Brainstorming Das Erste Gefecht

AW: Das Erste Gefecht

Das Erste...

Was ist das Besondere am Ersten?

Was ist das Besondere hier? Beziehungsweise, was soll hier das Besondere sein? Was ist der wirklich interessante Punkt am Ersten, wenn man davon absieht, dass es nicht das Letzte ist?
Ist es die Vorstellung erst am Anfang zu stehen? Dass danach mehr kommen wird?
Ist es die Neuartigkeit? Das... Schöpferische des Ganzen?

Eine zentrale Frage, die ich mir selbst bisher nicht recht beantworten kann.

mfG
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Naja..das Konzept ist schon einmal ziemlich genial....nur die Frage ist wirklich, wie setzt man das um ?
Wie reagieren "Leute", wenn sie das erste Mal mit Leid, Tod und dem "Bösen" (so schwammig der Begriff auch sein mag) konfrontiert werden ? Möglicherweise ist das ja ein Ansatz....vielleicht kann man das Paradies (mit Menschen drin) ja eher als Zustand denn als Ort beschreiben; Eine Welt ohne Leid, Schmerz und Gewalt. Und plötzlich bricht all das aus. Nicht langsam und schleichend, sondern plötzlich und brutal !
 
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Wenn es das alles nicht gab, bricht es dann aus? Oder erschafft man es dann nicht eher?

Das Wort "schöpferisch" das ich in meinem letzten Beitrag benutzt habe, vielleicht ist das gar kein schlechter Ansatz. Nicht die "Neuartigkeit", sondern die Schöpfung. Neuartigkeit ist etwas, das man beobachtet. Schöpfung ist etwas, das man tut.

Hm...

mfG
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GENAU !!!!! Die Idee ist gut !
Folgender Ansatz:
Der Schöpfer tritt selbst vor seinen Engeln nur schattenhaft auf. Er war der Koordinator und Planer der Schöpfung. Seine Engel waren die ausführenden Organe. Der Auftrag des Herren lautete "strebt nach Perfektion".
Also "bauten" sie nach den Anweisungen ihres Meisters Eden...die Urform des Universums. Hier herrschte perfekter Gleichklang und kristallklare Harmonie.
Dann kam der Bruch:
Es gibt durchaus Unterschiede zwischen Engeln und Engeln. Die Erzengel sind Gottes Erstgeborene und stehen über den normalen Engeln wie diese über dem Menschen.
Luzifer war einer der eifrigsten Diener des Herren und das Verhängniss war, das er den Befehl des Herren zu sehr befolgte (oder führte er ihn doch korrekt aus ?). Denn etwas fehlte zur Perfektion. Was ist Licht ohne Schatten ? Wie erkennt man das Gute, wenn es das Böse nicht gibt ?
Also machte sich Luzifer daran, die Welt zu perfektionieren....und schuf Terror und Leid....
 
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Waldviech schrieb:
GENAU !!!!! Die Idee ist gut !
Naja, das Schöpferische jetzt nicht mehr beim Schöpfer ALLEIN zu belassen, entfernt das gesamte Setting von dem beschworenen Bild, welches auf eher judäo-christlichen Engelsvorstellungen basiert hatte. Kann man machen. Ist aber problematisch, weil DIESE "Engel" eben keine ENGEL sind. Es sind andere Wesen, als die, welche man sich unbefangen, unvorbelastet, un-umerzogen, als Engel vorstellen wird. - Mir gefällt das nicht so, aber YAMV.
Waldviech schrieb:
Der Schöpfer tritt selbst vor seinen Engeln nur schattenhaft auf. Er war der Koordinator und Planer der Schöpfung. Seine Engel waren die ausführenden Organe. Der Auftrag des Herren lautete "strebt nach Perfektion".
Das kann man eventuell so lassen. Aber warum sollen sie denn "Streben"? Sie sind so, wie sie geschaffen wurden. Perfekt. Perfekt für das, was sie nach dem Willen des Schöpfers tun sollen.

Vielleicht mag ja der Wille und der Große Plan (tm) des Schöpfer einen kleinen Haarriß haben?

