Das Vergewaltigungsthema

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Wie ist das mit heterosexuellen Söldnern die Männer vergewaltigen? Geht das? Wenn ja, werden die auch von ihren Kameraden ermordet?

Frag mal im NS - Forum. Du wirst sicher jede Menge absolut ernst gemeinter Antworten erhalten ;)

Edit:
Ich habe die Diskussionen dazu an verschiedenen Stellen erst vor einigen Monaten mal gründlicher nachgelesen,
und ich habe dazu von Autoren- und Verlagsseite nur mehr oder weniger offensichtliche Ablenkungsversuche und
Beschönigungen gefunden. Dieser seltsame Umgang mit einer aus meiner Sicht berechtigten Kritik ist es, was mich
an der ganzen Angelegenheit wirklich stört - ansonsten würde ich sie als einen extrem dummen Ausrutscher abtun,
wie er eben mal vorkommen kann (aber gewiß nicht soll).

Schade, aber das dachte ich mir schon. Wenn das so ist wünsche ich ihnen halt das sie sämtliche, berechtigten negativen Folgen eines solchen Vehaltens ernten.

Für meinen Geschmack ist das jetzt auch etwas mehr als nur ein dummer Ausrutscher ... ich denke zB nicht das solcher Crunch nicht testgespielt wird.
 
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Aber wozu haben wir denn hier dieses schöne Forum, wenn nicht um informierte und ernstgemeinte Antworten auf solche und andere Fragen mehr zu bekommen? :(

mfG
jjf
 
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Für meinen Geschmack ist das jetzt auch etwas mehr als nur ein dummer Ausrutscher ... ich denke zB nicht das solcher Crunch nicht testgespielt wird.

Ich nehme mal zu ihren Gunsten an, daß sie vielleicht unter Veröffentlichungs-Zeitdruck standen und daher
nicht alle Elemente des sehr umfangreichen Kompendiums nochmals geprüft und getestet haben - was keine
Entschuldigung wäre, sondern nur eine mögliche Erklärung.
 
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Ich nehme mal zu ihren Gunsten an, daß sie vielleicht unter Veröffentlichungs-Zeitdruck standen und daher
nicht alle Elemente des sehr umfangreichen Kompendiums nochmals geprüft und getestet haben - was keine
Entschuldigung wäre, sondern nur eine mögliche Erklärung.

Kann ich mir vorstellen. Aber irgendwoher kommt sowas ja.
Gut, dazu müsste man wissen wie die Strukturen bei AC so aussehen, aber auf dem Mist von irgendwem dort muss das ja gewachsen sein...
 
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Edit:
@Last Exodus:
Der Hinweis im Buch lautet sogar, dass Leute, die sich in irgendeiner Form vorstellen könnten, sowas tatsächlich zu spielen dringendst einen Psychologen aufsuchen sollten...

Du ziehst das aus dem Zusammenhang. Das ist EIN einziger Satz am Anfang der einer "Vercoolung" solcher NPCs gegenübersteht, die sich durch das ganze Buch zieht.
Du kannst dich mit einem kleinen Satz nicht komplett der Verantwortung entziehen.
Und wenn man das Machwerk mal gelesen hat kann man einfach nicht mehr glauben das das von mündigen und erwachsenen Leuten geschrieben worden ist.
Auch sehe ich hier keine "freche & frische Provokation", wie ich das schon mal beschrieben gelesen habe. Das Ding ist von vorne bis hinten schlicht schlecht und absolut geschmacklos.

Is übrigens bisher das erste und einzige mal überhaupt, das mich so etwas in einem RPG gestört hat.

Als Kuriosität sollte man es vielleicht kennen, ja.

Und ich kenne die englische Version nicht. Gott sei Dank. Denn sollte in der deutschen etwas entschärft oder verbessert worden sein, wäre mir beim Lesen der englischen wohl endgültig das Kotzen gekommen.
 
