Zornhau
Freßt NAPALM!
- Registriert
- 18. März 2004
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AW: Das Erste Gefecht
Naja, das hört sich weitaus langweiliger als Ausgangssituation an, als selbst die weichspülerigste Nobilis-Runde.
Es fehlt der zwingende, der TREIBENDE Konflikt, der das Ganze in Bewegung setzt.
Klar, es gibt die Engel. Alles ist gut. - Nun gibt es irgendwelche untergeordneten Wesen, die bekommen so etwas wie eine Seele. Und auch noch einen eigenen Willen. - Was daran nun konkret den Konflikt darstellen soll, ist mir nicht klar.
Mir gibt gerade die Bibel zu der "ersten Stunde" der Schöpfung recht wenig Informationen her. Interessant wird es erst, als der Mensch im Paradies aufkam und andere Paradiesbewohner (ihrer gottgeschaffenen Natur folgend!) die verbotene Selbsterkenntnis diesen Menschen angetrickst hatten. Nach der Vertreibung aus dem Paradies beginnt ja das ganze Blutvergießen und die ganze Action: Sex, Sex, Sex und Massenmorde, Schlachten, Quälereien, Ignoranz, Genozid etc. Alles hochdramatischer Stoff.
Nur eben in der Zeit davor: warten auf Go(do)t(t). Überall tote Hose und gleichgeschaltete Engel und andere Paradiesbewohner.
Nach der Bibel gab es weniger ein erstes GEFECHT, als kleinere, lokale Rebellen, die auch prompt vom Herrn ihre Quittung bekommen hatten (Schlange verlor ihre Beine, die Menschen ihre Unschuld und das sorglose Leben im Paradies, Luzifer die Harfen-Groupies, etc.).
Ich fand die Idee ganz charmant, wenn es zwischen dem Ewigen (letzten) Schlachtfeld, dem Harmageddon, und den ersten Konflikten eine KONTINUIERLICHE Geschichte der Engel geben könnte, die irgendwie knapp neben der Menschheitsgeschichte verläuft, aber zeitlich nicht linear, sondern kreuz und quer. Das rutscht aber leicht in sowas hier hinein...
So etwas verbinde ich eher mit "Erstes Gefecht".
Aber das sehe ich in einem "Vorzeit"-Setting nicht, und - ehrlich gesagt - auch nicht in einem Zeitspringer-Setting. Vielleicht ist das der Grund, warum die meisten derartig angehauchten Settings tatsächlich ENDzeit-Settings sind: da passiert wenigstens ständig was Interessantes, was Berührendes, was Packendes.
Z.B in "Die Chroniken der Engel": da wird ein ganz konkreter Krieg auf der (verbliebenen Rest-)Erde gegen Traumsaat, Ketzer und andere Gegner gekämpft, wo man Material für Action-Szene, packende Luftkämpfe etc. herausziehen kann. Dann gibt es Logen, Geheimbünde, Geheimnisse der Welt, wie sie ist, zu erkunden. Und Verschwörungen, Kriminelles, Spionage, etc. aufzudecken. Und Gutes zu tun um sich ab und an trotz Endzeit als HELDEN fühlen zu können (mal wieder ein armes Dorf vor dem sicheren Untergang gerettet - das gibt auch Erfolgserlebnisse, selbst in einem Depri-Setting wie den Chroniken der Engel).
Mir ist beim Ersten Gefecht noch so garnichts klar.
Da kommen keine rechten Story-Ideen auf, da springt kein Funke über, da sind keine GRIFFIGEN, SPANNENDEN Konflikte zu erkennen.
Das wirkt - wie schon gesagt - wie eine (totlangweilige und damit schlechte und verunglückte) Nobilis-Runde (denn Nobilis ist alles andere als langweilig, wenn man sich mal darauf einläßt, daß man dort in einer durchaus Engeln vergleichbaren Position relativ zum jeweiligen Gottwesen spielen soll).
Also: Wo ist das Begeisternde an einem Nicht-Endzeit-, sondern an einem Anfangs-Zeit-Setting?
