[7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Discordia

B! scheuert
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7. Januar 2005
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...schon wieder den verdammten Telefonhöhrer in die Hand nehmen und den Abend so beginnen wie zur Zeit fast jeder Abend begann. Mit Telefonieren!!!

Der Sheriff war so langsam aber sicher wieder an einem Stück. Die Verletzungen von der Werwölfin, die er und Meyye vernichtet hatten waren kaum noch zu sehen und von Schmerzen konnte eigentlich nicht mehr die Rede sein. Zumindest körperliche. Die letzte Nacht hatte aber ihre eigenen Narben hinterlassen und die waren nicht auf der Haut zu sehen. Aber die Nacht hatte auch eine Art Triumph gebracht. Zacharii hatte eine vor den Latz bekommen. Enio vermutete sogar das es eine deutliche war und sie jetzt am Drücker waren. Vielleicht bestand tatsächlich eine Chance den Koldunen endgültig in die Hölle zu befördern.

Aber zuerst kamen andere Dinge dran. Enio mußte sich mit Caitlin und Helena in Verbindung setzen. Er mußte erfahren was mit Noir war und sie mußten ihr Erlebtes austauschen. Natürlich davon ausgehend, daß Anna Reeben nicht plötzlich behaupten würde, sie wüßte überhaupt nichts von gestern Nacht und Enio hatte tatsächlich den ganzen Mist alleine durchlebt. Er würde das schon herausfinden... aber noch vor dem Treffen mit Caitlin. Die Tremere hatte Enio gestern Nacht noch eine SMS geschrieben. Deren Inhalt war für Enio sehr verwirrend aber nach dem was der Brujah für Erfahrungen mit Reeben gemacht hatte, hatte sie alle sieben Tassen beisammen und würde nicht so etwas schreiben, wenn nicht was dran wäre. Es ging um Max. Merkwürdig!

Enio wählte die Nummer des Gildehauses. Er hattte keine Durchwahl zu Anna selbst. Die Kuh hatte ihre Nummer unterdrückt gehabt.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Out of Character
Da Azraella nicht da ist, mache ich mal.


Nach kurzem Klingeln würde Maria an den Apperat gehen.

"Guten Abend, Herr Pareto, wie kann ich ihnen denn weiterhelfen", sagte sie nachdem sie ihren Namen genannt hatte. (Ich habe den im Moment leider vergessen.)

Dann wartete sie erst einmal, was kam.
 
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"N`Abend. Ich will Frau Anna Reeben sprechen... habe aber ihre Nummer nicht. Ist sie im Gildehaus?" Blöde Frage... wo zum Teufel sollte eine Tremere sonst sein? Die bekamen ja in der Regel nicht sehr viel Auslauf. Nach Enios Meinung sollte das jeder Clan so handhaben und die eigenen Reihen wegschließen und nur bei Bedarf auf die Straße lassen.

Caitlin wollte Enio natürlich auch noch sprechen aber er hielt es für taktisch besser zuerst mit dem Bauer zu reden bevor er sich an die Dame wandte.
 
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"Die ist in ihrem Zimmer, ich kann sie mit ihr verbinden, wenn ihnen das recht ist", erwiderte die Frau und würde das auch tun, sobald Enio zustimmte.
 
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Nachdem Maria Enio verbunden hatte, meldete sich auch schon bald Annas Stimme am anderen Ende.

"Reeben. Guten Abend, Herr Pareto." Ah... da war doch etwas bei dieser Tremere gewesen. Sie sprudelte nicht gleich mit irgend welchem Scheiß los und versuchte ihn zu zu texten. Irgend wann einmal hatte er das unbewusst als sympathisch empfunden, aber ob das auch für die jetzige Situation galt? Anna jedenfalls klang ruhig und gefasst wie immer, selbst wenn sie fürchterlich nervös war. Und was machte man als brave Tremere, wenn man nervös war? Man gab den anderen die Initiative und ihnen die Möglichkeit zu reden. Die Frage 'Was kann ich für sie tun?' wäre jetzt von ihr ja auch selten dämlich gewesen, denn immerhin glaubte sie ja zu wissen, weshalb dieser Mann, der mit einem knuddeligen Teddy so viel gemeinsam hatte wie ein Sack stinkender Abfall, sie anrief. Das Problem war nur wie immer wieder die Zeit: er war zu früh. Sie konnte ihm noch nicht viel sagen und dennoch war es ihr wichtig. Fast wünschte sie, sie wäre nicht so voreilig gewesen, aber wer wusste dieser Tage schon was alles wann passierte und wie viel Zeit ihr überhaupt blieb? Was, wenn sie um Mitternacht schon nicht mehr in der Lage war, überhaupt mit jemandem zu reden? Und so harrte sie der Worte des knurrigen Sheriffs, die da jetzt kommen würden. In Pausen des Schweigens aushalten, war sie nämlich im Zweifelsfall auch nicht schlecht und er würde kaum von ihr erwarten loszuplaudern ohne seine Stimme am anderen Ende zu Verifikation ihres Gesprächpartners gehört zu haben, oder doch?
 
