[10.10.2008] Vorbereitungen IIa)

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Das verdrehen der Augen war mehr als Jenny ertragen konnte. Das Hovel war ihr Heim und sie würde sich nicht von einem dahergelaufenem Stück Großmaul für doof verkaufen lassen. Zornig griff sie dem Nosferatu nach seinen Ausführungen am Kragen und zog ihn unsanft zu sich hin.

"Das wars Mistwichs! Ich wisch den Boden mit dir auf und geb dir Dreck zu fressen! Ich habe dich mehr als einmal gewarnt und du kannst und willst nicht hören. So sei es also! Ich mach die fertig und wir schreiben anschließend auf deinen Grabstein das du ein beschissener Pazifist bist und es absolut nicht gutheißen kontest von mir den Schädel eingeschlagen zu bekommen. Also, Hal von der Vogelweide, wie hättest du es gerne? Direkt hier im Laden oder lieber diskret draußen vor der Tür? Mir ist das scheißegal, aber vielleicht möchtest du ja nicht das dir jemand beim Winseln zuhört. Und bei allen Göttern die man so kennt! Winseln wirst du, das schwöre ich dir!"

Jenny verzog das Gesicht. Ihre wutentbrannte Miene wich für einige Augenblicke einem Ausdruck der wohl am besten mit dem Wort schmerzverzerrt beschrieben werden konnte. Blut tropfte auf den Boden und floss ihr in dünnen roten Bahnen die Finger herab. Zwischen dem Rot wiesen die Finger der Caitiff plötzlich tödlich scharfe Krallen auf.

"Bin echt neugierig wie du von Innen aussiehst, Wichser!"

Doof, wenn man es mit jemandem zu tun hatte, für den das Wort Maskerade bestenfalls eine Fußnote in einer menschlichen Groschenoper war...
 
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Der schlanke Mann sprang in einer fließenden Bewegung auf.

"JENNY!" rief er laut. "Lass ihn ziehen!" Er fasste ihr sanft an der Schulter und sah zu Hal. "Verpiss dich einfach. Ist gesünder für dich." Dann sah er erneut zu Jenny. Richard beugte sich an ihr Ohr und flüsterte leise. ""Wir können uns das jetzt nicht leisten, Jenny. Spar es dir auf... Bitte" Das letzte Wort war weder Flehen, noch Forderung...
 
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Ho Ho Ho, jetzt verdammt, nicht hier Waren Steven erste Gedanken als er Jennys Klauen wachsen sah. Er ließ die Bierflasche in einer fließenden Bewegung auf den Boden unter seinen Stuhl gleiten und legte die Hände mit leicht angewickelten Fingern auf den Tisch. Während dieser Aktion schaute er sich unaufällig nach alle Siten um, um zu sehen ob dieser Gruppe irgendjemand besondere Beachtung schenkte. Innerlich bereitete ersich darauf vor in eine Vampirische Kneipenschlägerei hineingezogen zu werden. Er kannte Jenny noch nicht lange genug um sie komplett einschätzen zu können, aber irgendwie glaubte er das sie es auf äusserste ankommen lassen würde.
 
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Nach einem kurzen Blick auf die Klauen wich Hal zurück und zog unwillkürlich sein Kampfmesser. Nachdem er wiederhalbwegs klar war, steckte er es wieder weg und warf eine beschriebene Visitenkarte auf den Tisch.

"Weiß jemand, ob es hier einen zweiten Ausgang gibt ? Nur damit ich nicht an dieser Furie vorbeimuß ? Also dann, Richie, da ist meine Nummer. Wenn sie sich soweit beruhigt hat, daß wir vernünftig miteinander reden können, ohne daß es gleich Mord und Totschlag gibt, kannst du mich anrufen, dann komme ich wieder."
 
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"Verpiss dich einfach!" rief er ihm hastig entegegen... Dabei noch nicht mal unfreundlich... Außer eben in der Wortwahl... "Du findest schon nen Weg raus!"
 
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"Gut, dann bin ich weg... Arrividerci Leute"

Hal machte sich auf den Weg zum Ausgang des Hovel, dabei ständig über die Schulter blickend, ob ihm nicht gleich eine wildgewordene Klauenfurie in den Rücken fiel.

Großer Gott, die sieht Milly nicht nur ähnlich, das Temperament ist genauso schlimm... Und die hat auch noch Krallen. Vielleicht sind das keine guten Freunde für dich, Hal...
 
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Der einzige Grund warum Hal unbeschadet aus der Situation entkam war, dass Jenny einen wilden Kampf mit ihrem Tier ausfocht. Alles in ihr schrie danach den unverschämten Drecksack in tausend Stücke zu zerhacken. Und wenn sie schon einmal dabei war, warum nicht die ganze verfluchte Bude mitnehmen?

NEIN! Das alles hier sind deine Freunde!

Pffff, Hackfleisch und Blutspritzer! Verwesende Reste unter deinen Fingernägeln!

FREUNDE!