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@ Zornhau:

Die Behauptungen in Deinem Posting Nr. 64 sind ungeheuerlich, dass mir erst einmal fast die Worte fehlen. Ich bin mir nicht sicher, ob Dir vollends klar ist, was Du da eigentlich geschrieben hast.

Zunächst einmal komme ich zu den „Standards”, mit denen man sich hier abgeben muss: Wieder einmal bringst Du zum Ausdruck, dass Du der Ansicht bist, dass Kritik an der Kritik keine Dahseinsberechtigung hat und nicht zu beachten ist (eine verbreitete „Krankheit”). Das sind ohnehin nur Fanboys, Nebelwerfer, etc. Gleichzeitig forderst Du Rechtfertigungen, bist aber nicht bereit zuzuhören, weil es bloß wieder nur „Nebel” ist. (Darüber hinaus, muss sich kein Autor für sein Werk rechtfertigen, sofern es keine gesetzlichen Grenzen überschreitet.)
Dann geht es weiter zu (möglicherweise unabsichtlichen?) Verfälschungen des Sachverhalts: In der Lektion, geht es nicht darum wie Vergewaltigungen generell umgesetzt werden sollen – so wie Du es behauptest – sondern um einen besonderen Spezialfall. Man muss auf der Wahrheit aufbauen, oder es sein lassen.
Schließlich geht es noch um die übliche Scheinheiligkeit und Doppelmoral, dass die übelsten Gewaltverbrechen und Greultaten, in Spielen spaßig und spielenswert sind, Vergewaltigung aber nicht (dazu später mehr).

So viel zu den „Standards”. Jetzt möchte ich mich den Punkten widmen, die mich wirklich ärgerlich gestimmt haben: X(

Du sprichst von diesen „Nebelwerfern”, die auch hier im Thread vertreten sind - damit meinst Du u.a., oder hauptsächlich, mich – und fängst an unverschämt zu lügen. Du behauptest doch allen ernstes, dass diese „Nebelwerfer” (gemeint bin also u.a. ich), ihre Zustimmung zur Aufforderung nach Vergewaltigungen geben! Das ist eine beleidigende Ungeheuerlichkeit!
Hinzu kommt, dass ich meine Meinung zur Lektion schon zu Beginn des Threads geäußert habe – das kann man nachlesen. Daran können auch Deine Lügen nichts ändern. Die Behauptung, man würde eine Vergewaltigung billigen, ist juristisch nicht unangreifbar (aber Du wirst noch unverschämter, siehe folgenden Abschnitt).

Dann steigerst Du die Sache noch, und ziehst einen Bogen von einer gespielten (also fiktiven) Vergewaltigung zu einer realen Vergewaltigung! Du behauptest, dass durch die Fiktion ein echter Schaden (!) entsteht und dass die Autoren eine Mitschuld (!), ja Mittäterschaft an echten Vergewaltigungen haben! Bist Du eigentlich noch bei Trost?
Du gehst sogar noch weiter, in dem Du andere Leute mit in dieses Boot nimmst, die damit nichts zu tun haben. Vom anderen Autor ist es nicht weit zu anderen Involvierten. Die logische Kette zieht sich bis letztlich zum Käufer/Spieler selbst, den Du damit automatisch zum Mitschuldigen/Mittäter erklärst! Ist Dir eigentlich klar, was Du da für (rechtlich bedenkliche) Ungeheuerlichkeiten schreibst - dass quasi jeder der irgendwas mit AC zu tun hat, reale Verbrechen billigt - oder hat die Schaum-vor-dem-Mund-Routine wieder Überhand genommen?

