Back to the roots?

AW: Back to the roots?

Rollenspiel ist tot und die Figurenspiele werden daran nichts ändern.

Ja, ja, als ich damals mit Rollenspiel anfang, war es auch schon tot. Dann ist es noch ein paarmal gestorben, und jetzt ist es immer noch tot. Ich wette, in einigen Jahren stirbt das Rollenspiel. Und dann in ein paar weiteren Jahren nochmal usw.


Also: hört meine Worte, das Ende ist nah.



Tybalt,
gelangweilt
 
AW: Back to the roots?

Das moderne Rollenspiel, hat seine Wurzeln nicht ausschließlich in den Wargames. Es kamen mittlerweile Einflüsse aus ganz anderen Ecken hinzu, ganz besondern zu betonen wäre das Psychodrama, eine Methode aus der Psychotherapie sowie verschiedenen Einflüssen aus der Sozialpädagogik und der Theaterpädagogik. *wegduck*
Ein interessanter Standpunkt, da würde ich gerne mehr zu hören. Aber bisher sieht das für mich erstmal anders aus.

Das Psychodrame hat mit pen&paper-Rollenspiel wenig zu tun. Die therapeutische Anwendung von Rollenspiel ist eine Nutzung des Mediums Rollenspiels (oder von Elementen daraus).

Und Wargames sind zum Psychodrama doch deutlich weiter entfernt, als Wargames zur charakterlichen Bindung und der damit verbundenen Spieltiefe (Spielerlebnisintensität). Letzeres ist aber für mich aber der deutlich stärkere Einfluss.
 
AW: Back to the roots?

Das moderne Rollenspiel, hat seine Wurzeln nicht ausschließlich in den Wargames. Es kamen mittlerweile Einflüsse aus ganz anderen Ecken hinzu,
Und es waren noch WEIT VOR den Wargames rollenspielerische Spielformen seit URALTEN Zeiten verbreitet.

Wer hat nicht spielerisch Erwachsenen-ROLLEN gespielt? Ob Vater-Mutter-Kind, ob Verkäufer/Kunde im Kaufladen, ob Postbeamter/Kunde im Spielpostamt, ...

Und die ganzen "LARP"-Spiele wie "Cowboy&Indianer", "Räuber&Gendarm", etc.

Als ich ca. 8 oder 9 Jahre alt war, sind wie zu dritt mit alten Militärklamotten (die meisten zu weit) und ziemlich echt wirkenden Spielzeuggewehren und Pistolen an den Industriegeleisen auf "Spähtrupp durch Feindgebiet" durchs Dornengebüsch gekrochen. "Military-LARP", wenn man so will.

Und erst recht die FIGUREN-Spiele wie Puppenspiele, Barbie ("Paris-Hilton-Tabletop-Shopping"), oder die Action-Figures (Big Jim z.B.), mit denen man "in character" gesprochen hat, sich kloppen konnte, Monster (den Plüschbären meiner Schwester) töten konnte, etc.

Das spielerische Einnehmen unterschiedlicher ROLLEN ist weit älter als die ganze hochgestochene Psycho-Seite und das Tabletop-Wargaming zusammen.

JEDER Mensch weiß, wie man eine Rolle spielt. Das hat jeder in seiner Kindheit lange Jahre und andauernd gemacht. - Manche verlernen es nur, wie das damals war, als man ein Gummi-Tomahawk in die Hand nahm, am Deich ein paar Federn sammelte für seinen Kopfschmuck und man ein Indianer WAR - bis Mutti einen zum Abendessen rief.
 
AW: Back to the roots?

@Skar:
Das Psychodrame hat mit pen&paper-Rollenspiel wenig zu tun.
Sehe ich nicht so. Aber ich bin weder Therapeut noch Sozialpädagoge. Ich kenne jedoch viele solche Leute und habe mich mit ihnen darüber unterhalten und wir haben sehr viele Parallelen entdeckt. Natürlich könnte es sich hier um einen Fall von "paralleler Evolution" handeln, das glaube ich aber - mit Verlaub - nicht.

