AW: [28.4.08] Das Sakriversum
Endlich wieder genügend Platz.
Ein Umstand der den Kainiten wie es schien nicht einmal aufgefallen war, für die Garou jedoch eine große Bedeutung hatte. Sorgsam suchte sie sich eine Stelle in dem Labor an der sie die Verwandlung vornehmen konnte, ohne jemanden oder etwas dadurch eventuell zu gefährden.
Normalerweise konnte Silva den Wechsel in eine andere Form auch augenblicklich vollführen, entschied aber, dass eine langsame eindrucksvollere Wanderung durch die verschiedenen Wesenheiten wesentlich wirkungsvoller sein konnte. Ein Trick natürlich, aber sie stand als Schattenlord mutterseelenallein einer Übermacht gegenüber, da konnte es nicht schaden die eigenen Vorzüge etwas in den Vordergrund zu stellen.
„Nicht erschrecken Leute, ich habe keine Lust von euch angegriffen zu werden!“
Würde euch auch nicht bekommen….
Silva ging in die Knie und begann die Verwandlung.
Deutlich und beinahe unerträglich langsam wuchsen ihre Muskeln, Haare sprossen aus den verschiedensten freiliegenden Hautstellen und auch das Gesicht schien in energischen Millimeterschritten zu wachsen. Die gesamte Szenerie war mit reißenden und krachenden Geräuschen unterlegt die allen Anwesenden eine Gänsehaut auf den Rücken gezaubert hätte, wenn das noch möglich gewesen wäre. Das Gewicht der Schattenlord dürfte sich mit Beendigung der ersten Phase mehr als verdoppelt haben, aus den eben noch so niedlichen hundertachtundsechzig Zentimetern waren gut und gerne zwei Meter geworden und auch das Gesicht des Mädchens hatte nun jeglichen Liebreiz verloren. (Glabro)
Mit wildem Blick und einem unmenschlichen Knurren schüttelte das junge Mädchen den entstellten Kopf, die Verwandlung ging weiter.
Wieder brachen Knochen und setzten sich neu wieder zusammen, Muskeln und Sehnen streckten sich weit über das natürliche Maß hinaus. Mittlerweile hatte auch die Mimik der Schattenlord jede Menschlichkeit verloren und war nur noch Tier. Jetzt in dieser Gestalt wurde auch dem Letzten der Anwesenden endgültig klar warum Werwölfe derart gefürchtet waren. Silva hatte nun eine Körpergröße von über zwei Meter und fünfzig, wog gut und gerne dreihundert Kilogramm und war am ganzen Körper mit einem vollständig pechschwarzen Fell bedeckt. Ihr Maul zeigte fingerlange wie rasiermesserscharfe Fänge und geifernde Lefzen, ihr Blick verriet, dass der menschliche Verstand sich dem tierischen Instinkt fast vollends untergeordnet hatte. Gefährlich knurrend spie das riesige Ungeheuer schleimige Speichelfäden aus dem weit geöffneten Maul.
Würde sie nur einen Moment länger in dieser Gestalt verharren, wären alle hier anwesenden Kainiten in tödlicher Gefahr denn Vernunft gehörte nicht zu den ersten Eigenschaften eines ausgewachsenen Crinos.
Bevor es aber soweit war, verdeutlichten die wieder aufkeimenden abartigen Geräusche das sich der Körper einer weiteren beängstigenden Verwandlung unterzog.
Diesmal schrumpfte der Körper wieder und nun wurde auch ersichtlich warum sich die Garou zu beginn ihrer Umwandlung hingekniet hatte, denn ihre Form wandelte sich zuckend und bebend in einen riesigen unnatürlich wirkenden Wolf.
Noch immer war ihr Fell nachtsschwarz und glänzend, die Gefährlichkeit die Silva ausstrahlte hatte sich jedoch nur geringfügig vermindert.
Wie es schien hatte Silva vor diese Gestalt beizubehalten, denn die angsteinflößenden Geräusche ebbten ab und auch die abstoßenden Veränderungen in Fleisch, Haut und Knochen kamen zum Erliegen.
Die nun eintretende Stille hatte was Befreiendes.
Die Garou tat in ihrer gigantischen Wolfsform einen riesigen Satz nach vorne und begann dann die Möbel und anderen Einrichtungsgegenstände des verfallenen Labors zu beschnüffeln.
„Wyrrrrrm!“
War unter Knurren zu vernehmen, dann widmete sich die Schattenlord weiter ihrem Vorhaben.