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"N`Abend." Es folgte eine Pause. Begann das Gespräch an dieser Stelle bereits einzuschlafen? Nein eigentlich nicht. Es folgte nur eine typische Eniopause.

Danach eine ungewöhnliche Eröffnung. "Vorneweg eine Frage. Was muß man beachten bei den Ostergrüßen am 24.April?" Es war ganz simpel. Vielleicht wußte Anna ja genau was sie in der letzten Nacht erlebt hatte aber der Sheriff hatte bisher noch keine Bestätigung erhalten, daß sein Gehirn ihm nicht einen bösen Streich gespielt hatte. Die Antwort auf Enios Frage war natürlich die Nordamerikanische Schreibweise... und Anna sollte sie wissen. Wenn nicht... hatte Enio ein weiteres Problem.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

„Wenn man im Jahr 2011 Ostergrüße an unsere Verwandten verschicken will, sollte man Schreibweise im Englischen achten, weil sie aus den USA kommen und nicht aus Großbritannien.“

Natürlich wusste Anna, worauf der Sheriff hinaus wollte. Sie wussten jetzt also beide, das sie wussten... und so weiter.

Sollte der Sheriff bei Gelegenheit einen Kalender zur Hand nehmen, so würde er interessanter Weise feststellen, das Ostern 2011 nach vielen Jahren auf genau dieses Datum fallen würde. Forschte er noch genauer nach, würde er sogar feststellen, das dergleichen sehr selten vor kam. 2011 würde das Osterfest sogar gemeinsam mit der orthodoxen Kirche liegen. Das nächste mal erschien dieses Datum erst wieder 2022 als Datum nur für die orthodoxen Feiertage. Natürlich könnte er statt dessen auch Anna direkt danach fragen. Anna hielt es für unwahrscheinlich, aber sie würde sich genau dieses Datum merken nur für den irr witzigen Fall, das es doch noch für ihre Zukunft hier in Finstertal irgend eine Bedeutung hatte. Dieses Fitzelchen an Information hatte sie so eben mit dem Sheriff geteilt. Ob er es verstand, stand natürlich noch auf einem anderen Blatt.
 
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Hätte Anna ein besseres Gedächnis, dann würde sie sich daran erinnern, daß Enio letzte Nacht genau darauf hingewiesen hatte, das Ostern im Jahre 2011 auf den 24. April fallen würde. Es half dabei übrigens ungemein, wenn man zufällig am 23. April Geburtstag hatte. Das war zwar bei Enio nicht der Fall, da er seinen Geburtstag sowieso vergessen hatte aber die Idee war ja auch nur theoretischer Natur.

Anna Reeben hatte auf jeden Fall verstanden und ihre Antwort hatte dem Sheriff zumindest verdeutlicht, daß er nicht alleine mit der Vorstellung dastand gestern Nacht in der konstruierten Welt des verdammten Koldunen Zacharii gefangen gewesen zu sein. Es stimmte also. Dan war es wohl nicht notwendig mit der Tremere alles nochmal durchzukauen. Ein einfaches aber überdeutliches "Kacke verflucht" gab Anna zumindest zu verstehen, daß Enios Gegenprobe mit Annas erlebtem seine letzten Zweifel nahm.

"Naja... dann wird es warscheinlich interessant herauszufinden welcher der getroffenen Personen auser uns fünf sich noch an die Geschehnisse erinnert und wer nicht." Es war klar, daß der Sheriff Noir, Jenny, Ziege und die anderen Spielfiguren von Zacharii gemeint hatte.

"Aber kommen wir zum Grund meines Anrufes. Sie haben mir gestern noch eine SMS geschickt. Ich bin an ihrer Geschichte natürlich interessiert aber ihnen wird klar sein, daß wir nur begrenzt Zeit haben uns zu treffen, da ich mich auf jeden fall noch vor der Primogensitzung, falls sie überhaupt stattdfindet, mit ihrer Regentin treffen muß."
 