Naja, das hört sich weitaus langweiliger als Ausgangssituation an, als selbst die weichspülerigste Nobilis-Runde.
Es fehlt der zwingende, der TREIBENDE Konflikt, der das Ganze in Bewegung setzt.
Klar, es gibt die Engel. Alles ist gut. - Nun gibt es irgendwelche untergeordneten Wesen, die bekommen so etwas wie eine Seele. Und auch noch einen eigenen Willen. - Was daran nun konkret den Konflikt darstellen soll, ist mir nicht klar.
Mir gibt gerade die Bibel zu der "ersten Stunde" der Schöpfung recht wenig Informationen her. Interessant wird es erst, als der Mensch im Paradies aufkam und andere Paradiesbewohner (ihrer gottgeschaffenen Natur folgend!) die verbotene Selbsterkenntnis diesen Menschen angetrickst hatten. Nach der Vertreibung aus dem Paradies beginnt ja das ganze Blutvergießen und die ganze Action: Sex, Sex, Sex und Massenmorde, Schlachten, Quälereien, Ignoranz, Genozid etc. Alles hochdramatischer Stoff.
Nur eben in der Zeit davor: warten auf Go(do)t(t). Überall tote Hose und gleichgeschaltete Engel und andere Paradiesbewohner.
Nach der Bibel gab es weniger ein erstes GEFECHT, als kleinere, lokale Rebellen, die auch prompt vom Herrn ihre Quittung bekommen hatten (Schlange verlor ihre Beine, die Menschen ihre Unschuld und das sorglose Leben im Paradies, Luzifer die Harfen-Groupies, etc.).
Ich fand die Idee ganz charmant, wenn es zwischen dem Ewigen (letzten) Schlachtfeld, dem Harmageddon, und den ersten Konflikten eine KONTINUIERLICHE Geschichte der Engel geben könnte, die irgendwie knapp neben der Menschheitsgeschichte verläuft, aber zeitlich nicht linear, sondern kreuz und quer. Das rutscht aber leicht in sowas hier hinein...
Ein Soldat liegt vor Ypern in einem Schützengraben, ein gegnerischer Soldat hat ihm sein Bayonett in die Eingeweide gestoßen, Gedärm und Blut quellen nass aus der schlammfarbenen Uniform: "Ariel, mein Bruder. Ich sterbe." Der andere Soldat: "Ich wollte das nicht. Du weißt es doch." Der Sterbende: "Dann hilf mir. Hilf mir doch." - "Ich kann Dir nicht helfen, wenn Du mich nicht lieben kannst." sagt der junge Fischer an der Schwarzmeerküste. Die Frau, die ihn mit Tränen in den Augen ansieht, wirkt verärgert: "Du sagst 'Du kannst nicht helfen', aber eigentlich meinst Du, daß es Dir egal ist. - Sieh doch wie ich sterbe." Sie nimmt seine Hand und führt sie zu ihrem Gewand, welches sich feucht und klebrig vom vielen Blut, das aus ihrem Bauch quillt, anfühlt. - Mit einem Ruck stößt der ausgemergelte Junkie das Klappmesser dem Geschäftsmann tief in den Bauch. "Du mußt auch meine Position sehen. Ich liebe Dich. Ich Diene. Auch Dir. Sogar Dir." Der Geschäftsmann verdreht die Augen vor Schmerz. Dann flüstert er. "Aber Du willst von mir Vergebung, oder? Ich soll Dir den Schmerz nehmen." - Der junge Massai umarmt von hinten die ebenso junge Frau. "Ich nehme Dir den Schmerz gerne. Doch kann ich Dir keine Vergebung bieten. Dir ist es nicht bewußt. Du verstehst es nicht. Aber - das sage ich Dir ganz offen - Du hast die Wahl. Auch Du. Sieh Dich doch um - die Wahl hat ER in alle Geschöpfe gelegt. Nur ist dies fast allen nicht bewußt. Und Du weißt, wie ER reagiert, wenn jemand das mit der Wahl wirklich versteht... " Der junge Mann nimmt die Frau bei der Hand und geht mit ihr zu