AW: [16.05.06] Die Ventrue treffen sich am Tunnel
Five...
Ernests imaginäre Stimme tauchte unvermittelt wieder in Cats Hinterkopf auf:
...Four...Three...
Der Countdown in ihrem Kopf wurde nach und nach von dem kreischenden Geräusch eines hochdrehenden Motors im Grenzzahlbereich übertönt als Ernest mit quietschenden Reifen um die letzte Kurve vor dem Tunnel flog. Ernest zog sein linkes Bein so auf den Sitz, dass er sich damit abstossen konnte während sein rechter Fuß eisern das Gaspedal auf das Bodenblech presste. Sein Finger wanderte zum berüchtigtem kleinen grünen Knopf am Lenkrad von dem er Cat bislang abgeraten hatte.
Gas durchflutete die Brennkammern und Ernests Kopf schlug kurz in den Nacken als der Lotus einen Satz nach vorne machte. Flammen stoben aus dem Auspuff und erhellten die Dunkelheit. Blitze zuckten gespenstisch.
Ernest öffnete seine Faust und 10 glänzende Splinte fielen in den Fußraum. Jetzt galt es- Cat stand zwei Ahnen gegenüber und Gott alleine wusste was da draussen sonst noch so fleuchte und kreuchte.
Ernest biss die Zähne zusammen und duckte sich tief in den Sitz als die Phosphorkugel an dem Holm der Scheibe in tausend kleine Glühwürmchen zerplatze. Winzig kleine Löcher brannten sich in Ernests Hemd, aber der Tremere hielt den Wagen tapfer auf Kurs.
...Two...One!
Scheiss drauf! Der Typ war Ahn, er hatte Phosphormunition und überlegte wahrscheinlich gerade einfach nur weil er sich nicht entscheiden konnte mit welcher seiner Superkräfte er Cat plattmachen wollte...
er würde gewiss keine Skrupel haben! ...was würde es ihm nützen der moralisch Überlegene zu sein wenn seine Frau dabei draufging? Es gab Männer und Mäuse und Ernest wusste was er nicht war.
Sorry Sucker!
Fausts Sonnenbrille rotierte für den Bruchteil einer Sekunde in der Luft als der hühnenhafte Farbige wie von unsichtbaren Fäden gezogen gewaltsam aus dem Stand gerissen wurde. Ernest drückte sich aus seinem Sitz hoch und liess das Lenkrad los. Seine Kleidung klebte an seinem Körper und jeder einzelne Regentropfen fühlte sich bei dieser Geschwindigkeit wie ein Hieb mit der Peitsche an aber Ernest fühlte sich zum ersten Mal seit sehr langer zeit wieder lebendig.
Er atmete ein letztes Mal tief ein.
Der Einschlag war lauter als das Grollen des Himmels.
Ernest wurd nach vorne geschleudert und stiess sich glücklich so ab, dass er einige Millimeter über der flachen Windschutzscheibe aus dem Wagen geschleudert wurde als der Wagen sich hinten aufbäumte und die Schnauze zusammen mit der bemitleidenswerten Kreatur die sich vor Höllenschmerzen die Seele aus dem Leib schrie in den Asphalt rammte. Der Roadster hatte kaum genug Bodenfreiheit um eine Schachtel Zigaretten zu überfahren und Faust hing hilflos unter dem Lotus fest während ihm der rauhe Belag die Haut von den Knoschen schälte. Gesplittertes hartes Plastik schnitt durch seine Eingeweide und verbanden ihn untrennbar mit der Karosserie. Ernest sah all diesen Schmerz als er wie in Slow Motion über der Szene abflog, aber er spürte keine Reue. Es würde bald vorbeisein. Nicht mehr lange und der Körper würde den Betrieb einstellen und Nacht werden.
Sein Großvater war Ernests komplette Kindheit an vom Krebs zerfressen worden. Dagegen war dies der Gnadentod.
Ernest breitete die Arme aus und drehte sich um die eigene Achse. Hinter ihm zündeten die Nebelgranaten und legten gnädige Finsterniss um dieses Bild des Grauens das sich unbarmherzig durch das Gelände pflügte. Er bremste sich selbst kurz mit der Kraft seiner Gedanken ab und kam überraschend elegant auf den Füßen rutschend einige wenige Meter neben dem sich schnell ausbreitenden Rauch zum Stillstand. Ernest liess seinem Körper keine Zeit zu realisieren, dass die Aktion gerade ziemlich gut hätte schief gehen können und er sich nur noch dank eines ganzen Batallions an Schutzengeln in einem Stück befand und sprintete ohne zu zögern hinein in die Wolke. Es waren Ahnen... Gott weiss was die noch gegen Sie auffahren würden wenn er es zuliesse. Nein. Das musste hier und jetzt ein Ende finden und es gab nur einen Weg wirklich Sicher zu gehen...
Die Verbindung zu Cat brach ab.
Out of Character
Ich würd gerne irgendwo in diesem Chaos noch 2 BP auf Körperkraft pumpen...