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Wäre Anna nicht durch ihre harte Schule gegangen, sie hätte wohl selbst am Telefon zusammen gezuckt. Hatte Pareto diese Wirkung eigentlich auch noch auf andere? Sie überging mal geflissentlich Enios erste Bemerkung. Die Regentin musste entscheiden, wie viel er von Judiths Erinnerungen erfahren durfte. Sie sollte da nicht unbedingt vorgreifen, so lang es nicht zwingend notwendig wurde.

"Ich kann ihnen in dieser Angelegenheit leider noch nicht viel sagen. Ihre Pläne für die Schlacht gingen vor und ich hatte keine Gelegenheit mehr, mit Max allein zu sprechen. Ich kann nur hoffen, das er diesen Abend als erstes zu mir kommt, wie ich ihn gebeten habe. Ich gehe doch recht in der Annahme, das ihnen keine Liebesbeziehung von Max zu einem Kainiten bekannt ist? Bisher habe ich nicht mehr als Beobachtungen, die mich misstrauisch gemacht haben und ich bitte sie um Verständnis, wenn ich für eine ernsthafte Anschuldigung und die Nennung von Namen mehr in Händen halten möchte. Ich konnte gestern schlecht vor versammelter Mannschaft zu ihnen gehen und sie darum bitten, mir zu erlauben mit Max zu fahren, weil es wichtig sei, genau so wenig wie ich sie beiseite nehmen konnte, damit sie ihre Entscheidung revidieren..."

Auch wenn dies ein schlichter Austausch von Informationen war, zugegeben, mehr als knapp und sie vor allem mit ihren letzten Worten schlicht offensichtliches aussprach und ihm den Hinweis gab, das derjenige, den sie verdächtigte, Max zu manipulieren bei jenen zu suchen wäre, die im Café gewesen waren, war es noch etwas anderes. Es war schlicht weg ein Rüffel. Angedeutet, zart und in der Stimme nicht raushörbar. Die subtile Botschaft auf der Beziehungsebene lautete: 'Hey, du Idiot, wenn ich etwas tun will, was dir absolut doof oder unnütz vor kommt, und wo ich normaler Weise und mit gesundem Menschenverstand dir zustimmen würde, dann könnte es doch glatt sein, das ich einen Grund dafür habe und du könntest sogar uns beiden das Leben erleichtern, wenn du es mir durchgehen lässt. Ich werde es dir dann später schon erklären.'

"Wenn Max zu mir kommt, wird er mir vielleicht mehr erzählen. Und falls sie sich fragen, warum ich glaube, das er ausgerechnet mir etwas erzählen könnte... Stellen sie sich einfach vor, sie wären gestern nicht nur in Starre geprügelt worden, sondern gleichzeitig wären sie mit Senfgas in Berührung bekommen und ich hätte sie nicht nur weg geschleppt, sondern während sie wieder bei vollem Bewusstsein waren, mit Lauge dekontaminiert. Vor allem in den offenen Wunden, da hier keiner wusste, wie das Zeug auf unseren Metabolismus wirkt. Stellen sie sich weiterhin vor, ich hätte einen Weg gefunden sie ihr Gesicht dabei wahren zu lassen."

Warum rechtfertigte sie sich eigentlich vor ihm? Das hatte sie gar nicht nötig, aber es war ihr wichtig, dass er nicht an übernatürlicher Manipulation ihrerseits glaubte. Gleichzeitig erinnerte sie ihn ebenso sanft daran, das sie ihn aus der Gefahrenzone der Zachwelt geholt hatte, damit er wieder aufwachen konnte - ohne es natürlich in irgend einer Art mit einer Schuld in Verbindung zu bringen. Wie war das? Wen hatte er noch mal vor laufen lassen? Sie verstand ja, warum er es getan hatte und darum war sie seinem Befehl auch gefolgt. Das musste aber nicht heissen, das sie Gefallen daran gefunden hatte, als Versuchskaninchen und Minenfinder benutzt zu werden.

"Zusätzlich werde ich versuchen, ihn zu ihnen zu bringen. Kann ich sie im Hammer finden? Wenn er nicht kommt und nicht wegen einem wichtigen Job für sie fehlt..." Anna brauchte wohl kaum sagen, was sie dann vermutete. Sie hatte schon Angst, das die Gräfin die letzte Stunde gestern noch irgend wie genutzt hatte. "Ich erwarte von ihnen, dass sie meinen Namen aus dieser Angelegenheit heraus halten, so weit es möglich ist. Ich tue für sie und Max bereits mehr als sie beide von mir erwarten können."