(Nebenbei, ein logischer Exkurs in Deine Argumentation: Wenn fiktive Vergewaltigungen, betroffene Spieler schädigen würde – wie Du schreibst - was sollen dann die Opfer anderer realer Verbrechen sagen? Was ist mit einer Person, die Opfer eines Raubüberfalls oder einer Körperverletzung war? Diese soll dann dadurch nicht „geschädigt” werden, weil solche Taten schnell, spaßig und spielenswert sind? Schädigst Du etwa auf Cons, eventuell irgendwelche Spieler, von deren Erlebnissen Du nichts weißt? Machst Du Dich etwa mitschuldig, an den Vervrechen die sie erleiden mussten? Du wagst es dreist, mit Begriffen wie Moral, Pflicht und Ethik wild herumzuwerfen, doch fundiert ist da nichts, wie an einem Stammtisch, und im Umkehrschluss bleibt davon gar nichts übrig.)

Du schreibst, dass das Rollenspielhobby wegen solcher Spiele und ihrer Autoren einen schlechten Ruf hätte. Das Hobby hat aber keinen schlechten Ruf, wegen seiner Spiele, sondern wegen seiner Spieler! Der Grund liegt darin, dass einige (leider auffällige) Spieler, es nicht gelernt haben, sich angemessen zu benehmen – oder es schlicht nicht wollen.
Nachdem was Du im genannten Posting geschrieben hast, muss ich Dich dazu zählen. Übrigens, ich will Dir nicht verheimlichen, dass ich Deinen Beitrag wegen der beleidigenden Ungeheuerlichkeiten gemeldet habe.

Meinem Empfinden nach, war Posting Nr. 64, Dein bisher krassester Fehlgriff (zumindest seit dem ich dieses Forum besuche).
Andere Deiner „scheinbar-moralischen Ergüsse”, im späteren Threadverlauf, spreche ich gar nicht mehr an. Wäre auch Zeitverschwendung.

Ich, für meinen Teil, bin mit dem Thema, und der „B!-Art” wie es diskutiert wird, durch. X(
 
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Prisma ich glaube wir lesen mit einem grundsätzlich anderen Hintergrund was Zornhau geschrieben hat.
Er hat sich zum einen des Kommunikationsmodells von Schulz von Thun bedient und zum anderen über Konsequenzen von Darstellungen in Medien und wie die auf das Publikum wirken können.

Besonders den letzten Fall sieht man nicht gerne. So sagen wir ja heute immer Videospiele haben nichts mit Amokläufen zu tun. Die Wahrheit ist, dass das so nicht stimmt. Videospiele, wie auch Filme und Bücher, bieten Lösungsmöglichkeiten für Probleme an. Zum Beispiel das man Ungerechtigkeit durch Gewalt auflösen kann. Wie ein Amoklauf abläuft wird sich auch aus Medien abgeschaut.

Aber soweit geht Zornhau nicht in seinen Post. Er geht eher darauf ein was passiert, wenn sich ein Spieler durch eine Vergewaltigung ein Powerup holt und in der Runde ein Mädel oder auch Junge sexuell missbraucht wurde, dann wird das Thema brisant und dafür haben die Autoren und der Verlag indirekt eine moralische Verantwortung. Man kann diese nicht einklagen, aber ich hätte als Autor wohl ein Problem mit meinen Gewissen, wenn mir so ein Fall bekannt werden würde.

Zum Nebelwerfer: Du verdingst dich in dieser Rolle aber zu gerne, vor allem mit Aussagen wie "sind ja nur ein paar Zeilen in dem Buch". Es fiel hier ja schon öfter der Name Godwin und auch mir fällt es gerade bei solchen Aussagen schwer einen passenden/unpassenden Vergleich aus der deutschen Geschichte nicht zu bringen. Es geht dir hier nicht darum dieses Problem zu diskutieren sondern du hast ja schon pauschal geschrieben, dass das Kreischen der Weiber kein Problem des regulären ACs ist, was wirklich nichts anderes ist als diese Lektion wegzuleugnen.
Und genau da ist mein Problem. Ich habe weniger ein Problem damit, dass diese Lektion existiert, als wie damit von Fans und Verlag umgegangen wird. Es wird so getan als wäre es nicht relevant und an sich gibt es diese Lektion nicht und das Kompendium ist eh oop. Ändert nichts daran das mindesten 1000 durch den deutschsprachigen Raum schwirren und das es diese Lektion gibt. Es ändert nichts daran, dass der Verlag und die Fans sehr unsensible mit diesem Thema in der öffentlichen Forensdiskussion umgegangen sind, indem man es kleinreden wollte und es ins lächerliche gezogen hat. Deshalb haben die AC-Fans und das Spiel + Nackter Stahl in gewissen Kreisen einen sehr schlechten Ruf. Der ist aber selbst gebaut wie Zornhau schrieb. Du hast in diesem Thread auch wieder ordentlich dazu beigetragen in meinen Augen.
 
