Das Gespräch mir Ashton Price schien unterbrochen, bevor es wirklich begann.
Natürlich verlangte die Etikette, das sich die nun dienstältere Harpyie seiner neuen Kollegin beglückwünschen musste. Regeane selbst schien überrascht über die Ernennung. Ein interessanter Zug des Prinzen. Natürlich wusste der Maler nicht, was sich hinter den verschlossenen Türen zwischen dem Prinzen, seinem Seneschall und den Kontrahenten Prof. Johardo und dem Toreador Sanders abgespielt hatte. Aber der offensichtliche Ausgang dieses Gesprächs ließ tief blicken. Natürlich war es ein eklatanter Bruch der Traditionen, wenn Sanders ungefragt ein Kind gezeugt hatte. Aber dem Wortlaut des Prinzen folgend, war es eher der Einfluss der Tremere, die scheinbar Anspruch auf den oder besser die Gezeugte erhoben, der letztendlich Sanders das „Genick gebrochen“ hatte. Ein eindeutiges Indiz für die Macht, die den Tremere hier in Finstertal durch den Prinzen eingeräumt wurde. Schließlich hatte er sich zu Gunsten des Tremere-Erstgeborenen gegen einen Clansbruder entschieden. Wenn er Sanders allerdings „nur“ der Stadt verwiesen hatte, deutete das immerhin auf etwas Gnade gegenüber der (ehemaligen) Toreador-Harpyie. Buchet hätte ihn gemäß der Tradition auch vernichten können, und sein Kind direkt mit ihm. Aber wer weiß schon, was sich genau Abgespielt hatte...Immerhin zeigte es, das der Prinz durchaus hart durchgreifen konnte, auch wenn er scheinbar nicht die volle Härte des Gesetzes angewandt hatte...
Aber er war noch nicht lang genug in der Stadt, um die Machtstrukturen genau durchschauen zu können, und Halbwissen führte leicht zu gefährlichen Fehleinschätzungen.
Nun, vielleicht half es weiter, wenn er das Gespräch mit Price wieder aufnahm. Die Ventrue-Harpyie wusste bestimmt etwas mehr über die Hintergründe...
Also gesellte er sich wieder zu Price, als dieser seine „Anstands-Aufwartung“ bei seiner neuen Kollegin hinter sich gebracht hatte. Der neuen Harpyie selbst schenkte er nur einen Kurzen, aber wohlwollenden Blick. „Ich hoffe, du bist diesem ‚Amt’ gewachsen, mein Kind,“ dachte er bei sich „und wirst nicht nur zu einem Spielball der mächtigeren Kainskinder der Stadt...“
Wieder bei Price angekommen ergriff er das Wort: „Eine überraschendes Ereignis, das da unser kurz begonnenen Gespräch unterbrach, findet ihr nicht?“ eine kurze Pause, um Price’s erste Reaktion auf dieses Ereignis abzuwarten (Auspex°°). Dann redete er weiter: „Um unsere Konversation wieder aufzunehmen, Ja, man nennt mich ‚den Maler’. Ich bin erst vor sehr kurzem in die Stadt gekommen, so dass einige Konstellationen unter den Kainiten der Stadt mir noch fremd sind. Doch ihr als Harpyie wisst doch sicherlich einiges mehr. Was haltet ihr zum Beispiel von diesem kleinen Schauspiel, dessen Zeuge wir gerade geworden sind?...“ Damit meinte er natürlich die Verbannung Sanders und die Ernennung der Neugeborenen Toreador zur seiner neuen Kollegin...