Die therapeutische Anwendung von Rollenspiel ist eine Nutzung des Mediums Rollenspiels (oder von Elementen daraus).

Und dieses "Mediums des Rollenspiels" bedient sich nun mal auch P&P. Und das hat seine Wurzeln nicht in Wargames.
Sondern wo? Wie Zornhau sagt, sie sind uralt und ganz tief in uns verankert.
 
AW: Back to the roots?

In meiner Arbeit mit Behinderten nutze ich auch ab und an Die "therapeutische Anwendung von Rollenspiel" in form von Fantasiereisen mit dem Zweck Abstraktions Fähigkeit und die Vorstellungskraft zu fördern. Auf grund meines momentaten Ausbildungstands natürlich (noch) auf einem relativ einfachen Nivo.

Eine gewisse grundlegende Ähnlichkeit zum Pen&Paper Rollenspiel (Ja in ansetzen sogar des Liverollenspiels) zumindest was den Umgang mit "Handouts" (Wie zum Beispiel Eimer mit Sand und Wasser für eine Geschichte zum Thema ein Tag am Strand) und kurzen Abenteuereinlagen (Mit Rollstuhl über Erlebnisparkur , Einsatz von Geräuschen und Gerüchen) so wie die Suggestion einer Fiktiven Situation lassen sich nicht abstreiten !
Auf grund der Mentalen Fähigkeiten meiner Schützlinge natürlich mit extremstes Railroding (oft bleibt es in einem sehr vorgegeben Ablauf da sich viele mit einer Entscheidung was geschehen soll überfordert sehen)
Für Jemanden der Halbblind im Rollstuhl sitzt ist ein „Rollenspiel“ Mit dem Thema ein Ausflug zum Strand ein wesentlich größeres Erlebnis als das Übliche Weltgerette des normalo Zockers.
Der Therapeutische erfolg zeichnet sich oft dadurch ab das die Kinder durch die Förderung ihrer „Fantasie“ lernen besser mit Fremden Situationen umzugehen.

Ob es über diesen weg auch zur Komertiellen Entwicklung des Rollenspiels geführt hat kann ich nicht sagen.
 
AW: Back to the roots?

Und dieses "Mediums des Rollenspiels" bedient sich nun mal auch P&P. Und das hat seine Wurzeln nicht in Wargames.
Sondern wo? Wie Zornhau sagt, sie sind uralt und ganz tief in uns verankert.
Schon klar. Aber als man aus Wargames Rollenspiele gemacht hat, hat wohl kaum einer gesagt, dass er das aus therapeutischen Gründen machen will.

Er hat wohl eher von der Armee auf den Chatrakter herunterskaliert, weil hier eine höhere Spielbindung zu erreichen war und dadurch neue Möglichkeiten geschaffen wurden das Spielerlebnis zu stützen.
 
AW: Back to the roots?

Der Therapeutische erfolg zeichnet sich oft dadurch ab das die Kinder durch die Förderung ihrer „Fantasie“ lernen besser mit Fremden Situationen umzugehen.

Ob es über diesen weg auch zur Komertiellen Entwicklung des Rollenspiels geführt hat kann ich nicht sagen.
Genau das bezweifle ich nämlich. Ich bin auch kein Profi, was therapeutisches Rollenspiel angeht und habe nur exakt ein Buch dazu gelesen. Da ging es mehr darum Anforderungen aus dem Leben durch bestimmtes Rollentraining gewachsen zu sein (die Rolle des Vaters, des Arbeitnehmers, des Freundes, etc...).
 
AW: Back to the roots?

Genau das bezweifle ich nämlich. Ich bin auch kein Profi, was therapeutisches Rollenspiel angeht und habe nur exakt ein Buch dazu gelesen. Da ging es mehr darum Anforderungen aus dem Leben durch bestimmtes Rollentraining gewachsen zu sein (die Rolle des Vaters, des Arbeitnehmers, des Freundes, etc...).

