Nostalgie Das waren die 00er

AW: Das waren die 00er

Stimmungshurerei ist ein furchtbarer Begriff für ein Vorgehen, dass sehr richtig als negativ wahrgenommen wird.

Dass Stimmung das höchste Gut ist, das stimmt so. Darüber muss nicht weiter geredet werden. Aber dass Alles im Dienste der Stimmung erlaubt ist, eben nicht. Ich denke, bestimmte Dinge die "für die Stimmung" getan werden, entwerten das Spiel und machen so auch die erreichte Stimmung irgendwie weniger mitreißend, als wenn man sie sich normal erspielt hätte.

NACHTRAG: Es ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen etwas selbst erreicht und geschafft zu haben und sich einfach etwas auf den Lebenslauf schreiben.
 
AW: Das waren die 00er

Nein, für alle Rollenspieler. Wenn das für Dich nicht gilt, bist Du ganz einfach kein Rollenspieler.

Wohl nicht. Und geschätze weitere 90% aller anderen Spieler weltweit auch nicht. Nur ihr, die DSA-WoD-Stimmis, ihr habt den heiligen, wahren Gral der Stimmungsonanie gefunden. Halleluja!!!

Leider habe ich viel zu gerne einfach eine Menge Spass um in euren reinen, ernsten Zirkel hineinerleuchtet zu werden. :)
 
AW: Das waren die 00er

Dass du Stimmung für das Gegenteil von Spaß hältst, lässt mich fast Shub zustimmen, auch wenns plakativer Müll ist.
Richtig ist: Rollenspiel im Wortsinn hat wenig mit Würfeln und Dungeoncrawl zu tun. Damit hat Shub evtl. recht. Fakt ist aber auch, dass der Begriff seit er tatsächlich vorhandene Spiele bezeichnet, eine andere Bedeutung hat. Rollenspiel ist demnach (leider?) alles, was so unter "Rollenspiel" im Laden steht, sogar HeroQuest.

Und das ist der Snobismus, dass ich z.B. meine Art des Rollenspiels, die noch was mit dem ursprünglichen Wortsinn gemein hat, statt mit der Sorte Brettspiel, die diesen Namen trägt, für unterhaltsamer halte - nun das ist der Grund, warum schlechte Rollenspieler gute Rollenspieler (im ursprünglichen Wortsinne) für Snobs halten.

Aber lieber Snob als dungeoncrawlender Munchkin, IMHO.
 
AW: Das waren die 00er

Natürlich ist Atmosphäre am Spieltisch nett. Nur sollte sie durch spannende Aktionen, riskante Kämpfe, epische spielergetriebene Heldengeschichten erzeugt werden. Wird Stimmung zum Selbstzweck erhoben, kommt meiner Erfahrung nach nur langweiliges Rumgelaber dabei raus. Eben Zeug derart, wie es seit Jahrzehnten in Papierform gegossen als DSA Abenteuer verkauft wird.

Wenn beim Taktik-Dungeoncrawl die hochgelobte Atmosphäre mal auf der Strecke bleibt, dann hat man wenigstens noch einen tollen Spieleabend. Bei DSA-WoD-Stimmung-ist-das-Höchste Spielstil bleiben da nur Kopfschmerzen.
 
AW: Das waren die 00er

Also ist jedes Spiel wo ich keinen epischen Helden spiele müll ?
Komm schon das wort emo muss noch fallen
 
AW: Das waren die 00er

Das habe ich so nicht gesagt. Aber Spiele mit epischen Helden sind mir am liebsten. Ich weiß jetzt natürlich nicht, was du unter "epischem Held" verstehst.

Für mich ist dass ein Charakter mit herausragenden Eigenschaften, der mittels seiner Taten großen Einfluss auf die Spielwelt auszuüben vermag.

Nicht zu verwechseln mit Halbgott (kann, besser aber nicht), hat keine Schwächen, ist stets siegreich etc. pp.

EDIT:
Was "Emo" angeht - ein epischer Held darf gerne auch mal deprimiert sein. :)
 
AW: Das waren die 00er

Natürlich ist Atmosphäre am Spieltisch nett. Nur sollte sie durch spannende Aktionen, riskante Kämpfe, epische spielergetriebene Heldengeschichten erzeugt werden.

Aber man kann auch im kleinen Rahmen und in der Charakterentwicklung selber Spannung finden und Atmosphäre erzeugen, darf man das nicht?

Wird Stimmung zum Selbstzweck erhoben, kommt meiner Erfahrung nach nur langweiliges Rumgelaber dabei raus. Eben Zeug derart, wie es seit Jahrzehnten in Papierform gegossen als DSA Abenteuer verkauft wird.

