[10.10.2008] Vorbereitungen IIa)

"Guck mir in die Augen, ... Hel! Ich bin total stoned! Was glaubst du warum ich so schnell z'rück war? Der Typ den ich mir g'griffen hab, lag hinterm Gebäude inner duuunklen Ecke und war komplett weggetreten. Sein Blut steigt mir grade fies in den Kopf, wennu verstehst was ich meiiiine..."

Allein ein Blick in die Augen der Caitiff reichte tatsächlich aus um zu sehen, dass sie schwer unter Drogen und jeder Menge Blutalkohol stand. Nicht zum ersten Mal, aber das kam eben dabei raus wenn man sich sogar im Hovel die dunklen Ecken zur Nahrungsaufnahme aussuchte. Es war leicht hier etwas zu trinken zu finden, beinahe unverschämt einfach. Aber man zahlte offensichtlich auch einen Preis dafür. Einen nebenbei, den Jenny nur allzugern berappte.

Ein zufriedenes Lächeln trat auf ihre Lippen. Sie rutschte ein, zwei Mal mit dem Hintern hin und her um es sich in dem Sofa in dem sie lag richtig bequem zu machen und schloss dann zufrieden die Augen.

"Sei mir nicht bööööööse Chefin, ich schau'sss nächste mal und sag dir alle Namen die mir einfallen! Eniooooo, Heleeeeena, Meyyyyyyyye, Luuuurker, Richaaaaard..."

Sie schreckte kurz hoch.

"Richard? Wo bistn? Menno... komm kuschln... naaaaaa los!"
 
Helena warf dann wirklich nur noch einen Blick auf Jenny, das hatte wohl im Moment keinen großen Zweck.

"Okay, Richard, ruf mich an, wenn es Jenny wieder besser geht, ich trommel mal für 2 Stunden vor Sonnenaufgang alle Caitiff zusammen und du die anderen, die du dabei haben willst", meinte sie. "Was nun, wo wollt ihr euch treffen?"

Sie wartete noch auf eine Antwort, bevor sie sich verabschiedete. Es stand noch das eine oder andere auf ihrer Liste, was zu machen war.
 
Er seufzte kurz.

"Ich meld mich, wenn mit ihr wieder was anzufangen ist." meinte er zu Helena, leise genug, damit es Jenny nicht hören konnte. Dann etwas lauter:

"Ich bin noch hier, Jenny." Er erhob sich vom Gartenstuhl und ging in Richtung des Sofas, lächelte zu ihr herab, drehte sich jedoch erneut zu Helena. "Ich pass derweil lieber auf sie auf..." ergänzte er resignierend.

Er ließ sich neben ihr auf dem Sofa nieder... Sitzend.

"Im Hovel oder im Café, würd ich sagen." Er lächelte sie an. "Viel Erfolg..."
 
"Dann kommt ins Café, wenn es da einer nicht mehr nach Hause schafft, passiert ihm auch nichts, wenn er oder sie dort schlafen muß", erwiderte Helena. "Bis später dann."
 
Sitzend?

Na da träumt der Richard aber auch nur von.

Kaum hatte er sich auf dem Sofa niedergelassen und sich von Helena verabschiedet da zogen ihn zwei zierliche, jedoch unerbittliche Hände in die Rückenlage. Jenny schmiegte sich eng an den Toreador heran und schien als wäre sie eingeschlafen. Wenigstens umspielte ein zufriedenes Lächeln ihre Lippen. Sie hielt einen Mann in den Armen von dem sie sich einreden konnte das es Tom war und sie war abgefüllt genug um sich diese Lüge auch selbst abzukaufen. Im Hintergrund wummerten die Boxen des Hovel irgendeinen Metal-Titel den Richard nicht kannte, der aber in etwa dem entsprach was Jenny zu Lebzeiten zu hören pflegte.

Während Richard noch darüber nachdenken mochte wie er sich aus der zärtlichen jedoch unnachgiebigen Umarmung befreien konnte, bemerkte er das Jenny begonnen hatte zu atmen. Es funktionierte also tatsächlich. Die Drogen, die Musik, die Nähe eines wahren Freundes und der unbedingte Wille das für immer Verlorene zurückzuholen sorgten dafür, dass die Caitiff sich in eine Zeit zurückversetzt fühlte in der noch alles gut gewesen war. Sie erlag einer Lüge, natürlich!
Doch jetzt in dieser Sekunde war sie so glücklich wie sie es vielleicht seit Jahren nicht gewesen war...
 
Er ließ es geschehen... Verbrannte Blut in seinem Körper um für sie menschlicher zu werden. Atmete selbst ein und aus...

In diese Umarmung schärfte er seine Sinne, verlor sich auch bei ihr... Auch er schwebte auf einer anderen Bewusstseinsebene. Auch er gedachte seiner menschlichen Zeit, gedachte der Menschen die er einst liebte... Sie lebten vermutlich noch alle.

Und ob man es glauben konnte oder nicht: Er kannte den Song. Bis vor einem Jahr vor seiner Erzegung trug er selbst lange Haare...

Er driftete ab... Und plötzlich wurde sogar alles bunt um ihn herum... Ohne es zu wollen sah er die Auren derer die um ihn herum waren... Schließlich auch Jennys...

Richard kam es vor, als schliefe er ein.
 
Helena verließ das Hovel und als sie ein Stück weg war und es nicht mehr so laut war, rief sie erstmal Kai an. Das Telefon würde ziemlich aufdringlich klingeln und auch nicht nachlassen.
 
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