Oh ja und wie sie sie das tat. Genau genommen hätte sie sich auch an die andere Seite wenden können und das wäre mit Sicherheit sehr lukrativ geworden, vor allem für sie, die den einen oder anderen Bonuspunkt gut gebrauchen konnte.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Anna gackerte legte aber kein Ei. Soweit zumindest konnte Enio die ganze Angelegenheit für sich zusammenfassen. Aber sie hatte etwas zu sagen und deshalb war Enio gewillt ihr weiterhin zuzuhören. Aber was sollte er bis jetzt unternehmen auser geduldig warten bis sie etwas konkreter wurde? Die Antwort war einfach: Nichts!

Die Tremere sprach von einer möglichen Liebesbeziehung zwischen Max und einem anderen Kainskind. Naja… für den Sheriff war das total abwägig aber er wußte sehr wohl, daß sich manche Vampire nur schlecht von ihren menschlichen Gewohnheiten trennen konnten und dem einen oder anderen die Extase und das unbeschreibliche Gefühl, das einen während des Trinkens überkam, nicht genug war. Das Max zu denen gehörte war Enio nicht bekannt und da er nichts von einer möglichen zu engen Verbindung zu einem anderen Blutsauger bekannt war, antwortete er kurz und trocken mit einem „Nein.“ Das sie nicht mit dem Finger auf irgendjemand zeigte und ohne konkrete und untermauerter Beschuldigung eine bestimmte Person diskreditierte kam Enio entgegen und erlaubte dem Gespräch überhaupt erst das es fortgeführt werden durfte. Vielleicht lag es ja an der Art und Weise wie Enio dachte oder wie er unausgesprochene Kommentare gelegentlich gekonnt ausblenden konnte aber bis zum jetzigen Zeitpunkt hatte Anna noch überhaupt nicht einmal angedeutet, daß irgendjemand zurzeit versuchte Max zu manipulieren und in ihre SMS war ebenfalls kein Hinweis darin zu finden. Demzufolge fasst Enio Annas weitere Ausführungen lange nicht so auf wie sie es vielleicht annahm. Eigentlich fragte er sich gerade wie er es überhaupt auffassen sollte und ob das Hexengeplapper irgendeinen Sinn ergab. Vor allem aber würde Enio das Gerede nicht als Rüge auffassen. Wie auch? Er hatte überhaupt keine Hintergrundinformation und Reeben redetet lediglich von… naja dem offensichtlichen halt. Wo war der Punkt? Enio verstand sie nicht.

Das ganze Stellen-Sie-sich-vor-Szenario klang auf jeden Fall so als ob Anna wohl Max geholfen hatte und sein Clansbruder etwas für sie übrig hatte… oder ihr etwas schuldete aber auch hier vermutete Enio das sie ihm unterschwellig noch mehr mitteilen wollte. Das alleine der Hinweis mit der Starre ein ungeschickter Wink mit dem Zaunpfahl war konnte sich der Sheriff beim besten Willen nicht vorstellen. Aber der Italiener war bereits schon vorher ausgestiegen und mußte dringend an der richtigen Stelle nachhaken, ansonsten würde er der Tremere nicht weiterhelfen können.

„Signorina Reeben… auf den Verdacht hin, daß ich irgendetwas verpasst habe… was genau wollen sie mir eigentlich sagen? Sie wissen doch, daß sie sich mit einem Brujah unterhalten. Die sind in der Regel alle etwas schwer von Begriff und brauchen für die großen Zusammenhänge etwas länger. Sie haben mir eine SMS geschrieben in der sie mich gebeten habe sie zu kontaktieren, wenn mir etwas an Max liegen sollte und genau das habe ich gemacht.“ Es war vielleicht ein bißchen billig auf das rethorische Mittel der Tiefstapelei zurückzugreifen und Anna würde das sicherlich durchschauen aber der Tremere mußte einfach klar sein wie wenig sie bisher dem Sheriff gesagt hatte. Sie hatte bisher noch nicht einmal ausgesprochen, daß sie vermutete, daß irgendjemand Max manipulierte… dabei spielte es noch gar keine Rolle wie viel sie von ihrem Verdacht preis geben wollte.