Das kommt auf die Zielsetzung an. Ich arbeite im Mehrfach Schwer- und Schwerstbehinderten bereich mit Fachrichtung Körperbehinderung. Leider sind durch die Extremen Mehrfachbehinderunen und Folgedefizite Rollenbilder wie des Vaters, des Arbeitnehmers, des Freundes, etc da oft (nicht immer) sehr hoch gegriffen. In meinen Fällen ist eine Verbale Interaktion oft nicht ausreichend da nicht gewährleistet ist ob genügend Sprach Verständnis vorliegt.
Ein Förderziehl wie Du es beschreibst liegt auf der Sotzialen ebene und ist zum Beispiel bei Lehrn und Geistig behinderten verbreitet werend ich auf der grundlegenden Praktischen Altagsbeweltigung aufbauen muss.

Um eine Förderung oder Therapie erfolgreich in angriff nehmen zu können muss erst einmal ein Realstiches Förderziel erarbeitet, dazu muss man die Fähigkeiten und die Motivation des zu fördernden einschätzen und dann einen Plan über einen gewissen Zeitraum erstellen. Dann kann man nach einer Zeit sehen ob die Förderziele erreicht wurden und beginnt von neuem im Berücksichtigung des nun wieder neu eingeschätzten Leistungstands.

Das Rollenspiel ist prinzipiell eine art der Sprachtherapie aber die Einsatzmöglichkeiten sind so vielseitig das man für jeden Einzelfall eine geeignete Form erarbeiten. Da meine Schützlinge nur ein eingeschränktes Wortverständnis und andere Wahrnemungsstörungen haben benutze ich zu fast 50% Hilfsmittel wie bei besagter Strandgeschichte Sand, Wasser, Muscheln und methoden aus der Psychomotorik (http://de.wikipedia.org/wiki/Psychomotorik) und Basalen Stimulation http://de.wikipedia.org/wiki/Basale_Stimulation

Die Form des Rollenspiels als Soziale Förderung hat natürlich ihre Richtigkeit aber wird eben in einem Anderen Bereich eingesetzt als ich es verwende (Was für die Vielseitigkeit dieser Anwendung spricht)
 
AW: Back to the roots?

Das man Rollenspiele auch im Einsatz mit Schwerbehinderten benutzt wusste ich noch nicht, das ist interessant!
Das Psychodrama, wie ich es kenne ist ja eher eine Technik mit der emotionale Störungen so wie Traumata behandelt werden können.

Und natürlich war das alles den alten Wargamern unbekannt, bzw. beeinflusste sie nicht- ich möchte aber darauf Wetten, die Autoren der neueren Spiele, Vampire, schon eher davon beeinflusst wurden!
Wenn nicht direkt, dann indirekt, aber Psychologie und Sozialpädagogik sind heutzutage bei vielen Leuten recht präsent. Ich kenne selbst viele Leute die in Therapie waren/sind oder therapieren oder mit emotional geschädigten arbeiten, und lasse mich Rollenspielmässig von dem beeinflussen, was die so von ähnlichen Techniken erzählen - warum sollte ds bei den Autoren der World of Darkness (da fiels richtig auf) oder anderen Spielen, wo die Parallelen so deutlich sind anders gewesen sein?
 
AW: Back to the roots?

Das man Rollenspiele auch im Einsatz mit Schwerbehinderten benutzt wusste ich noch nicht, das ist interessant!
Das Psychodrama, wie ich es kenne ist ja eher eine Technik mit der emotionale Störungen so wie Traumata behandelt werden können.

Und natürlich war das alles den alten Wargamern unbekannt, bzw. beeinflusste sie nicht- ich möchte aber darauf Wetten, die Autoren der neueren Spiele, Vampire, schon eher davon beeinflusst wurden!
Im Gegentum. Erkenntnisse der biologischen Fakultät der DePaul-University in Chicago legen eher nahe dass Vampire Traumata verursacht :D
 
AW: Back to the roots?