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Du behauptest, dass durch die Fiktion ein echter Schaden (!) entsteht und dass die Autoren eine Mitschuld (!), ja Mittäterschaft an echten Vergewaltigungen haben! Bist Du eigentlich noch bei Trost?

So wie ich das verstanden hatte, ging es darum das am Spieltisch Leute sitzen können die real vergewaltigt wurden bei welchen so ein geschmacksloser Umgang mit dem Thema im Spiel diverse Traumata wieder an die Oberfläche spülen könnte.

Dadurch das es zur Regel gemacht wird ist es umso schwerer dem Thema auszuweichen, vor allem da beileibe nicht jede Runde eine halbwegs brauchbare Kommunikation untereinander/ Gruppenverträge und ähnliches hat.
Ich halte das in der Form für einen sehr berechtigten Einwand.
 
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So sagen wir ja heute immer Videospiele haben nichts mit Amokläufen zu tun. Die Wahrheit ist,
... daß Du das genau so wenig beurteilen kannst wie jeder Laie und vermutlich auch jeder nicht-Laie.
Sonst nichts. Gar nichts.

Es fiel hier ja schon öfter der Name Godwin und auch mir fällt es gerade bei solchen Aussagen schwer einen passenden/unpassenden Vergleich aus der deutschen Geschichte nicht zu bringen.
Dann bring ihn doch, verdammter Mist noch eins!
Godwin's Law besagt, daß sich mit der Länge des Threads die Wahrscheinlichkeit eines Nazi-Vergleiches 1 annähert. Nicht, daß Du von der gottverfluchten Forenpolizei verhaftet wirst, wenn Du derjenige bist, der ihn ins Spiel bringt. Herrgott, Jesus und alle zwölf Apostel, was für ein Rumgekrampfe!
 
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Die Behauptungen in Deinem Posting Nr. 64 sind ungeheuerlich, dass mir erst einmal fast die Worte fehlen. Ich bin mir nicht sicher, ob Dir vollends klar ist, was Du da eigentlich geschrieben hast.
Da kannst Du, denke ich, sicher sein.
Leute von oben herab zu behandeln, und sie in Bausch und Bogen für krank, gestört oder kriminell zu erklären, ist da modus operandi. Darum...

Andere Deiner „scheinbar-moralischen Ergüsse”, im späteren Threadverlauf, spreche ich gar nicht mehr an. Wäre auch Zeitverschwendung.
... sind ignorelisten auch Deine Freunde. Zumal Du es Dir in diesem Falle auch ersparst, Dich durch Unmengen schlecht geschriebener und grausig formatierter Prosa wühlen zu müssen.
 
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Boah, Alter, echt, pack mal die selbstherrliche Arroganz wieder ein.
 