Und was wäre dann noch perfekt, wenn der Bauplan - nein, ALLE Baupläne für ALLES! - Lücken hätte?
Waldviech schrieb:
Also "bauten" sie nach den Anweisungen ihres Meisters Eden...die Urform des Universums. Hier herrschte perfekter Gleichklang und kristallklare Harmonie.
(s.o.)

Waldviech schrieb:
Es gibt durchaus Unterschiede zwischen Engeln und Engeln. Die Erzengel sind Gottes Erstgeborene und stehen über den normalen Engeln wie diese über dem Menschen.
Ja, die Unterschiede sind ein Punkt, wenn Engel menschlich denken. Ansonsten sind die Unterschiede KEIN Reibungspunkt sondern einfach neutrale Fakten. Kein besser, oder schlechter, sondern nur ein ANDERS könnte in der Wahrnehmung dieser Diener Gottes vorherrschen.
Waldviech schrieb:
Luzifer war einer der eifrigsten Diener des Herren und das Verhängniss war, das er den Befehl des Herren zu sehr befolgte (oder führte er ihn doch korrekt aus ?). Denn etwas fehlte zur Perfektion. Was ist Licht ohne Schatten ? Wie erkennt man das Gute, wenn es das Böse nicht gibt ?
Und das Licht-Schatten-Bild ist mir zu platt. So platt, daß es nicht einmal mehr zwei, sondern nur noch eine Dimension hat. *gähn*

Was, wenn die Engel nur ANDERS wahrnehmen, also eben KEIN Gut oder Böse?

Was, wenn die Engel so handeln, wie sie es in der (leider nicht ganz so perfekten) Schöpfung tun sollen/müssen?

Was wenn alle Engel sich redlich und mit gutem Gewissen, gutem Glauben, guten Vorsätzen bemühen stets das Richtige zu tun - und daran zwangsläufig scheitern müssen.

Was ist mit Luzifer?

Wer ist Luzifer?

Luzifer bist DU!!!

Luzifer wird derjenige unter den Spieler-Engeln sein, der mit seinem Werken getreu nach den Regeln des Herrn, das Gute will und stets das Schlechte schafft (weil er es muß!).

Luzifer als Rebell ist öde.

Luzifer als der Angepaßte, der Treue, der Gehorsame, und der DESHALB zum Scheitern verdammte Anti-Held. Als ein Anti-Held, den man auch noch selbst bis zu seinem Ersten Gefecht, bis zum offenen Bruch der Himmlischen Ordnung spielen kann. DAS finde ich interessant.

Waldviech schrieb:
Also machte sich Luzifer daran, die Welt zu perfektionieren....und schuf Terror und Leid....
Ja. Und zwar unter seinen Mit-Engeln! - Aber nicht als Rebell, nicht als Zerstörer, sondern als Bewahrer dessen, was nicht bewahrt werden sollte. Als Lehrer dessen, was vergessen werden sollte. Als Sänger der Lieder, die in der Stille hätten bleiben sollen.

Damit ist auch das Ende der Geschichte vom Anfang in Sicht: Die Geschichte des Ersten Gefechts endet damit, daß klar wird, welcher der (SC-)Engel nun herniederfahren muß in die Hölle und den ewigen Krieg gegen seine Geschwister führen muß, und welche SC-Engel ihn begleiten werden, und welche zurückbleiben.

Alles war gut. Bis der Herr kam und schuf. Und danach ging es bergab.

Engel gegen Engel. Das Ewige Gefecht. Wo stehst Du, wenn der Fall kommt? Bist Du selbst der Gefallene?
 
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Das ist ein interessanter Punkt den du ansprichst - die Frage nach der Seite auf der die Spieler stehen. Und speziell die Frage ob sie fallen werden. Sehr früh in der Entwicklung der Idee (vor der Eröffnung dieses Threads, und bevor sie überhaupt einen Arbeitstitel hatte) hatte ich überlegt die "Partei"-Zugehörigkeit der Spieler (der einzelnen Spieler) zunächst offen zu lassen, und diese Frage erst im Laufe des Spiels zu beantworten, bin danach allerdings aus praktischen Überlegungen davon abgekommen. Ich finde es interessant, dass eine ähnliche Idee nun wieder nach oben kommt.