Endlich mal wieder satttrinken! Wir könnten uns endlich mal wieder so richtig gehen lassen. Eine Party mit tausend Gästen und alle kommen als Hauptmahlzeit!!!

NEIN!

Du willst es! Ich sehe es dir an!

Nein!

Nein?

Nein!

Nein......!

Die Ruhe kehrte in den Körper der Caitiff zurück. Langsam sah sie sich um, ihre Hände -nun wieder ohne Mordwerkzeuge- zitterten heftig. So wie sie es immer taten, wenn Jenny mit dem Monster in ihrem Inneren zu kämpfen hatte. Das Monster das schon Tom getötet hatte, das soviele auf dem Gewissen hatte und das niemals zufrieden sein würde. Dieses Ungeheuer in ihrem Herzen war es auch, dass es Jenny unmöglich machte ihrem Unleben etwas positives abzugewinnen. Es würde immer da sein und lauern und ab und zu würde es gewinnen und danach das Leben noch ein klein wenig mehr unterträglich machen....

"Gut des der Wichser weg ist! Ich hätte..., hätte... njargh!"

Sie brach den Satz ab und zeigte energisch mit dem Mittelfinger zur Tür.

"Was in aller Welt habt ihr mir den da angeschleppt? Mich wundert das es eine Arschkrampe wie der überhaupt durch die Nacht schafft? Ich kann doch nicht die Einzige sein, die dem gerne mal die Haut abziehen würde....?"
 
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Vielleicht würde Jenny von dem Anruf, der auf ihrem Handy einging wieder etwas milder gestimmt werden, auch wenn in dem Moment nicht ganz klar war, ob sie überhaupt drangehen würde, wenn sie Helenas Nummer sah, doch bis jetzt hatte ihr die Hüterin schließlich noch nie was getan.
 
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Richard sah Jenny beschwichtigend an.

"Wir haben gar nichts angeschleppt..." meinte Richard, immernoch etwas aufgewühlt. "Der kam von allein." Dann sah er sie besorgter an. "Alles wieder okay bei dir?" Er wollte grade noch etwas sagen, da kingelte das Telefon...

"Ich glaub, du solltest da drann gehen..."
 
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"So einigermaßen!"

Jenny hob ihre Hand und zeigte Richard das sie nur noch leicht zitterte.

"Geht schon wieder. Aber ich fürchte das war nicht das letzte Mal das wir von dem Kerl gehört haben. Ich wette der macht uns noch ne Menge Ärger. Glaub mir Richard, es wäre vielleicht das Beste gewesen ihn gleich hier und jetzt alle zu machen..."

Zu mehr Konversation war keine Zeit. Das Handy bimmelte bereits eine ganze Zeit und Jenny wollte Helena nicht länger warten lassen. Kam ja nicht oft vor, das sie anrief. Es stand also zu befürchten, dass es wichtig war. Sie drückte den Knopf.

"Hey Hel! Welch seltene Freude! Was kann ich für dich tun?"

Jenny wusste nichts davon, dass Helena zur Primogena der Toreador ernannt worden war. Und auch wenn sie es gewusst hätte, sie hätte sich weder dafür interessiert noch sich sonst irgendwelche Gedanken darüber gemacht. Für sie war die Frau eine alte Bekannte mit der sie ab und an abgehangen und sogar mal einen Silvesterabend verbracht hatte. Aber das waren Relikte einer längst vergessenen Zeit.

Lange vor Zacharii, lange vor dem Tod der ersten Geißel die Jenny hatte über die Klinge springen lassen....
 
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"Hallo, Jenny, wir hatten ja leider nicht mehr soviel Zeit für einander gehabt, aber deswegen rufe ich nicht an", meinte Helena. "Ich muß was mit dir besprechen, es ist wichtig und ausnahmsweise mal kein Weltuntergang."

Sie ließ Jenny etwas Zeit zu antworten.

"Wo bist du? Klingt nach Hovel, wenn du noch ne Weile dort bleibst, bestell mir schon mal einen Absinth, ich bin in ein paar Minuten dort, wenn es dir Recht ist."

Nein, woher sollte Jenny was von dem Amt Helenas wissen, bei ihr hätte sie das auch nie raushängen lassen, das mußte man nur bei anderen Clans und Leuten tun.
 
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Als Jenny kurz vor der Raserei war beobachtete er sie noch eine weile, ob das Tier nicht eine Hinterlist planen würde und sie so sofort hinter Hal hinterherlaufen würde.

"ich glaub, in dem haben wir keinen neuen Freund gefunden."

Das war Steven einziger Kommentar in Richards Richtung. Wo sich die lage wieder entspannte holte er auch sein Bier wieder unter dem Stuhl hervor und setzte die Flasche wieder an den Hals, als hätte es nie Ärger gegeben. Für ihn war diese Angelenheit mit Hal für den heutigen Abend erledigt, was noch kommen würde bliebe abzuwarten.
 