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OffTopic
Du ziehst das aus dem Zusammenhang. Das ist EIN einziger Satz am Anfang der einer "Vercoolung" solcher NPCs gegenübersteht, die sich durch das ganze Buch zieht.
Du kannst dich mit einem kleinen Satz nicht komplett der Verantwortung entziehen.
Und wenn man das Machwerk mal gelesen hat kann man einfach nicht mehr glauben das das von mündigen und erwachsenen Leuten geschrieben worden ist.
Ich denke, wir sollten eine Diskussion über den Letzten Exodus in einem diesbezüglichen Thread tun, aber dennoch nochmal hier was von mir dazu..
Es ist nicht bloß ein Satz. Ich habe nachgesehen und abgesehen von der obligatorischen Anfangsseite ("Alles bloß ein Spiel, nicht ernst zu nehmen. Falls es dich auch nur vielleicht stören sollte ist das kein Buch für dich.") nimmt der Hinweis, dass dringendst davon abgeraten wird, sowas zu spielen farblich hervorgehoben und auch räumlich unübersehbar fast eine halbe Seite ein.
Es wird nicht empfohlen, die Sanhedrin als Spielercharaktere zuzulassen - falls es der Spielleiter dennoch erlaubt, sollte er darauf achten, das alle Mitspieler mit genügend Verstand und Verantwortung an die Sache herangehen und eine entsprechende geistige Reife besitzen. Die Mitglieder dieser Religionen sind grausame, perverse, sadistische, rassistische, sexistische, amoklaufende, haßgetriebene Irre der höchsten Klasse.
Kurz gesagt: sie sind Abschaum. Diese Leute sind keine Helden und ihr Verhalten ist nicht gutzuheißen, nachzuahmen, zu bewundern oder auvch nur in irgend einer Weise zu respektieren. Wenn du auch nur eine Sekunde lang mit dem Gedanken spielst, daß du dich mit den Wertvorstellungen oder Verhaltensweisen dieser Leute auch nur im entferntesten identifizieren könntest, dann wirf dieses Buch weg und suche schleunigst einen Arzt auf. Wir wiederholen das nochmal, weil es einer Wiederholung bedarf. Wenn du auch nur eine Sekunde lang mit dem Gedanken spielst, daß du dich mit den Wertvorstellungen oder Verhaltensweisen dieser Leute auch nur im entferntesten identifizieren könntest, dann lege dieses Buch zur Seite und such dir jemanden, der dir helfen kann. Wir meinen das ernst. Du bist eine Gefahr für Andere, wie auch für dich selbst und brauchst ernsthaft Hilfe, und zwar schnellstens.
Ich wüsste nicht mal, was davon besonders hervorgehoben werden sollte, denn es erscheint mir alles richtig und wichtig und auch ziemlich eindringlich vorgetragen.
Du magst das Nachfolgende vielleicht als eine "Vercoolung" empfunden haben, aber ich finde nicht, dass da irgendjemand von den Machern versucht, sich irgendeiner Verantwortung zu entziehen oder etwas schönzureden. Das beschriebene und von dir angeprangerte gehört eben zum Setting, aber ich wüsste nicht, wie die Macher sich als Personen noch mehr davon hätten distanzieren sollen..
 
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Das einzige Problem, das ich in dieser Hinsicht mit Last Exodus hätte, wäre die Verwendung der
Bezeichnung "Sanhedrin", denn die ist eigentlich schon eindeutig besetzt:
Sanhedrin ? Wikipedia
 
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OffTopic
Auch dazu stand was an der entsprechenden Stelle, aber genau das habe ich natürlich wieder nicht abgetippt... :rolleyes:
 
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So wie ich das verstanden hatte, ging es darum das am Spieltisch Leute sitzen können die real vergewaltigt wurden bei welchen so ein geschmacksloser Umgang mit dem Thema im Spiel diverse Traumata wieder an die Oberfläche spülen könnte.

Warum eigentlich geschmacklos? Ist das nicht schlicht realitätsabbildend? Ein signifikanter Teil aller historischen und aktuellen Armeen praktiziert oder duldet Vergewaltigung, in manchen Kulturen ist/war es sogar Tradition. Für wieder andere ist es Kriegsstrategie. Der siegreiche Soldat spielt seine Macht aus und verschafft sich dadurch Bestätigung und Befriedigung. Und das ist der gewöhnliche Soldat, nicht einer, der mit finsteren Mächten paktiert um sich vom Leid anderer zu "ernähren". (BTW, ich kenne Arcane Codex nicht, ich stütze mich nur auf die hiesigen Zitate.)