Von Paflow
Das man Rollenspiele auch im Einsatz mit Schwerbehinderten benutzt wusste ich noch nicht, das ist interessant!
Das Psychodrama, wie ich es kenne ist ja eher eine Technik mit der emotionale Störungen so wie Traumata behandelt werden können.

Also Rollenspiel im weitesten sinne... Eben das Element des Erzählspiels als Fantasiereise. Es wird nicht erwartet das alle teilnemer eine Aktive daran teilnemen sonder eher die Gichte erleben die man ihen vorgibt. Da fängt man an in dem man erst ganz langsam beginnt interaktionsmöglichkeiten einzubauen aller "würdest du zum wasser gehen oder lieber eine Sandburg bauen?" und selbst damit sind noch etliche übervordert da sie sich nur schwer in die Situation versetzten können. ...

Von Syrock
Im Gegentum. Erkenntnisse der biologischen Fakultät der DePaul-University in Chicago legen eher nahe dass Vampire Traumata verursacht

Nur wenn der Storyteller was drauf hat.
 
AW: Back to the roots?

Skyrock schrieb:
Im Gegentum. Erkenntnisse der biologischen Fakultät der DePaul-University in Chicago legen eher nahe dass Vampire Traumata verursacht
Nur wenn der Storyteller was drauf hat.

Oder, wenn er sich zu direkt an einige der offiziellen Kampagnen hält. Denn die sind mitunter einfach nur... :motz: :wand: :heul: :raincloud :wiejetzt: :arrh: :motz:

Woraus wir lernen, dass ich ein ganz klein wenig von Vampire / WoD traumatisiert bin. Versteht mich nicht falsch, ich mag das Setting eigentlich und habe lange Zeit gerne Vampire gespielt. Aber viele der offiziellen Plots (insbesondere Transsylvanien und Giovanni Chroniken) waren mir einfach zu wirr, unzusammenhängend und motivationslos. Da ich eine Reihe von Leuten kenne, denen es ähnlich ergangen ist, dürfte das durchaus zum Abebben des Storyteller-Fiebers beigetragen haben. Ausserdem haben die Spieler der WoD ja (fast) alles, was sie brauchen, schon gekauft.


Das "back to the roots" Phänomen könnte also - allgemeiner gesprochen - vielleicht auch ein Ergebnis der Produktionszyklen von Rollenspielen sein. Zwar steht dem V:tR / die WoD2 entgegen, aber letztendlich hatte sich die Innovation Storyteller mehr oder weniger stark abgenutzt, während gleichzeitig der Marktführer des taktischen, von WG abgeleiteten Rollenspiels mit seiner 3ed und 3.5ed, ergänzt um die Innovation D20 als Ersatz für das mitunter überkomplexe GURPS, wieder frisch und erneuert in den Regalen erschien.
 
AW: Back to the roots?

Ich sehe in so manchen heutigen Rollenspielprodukten ein "Zurück zu den Wurzeln" eine "Old School"-Ausrichtung nicht so sehr in der Richtung Wargaming, sondern in der Richtung "Rollenspiel zum Spaß haben mit netten Leuten", "Rollenspiel um spannende Abenteuer in fremden Welten zu erleben", "Rollenspiel zur UNTERHALTUNG", "Rollenspiel ohne die zwischenzeitlich ach so schicken 'Ansprüche', ohne das zwanghaft 'Künstlerische', ohne das ganze 'artsy-fartsy-ich-spiele-das-ÜBERLEGENE-Rollenspiel'-Gehabe".

Rollenspiel "back to the roots" heißt, Rollenspiel für SAFTIGE Abenteuer ohne Bedenkenträgerei, mit dem einzigen Anspruch es mit Freunden mal wieder so richtig rundgehen zu lassen.

Die Wurzeln sind im SPIELERISCHEN, nicht im Therapeutischen, nicht im Künstlerischen, nicht im Elitären. - Zurück zu DIESEN Wurzeln führen so einige Produkte (namentlich solche wie Castles&Crusades, Dungeon Crawl Classics, Savage Worlds, Star Wars, etc.).

