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Tagebuch eines Reisenden auf den verschlungenen Pfaden der Magie
Frankfurt, 15. July Anno Domini 794
Dies ist das Reisetagebuch des Adepten Bero von Freising bani Jerbiton und ich will Euch Zeugnis ablegen von den Geschehnissen und den Pfaden auf denen sich meine Kameraden und Traditionsgeschwister als auch meine Person auf der Suche nach Erkenntnis in den folgenden Monaten und Jahren auf unserer Suche nach Wissen bewegen werden.
Ich bin ein bescheidener und unbedeutender Diener menes großen Königs Karl, des Herren aller Franken und habe die Ehren als sein Messus Botschaften in alle Teile seines großen Reichs zu tragen, Recht zu sprechen und ihm zu berichten was ich auf meinen Reisen im Dienste meines Herren erlebt und gesehen habe.
Mein Weg führte mich von Dorestadt an der Nordsee bis in meine bayrische Heimat, in das Benevent im Süden der italienischen Halbinsel wo ich bei meinem Meister Reccared Gairethinx die Namen der Geister studiere. Ich bin gereist bis nach Katalonien an die Grenze der muslimischen Kalifate auf der Iberischen Halbinsel. Ich stand am Grab von Karls Neffen Roland zu Roncevalles und nahm von dort mit mir was er hinterlassen hat.
Ja, ich bin ein Magus und als solcher ein Gesetzesbrecher gegen das Gesetz meines Königs, doch mein Eid an den Ordo Hermae bindet mich und mein Streben nach Wissen und auch Macht, wie ich zu meiner Schande gestehe, zwingt mich dieses weltliche Gesetz basierend auf dem Willen des Klerus zu brechen.
Meine Reisen in Karls Auftrag führen mich an viele Orte an denen meine Brüder residieren und forschen. Ich bringe ihnen Nachrichten von einander, berichte ihnen was in der Welt vor sich geht, organisiere den Handel zwischen den Nordmännern von Haus Bjönaer und dem Haus Mercere, bin im Gildehaus der Bonisagi im Schwarzwald zu Gast und sorge dafür das der Kontakt, der in Folge des magischen Zwielichts abzureissen drohte zumindest in Europa erhalten bleibt und wir wieder zurückgewinnen was wir in den letzten Jahrzehnten verloren und vergessen haben.
So führte mich nun mein Weg zum Reichstag nach Frankfurt. Ich führe den Tross des Königs weil ich als weitgereister Diener meines Königs beinahe jeden Pfad im großen Reich meines Herren bereits beschritten habe. Aber der eigentliche Höhepunkt dieser Reise ist das große Konklave des Ordo Hermae das am Rande des Reichstages, verborgen vor König und Hofstaat in Frankfurt einberufen wurde. Alle Primae der europäischen Häuser und Dutzende von Ordensmagi werden an diesem Treffen teilnehmen um voneinander zu lernen, miteinander zu disputieren und zu streiten und sich im magischen Certamen mit einander zu messen, gemeinsam zu feiern und Handel zu treiben mit Gold, Gütern und dem Wissen um die wahren Namen der Manes, der Wesenheiten aus den Geisterwelten.
So kamen wir an diesem Tage im July mit dem Hofstaat des Königs am Tor in die recht jungen Stadt Frankfurt an, die in diesen Tagen von etwa 1000 Untertanen meines Herrn und Königs bewohnt wurde. Am Südufer des Flusses hausten in Zelten eine großer Zahl von hierher verbrachten renitenten Sachsen, auf dieser Seite des Mains lebten hinter festen und sicheren Pallisaden die Bürger von Frankenfurt, an dem Ort an dem der Legende nach einmal meinem König von einer weissen Hirschkuh eine geheime Furt durch den Main gezeigt worden sein soll, so dass er seinen sächsischen Häschern hatte entkommen können und zum Dank an diesem Ort die Stadt gegrüdet haben soll.
Am Tor kam es zu einem ersten Zwischenfall als einer meiner zukünftigen Reisegefährten, Bruder Hugbert, unachtsam im Gedränge am Tor mit dem Reitpferd von Karls Königin Fastrada aneinander geriet und Karls wie immer ungehaltene Königin ihm ihre Reitpeitsche zu schmecken gab. Fastrada ist schon seit langem Opfer verschiedener Krankheiten, die ihr das Leben schwer machen und sie deshalb fast immer zornig und unleidlich reagieren lassen. Dieser Tage schien sie das Missvergnügen von mehreren entzündeten Backenzähnen zu haben.