Stimmung ist nie selbstzweck. Schließlich bedingt Stimmung immer Spaß; was du evtl. meinst ist das misslingen des Erzeugens von Stimmung - und ja, das ist... Langweiliges Rumgelaber. Aber was du beschreibst ist nicht der Selbstzweck der Stimmung, sondern einfach Versagen.
Und DSA-Abenteuer haben nichts mit Stimmung zu tun, die sind einfach nur Fremdschäm-Peinlich. Von gewissen Perlen abgesehen. Aber DSA ist ja auch nicht gerade Vertreter #1 von stimmungsgeleiteten Spiel.

Wenn beim Taktik-Dungeoncrawl die hochgelobte Atmosphäre mal auf der Strecke bleibt, dann hat man wenigstens noch einen tollen Spieleabend. Bei DSA-WoD-Stimmung-ist-das-Höchste Spielstil bleiben da nur Kopfschmerzen.

Nein, DU hast dann einen tollen Spieleabend. Bevor ich nen Pen & Paper Dungeoncrawl spiele, sag ich lieber 'tschüss' und mach das selbe in irgendeinem MMO oder mach 'nen Kerker in Dragon Age leer, da seh ich wenigstens die Schlacht und muss nicht dauernd auf irgendeinen Müll warten.

Und ich weiß immer noch nicht was Stimmungsspiel mit dem System zu tun hat. Sicher dass du das Konzept von all dem verstanden hast?
 
AW: Das waren die 00er

Und ich weiß immer noch nicht was Stimmungsspiel mit dem System zu tun hat. Sicher dass du das Konzept von all dem verstanden hast?

Ich denke schon. Und natürlich ist "Stimmungsspiel" nicht immanent an ein System gekoppelt. Aber es gibt gewisse Tendenzen, die zu beobachten sind, und die darf man natürlich überspitzen.
 
AW: Das waren die 00er

Ja, das ist halt der Snobismus von WW den wir alle hassen. Aber das hat ja nichts damit zu tun, wie das System tatsächlich verwendet wird. Das einzige wo es wirklich vom System her schwer gemacht wird (das mir bekannt ist), ist AD&D gewesen, wos mal wirklich nur Kampfskills gab.
Und selbst da gabs in meinen Runden immer gute und lange Pausen zwischen den Gefechten, in denen andere Dinge passiert sind - sogar in meinen Teenierunden als AD&D noch the Shizzle war.

PS:
Nachtrag:
"In der Charakterentwicklung selber" - was soll das heißen?

Spielt ihr Psychologie-Simulationen?

Immer, wenn man einen Charakter erstellt, spielt man ein Stück weit Psychologie-Simulationen. Und genau wie ich in einer Fernsehserie gerne den Protagonist Veränderungen durchleben sehe, so darf das mein Charakter auch. Jeder Charakter ist die Summe seiner Erfahrungen - und wenn die keinen Einfluss auf die Charaktere haben, sondern der im Prinzip immer gleiche Typ einfach stärker wird, dann fehlt mir was.
Wenn die Persönlichkeit des Charakters nicht mit den Werten mitwächst, dann brauch ich den nicht spielen.
 
AW: Das waren die 00er

Klar, der Charakter hat eine Persönlichkeit, ein gewisses Eigenleben, dass sich im Laufe des Spiels wandeln kann. Aber das passiert dann doch DURCH das Erlebte, das ist es doch was ich meine! Wie kann man das getrennt als "Stimmungserzeuger" anführen?
 
AW: Das waren die 00er

Braucht man nicht trennen, ich würde Stimmung von nichts trennen. Ich verschließe mich lediglich der Aussage, dass reines Stimmungsspiel Inhaltsfrei wäre - denn für das Stimmungsspiel braucht man Ereignisse. Das, was du als "Stimmungsspiel" beschrieben hast, klingt nicht wirklich nach irgendeiner Form von Stimmung, das klingt nach Fantasy-GZSZ.

Wenn man Stimmung erzeugen will, dann braucht man atmosphärische Beschreibung und dramatische Ereignisse, in welchem Rahmen "dramatisch" sein muss, hängt natürlich vom Setting ab. In 'nem eher Hausfraulichen Setting ist halt 'nen Pitbull eine Bedrohung, in Exalted wär's eher die Erinnerung an einen toten Gott, die sich von Seelen ernährt - Hauptsache: Es passiert etwas, das Reaktionen hervorruft.

Edit: Und zwar ganz explizit nicht nur physische Reaktionen.
 
AW: Das waren die 00er

das klingt nach Fantasy-GZSZ.

Meiner Erfahrung nach ist genau das Alltag in einer Vielzahl von deutschen Rollenspielergruppen. Und sie denken auch noch, sie würden das "wahre Rollenspiel" (TM) betreiben.

Wenn man Stimmung erzeugen will, dann braucht man atmosphärische Beschreibung und dramatische Ereignisse,

Vor allem letzteres. Und Spannung durch dramatische Situationen, über deren Ausgang der Spielerwitz und der WÜRFEL entscheidet. Die Beschreibungen sind zweitrangig. Ein paar knappe wohlgewählte Sätze reichen. Lieber die Fantasie anregen und jeden sein Kopfkino fahren lassen, als rumlabern. Stimmungs-Vorlesetexte sind da nur da die spitze des schlimmen Eisbergs*.