Ob dabei nun "wargame"-verwandte Mittel wie Szenerien und Figuren verwendet werde, ist hier für diese Art Wurzel des Rollenspiels vollkommen zweitrangig.

Wichtiger ist das "back to the roots" als Synonym für "back to the CASUAL GAMER".

Allzuviele Rollenspielprodukte sind für EXTREMSPIELER, für intensiv in der Rollenspielszene aktive Menschen, für Hard-Core-Gamer produziert worden. Doch das war früher ÜBERHAUPT NICHT SO.

Tunnels&Trolls, Basic Set D&D, Gamma World, Traveller - alle wandten sich an die NORMALSPIELER, die einfach mit dieser (damals neuen) Spielform Spaß mit Freunden haben wollten. - Und alle diese SCHAFFTEN es auch diese Zielgruppe anzusprechen.

Irgendwann ist in dem ganzen "künsterlischen" und dem ganzen "Wirklichkeitsveredeln" sowie dem ganzen "Herumtheoretisieren" und Erstellen von "Laborversuchs-Rollenspielen" der NORMALSPIELER vergessen worden.

Vor allem, so vermute ich, weil diese Normalrollenspieler KEINE lautstarke Internetstimme haben, nicht world-wide-web-präsent sind, nicht den Dialog mit Autoren und Verlagen suchen. Das machen nur die Extremisten, die wenigen, die Sonderlinge.

Von meinen Spielern in den aktuell parallel laufenden Kampagnen sind bestenfalls 10% ständig in irgendwelchen Rollenspielforen präsent. Ca. 30% sind gelegentlich (d.h. SELTEN) auf Rollenspielforen als Gast mal lesend unterwegs (oft auf meine Empfehlung hin sich einen bestimmten Thread mal anzuschauen). Der weitaus größte Rest ist - obschon allesamt flat-rate-online - einfach nicht engagiert genug sich um solche Sonderlings-Gemeinschaften wie Rollenspielforen-"Communities" zu kümmern. - Das heißt NICHT, daß diese Menschen nicht SEHR engagiert in den jeweiligen Kampagnen mitspielen. Sie sind nur nicht darüberhinaus in der Rollenspiel-"Szene" aktiv.

Und diese Normalrollenspieler, die eben nicht Teil der Sonderlings- und Extremisten-Gemeinschaften sind, werden bzw. WURDEN von recht vielen Verlagen einfach übersehen.

Das hat sich mit einigen Rollenspielprodukten der letzten Jahre geändert.

Bei den Designer Notes für Savage Worlds steht ganz klar als Entwurfsvorgabe ein Rollenspiel für erwachsene, ältere Rollenspieler mit Familie, mit Kindern, mit stressigen Jobs zu entwickeln, welches die Zeit des AKTIVEN gemeinschaftlichen Spielerlebens nicht mit einer unproportional hohen "Rüstzeit" an VorbereitungsARBEIT für den (arbeitenden!) Spielleiter belastet, sondern sich auf das Wesentliche konzentriert: Spaß zu haben.

Savage Worlds wird jedenfalls dem selbstgesteckten Anspruch Fast! Furious! Fun! verdammt gut gerecht.

Ähnlich ist das auch bei anderen aktuelleren Rollenspielen.

Klar sind manche Rollenspiele mit ihren Spielern "mitgewachsen" (DSA4 und Midgard 4 z.B. zeigen, wohin so etwas führt). - Andere "erfinden" sich immer wieder neu (nicht immer zur Freude alter Fans, oft auch an potentiellen neuen Fans vorbei, da Innovation um der Innovation willen sinnlos ist).

Das "back to the roots"-Phänomen wurde von manchen erkannt. - Es ist eine Rückbesinnung auf das EINFACH NUR SPIELEN WOLLEN.

Und DAS ist die eigentliche, die nicht totzukriegende Wurzel des Rollenspiels.

