Ioelet
I am Iron Man!
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Alles in allem fand ich den Film ziemlich gut. Ja, er hatte ein paar Schwächen. Die wesentliche war auch für mich, dass zu viel in zu wenig Zeit gepackt wurde und deswegen einiges gehetzt wirkte. Mein Wunsch wäre hier aber nicht "weniger Charaktere/weniger Action/weniger XY" gewesen, sondernIch mochte den ersten Avengers-Film SEHR. Dieser zweite Avengers-Film ist nicht gut. Nicht total schlecht, aber nicht einmal gut, geschweige denn sehr gut wie der erste.
Wer sich die Zeit nimmt und den nachfolgend verlinkten (langen) Artikel hier liest, der kann vielleicht nachvollziehen, WARUM Avengers 2 nicht gut ist. Mir spricht dieser Artikel förmlich aus der Seele.
Age of Robots - How Marvel is Killing the Popcorn Movie
"macht den Film von mir aus 5 Stunden lang - ich könnte mir das endlos ansehen"
Der Artikel ist mMn relativ oberflächlich bzw. der Autor fällt sich mit seinen eigenen Aussagen selbst in den Rücken.
(hier folgen Spoiler)
Am Anfang schreibt er noch sinngemäß "Whedon ist cool, weil er gleichzeitig die Materie ernst nimmt und gut rüber bringt, gleichzeitig aber dazu steht, dass es manchmal etwas albern und unsinnig ist"
...nur um später genau dies zu kritisieren, weil Stark einen Roboter erschafft, der das Problem lösen soll, dass Stark meinte alles lösen zu können indemer einen Roboter schafft.
Diese verdrehte Strategie von Stark ist kein Plothole, kein Logikbruch, kein Fehler, den Whedon übersehen hat. Ganz im Gegenteil:
Die Szene in der Stark Banner seinen Plan erklärt und beide sich einig sind, dass das absolut der selbe Bullshit wie am Anfang ist, ist einfach 100% Joss Whedon. Das kann man mögen oder nicht, aber dieses skurril-verdrehte war bewusst so im Film gewesen.
Und das ist auch der Grund, warum ich Whedon so ziemlich alles an Story durchgehen lasse:
Er versucht mir nicht Stories als "serious" und "clever", am besten noch "mindfuck", "erwachsen", "dark&gritty" oder sonstwas zu verkaufen. Er scheint ganz genau zu wissen, wann und wo seine Charaktere mal dumme Entscheidungen treffen. Er weiß, wann er auf einem Klischee reitet und auch die Charaktere bekommen das mit. Die Filme und Serien wirken einfach ehrlich und selbstbewusst und die Charaktere wie echte Menschen.
Ja, diese Ehrlichkeit zeigt eben auch relativ ehrlich, dass Iron Man sich nicht ändert.
...verdammt, wir haben jetzt 3 IronMan-Filme gesehen und wirklich geändert hat er sich nicht, obwohl jeder Iron-Man-Film so tut als würde er sich gerade ändern. Genau das hatte mich an IM2 und IM3 auch ziemlich genervt. In AoU ändert er sich endlich mal nicht, sondern der Film steht dazu, dass Stark wohl für immer und ewig jedes Problem selbst und durch Technik lösen will.
Der Captain ändert sich nicht. Hat er auch in den CapAmerica-Filmen nicht. Er soll sich nicht ändern. Er soll für immer der nette Junge mit gutem Herz sein, der Mustersoldat.
Es wäre albern, würde er plötzlich nur so für die Story irgendeine Charakterentwicklung durchmachen.
Der Film verschleiert das nicht. Er spielt nicht ein wenig heroische Musik und lässt die Charaktere Fehler erkennen und sich ändern, einfach damit sie Fehler erkannt und sich geändert haben.
Wer Charakterentwicklung will, soll sich halt auf die Zwillinge konzentrieren.Wer vertiefte Hintergründe will, soll sich Widow und Hawkeye anschauen.
Thor, Hulk, Iron Man und Cap sind Sturköpfe. Die ändern sich nicht (mehr) so schnell. Ich will nicht in jedem Film sehen, wie die schon wieder die Erkenntnis ihres Lebens haben.
Ich sehe hier kein Problem - ganz im Gegenteil.
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