In der Tat hat sich das Rollenspiel schon öfter als Sammelbecken für Menschen mit Vergewaltigungs- oder Mißbrauchserfahrungen bewahrheitet. Ich kenne inzwischen soviele Opfer (mit mehreren hatte ich eine Beziehung), das mein früheres blankes Entsetzen einem traurigen "Ach, Du auch?" gewichen ist.

Interessanterweise haben die jedoch meistens einen deutlich stabileren Umgang mit dem Thema als Nichtopfer. Mehr als einmal am Tisch habe ich erlebt, wie Mitspielerinnen und -spieler bei dem Thema eine Koller bekamen und sich mit genau obiger Argumentation gegen die Darstellung sexueller Gewalt sträubten - die ohne dass sie es wussten von einem tatsächlichen Opfer thematisiert wurde.
 
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Nach meinen Erfahrungen mit diesem Reizthema und anderen Reizthemen (etwa Folter, aber beispielsweise
auch "Fremdsteuerung" eines Charakters durch Magie oder Psi, etc.) ist es sinnvoll, vor einer Einführung in
die Spielwelt das jeweilige Thema in der Runde zu besprechen, um abzuklären und als Spielleiter einschätzen
zu können, was akzeptiert wird und "wie weit man gehen kann", ohne den Spielspaß zu gefährden.
Wobei wir in unserer Runde fast alle solchen Reizthemen vermeiden, eben weil sie nur in Ausnahmefällen in
irgendeiner Weise zum Spielspaß beitragen können.
 
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Zornhau: Wenn man sich darauf versteift, daß man entweder 100% bringt, oder NULL Prozent, dann will man den moralischen (Selbst-)Fragen nur AUSWEICHEN.

Falls du aus meinem Posting diese Deutung herausgelesen hast, hast du mich missverstanden, denn es ging mir nicht um 100% und 0%, sondern darum, dass man zwar 100% fordern kann, sich aber dessen bewusst sein sollte, dass 100% wahrscheinlich nicht erreicht werden.
Insofern halte ich Maximalforderungen durchaus für etwas Schwieriges, da sie eventuell den ein oder anderen "Mitstreiter" von vorneherein abschrecken und somit letztlich zu den von dir beschriebenen 0% führen könnten.
In puncto Forderung mag das vielleicht letztlich Geschmackssache sein, aber ich persönlich würde lieber 60%+ fordern (wobei diese Zahl jetzt mal eher aus dem Bauch raus "entstanden" ist), wenn ich dafür die "Gewissheit" habe mein Ziel zu erreichen und nachher immer noch ausbauen zu können. Politik der kleinen Schritte und so ;)
 
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Falls du aus meinem Posting diese Deutung herausgelesen hast,
Habe ich nicht. - Das war nur eine Übertragung auf die von mir erwartete Art des Umgangs mit solchen IDEALEN: Man versteht diese als 100%-Forderung, redet sich darauf heraus, daß die 100% eh nicht zu schaffen sind, und bringt dann genau 0%. - Das ist es, was ich mit Ausweichen vor den im Ideal angelegten Fragen, die man SICH SELBST (und nur sich selbst!) stellen sollte, meinte.

Insofern halte ich Maximalforderungen durchaus für etwas Schwieriges, da sie eventuell den ein oder anderen "Mitstreiter" von vorneherein abschrecken und somit letztlich zu den von dir beschriebenen 0% führen könnten.
Maximalforderungen sind wenigsten KLAR und nicht wischi-waschi-schön-daß-wir-darüber-geredet-haben.

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten.

Klar. - Hart und ohne Spielraum für Kompromisse, für weniger als 100%. - So versteht das wirklich JEDER.

Und doch ist es ein IDEAL.

Da der Mensch Fehler macht, da er NICHT ideal, KEIN Supermensch ist, WIRD man dieses Ideal NIE vollauf erreichen können. - Muß man aber auch nicht!