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"Ja Hovel! Wir können uns gerne treffen, auch wenn ich nicht soviel Zeit habe, wie ich gerne hätte. Es sind abgefuckte Nächte in denen man nicht einmal in Ruhe mit den Kumpels abhängen kann. Aber komm einfach rum, bis gleich!"

Jenny beendete das Gespräch und murmelte ein paar kaum zu verstehende Worte.

"Was die wohl will? Haben uns ewig nicht gesprochen... hmmmm."

Dann wandte sie sich an Richard.

"Helena O'Niell kommt gleich vorbei! Wenn wir die für unsere Sache gewinnen können, wäre das ein riesen Schritt nach vorne. Die kennt die Camarilla, die Bosse, das System ohne sich dabei korrumpiert zu haben. Ich habe keine Ahnung was sie will, aber ich schlage vor ihr Präsentiert euch von eurer besten Seite..."

Das sie selbst erst Minuten zuvor fast jemanden in kleine Stücke zerfetzt hatte, schien ihr dabei überhaupt nicht mehr bewusst.
Oder sie sah es in ihrem Fall einfach nicht als schlechtes Benehmen an.

"Äh, wo issn mein Schnaps?"
 
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"Ich hab schon mit Helena geschnackt. War für sie nen offensichtliches Zeichen, dass ich mit dir aufgekreuzt bin. Und als meine Primogena sah sie es als ihre Pflicht meine Entscheidung als überstürzt zu werten. Sie meinte, sie hätte sich gewünscht, dass ich vorher mit ein paar anderen darüber gesprochen hätte."

Richard zuckte die Achseln. "Wie dem auch ist, sie hat mich nicht geköpft... Aber grade begeistert scheint sie auch nicht. Kein Plan, vielleicht hofft sie auch, dass ich hier für ein bisschen Ordnung sorgen kann, ohne das ein Cammie von außen reinschnallt? Lieber ein entbärlicher Torrie, der den pöbelnden Mob zur Ruhe bitten kann, als das Eingreifteam Marke: Rambo reinschicken." Er grinste. "Was erstmal gegen dich ankommen müsste. Bin gespannt was sie will."
 
"Warten wir es ab! Irgendwann wird sie schon aufschlagen."

Ein Schluck aus der Pulle, eine weitere Zigarette. Wenn es nach Jenny ging, konnte sie noch eine ganze Zeit hier sitzen bleiben, Musik hören, trinken und quatschen.
 
Es würde nicht sehr lange dauern, bis Helena kam und heute würde sie wirklich auffallen, weil sie sich nicht die Zeit genommen hatte, sich umzuziehen, sondern einfach in dem Kleid und der Jacke kam, die sie schon bei der Archontin an hatte. Vermutlich würden auch alle Köpfe herum rücken, weil viele Helena zwar kannten, aber nicht so.

Sie grinste in die Runde verschwörerisch, belustigt und sah sich dann nach Jenny um. Als sie sie entdeckte machte sie einen Schlenker an der Theke vorbei und orderte eine Runde Absinth für den ganzen Tisch oder würde den mit an den Tisch bringen, den Jenny schon bestellt hatte.

"Hallo, Leute", sagte sie und nickte allen zu. Die meisten kannte sie ja. "Schön, daß es euch alle noch gibt."
 
Richard tippte sich an die Stirn.

"Primogena Helena." sprach er ohne Spott und nahm die Füße vom Tisch, als sie näher kam. Er stand auf. "Freut mich, dich unter den Wandelnden zu sehen." Seine Hand zeigte auf einen der gelbgrauen, ehemals weißen Gartenstühle. "Wenn du mchtest, setzt dich doch. Danke für den Drink."
 
"Ja, Unkraut vergeht nicht so schnell." Helena sah sich um, vermutlich würde hier keiner wirklich mitbekommen, was besprochen wurde, dann setzte sie sich. "Ich sollte vielleicht mal damit anfangen, daß ich eine gute und eine schlechte Nachricht für euch habe. Welche wollt ihr zuerst?"

Sie schaffte es doch wirklich ihren Absinth anzuzünden, bevor sie ihn dann trank.
 
Richard sah zur Seite, als sie zum Feuerzeug griff. Beinahe hätte er die Zähne gebleckt... Was für ein Gast!

Außer dem Blick zur Seite, ließ er sich nichts davon anmerken.

Dann lauschte er gespannt. "Die Gute." meinte Richard. Sonst regt sich Jenny so sehr über die Schlechte auf, dass wir gar nicht mehr zur Guten kommen....
 
Natürlich blieb die kleine Flamme, die den Zucker verbrannte nicht lange an und war auch völlig ungefährlich, doch das reichte immer noch für manche zum Erschrecken. Da es Helena aber selber in der Hand hatte, als sie es tat, stellte es keine Gefahr dar.

"Gut, dann die Gute: Es gibt ab heute einen Clan Caitiff in Finstertal." Sie sah zu Jenny, um deren Reaktion zu sehen und eventuell rechtzeitig zu reagieren.
 
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