vom restlichen Leben. Der großteil der Menschheit mag aus halbintelligenten Tieren bestehen, aber das sollte jemanden nicht daran hindern, gewisses Erwartungen zu haben.
 
Sentinel schrieb:
Um da mal etwas persönliches zu sagen:
Da du ja jede Gelegenheit nutzt, von deinen Charakteren und deinen Spielen zu erzählen, konnte selbst ich mich nicht mehr dem Eindruck entziehen (berichtige mich, wenn ich völlig falsch liegen sollte), das du dich nicht nur auf ein Genre, sondern sogar auf ein Charakterkonzept zu spezialisieren scheinst - den Technikfreak. Das dieses Konzept nicht überall passen kann, scheint ziemlich klar, und gibt auch wenig Grund, sich weiter zu bewegen.
*g* Das liegt daran, daß hier ein RPG-Forum ist. Wo sonst sollte ich von den Chars erzählen, wenn nicht in einem RPG-Forum? Wenn ich in einem Graphik-Forum bin, erzähle ich nicht von RPGs, sondern von Grafiken, in einem Linux-Forum rede ich von Linux, in einem Rezept-Forum von Kochrezepten etc.

Sentinel schrieb:
Abgesehen davon könntest du deinen "Nutty Professor" immer noch in etlichen Settings einbauen, sei es den Goldberg-Scientist in diversen Supers- und Pulp-RPGs, die naheliegenden SciFi-RPGs oder eben dein ein und alles, Mage.
Naja, ich habe, ehrlich gesagt, keine Lust, für alles mögliche neue Regeln lernen zu müssen, wenn ich alles mit meinem Lieblingssystem abdecken kann.

Clear Ether!
Stayka
 
Sentinel schrieb:
Ich persönlich erwarte selbiges auch vom restlichen Leben. Der großteil der Menschheit mag aus halbintelligenten Tieren bestehen, aber das sollte jemanden nicht daran hindern, gewisses Erwartungen zu haben.


man kann das pferd zum brunnen fuehren,
aber nicht zum trinken zwingen ...







PS: wow, ich wollte schon immer mal diese superbloede kryptische sinnbildanalogie anbringen ...
geilo :] :dance:
 
Stayka schrieb:
*g* Das liegt daran, daß hier ein RPG-Forum ist. Wo sonst sollte ich von den Chars erzählen, wenn nicht in einem RPG-Forum?

Verstehe das bitte nicht als Angriff meinerseits.
Da 1.) zum Glück nur die wenigsten den Drang haben der allgemeinheit ihre "interressanten" Storys und Charakterkonzepte aufzudrängen und 2.) ich ja die möglichkeit habe, Posts, die mich nerven, einfach zu ignorieren, habe ich kein Problem damit.
Ich brachte es hier nur zur Sprache, da es meiner bescheidenen Meinung (und deiner antwort glaube ich zu entnehmen, das ich recht hatte) zum Thema gehörte.

Stayka schrieb:
Naja, ich habe, ehrlich gesagt, keine Lust, für alles mögliche neue Regeln lernen zu müssen, wenn ich alles mit meinem Lieblingssystem abdecken kann.

Da stimme ich dir zu. Wie gesagt: Wenn ich nur Krieger spiele, hätte ich auch wenig Grund, andere Settings und Systeme anzutesten.

Ascaso schrieb:
man kann das pferd zum brunnen fuehren,
aber nicht zum trinken zwingen ...

Um die analogie auf die Spitze zu führen: Wenn ich freie Hand hätte, würde das Pferd mich am Ende darum anbetteln, etwas zu trinken, das kann ich dir flüstern.
Sollte ich eines Tages die Weltherrschaft erlangen, würde es eine Menge Heulen und Zähneklappern geben. Gewalt ist eine Lösung.
 
Ascaso schrieb:
was soll schon dabei sein. wenn leuten das spass macht immer ein und das selbe zu spielen.
Jepp. So fucking what? Es ist ein verdammtes Hobby. Wer Spass dran hat solls machen wie er will.

ich habe keine all zu hohe meinung von rollenspielern allgemein. fuer viele ist rollenspiel zu einem guten teil nicht nur hobby, sondern eben auch gerade realitaesflucht.
Okay - damit ich das Richtig verstehe: Weil einige RPG´s als Realitätsflucht betreiben, bedeutet das, dass die ganze Szene aus Idioten besteht die kein Leben haben. Mit einer Ausnahme natürlich: du selbst, denn du hast verstanden wie man es richtig machst. So in etwa?

mittelstandskits, die so normenkonform sind wie liesslien mueller und erik mustermann. CONs, der neueste HdR oder der freitag abend im irish pup sind da schon hoehepunkte.
Gut sind auch nicht grade meine Höhepunkte, aber was sind deine? Was erhebt dich über die Masse? Was macht dich besser? Worin unterscheidet sich dein Leben so fundamental, dass du es dir herausnehmen kannst mit solch einer Arroganz über andere zu urteilen? Sollte ich da Ironie überlesen haben?