Was den Schöpfungsaspekt angeht so würde ich die Engel auch nicht zu kleinen Göttern (oder kleinen Nobilis ;)) machen wollen. Allerdings gefällt mir tatsächlich die Idee sie Neues schaffen zu lassen. Denn das Erste impliziert ja durchaus das Neue. Und den Spielern hier eine aktive (will heissen schöpferische) Rolle zu geben halte ich für weit interessanter (im Sinne von interessanter zu spielen) als ihnen eine Zaungast Rolle zuzuweisen. Darüberhinaus kann man einen "künstlerischen" (Musik!) Charakter ja recht einfach mit Engeln vereinbaren, und die Brücke von der Kunst zur Schöpfung lässt sich dann noch leichter schlagen.

mfG
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Tod.

Es ist Krieg. Engel sterben.

Wenn Charaktere sterben beginnt das grosse Geheule. Davon würde ich gerne weg. Nicht nur das Leben zu riskieren, sondern auch es zu verlieren sollte... "wünschenswert" (Anführungszeichen!) sein. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber was ich möchte, ist glaube ich ein Belohnungssystem für Charaktertode. Die Engel in der Welt, die ich mir vorstelle, sind bereit dazu für "die Sache" zu sterben, und das sollte auch so vom System transportiert werden. Ein Anreiz zur Selbstaufopferung.

mfG
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Gleichzeitig soll man sich aber auch nicht sinnlos vor den nächsten Güterzug werfen, nur weil man es kann (und die Belohnung fürs Sterben kassieren möchte). Der Tod eines Engels soll also eine zweischneidige Sache sein.

...überhaupt scheint Zweischneidigkeit ein ziemliches Thema zu werden, wenn ich es mir recht überlege...

Hm.

mfG
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Zur Sache mit dem gewollten Tod: Da gefiel mir Odins Blutschwerter Ansatz mit den Einherjar, die (neulich kam Der 13. Krieger wieder in der Glotze) ihren Abgang möglichst eindrucksvoll und für ihre Sache ERFOLGREICH inszenieren sollen, weitaus besser.

Warum sollten denn Engel sterben?

Warum ist der Tod eines Engels das gewünschte Ergebnis?

Ich finde die Korruption, die innere Qual, das eine Seite wählen MÜSSEN, weil es neuerdings überhaupt etwas Trennendes (was ist das überhaupt?) gibt, viel interessanter.

Sterben können die Sterblichen. Die Lehmwesen. Vielleicht versteht man den Willen des Herrn auch (absichtlich?) falsch und verhilft den Menschen aus Lehm, aber mit Seele und freiem Willen, zu schnellerem Abgang als es geplant war?

Ich sehe hier auch einen Konflikt herrührend aus der grundsätzlichen Perfektionsannahme, die für die Engel gilt, der sie aber - eventuell aufgrund eines Makels des Schöpfers selbst - in Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit stürzt. Der Schöpfer ist da auch keine Hilfe, da er seinen eigenen Makel nicht sehen kann, und die Engel, die ja zum Teil aus diesem Makel bestehen, in die dieser Makel im Grundbauplan bereits eingeflossen ist, können erst recht nicht genau sagen, was nicht stimmt. Sie merken aber, daß sie anders sind oder anders denken oder anders fühlen, als sie sollten.

Wie die Engel damit umgehen, das führt zum Ersten Gefecht.

Die Geschichte des Ersten Gefechtes ist die Geschichte eines Haarrisses in der Schöpfung, eines feinen Makels im Großen Plan, der nach und nach Abgründe sich auftun läßt, bis es nur noch diese Seite oder die andere Seite des Abgrundes geben wird. Und die Zeit des Auftuns, das ist die Zeit, wo nicht der Riß aufgehalten werden kann, sondern wo Allianzen geschmiedet, Bündnisse verraten, hohe Werte verachtet und verächtliche Mittel wertgeschätzt werden.

Die Engel fliegen.

Aber in Wirklichkeit fallen sie. Sie wissen es nur (noch) nicht.
 