„Also lassen wir mal Senfgas, offene Wunden und den ganzen unnötig komplizierten Schnickschnack weg. Sie haben sich Gestern Nacht als unkompliziert, hilfreich und nützlich herausgestellt. Das können sie gerne als die Haben-Seite betrachten und hat durchaus einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Ich bin gerne bereit sie mit Max im Schlepptau zu empfangen aber ich sollte vorher dringend mehr wissen. Fangen wir also einmal ganz rudimentär an. Was genau befürchten sie könnte Max zustoßen oder zugestoßen sein? Namen sind dabei noch nicht notwendig… sie verstehen… aber den simplen Sachverhalt sollte ich schon mitbekommen. Lassen sie mich dann hinter selbst entscheiden ob sie tatsächlich etwas für Max oder sogar für mich tun.“ Vielleicht war sich Anna ja gar nicht im Klaren darüber wie das Resultat dieses Gespräches ausfallen könnte, wenn sie nicht aufhörte sich Enio gegenüber so kryptisch und metaphorisch auszudrücken. Der Brujah-Primogen fand es bis jetzt auf jeden Fall recht intereesant wie sehr sich Anna für Max einsetzte und sich ganz offensichtlich um sein Seelenheil kümmerte. Warum denn eigentlich? Wollte sie denn vielleicht eine Art Liebesbeziehung mit Max eingehen? Wohl kaum aber möglich war alles. Letzten Endes interessierte sich Anna auserordentlich für den jüngeren Brujah und das sagte womöglich auch schon etwas über sie aus.

Enio wartete gelassen und neugierig auf Annas Antwort. Nein… es war nicht immer leicht sich mit dem Brujah-Primogen zu unterhalten.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Ne jetzt. So blöd war der Sheriff doch nicht wirklich, oder? Kapierte er jetzt wirklich nicht, was sie ihm sagen wollte? Anna konnte es kaum glauben. Was für ein dämliches Spiel trieb er hier. Aber in zwei Dingen hatte er recht. Das eine äußerte er nicht laut und das war auch gut so. Was lag Anna an Max, dass sie sich so sehr für ihn einsetzte und zwar eindeutig mehr als rein egoistisch betrachtet gut für sie war? Wenn er sie danach gefragt und auch noch mit ähnlichen Worten, sie hätte wohl eine gewisse Mühe gehabt, nicht aufzulegen. Die Gründe dafür gingen dafür ziemlich ins Eingemachte und hoffentlich hatte nicht einmal Max davon bisher viel mit geschnitten. Sie jedenfalls würde den Teufel auch nur annähernd mit der Wahrheit heraus zu rücken. Diese Wahrheit war einfach viel zu persönlich, hatte allerdings verflucht wenig mit einer Liebesbeziehung zu tun. Liebesbeziehung? Sie war eine Tremere. Da gab es so etwas noch sehr viel weniger als dieses ominöse Wort 'Freundschaft'. Sollte es zu mindest. Nein, sie hatte bestimmt nicht vor, sich in dieser Form in die Scheiße zu reiten. Sie hasste diese Manipulationen einfach wie die Pest und hatte dafür sehr gute Gründe und so finster Finstertal auch war, hier begegneten ihr zum ersten mal andere Kainiten... freundlich. Das beste, was sie zuvor erfahren hatte, konnte man im wohlmeinendsten Fall als 'neutral' bezeichnen. Das meiste stammte aus einer ganz anderen Kategorie. Max war einfach durch einen dummen Zufall der zweite gewesen, der ihr hier quasi menschlich etwas näher kam und war fast sofort vom Tod bedroht, während es den ersten bereits erwischt hatte. Sie brachte es schlicht weg nicht über das Herz ihn in sein Verderben laufen zu lassen, obwohl eine innere Stimme ihr vehement zuflüsterte, das sei der richtige Weg und gleichzeitig sollte sie dafür bei der Gräfin einen Gefallen einheimsen. Dummer Weise war die kalte Wirkung dieser Tremere absolut weit mehr Schein als sein.


Nun war es aber einfach mal Enio, der warten musste, bis sein Gegenüber seine Gedanken geordnet hatte und einfach schwieg. Immerhin stammelte sie auch nicht wild und blöd vor sich hin. Was dann heraus kam, war ziemlich klar und sogar fast ohne Umschweife. Sie wollte oder konnte sich nicht definitiv festlegen. So waren die Tremere eben, sie behielten immer noch ein Schlupfloch. Und ein wenig Mitdenken war immer noch gefordert. Die Kleine scheute sich ernsthaft, gewisse Worte in den Mund zu nehmen, wie es schien.

„Wenn ich mich nicht getäuscht habe, wird Max mit den Kräften unserer Familie manipuliert. Entweder mit einer roten, kostbaren Flüssigkeit oder etwas, wofür ihr Zweig bekannt ist. Das, was in meinem Zweig der Familie üblich ist, halte ich für unwahrscheinlicher, aber es könnte mit rein spielen. Er wirkt verliebt in eine Person, bei der bei mir alle Alarmglocken schrillen. Und er versucht, es nicht offensichtlich sein zu lassen.“ Sollte sie dem Sheriff jetzt etwa erzählen, das sie zu erst nur diesen Blick gesehen hatte und 'Wow' gedacht hatte, bevor sie sah, wem der Blick gegolten hatte. Da konnte er aber lange warten, der Gute.