Selbst unter einer dicken Schicht an "Wirklichkeitsveredelung", selbst vollgestopft mit dick aufgetragenem künstlerischen oder was auch immer sonst für unpassendem Anspruch ist das eigentliche HERZ des Rollenspiels immer die LUST der Normalspieler auf das unbeschwerte Spiel miteinander gewesen.

Dies heute - vielleicht bewußter als früher - WIEDERzuentdecken, das ist der Grund für die frische Brise, die durch die muffigen, verkalkten Rollenspielprodukte im Geiste der ausgehenden Achtziger und der Neunziger weht.
 
AW: Back to the roots?

Oder, wenn er sich zu direkt an einige der offiziellen Kampagnen hält. Denn die sind mitunter einfach nur...

Woraus wir lernen, dass ich ein ganz klein wenig von Vampire / WoD traumatisiert bin. Versteht mich nicht falsch, ich mag das Setting eigentlich und habe lange Zeit gerne Vampire gespielt. Aber viele der offiziellen Plots (insbesondere Transsylvanien und Giovanni Chroniken) waren mir einfach zu wirr, unzusammenhängend und motivationslos. Da ich eine Reihe von Leuten kenne, denen es ähnlich ergangen ist, dürfte das durchaus zum Abebben des Storyteller-Fiebers beigetragen haben. Ausserdem haben die Spieler der WoD ja (fast) alles, was sie brauchen, schon gekauft.

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Oh sehr schön du bist an dem punkt angelangt den ich schon vor 6 ca Jahren erreicht hatte ...

Die Richtige Wurzel des Rollenspiels liegt wol an dem Punkt wo zwei kinder im Sandkasten die Abenteur ihrer Helden nachspielen ....
 
AW: Back to the roots?

Im Gegentum. Erkenntnisse der biologischen Fakultät der DePaul-University in Chicago legen eher nahe dass Vampire Traumata verursacht
Sehe ich als Bestätigung für die von mir postulierte eine "Seelenverwandschaft" zwischen Psychodrama und Rollenspiel (was traumata verursachen kann kann sie ggf. auch lösen) ! Sei sie nun bewusst durch die Autoren hergestellt oder nicht...

@Zornhau
Die Wurzeln sind im SPIELERISCHEN, nicht im Therapeutischen, nicht im Künstlerischen, nicht im Elitären.
Ich verstehe deine ewige Wut nicht. Warum soll etwas, dass Verwandschaft mit etwas aus der Psychotherapie hat gleich schlecht sein und mehr sein wollen, als ein vergnüglicher Spaß für eine Runde Freunde? Mehr soll das P&P doch nicht und will es doch auch gar nicht. Trotzdem kommen einige Einflüsse von der Psychotherapie.
Das ist wie wenn du sagst, dass Paintball mehr als ein harmloser Spaß ist, weil Waffen ja eigentlich aus dem militärischen - also einem ernsten Kontext - kommen.
 
AW: Back to the roots?

@Zornhau

Ich verstehe deine ewige Wut nicht.
Du verstehst nicht etwa meine - hier überhaupt nicht vorhandene - "Wut" nicht, Du verstehst augenscheinlich ÜBERHAUPT NICHT, was ich oben geschrieben habe!

Irgendetwas hindert Dich daran, meinen Beitrag unbefangen zu lesen.

Jedenfalls hast Du ihn wirklich so VOLLKOMMEN FALSCH verstanden, daß sogar geradezu das GEGENTEIL des Inhaltes bei Dir angekommen ist, was Dich zu einem völlig überflüssigen und komplett ohne jegliche Beziehung zu meiner Sicht auf die "Wurzeln" des Rollenspiels stehenden Vergleich bewogen hat ("Das ist, wie wenn Du sagst..." - SAGE ICH ABER NICHT NUR NICHT, SONDERN ICH SAGE SOGAR DAS GEGENTEIL!).
 
AW: Back to the roots?

Das ist wie wenn du sagst, dass Paintball mehr als ein harmloser Spaß ist, weil Waffen ja eigentlich aus dem militärischen - also einem ernsten Kontext - kommen.