Ich lenkte mein Pferd zu dem Mönch um mich zu vergewissern das er unverletzt sei und ihn nach drinnen zu geleiten. Das Hugbert ein Mitglied des Hauses Ambiorix war, dessen Primus Trond ich gut kenne, sollte ich erst später erfahren. Wir verabschiedeten uns voneinander während gerade der Primus Bonisagus mit den Mitgliedern seines Hauses aus dem Schwarzwald ins Gildehaus der Mercere einzogen, wo die Konklave stattfinden sollte.
Ich selbst wurde in der Nähe der Kaiserpfalz einquartiert und beeilte mich mir für den Tag auf Grund meiner Abwesenheit von den gelehrten theologischen Disputationen durch meinen Freund und Karls Ratgeber, den hochgelehrten Bischof Alcuin, erteilen zu lassen und wollte mich danach zur Konklave aufmachen. Doch zuvor sprach mich ein mir unbekannter Fremder an, legte mir vertraulich dabei den Arm um die Schulter und tat allenthalben so als sei er mein bester Freund. Er forderte mich auf mich direkt zur Konklave zu begeben ohne mich um die Dispenz des Bischofs zu scheren. Auf meine Frage wer er denn sei wollte er seinen Namen nicht nennen. Da mir diese Form der Vertraulichkeit nicht gefiel und und ich auch seine Geheimniskrämerei nicht mochte lies ich ihn stehen ohne mich um seine Ratschläge zu scheren und nachdem ich Alcuin durch einen seiner Schüler über meine Abwesenheit hatte unterrichten lassen eilte ich zum Ort der Konklave.
Dort angekommen wurde ich ich Gewahr wie es einem streitbaren Mann namens Amia de Cantabre Adept Maior bani Ignis gelang sich binnen einer Stunde Certamen mit den Primi der Häuser Bjoernaer und Tytalus einzuhandeln, als auch versuchte ein selbiges mit Trond dem Primus von Haus Ambiorix vom Zaun zu brechen.
Auf diesem Wege erfuhr ich auch, das ein Mann den ich vom Hof Karls entfernt kannte, Orderich Graf von Narbo, dessen Schüler war. Man muss wissen das es mir schon immer schwer fiel meine ungefragten Weisheiten für mich zu behalten und ich mir nicht verkneifen konnte den Amia de Cantabre darauf hinzuweisen das nach dem Richtspruch des anwesenden Quäsitoren der Bjoernaer die Sphären bestimmen würde mit denen das Certamen ausgetragen würde. Da aber offensichtlich auch andere nicht darin geübt sind ihre ungefragte Meinung für sich zu behandeln entblödete sich Amia im Gegenzug nicht mir aufzutragen keine unreinen Geister zu beschwören.
Im Laufe des Tages fand sich unter Einfluss des Fremden aus der der Kaiserpfalz eine Gruppe von Magi, die alle von ihm angesprochen worden waren und durch ein Gemisch aus Versprechungen, wagen Andeutungen von Gefahren und verborgenen Drohungen dazu geladen wurden ihn zwei Stunden nach Sonnenuntergang im Gasthaus zum Hahn zu treffen. Dabei stellte sich der Fremde Bruder Hugbert unter dem Namen Kyros vor, der so offensichtlich falsch war wie die Gottesfürchtigkeit eines Valdermans.
Die sechs geladenen Hermetiker waren Nergis von Regensburg Adept Maior bani Bonisagus, Mary Ailish Adept bani Diedne, Orderich Baron von Narbo Adept bani Ignis, Alberich von Dorestadt Adept bani Ambiorix und meine Wenigkeit Bero von Freising Adept bani Jerbiton.
Da aber das Konklave mit dem Sonnenuntergang erst eröffnet wurde und alleine die einführenden Berichte der anwesenden Quäsitoren mehreren Stunden in Anspruch nahmen war klar das wir uns zum Treffen im Hahn verspäten würden.
Neben den üblichen Zankereien war vor allem die Bitte von Berengar bani Mercere von Interesse für die Anwesenden, zu denen auch alle Primi der europäischen Häuser des Ordo Hermae gehörten. Insgesamt waren über 70 hermetische Magier aller unterschiedlichen Ränge zur Konklave angereist.