Wenn der Sheriff jetzt noch immer nicht kapierte, was sie von ihm wollte... sollte sie sich dann doch noch ernsthaft mit ihm über die Sicherheit von Telefonleitungen und abhörbaren Handytelefonaten unterhalten? Er war der Ahn, sie nur die unerfahrene Neugeborene. Sie konnte ja noch nicht ahnen, das ein Großteil der Kainiten Finstertals keine Gedanken um ihre Daten machten und sie unter ihnen fast wie ein Sicherheitsfanatiker da stehen würde.
 
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Na das war doch mal eine Ansage. Für Enios Geschmack deutlich genug um als unmissverständlich bezeichnet werden zu können. Detaillierter brauchte er es nicht und es waren weder die genaue Bezeichnungen noch Namen und ein konkreter Bezug zu Personen notwendig. War das so schwer gewesen? Für die Tremere offenbar schon. Zumindest stand es für den Sheriff völlig auser Frage, daß er eventuell nicht schnell genug verstanden hatte und schon bei Annas ursprünglichen Worten auch nur erahnen hätte können auf was sie hinaus wollte.

Aber das spielte jetzt sowieso keine große Rolle mehr. Das ganze Gespräch verlief jedenfalls recht interessant und Enio mußte sich eingestehen, daß er – obwohl er sich für gewöhnlich einen feuchten Dreck um seine untoten Brüder und Schwestern kümmerte und das die aus seinem eigenen Clan ebenfalls betraf – die ganze Situation und die möglichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten, seine Neugierde geweckt hatte. Mußte er sich jetzt um Max Sorgen machen? Wäre das das richtige Verhalten eines Primogens? Die wenigstens wußten, daß aber Enio war tatsächlich neu in dem Geschäft und hatte in Finstertal zum erstenmal diesen Job übernommen. Wenn der Turiner in sich ging – und das dauerte am Telefon wieder einmal etwas länger – mußte er feststellen, daß er Max nur sehr ungern als Spielball eines anderen Kainskindes sah. Sein Clansbruder hatte sich im Vergleich zu den ganzen anderen Schwachköpfen von Brujahs als recht nützlich und vor allem loyal erwiesen... insofern man das überhaupt behaupten konnte. Nein... Enio war eigentlich nicht gewillt den jüngeren Brujah von irgendeinem gelangweilten Blutsauger verheizen zu lassen. Seine Antwort Anna gegenüber fiel zunächst aber trotzdem recht wortkarg aus. „Ich verstehe.“

Vielleicht brauchte die Tremere im Moment auch nicht mehr. Sie wollte sich mit Reeser treffen und schon mal die Möglichkeiten eingrenzen. Sehr gut... brauchte schon er selbst das nicht machen. Offenbar hatte unbewußt Enio gut entschieden als er gestern Nacht Anna Reeben vorgeschickt hatte um den Gang zu checken. Sie ging ja wohl ganz gerne vor und erledigte die grobe Arbeit für Enio. Also warum sollte der Italiener etwas daran ändern? Das mußte man doch vielleicht sogar noch ausbauen.

„Um 22:00 Uhr ist eine Primogensitzung angesetzt. Leider weiß ich gerade nicht wie der Zustand von Lady Noir ist aber bis zu gegensätzlichen Informationen werd ich wohl davon ausgehen, daß sich die Dösköppe tatsächlich zusammensetzen wollen. Irgendwann nach Mitternacht werden die anderen ins Trois kommen und wir werden alles weitere besprechen und auch die gestrige Nacht und die Resultate zusammenfassen. Sie sehen also... viel Zeit bleibt nicht. Wenn sie Max rechtzeitig hierher schaffen können...“ Der Satz blieb unvollendet. Anna mußte selbst erkennen, daß das Timing sehr knapp angesetzt war. Immerhin hatte der Sheriff aber offenbar Interesse die Sache aufzuklären und im Prinzip war die Nacht ja auch nach dem Treffen im Trois nicht beendet.