den Hütten hinüber. Sie fragt ihn "Wie hast Du Dich gefühlt, als Du mich getötet hast?" - "Ich konnte da nichts fühlen. Rein GARNICHTS!" schreit der Soldat, das Gewehr mit dem aufgepflanzten Bajonett noch in der Wunde drehend. "Du weißt genau, daß wir nichts fühlen können, wenn wir IHM dienen. - Nur ihr habt das nie wahrhaben wollen und baut Euch Eure künstliche und unwahre Weltvorstellung auf. Und ihr sterbt GERNE, weil das Eure Welt für Euch realer macht." Das Gewehr entgleitet seinen Händen. Er sackt im nassen Matsch des Schützengrabens auf die Knie. "Siehst Du es denn nicht, daß ihr einer Lüge nachhängt?" - "Du könntest nicht sterben müssen." sagt der Engel, während er über dem großen Turm schwebt, den die Menschen dort unten zu ihrem eigenen Ruhm bauen. "Dein Bild der Schöpfung ist unwahr. Es ist so wie mit diesem Turm dort unten: Du machst Dir nur zu Deinem eigenen Betrug ein Bild. Und an diesem haftest Du und Du verstehst uns nicht mehr - so wie diese da unten sich auch nicht mehr verstehen können. - Du bist die Liebe selbst. Aber Du wirfst das weg. Dir bleibt nur die Liebe zu Dir selbst. Du hast Dich damit selbst getötet, da Du Deine unendliche Liebe weggeworfen und eingetauscht hast, gegen einen einsamen Schatten der Liebe, die Du eigentlich sein solltest." ...
Sowas ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Nur Gelaber und keine Action. Da passiert mir mit Hinblick auf den Titel einfach zuwenig. Ein "Erstes Gefecht" erweckt in mir Bilder von heftigem Gemetzel, von aufeinanderprallenden Heerscharen, von Waffengeklirr, von Schreien, Blut, Tod, Vernichtung - alles brennt. Und man hat bei all der Zerstörung immer das Bewußtsein: "das alles ist erst der Anfang".
So etwas verbinde ich eher mit "Erstes Gefecht".
Aber das sehe ich in einem "Vorzeit"-Setting nicht, und - ehrlich gesagt - auch nicht in einem Zeitspringer-Setting. Vielleicht ist das der Grund, warum die meisten derartig angehauchten Settings tatsächlich ENDzeit-Settings sind: da passiert wenigstens ständig was Interessantes, was Berührendes, was Packendes.
Z.B in "Die Chroniken der Engel": da wird ein ganz konkreter Krieg auf der (verbliebenen Rest-)Erde gegen Traumsaat, Ketzer und andere Gegner gekämpft, wo man Material für Action-Szene, packende Luftkämpfe etc. herausziehen kann. Dann gibt es Logen, Geheimbünde, Geheimnisse der Welt, wie sie ist, zu erkunden. Und Verschwörungen, Kriminelles, Spionage, etc. aufzudecken. Und Gutes zu tun um sich ab und an trotz Endzeit als HELDEN fühlen zu können (mal wieder ein armes Dorf vor dem sicheren Untergang gerettet - das gibt auch Erfolgserlebnisse, selbst in einem Depri-Setting wie den Chroniken der Engel).
Mir ist beim Ersten Gefecht noch so garnichts klar.
Da kommen keine rechten Story-Ideen auf, da springt kein Funke über, da sind keine GRIFFIGEN, SPANNENDEN Konflikte zu erkennen.
Das wirkt - wie schon gesagt - wie eine (totlangweilige und damit schlechte und verunglückte) Nobilis-Runde (denn Nobilis ist alles andere als langweilig, wenn man sich mal darauf einläßt, daß man dort in einer durchaus Engeln vergleichbaren Position relativ zum jeweiligen Gottwesen spielen soll).
Also: Wo ist das Begeisternde an einem Nicht-Endzeit-, sondern an einem Anfangs-Zeit-Setting?