Berengar berichtete, das es auf seiner Burg in Carcassonne einen Turm gebe, der durch ein Tor mit mächtigen magischen Siegeln verschlossen sei und hinter dem sich nach der Legende neben anderen Schätzen der Tisch und der Leuchter Salomonis befänden, mächtige Instrumente die dem Orden viele vergessene Geheimnisse der Ars Manes entschlüsseln könnten. Alleine die Siegel an der Tür in den Turm bargen immenses Wissen, dass sich die Häuser mittels einer Expedition vor Ort aneigenen wollten. Hierbei entwickelte sich allerdings ein Disput über die angebrachte Herangehensweise, während Haus Ignis durch seinen Primus Ignis bani Ignis auf die bewährte Vorgehensweise insistierte alles was sich dem Zugriff des Ordens verweigere niederzubrennen, rieten besonnenere Geister aus den Häusern Bonisagus, Ambiorix und auch meine Person zu einer vorsichtigeren und materialschonenderen Herangehensweise.
Orderich und auch ich meldeten sowohl bei Berengar als auch unseren Primi Interesse an an der Expedition nach Carcassonne teilzunehmen. Damit wurde die Konklave bis zum nächsten Tag vertagt, an der den Mitgliedern des Königshofes aufgetragen wurde an der Messe teilzunehmen, was jeder von uns ohnehin getan hätte, denn Karl reagierte sehr ungnädig auf Mitglieder seines Hofes die den Gottesdienst versäumten.
Dennoch begaben wir uns noch zu Sechst auf den Weg zum Gasthaus zum Hahn. Unterwegs bemerkten wir das die Straßen Frankfurts unnatürlich still waren. Nergis erkannte das wir aus der Geisterwelt von sechs aggressiven Wölfen beobachtet wurden und die Gruppe begegnete auch einer vermummten offensichtlich von Aussatz befallenen Person, die sie vor Gefahr warnte und an einen sicheren Ort zu einer Unterredung bitten wollte. Als mir nun auffiel das etwas nicht stimmte, durch den Schleier blickte und der Werwesen gewahr wurde zog ich mein Schwert aus seiner Tasche in der Geisterwelt, bereit mich zu verteidigen. Dies vertrieb sowohl die offensichtlich feindlichen Wölfe als auch unseren aussätztigen Warner. Letzteren konnte ich auch nicht mittels einer mentalen Botschaft der Sicherheit zur Umkehr bewegen.
Nahdem nun alle fremden Wesenheiten verschwunden waren setzten wir unseren Weg zum Gasthof fort, nur um dort einerseits festzustellen das es eine Spelunke war, das dem Wirt das Bier ausgegangen war und er nur ein Getränk namens Schädelspalter kredenzen konnte welches man besser zum Reinigen von schartigen Schwertern hätte verwendet werden können und das der Mann namens Kyros nicht dort war. So kehrten wir unverrichteter Dinge wieder zum Gildehaus der Mercere zurück.
Auf dem Weg fanden wir den Leichnam des bedauernswerten Discipulus Hieronymus bani Bonisagus, dem ein Arm abgetrennt worden war und der halbnackt auf dem Straße lag. Es roch verbrannt in der Gasse. Eine Untersuchung der Spuren ergab das eine weitere Person wohl vor Ort des Geschehens in Richtung der Kaiserpfalz verschleppt worden war. Während Nergis, Schwester Mary und Bruder Hugbert den Leichnam des Traditionsbruders zurück zum Gildehaus brachten folgten Alberich, Orderich und ich der Spur und kamen zu einem Gebäude nahe der Kaiserpfalz, in dem viele hochgestellte Personen des Königshofes untergebracht waren. Ein Blick in den Geist der Torwachen zeigte mir das mehrere Personen einen zappelnden Sack an eine Frau im Gebäude und deren beide Büttel übergaben.
Im Gildehhaus hatten mehrere Mitglieder des Hauses Criamon derweil ein großes Ritual durchgeführt, welches durch den Schleier der Zeit die Vorgänge um den Tod des Discipulus enthüllten. Er war mit der Discipula Amalberga bani Bonisagus zu einem romantischen Nachtsparziergang aufgebrochen und in besagter Gasse von einem Mann unter dem Synonym Wotan in Begleitung zweier Raben und zweier Geisterwölfe angegriffen worden. Dabei riss Hieronymus einer der Wölfe den Arm aus und beide ergrifffen Amalberga und entführten diese. Die Wölfe soffen dabei das Blut des bedauernswerten Hieronymus das dieser aus seiner Wunde vergoss.
Als Alberich, Orderich und ich schließlich im Gildehaus des Hauses Mercere eintrafen und unsere Beobachtungen weitergaben konnten die Anwesenden die Frau am Tor als persönliche Dienerin von Karls Königin Fastrada identifizieren.
Hier endet mein Bericht über den heutigen Tag. Ich werde alsbald vom Fortgang der Ereignisse berichten. Bis dahin gehabe sich der geneigte Leser wohl und bleibe mir und den Meinen gewogen.