[19.05.2008] Ein Telefonat besonderer Art

"Der Tod ist nur die Geburt in der geistigen Welt und der Tod in der geistigen Welt ist die Geburt im hier und jetzt. Dies ist der Kreislauf des Lebens. Ja, ich bin davon abgeschnitten, solange ich diesen totlosen Zustand habe," Du aber auch. Michael hatte sich in den letzten Jahren damit schon ausführlich beschäftigt.

"Der Heiland Jesus Christus hat niemand verdammt nur für das was er ist und war. Durch seinen Tod am Kreuz hat er jedem die Möglichkeit zur Erlösung geschenkt. Diese Chance kann jedes Wesen für sich nutzen." Davon war Michael tatsächlich felsenfest überzeugt.
 
Lischen gab es einfach auf, da kam sie nicht weiter. Er glaubte nur, was ihm von Vorteil war, wieso kamen eigentlich alle auf die Idee, das Gott ein liebes, nettes Wesen war und er war der Meinung, was sein Clan lehrte, war der Weisheit letzter Schluß, schön, vielleicht würde er es irgendwann begreifen.

"Und was hast du denn nun in Zukunft vor?" fragte sie stattdessen
 
Was sein Clan ihn lernen könnte, glaubte Michael schon lange nicht mehr, aber Gott war die Liebe selbst. Keine Religion der Welt sagte etwas andres.

"Ich möchte hier eine Klinik wie in Hamburg eröffnen und Menschen helfen. Und ein paar Spectre fangen wäre auch nicht schlecht, dann sind sie ruhig und man kann sich in Ruhe um den Rest kümmern. Was hast Du den so geplant?"
 
"Ach, dies und das, du weisst ja, das sind für mich keine Probleme", erwiderte sie und räckelte sich weiter aug ihrem unsichtbaren Sofa.
"Die werden aber die Spectre gegen die anderen Geister benutzen, das weisst du schon und ich denke nicht, daß du mit denen wirklich umgehen kannst oder willst du das bei Vicente lernen?"

Wußte Michael auf was er sich da einließ?
 
Mit Spectre hatte Michael nicht wirklich viele Erfahrungen. Verhandeln war bei ihnen nicht und gut zu reden auch nicht, dass gut nur über das reinen Willenaufzwingen. Bei seiner Herrin sah dies aber auch nicht viel schwerer aus, als bei Wraith, wobei sie ihn schon deutlich zur Vorsicht geraten hatte.

"Es funktioniert genau wie bei normalen Wraith; nur dass man mit jeder Hinterhältigkeit rechnen sollte und keine auch nur so minimale ehrliche Zusammenarbeit. Habe ich was vergessen?"
 
"Ich habe die bisher immer nur vertrieben, ich meine, wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich die Finger von denen lassen." Lischen zuckte die Schultern. "Aber du wirst es einfach probieren müssen."

Natürlich würde sie sicherheitshalber mal in der Nähe bleiben, aber unsicht- und unbemerkbar.
 
"Mit Vertreiben löst man das Problem aber auch nicht, sondern verschiebt es nur wo andres hin. Wegsperren ist daher also nicht ganz so schlecht.

Hast Du bessere Ideen?" fragte Michael neugierig.
 
"Na, man kann sie noch in den Mahlstrom treiben, aber das ist immer ein so grosses Unterfangen, das mache ich nur dann, wenn es garnicht anders geht", erklärte Lischen. "Außerdem ist das nicht meine Aufgabe im Tod, dafür gibt es andere, nur leider glaubt kaum noch einer an diese, so daß deren macht auch nicht mehr so gut ist wie vor 100 oder 200 Jahren."

Ein paar Erzengel, die sich in den Schattenlanden austobten, würde sie bestimmt nicht als so schlecht ansehen, aber es interessierte doch keinen wirklich
 
Zurück
Oben Unten