„Das bringt mich sofort auf den nächsten Punkt. Ich sollte dringend Caitlin McKinney vor der Sitzung sprechen. Ist die Regentin den im Gildehaus?“ Es hörte sich fast so an als ob für Enio Pareto die Sache Max bereits fürs Erste abgearbeitet wäre. Oder gab es noch etwas zu reden bevor Anna mit Max bei seinem Primogen antanzte?
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Anna selbst sah das Ganze ja recht ähnlich: Es gab zur Zeit noch nicht wirklich viel zu sagen. Wenigstens wusste sie jetzt aber, dass sie sich wirklich beeilen musste. Während der Sheriff sich am Telefon aus schwieg, blieb Anna auch still. Immerhin schien er ein Interesse daran zu haben, Max zu helfen und das war schon einmal viel wert. Es war eine Sache, wenn sie sich als Neugeborene und völlig neu in der Stadt in den Weg einer Ancilla stellte. Etwas anderes war es, wenn der Sheriff der Stadt ihr den Weg versperrte. Wer spannte hier jetzt wen vor welchen Karren? Nein. Sie durfte kein zu großes persönliches Interesse in dieser Angelegehneit entwickeln. Aber hatte sie das nicht schon längst. Es war zum Haare raufen. Immerhin schien sich Enio um seine Leute oder genauer gesagt zu mindest um Max zu kümmern. Sie war sich da nicht vollständig sicher gewesen, hatte aber darauf gebaut, das seine Neugier im Zweifelsfall das Nötige erledigen würde. Auch Informationen waren in dieser Welt ein wichtiges Handelsgut.

Arbeit zu übernehmen scheute Anna im Übrigen nicht. Genau genommen war sie sogar eher von der Sorte 'Arbeitstier'. Aber es kam wohl auch ein wenig auf die Art von Arbeit an. In Kampf- oder Fallensituationen voran geschickt werden gehörte ganz sicher nicht zu dem, wo sie sich normaler Weise sah. So was wie diese Angelegenheit wie mit Max passte da schon eher in ihr Metier genauso wie andere Dinge, für die man eine halbwegs intelligente Schreibtischtussi gebrauchen konnte. Für die anderen Dinge besaß sie einfach noch nicht genügend offensive Möglichkeiten. Ob sie sich aber vom Sheriff immer wieder einspannen lassen würde vor allem ohne das ihm Kosten dadurch entstanden in welcher Form auch immer, das stand auf einem anderen Blatt und würde sich wohl noch zeigen müssen.

"Sollte ich vor 21.45 Uhr nicht mit Max zu ihnen gekommen sein, lasse ich ihnen eine kurze Nachricht zu kommen, ob ich ihn überhaupt getroffen habe. Die Regentin habe ich heute noch nicht gesehen. Wenn sie möchten, verbinde ich sie wieder mit Maria."

Parallel schrieb die Tremre jetzt auch schon eine SMS, die natürlich an Max ging mit der unterdrückten Nummer. Aber er kannte ihre Handynummer ja auch..
Denkste noch an mich. LG Anna :)
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Die Antwort des Sheriffs war wieder wenig eloquent aber dafür bestand sie wie so oft zumindest aus Fakten mit denen man etwas anfangen konnte. "Gut Frau Reeben... wir bleiben in Kontakt... in dieser Angelegenheit."

Die Betonung auf diese Angelegenheit konnte man jetztz positiv oder negativ auslegen. Entweder war Enio eben diese Angelegenheit besonders wichtig oder er wollte lediglich darauf hinweisen, daß sein Interesse an Anna nach dieser Angelegenheit für ihn erledigt war. Der Sprecher dieser Worte machte sich jedenfalls kaum Gedanken über mögliche Interpretationen... dafür war er zu einfach gestrickt. Oder gab es zumindest häufig vor zu sein.

"Ja bitte... verbinden sie mich wieder mit der Person, die mich vorhin weitervermittelt hat." Es lag schon fast eine hörbare Distanz zwischen der Person und einem richtig lebenden und denkenden Menschen. Einen Namen hatte Enio zumindest nicht wiederholt. Das Blutsklaven für Enio sogar noch weit hinter Menschen kamen war dabei keinesfalls heraushörbar.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Anna war geistig schon nicht mehr wirklich bei ihrem Gesprächspartner sondern bei dem Verlauf ihrer heutigen Nacht. Um 22 Uhr war also die Primogenssitzung, also sollte sie mit Max bis dahin nach Möglichkeit geredet haben. Am besten nahm sie auch gleich noch eine Tasche mit, in die sie Klamotten für die Jagd einpackte. Es behagte ihr nicht sonderlich, bereits nach zwei Nächten schon wieder in das Kino gehen. Sie durfte dort nicht zu oft hin. Mehr als zwei mal pro Woche würde für die Typen zu mindest in Bezug auf das Geld zu heftig werden. Auch wenn sie für den Sex Blut bekam, was ihr wesentlich mehr wert war, widerstrebte es ihr dennoch, sich zu billig an Menschen zu verkaufen für.. nun ja, Sex letztendlich. Sie hatte schon eine Idee, wie sie sicher stellte, nicht immer die gleichen zu nutzen und auch, wie sie den Männern einen gewissen Anreiz bieten konnte. Mit etwas Glück konnte sie die Sache mit Max in die richtigen Bahnen lenken und dann jagen, bevor sie zu der Sitzung um Trois musste. So geschah, was bei Frauen angeblich selten vor kommt: Sie hörte die Sätze Enios auf der reinen Informationsebene und interpretierte nicht das geringste hinein.