Ähhh Paintballwaffen stammen von Fiezüchtern die mit Druckluftpistollen ihre Rinderherden markiert haben ! Daher auch noch der name Makierer ...
 
AW: Back to the roots?

@Madpoet:
War doch nur ein Beispiel...

@Zornhau
Hmmm ok. Also ich hab den Teil aus deinem Beitrag, aus dem das Zitat stammt so verstanden, dass du die Ansicht total ablehnst, dass P&P eine Verwandschaft zu einer Form Psychotherapie hat.
"nicht im Therapeutischen, nicht im Künstlerischen, nicht im Elitären."
Ich lese deinen Beitrag so, dass du der Auffassung bist, dass ein Berufen auf solche Einflüsse irgendwie schlecht ist. Vielleicht lese ich ja zu viel zwischen den Zeilen, aber ich habe den Eindruck, du bist der Meinung, dass daraus eine Minderung des Spaßes folgen müsste, bzw. eine "Aufhebung des Status als harmloses Freizeit Hobby unter Freunden". Und warum das so sein soll, ist mir nicht klar gewesen, weiter nichts.
Ich denke das habe ich nicht gut rübergebracht, vielleicht ist es jetzt besser.
 
AW: Back to the roots?

@Zornhau
Hmmm ok. Also ich hab den Teil aus deinem Beitrag, aus dem das Zitat stammt so verstanden, dass du die Ansicht total ablehnst, dass P&P eine Verwandschaft zu einer Form Psychotherapie hat.
Eben. Wie ich sagte: Du hast es vollkommen FALSCH verstanden.

Nochmal in einfacheren Worten.

Für MICH ist DIE EINZIGE RELEVANTE WURZEL für das Rollenspiel-Hobby(!), also für die Art Rollenspiele, die man NUR und AUSSCHLIESSLICH zu Unterhaltungszwecken spielt, das SPIELERISCHE.

Das Rollenspiel-Hobby mit Rollenspiel-PRODUKTEN, die als eine besondere Form des Gesellschaftsspiels verkauft wurden und werden, hat weder einen therapeutischen Anspruch, noch einen künstlerischen, noch sonst einen anderen außer als Unterhaltungsmedium für eine Gruppe von Spielenden zu dienen.

Und genau die Rückbesinnung auf diese "Anspruchslosigkeit" ist es, was ein "old school"-Rollenspiel ausmacht.

Bei diesen geht es nicht darum näher an irgendwelche historischen "Abstammungsbäume", wo sich das heutige Rollenspiel-Hobby auch immer in der Vergangenheit her entwickelt haben mag, zu gelangen. - Es geht viel mehr darum, zurück zur klaren Ausrichtung auf das "Einfach nur Spielen wollen", dem eigentlichen Grundinteresse der Mehrheit der Rollenspieler, zu kommen.

DAS ist für MICH die Wurzel des Rollenspiels.

Wenn also eine Diskussion über "Back to the roots" im Rollenspiel geht, dann ist eine historische Betrachtung zwar nett, aber hat nur wenig mit den aktuell feststellbaren "old school"-igen Rollenspieltrends zu tun.

Ob das Rollenspiel historisch aus den Kinderspielen wie "Räuber und Gendarm", ob aus dem Puppenspiel, ob aus therapeutischen Praktiken, ob aus dem Wargaming stammt, ist für diese Betrachtung der Wurzel des Rollenspiel-Hobbys vollkommen nebensächlich.

Ist das nun klarer geworden?
 
AW: Back to the roots?

Was wäre, wenn Rollenspiel und Psychotherapie beide auf die selbe Wurzel, nämlich wie schonmal angemerkt das Rollenspiel der Kinder (Räuber und Gendarm, Soldat spielen usw.) zurückgehen? Ich sehe die Wurzel des Rollenspiels definitiv nicht in der Psychotherapie, aber es gibt verwandschaften, klar.

Gruß

Marduk
 
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