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Zornhau schrieb:
Zur Sache mit dem gewollten Tod: Da gefiel mir Odins Blutschwerter Ansatz mit den Einherjar, die (neulich kam Der 13. Krieger wieder in der Glotze) ihren Abgang möglichst eindrucksvoll und für ihre Sache ERFOLGREICH inszenieren sollen, weitaus besser.

Daran muss ich eher jedes Mal denken, wenn du die Ewigkeit so betonst. ;)
...und es ist einer der Gründe, weshalb ich selbst die Begeisterung für die Ewigkeit nicht so recht teilen kann. Ich möchte nämlich keine Kopie des Blutschwerter Konzeptes aufziehen. ;)

Warum sollten denn Engel sterben?

Warum ist der Tod eines Engels das gewünschte Ergebnis?

Er ist weniger das gewünschte Ergebnis, als ein gewünschter Nebeneffekt. Zu einem Kriegsszenario gehört auch der Tod, und in diesem Fall hier auch ganz besonders die Selbstaufopferung. Das würde ich gerne gezielt unterstützen, und zwar indem man als Spieler für solche die Atmosphäre verdichtende Entscheidungen entschädigt wird.
Der Tod ist nicht der Zweck, sondern nur das Mittel dazu.

Aber in Wirklichkeit fallen sie. Sie wissen es nur (noch) nicht.

Sie wissen auch noch nicht auf welcher Seite sie stehen. Sie wissen es selbst noch nicht. Es ist nicht so, dass sie von etwas Anderem überzeugt sind als ihre Brüder, sondern sie sind von der gleichen Sache überzeugt. Am Anfang steht nicht die Entscheidung für eine Seite. Diese steht erst am Ende. Und das ist der essentielle Unterschied zwischen dem Ersten und dem Letzten Gefecht. Das Erste Gefecht teilt die Fronten, im Letzten werden sie aufeinandertreffen.

mfG
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Der Tod eines Engels hat einen Zweck, wenn er für die Sache geschieht. Eine abgewandelte "Druidenrache" aus DSA kann das hier aber nicht leisten. Der Anspruch ist ein anderer.

Der Engeltod stärkt die Macht des Herrn. - Vielleicht innerhalb der Spielgruppe...?
 
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Woran ich dachte war eventuell die übrigen Engel (oder den nächsten Engel des "opfernden" Spielers) gestärkt aus der Sache hervorgehen zu lassen.

mfG
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Ja, das hört sich doch gut an. Wichtig wäre natürlich, dass nicht jeder Engeltod zählt, sondern nur, wenn es ins Konzept des Settings passt. Wie auch immer man das implantieren will. :)
 
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Genau das ist das Problem. ;)

Wobei man das Ganze ja durchaus noch an den Kriegserfolg koppeln könnte. So dass ein sinnloser Tod die Siegeschancen reduziert, und dieser negative Effekt den Zugewinn aus dem Tod (mehr als) kompensiert.

mfG
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Dann würde ein sinnloser Tod die gesamte Party schwächen. (Wenn man den "einer für alle - alle für einen"-Aspekt von oben nimmt.) Vielleicht kann man das Konzept noch weiter ausbauen.

Also keine Einzelkämpfe, sondern Gruppenkämpfe. Was natürlich erschwert den Tod eines Charakters zu bewerten, da ja irgendwie alle zusammen agieren.

Aber da müsste was gehen:

Jeder Spieler sagt bei einem Konflikt einzeln an und der SL berechnet daraus den Auflösungspool (in welcher Form auch immer). Blablablup...
 
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Den "In-Ungnade-Fall"? Oder in welche Richtung interpretierst du?
 
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Nur was für brutale Konsequenzen hätte der Fall ? (abgesehen davon, das juvenile PG´s laut ausrufen: "Cool ey, jetz´ bin ich voll der endgeile Dämon !!")
Folglich sollen nicht auch nicht beide Seiten spielbar sein ?
 
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Welche Konsequenzen? Man kann den Charakter nicht weiterspielen, da man ganz ausdrücklich Engel und im Himmel spielt, während der (frisch) Gefallene ja nun ein Dämon, und zwar in der Hölle ist. Der Engel, der er gewesen ist, ist tot. Er hat das grösstmögliche Opfer gebracht. Zeit für einen neuen Streiter für und wider den Herrn.

mfG
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