Aber was hätte sie auch großartig interpretieren sollen? Sie war Neugeborene und Frischling in der Stadt, während Enio Ahn im Amt war. Wenn sie in der Zukunft mehr mit ihm zu tun haben sollte, dann bestimmt nicht, weil er nett mit ihr plaudern wollte, sondern weil die Ereignisse es ergaben und er unter Umständen ihre Dienste als Tremere benötigte. Jedenfalls bildetete sie sich nicht ein, demnächst bei so einer Art Kaffeekränzchen mit ihm zusammen zu sitzen oder gemütlich ein Gesellschaftsspiel spielen. Am besten noch so ein Spiel, in dem man Pornofilme drehen muss um Geld zu verdienen und wo dann ein Hund im Film 'Banana-Hasso' genannt wird und die Mitspieler zum Lachen bringt. Oder noch besser: Ein Spiel, wo man seine Mitspieler verzaubern kann mit kleinen Gemeinheiten. Sie könnte ihn dann zwingen, sie mit 'Meisterin' anzureden oder ihn und die Gräfin dazu bringen, sich abstruse Spitznamen zu geben, mit denen sie sich anreden müssen. Oder ihn auf einem Bein um den Tisch hüpfen lassen. Ob er wohl noch weniger reden würde als sonst, wenn er sich jedes mal am Kopf kratzen müsste?

Nein, solche Dinge kamen Anna nicht in den Sinn, wenn sie an Enio dachte. Es war ganz einfach. Er war eine andere Liga und wenn es da mehr Kontakt geben sollte in der Zukunft, würde er wohl eher von ihm ausgehen und da er ja so ein bekennender Kainitenfreund war, der sich immer gern mit allen möglichen Leuten unterhielt und sich immer freute, wenn er Besuch bekam oder einen Anruf, war das natürlich auch sehr wahrscheinlich.

Wenn Anna schon in Bezug auf sich nicht wirklich etwas interpretierte, dann tat sie es in Hinsicht auf Maria noch sehr viel weniger. Dafür war sie diese Bediensteten zu sehr gewohnt. Sie kannte es nicht anders.

"Bis später, Herr Pareto. Ich verbinde sie." Im Trois würden sie sich dann ja wieder sehen, wenn es mit Max nichts wurde.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Nun, wieder dauerte es nicht lange, bis sich Maria meldete, vermutlich war sie gerade mit irgendwelchen Aufstellungen oder ähnlichem beschäftigt, daß sie gleich am Telefon sein konnte und dann fragte, was sie tun sollte.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Zum Glück hatte Anna Max ihre Nummer noch gegeben, so kam recht schnell eine SMS zurück.

Mach ich, bin aufm weg zum GH. Warte unten an der Straße.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

Anna war ja nicht blöd und auch, wenn sie ihre Nummer generell unterdrückte, gab sie denen, wo es ihr aus irgend welchen Gründen wichtig war, ihre Nummer auch raus. Allerdings war es ja im Allgemeinen auch einfach Anna zu erreichen, in dem man es über das Gildenhaus versuchte.

Als Max beim Gildenhaus ankam, stand Anna auch schon unten an der Straße. Sie hatte Maria noch kurz informiert unterwegs zu sein, spätestens um 24 Uhr jedoch beim Treffen im de Trois anwesend zu sein. Die Regentin hatte im Zweifelsfall ja auch ihre Handynummer. Zusätzlich gab sie Maria einen Umschlag mit ihrem Bericht von der vorherigen Nacht für die Regentin.
 
AW: [7.5.2008] Dann wollen wir mal...

"Ich muß mit der Regentin sprechen. Falls sie nicht anwesend ist, hintelassen sie ihr eine Mitteilung, daß sie mich anrufen soll. Ich würde mich dann auch vorerst mit ihrer Schwester - Kiera McKinney - zufrieden geben."

Helena mußte er wohl auch noch anrufen. Er mußte herausfinden was mit Noir passiert war und ob die anderen etwas ähnliches oder sogar das gleiche gestern Nacht erlebt hatten.
 
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