AW: [10.06.06] Kurz vor dem Ball
Enio kreuselte die Stirn und sah Malte an während er wieder Platz nahm. Er hätte ebenfalls leise sprechen können und versuchen mit Malte einen Dialog zu führen aber Enio war hier mitten unter seinen Untergebenen und sollte eigentlich so etwas wie ein Zentrum bilden, da wollte der Brujah ganz bestimmt nicht mit Malte zu tuscheln anfangen. Deshalb sprach er völlig normal und so, daß ihn jeder hören konnte. Beide Hände verweilten mitlerweile auf dem Silberknauf seines Ausgehstockes. Es hatte fast etwas aristokratisches... so wenig wie es zu dem Italiener auch passen mochte. "Ich denke wir können, nach all dem was hier in letzter Zeit passiert ist, sowieso davon ausgehen, daß Prinz Buchet heute Nacht noch etwas zu den jüngsten Ereignissen und dem schwierigen Aufrechterhalten der Maskerade in letzter Zeit sagen wird. Es würde mich zumindest wundern wenn er das nicht machen würde. Das was Peter und dem Malkavianer gestern Nacht passiert ist, ist nur einer von vielen Dingen, die in Finstertal neuerdings die Aufmerksamkeit der Menschen erregt hat. Wenn ich bedenke, daß Peter zusammen mit einem Ahnen der Malkavianer unterwegs war, kann ich mir auch gut vorstellen, wer den Ton bei ihrem nächtlichen Demolition Derby angegeben hat. Deswegen kann ich mir ebenfalls gut vorstellen, daß Buchet sich zu allererst an Justify Nox wenden wird, wenn er es für nötig hält die Sache explizit anzusprechen." So wie es sich anhörte war Enio sich nicht zu schade mit dem Finger auch auf andere zu zeigen. In wie weit er aber hinter Peter stehen würde, wenn es Spitz auf Knopf ging, konnte man daraus kaum schließen. Letztendlich war es so, daß Enio einfach keinen Bock mehr hatte über Dinge im Kreis herum zu disskutieren, die sie sowieso zu nichts führten. Es war geschehen was geschehen war und Enio sah beim besten Weillen keine Möglichkeit wie er die Sache irgendwie in ein besseres Licht rücken konnte. Auserdem wollte er warten was Buchet auf dem Ball zu sagen hatte. "Ich schätze Peter kann seine Situation sehr gut selber einschätzen um sich eben nicht kalt erwischen zu lassen. Aber das was Malte gesagt hat ist nichtsdestoweniger ein Problem und ich habe selbstverständlich für konstruktive Vorschläge und Ideen ein offenes Ohr." Das letzte was der Brujah gesagt hatte galt natürlich allen Anwesenden. Deshalb wandte Enio seinen Blick von Malte ab und sah wieder unverbindlich zu den anderen.
Nur ein Lidschlag später erbob sich der Primogen und stütze sich auf seinem Stock ab als würde er es nicht ohne ihn hoch schaffen. Es war eigentlich lächerlich aber irgendwie passte es auch ein klein wenig zu seinem sonstigen Auftreten heute. Enio wirkte heute nicht nur weges seines altmodischen Anzuges eine gutes Stück älter als sonst. Langsam begann er sich in Bwegung zu setzen. "Wir werden unterwegs weiterreden." Enio schlug ein Tempo an, das man nur als Schneckengang bezeichnen konnte. Wenn sie die ganze Zeit so gehen würden, könnte es noch gut 20 Minuten dauern bis sie die 300 Meter bis zur Villa zurückgelegt hatten. "Wir haben ist überhaupt nicht eilig. Ihr wißt warscheinlich alle warum wir uns überhaupt vor dem Ball separat getroffen haben. Nun... es ist irgendwie sinnlos, wenn man sich entscheidet gemeinsam ein Fest zu betreten um vielleicht einen gewissen Effekt zu erreichen, und dann zu früh erscheint und von einem leeren Ballsaal empfangen wird. Auserdem...", sein Blick traf Cuccio, "... sollte man eine Dame ruhig ein wenig warten lassen." Lena würde warscheinlich kotzen, wenn sie von weitem beobachten würde was für einen Schleichgang Enio eingelegt hatte und wie lange sie wohl noch dämlich vor der Villa rumstehen mußte, bevor sie sich Andolini krallen konnte.