Es gibt leider immer wieder Leute, die irgendwann den Bezug zur Realität verloren haben. Hatte erst gestern wieder so jemanden auf der Geburtstagsfeier eines Freundes. Hat sich in jedes Gespräch reingehängt und Geschichten aus seinem Rollenspielleben erzählt - arme Sau, aber nicht mein Problem. Das sind dann zwar Momente wo ich die Büchersteinigung befürworten würde (bzw mal 2-3 Monate Abstinenz empfehlen würde), aber ich glaube nicht, dass ich das recht habe darüber zu urteilen (obwohl man es natürlich trotzdem tut).

Topic:
Ich sehe wenig Probleme darin wenn jemand sich mit nur einem oder wenigen Rollenspielen beschäftigt. Es ist die eigene Entscheidung. Ich geb offen zu, ich kümmer mich auch nicht um jedes Independentsystem (noch nicht mal um alle großen. D&D z.B. ist nicht mein Ding). Der Grund ist einfach - ich hab ein Leben. Ich muss Geld verdienen, mein Studium zuende bringen, hab Freunde die nichts mit RPG´s zu tun haben und noch das ein oder andere Hobby nebenbei. Da kann ich nicht den ganzen Tag im Netz hängen und mich mit Rezensionen beschäftigen. Klar entgeht mir dadurch manches interessante System, aber was solls? Ich müsste Zeit dafür aufbringen, mir die Regeln anzulesen, Chars bauen und dann das Risiko eingehen am Ende einmal zu spielen und das System danach im Regal verstauben zu sehen. Dafür reicht mein Geld aber leider nicht. Es gibt sicher das ein oder andere System das ich gern mal ausprobieren würde (silvermane hat mal ein Japan-RPG beschrieben das sich interessant anhörte, Unknown Armies, Degenesis sind Beispiele), aber nur im Rahmen einer ordentlichen Spielrunde. Zum Abschluss dieses Teils muss ich Nightwind zustimmen:
Nightwind schrieb:
Woher kommt eigentlich die Idee, dass ein Rollenspieler möglichst viele Systeme ausprobieren muß? Warum muß ein Rollenspieler ständig für alles offen sein und sich völlig verzetteln und darf sich nicht auf sein Lieblingssystem konzentrieren?
Was Con´s angeht - die Besuche ich ehrlich gesagt aus Prinzip nicht. Was soll ich da? Proberunden interessieren mich nicht. Ich mag es nicht wenn man mir beim spielen über die Schulter schaut und ich bringe gern zuende was ich angefangen habe - außerdem setz ich mich nicht für unter 6 Stunden an einen Spieltisch. Zur "Spiel" nach Essen bin ich in den letzten Jahren eigentlich auch nur gefahren um nach ein oder zwei Raritäten Ausschau zu halten, aber durch Ebay kann man sich das inzwischen auch schenken.

Mit vorgefertigten Chars hab ich kein Problem. Für nen One-Shot kann ich damit leben, für Chronken will ich was eigenes.
 
Sentinel schrieb:
Was ist eurer Meinung nach der Grund für die einseitigkeit so vieler Rollenspieler? Warum hängen so viele nur an einem Spiel, oder nur an einem Genre (z.b. nur Fantasy, oder nur ScienceFiction) ohne mal über den Tellerrand zu schauen?
Manche Leute fahren immer nur Opel.
Manche Leute tragen immer nur schwarz.
Manche Leute hören immer die gleiche Musik...

Manche Leute schauen nicht über den Tellerrand.

Man könnte ja was neues lernen, man müsste sich vielleicht eingestehen, dass man noch nicht alles im neuen System kennt und wäre wieder ein Anfänger.

Zumindest die großen Genres (Fantasy, Future (SF, Cyberpunk, ...) und Horror) sollte man sich mal angesehen haben. Wenn man dann wieder zu seinem Lieblingsspiel zurückkommt, so what...?
 
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