Das Tolle an Idealen ist, daß sie in denen, die sie erstreben, eine BEWEGUNG, eine NIE ENDENDE Bewegung auslösen. - Ein Idealist steht nie still. Er ist immer am Streben, am Wachsen, am Bewegen auf sein Ideal zu - auch wenn er es nie wirklich erreichen kann. - Hier zählt auch DER WEG an sich mehr als das Erreichen des Endes des Weges.

Wichtig ist nicht die Art und Weise, auf die man versucht sich seinen Idealen zu nähern. - Wichtig ist nur, DASS man es versucht, daß man es tut, daß man sich auf den Weg begibt.

Etwas, was man ABSEHBAR erreichen kann, das ist KEIN WEG, der einen Wert hat.



Wenn man sich nur stets das Schaffbare vornimmt, dann wird man nie über das Vorgenommene hinaus etwas schaffen können.


Antworte bei der nächsten Umfrage hier im Forum wahrheitsgemäß. - Ist leicht zu schaffen. - Wohin bringt einen das?

Antworte beim nächsten Mal wahrheitsgemäß, wenn der Freund oder die Freundin nach dem Sex "Wie war ich?" fragt. - Ist leicht zu schaffen. - Hat das wahrheitsgemäße Antworten hier irgendwelche Konsequenzen? Für wen? - Ist somit die Handlung des wahrheitsgemäßen Antwortens, die ja schaffbar ist und eigentlich "auf dem Weg" zum obigen Ideal liegen müßte, eine moralisch vertretbare Tat gewesen? - Sind die Konsequenzen, die sich aus der wahrheitsgemäßen Antwort ergeben, vom Antwortenden und vom Fragenden absehbar gewesen - und sind sie erträglich gewesen? Oder reißt hier die Bindung zweier Menschen durch die "Wahrheit"?

Wer meint ein Ideal mit dem Schieben des Reglers auf 100% (Ich sage IMMER und JEDEM die VOLLE Wahrheit.) erstreben zu können, der handelt NICHT in seiner moralischen Pflicht. - Er macht es sich einfach: Das Extreme zu wählen, bringt ihm scheinbar, d.h. nach außen hin, eine Deckungsgleichheit mit dem Ideal. Doch ist das nur ein hohles Gestell. Dadurch daß er sich ALLER moralischer Fragen, die sich bei JEDER Aussage über deren Wahrheitsgehalt und dessen Konsequenzen stellen werden, zu ENTLEDIGEN versucht, vergibt er sich auch die Chance mit jeder inneren Frage, die er sich selbst stellt, mit jeder äußeren Antwort, die er selbst voll und ganz verantworten muß, zu WACHSEN, sich zu ENTWICKELN, seinen Weg zu gehen.



Nur die kleinen Schritte zu gehen, die man sich auch zutraut, bringt einen nur dahin, wohin einen die Selbstbeschränkung gelangen läßt.

Im Eiltempo ans (vermeintliche) Ziel zu rasen, läßt einen da stehen bleiben, wo man angefangen hat.



Sich einen Weg zu suchen, den man gehen will, dessen Ende man ahnt, von dem man sich aber BEI JEDEM SCHRITT überraschen lassen möchte, bei dem man mit jedem Schritt etwas erfahren, etwas wachsen, etwas durchleben möchte, das geht nur mit Wegen, die als Ideale über alles absehbar zu Schaffende hinaus führen.

Sich ein Ideal als Maximalforderung zu nehmen, aber dessen Weg IN EIGENEM TEMPO und mit EIGENEN UMWEGEN zu gehen, das ist es, was einen wirklich weiterbringt.



Nur das Schaffbare zu erreichen erfordert stumpfen Gehorsam und bietet unbefriedigende Zielerreichung (weil man ja WEISS, daß man imstande gewesen wäre, MEHR zu erreichen, wenn man sich idealistischere Ziele gesteckt hätte).