*Ich erinnere mich an ein DSA Abenteuer, dass allen Ernstes zu Beginn anderthalb Seiten Vorlesetext vorsah. Und zwar einen der grauenvollsten Sorte. Wobei wir wieder bei den erwähnten Tendenzen wären.
 
AW: Das waren die 00er

Meiner Erfahrung nach ist genau das Alltag in einer Vielzahl von deutschen Rollenspielergruppen. Und sie denken auch noch, sie würden das "wahre Rollenspiel" (TM) betreiben.
Das ist nicht mein Problem, ich assoziiere mich nicht mit Idioten.

Vor allem letzteres. Und Spannung durch dramatische Situationen, über deren Ausgang der Spielerwitz und der WÜRFEL entscheidet. Die Beschreibungen sind zweitrangig. Ein paar knappe wohlgewählte Sätze reichen.
Der Knackpunkt ist wohlgewählt. Wenn du deine Beschreibungen wohl wählst, dann kannst du so viel du willst labern und beschreiben. Und ja, Spielerwitz, richtig. Und Würfel, vielleicht. Bin kein Würfelfreund. Vor allem aber: Die Beschreibungen sind nicht zweitrangig.
Wenn du eine kurze wohlformulierte hast, ist das in Ordnung. Was gar nicht geht ist "Ich greife an, mein ETW0 ist 15, *schmeiß*, Treffer. D8 Schaden. Sechs Schaden, Mofo, yeah, Orkbitch!"


*Ich erinnere mich an ein DSA Abenteuer, dass allen Ernstes zu Beginn anderthalb Seiten Vorlesetext vorsah. Und zwar einen der grauenvollsten Sorte. Wobei wir wieder bei den erwähnten Tendenzen wären.

Wenn das ein Argument wäre, dann sollte man überhaupt keine Bücher mehr lesen oder schreiben, immerhin gabs da mal schlechte. Und seit der Lindenstraße brauchen wir auch kein TV mehr, immerhin war die langweilig.

DSA-Kaufabenteuer sind nicht das gängige Beispiel für "Charakterspiel" und "Atmosphäre".
 
AW: Das waren die 00er

Sicher dass du das Konzept von all dem verstanden hast?
Ich bin mir mittlerweile sicher, dass er es nicht verstanden hat.

Wir sehen: Full Circle Settembrini-Scheiße der stinkigsten Sorte.

Hyla arborea schrieb:
Die Beschreibungen sind zweitrangig. Ein paar knappe wohlgewählte Sätze reichen. Lieber die Fantasie anregen und jeden sein Kopfkino fahren lassen, als rumlabern.
Wenn Du das wirklich für richtig hältst, bist Du unfähig und von unfähigen Idioten umgeben.

Im übrigen zeigen Deine Ausführungen dazu, wie Du glaubst, dass man "in Deutschen Runden" versuche Stimmung zu erzeugen, dass du von der Materie nicht die geringste Ahnung hast. Geh weiter Brettspielen.
 
AW: Das waren die 00er

Vor allem letzteres. Und Spannung durch dramatische Situationen, über deren Ausgang der Spielerwitz und der WÜRFEL entscheidet.

Ich frage mich gerade seit wann ein Würfelergebnis besonder spannend ist. Meistens sind solche Situationen nicht spannend sondern durchweg nervig. Das herunterwürfeln von Lebenspunkten (oder das verzweifelte Versuchen die "Toughness" zu knacken oder was auch immer für einen kruden Mechanismus das Spiel benutzt) ist lahmarschig und stiehlt mir Zeit.

Spannung entsteht aus Entscheidungen von Menschen. Ob im Dungeoncrawl oder bei Hofe. Ich will nicht wissen ob ich den Typen mit Feuermagie töte, ich will wissen WARUM ich ihn mit Feuermagie töte. (Und die Antwort sollte besser nicht sein "Weil er immun gegen Eismagie ist!")
 
AW: Das waren die 00er

Erklärst du mir mal wie epische Geschichten ohne Stimmung auskommen? Ich meine für eine epische Geschichte, so rein aus meinem Erfahrungsschatz, braucht es eine sehr große Menge an Stimmung.


Du hast offenbar nicht genau genug gelesen, was ich geschrieben habe, sonst würdest du die Frage nicht stellen.


------- Automatische Beitragszusammenfassung -------​
Hyla Arborea schrieb nach 45 Sekunden:

Geh weiter Brettspielen.



Keine Sorge, ich will bei euch nicht mitmachen, da würde mir vor Langeweile was abfaulen.
 
AW: Das waren die 00er

Das scheint dir schonmal passiert zu sein - zwischen Deinen Ohren nämlich.
 
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