Nur die Zielerreichung des Unschaffbaren DARZUSTELLEN, erfordert nach außen hin schauspielerische Qualitäten und bietet nach innen hin den Selbstbetrug (weil man sich um das, was eigentlich auf dem Weg erreichbar gewesen wäre, betrogen hat und nun mit nichts da steht - nicht einmal mit dem wenigen, unbefriedigenden Schaffbaren).

Das Unschaffbare anzugehen, erfordert waches Leben, interessiertes Streben und die Reife mit Müdigkeit und nachlassendem Eifer genauso seinen Weg zu machen, wie mit frischem Tritt, und es bietet Erfüllung.


Daher bin ich ein großer Freund von "Maximalforderungen".


Die Maximalforderungen, die man sich SELBST stellt, und denen man entspannt nachgeht, bringen einen tatsächlich weiter als man selbst für möglich gehalten hätte.

Und das ist der wichtige Punkt: Autoren von Rollenspielen sollten nicht etwa irgendwelche "Maximalforderungen" von außen (von welcher Seite denn überhaupt?) gestellt werden, sondern sie sollten sich ihre Ideale SELBST suchen, danach streben und ihr Handeln an ihrer moralischen Verpflichtung ihren Lesern, ihren Verlagen, ihren Mit-Autoren, ihren Familien, ihren sonstigen sozialen Gruppen, denen sie angehören bzw. zu denen sie eine Beziehung haben, ausrichten. - Dann werden sie auch bessere Autoren.

Das betrifft natürlich nicht nur Autoren.

Als Mitte der Achtziger die VR China sich zaghaft öffnete und sehr gute chinesische Wushu-Lehrer das erste Mal nach Europa kamen, da war ich auf einem Chen-Stil Taijiquan Lehrgang, auf welchem die Trainerin bei einem Übergang der ersten Form etwas 48er-Form reingemischt hatte. Ein Versehen. Kann ja mal passieren. - Doch sie wollte das nicht vor allen Teilnehmern korrigieren. In der ersten Pause hatte dann der Organisator eine längere Diskussion mit ihr und direkt nach der Pause hat sie gesagt, daß es eine Verwechslung gab und daß die Form eigentlich etwas anders weiterging. Da wir alle die Form das erste Mal auf diesem Lehrgang gelernt hatten, war noch keine einzige Bewegung wirklich eingeschliffen, so daß man schnell umlernen konnte. NIEMAND hat die Trainerin für diese Korrektur weniger geachtet oder ihre Kompetenz als Trainerin angezweifelt. - Gut, daß der Organisator auch jemand mit Idealen ist und sie überzeugt hat, daß es kein Beinbruch ist, ihren Irrtum zuzugeben und alle von diesem Irrtum betroffenen Lehrgangsteilnehmer von der Korrektur zu unterrichten.

Vor nicht allzulanger Zeit gab es hier im Forum einen Thread dazu, wie ein Spielleiter mit Irrtümern seinerseits hinsichtlich Regeleinhaltung, Regelanwendung, Settingfakten usw. umgehen sollte. - Ich hatte damals und habe immer noch die Ansicht, daß man diese offen den Spielern gegenüber kund tun sollte. Das ist doch überhaupt kein Problem. Man sagt, wo der Fehler, den man selbst oder den einer der Mitspieler entdeckt hat, passiert ist, und welche Konsequenzen das hatte, dann überlegt man sich gemeinsam, wie man damit umgehen soll.

Einfach zu sagen, daß man einen Fehler gemacht hat, ist doch kein wirklich schwerer Schritt. Und man wird von seinen Mitspielern ja auch nicht weniger dafür geachtet (eher mehr!).


Beim Vergewaltigungsthema ist dies offensichtlich nicht passiert. Und daher ist der Umgang mit diesem Thema auch so ein "Dauerbrenner" in diversen Foren und kommt wie Malaria immer wieder in "Fieberschüben" zum Ausbruch, statt durch ein echtes Auflösen des Konfliktes moralisches Handeln und somit Rückgrat vor den betroffenen Gruppen zu demonstrieren.
 
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