[09.05.2008] Hämorrhagischer SCHOCK und Akute Belastungsreaktion

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Durch die Ankunft an der Fabrik wurde Mike aus seinen inneren Dialogen gerissen. Während er beim Fahren sich nur auf die Straße konzentriert hat, bemerkte er jetzt erst, dass die Gebäude hier noch heruntergekommener waren als die, die er bei seiner Suche nach der Schlachterei gesehen hatte. Sie mussten sich hier an dem absoluten Zentrum des Verfalls Finstertaler Industrie befinden.
Mike wollte seinen Mercedes erst Demonstrativ mitten auf dem Hof abstellen, aber beim Anblick der allgegenwärtigen Graffiti verwarf er den Gedanken.
>Oh Kleine, machen dir die Bilder schon wieder Angst?
Damit seine blauen Lackfolie nicht das nächste Opfer von Nachwuchs Künstler, oder sein Radio von Musikliebhaber wurde, parkte er den Wagen im Schatten der Mauer. Dabei achtete Mike dem Berg aus Schutt, der seinen Parkplatz vor Blicken von der Straße schützte, nicht zu nahe zu kommen, um sich einen Platten durch rostige Schrauben oder ähnliches zu ersparen.
Auf Richards Fluch hin schaute Mike ihn fragend an, stieg dann aber schweigend aus dem Sportwagen.
Während Richard Esteban von der Rückbank ließ, betrachtete Mike die Fabrikhallen und Türme und ließ die Szenerie auf sich wirken.

"Respekt Leute! Die Ruine ist irgendwie stylisch. Das würde sich hier echt gut als Kulisse für einen Horrorfilm eignen, erst recht bei diesem Wetter und diesen Fata Morganen."

Dabei zeigte er in eine schattige Ecke des Hofs, während er demonstrativ in die andere Richtung schaute.
>Jaa, du bist ja ein ganz cooler Held, dass du keine Angst mehr vor dem Gewitter zeigst. Und die bösen Schatten tun dir nichts wenn du nicht hinsiehst. Pisser!
Schließlich riss er sich von dem Anblick dieser architektonischen Sehenswürdigkeit los, ging an seinen Kofferraum um eine Taschenlampe zu holen, vergewisserte sich das die Türen zu waren, schloss ab und folgte den beiden anderen Vampiren in ihre finstere Backsteinfestung.
 
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Richard ging auf die Eingangs"tür" zu. Er sah auf die Uhr. Noch ne dreiviertel Stunde bis zu Jenny... Ein bisschen Benimmkurs bevor die gute Dame alles kaputt macht..

Richard nam sich einen zerfallenen Stuhl und setzte sich verkehrt herum drauf.

"So Mike. jetzt setzt dich mal. ich erklär dir jetzt die wichtigsten Regeln für das Zusammenleben von Vampiren."

Mike würde sich nun einen dreiviertelstündigen Vortrag über die Traditionen, ihren Sinn und Unsinn, die Clans, ihren Rollen in der Camarilla und die anderen Sekten antun müssen. Richard würde auch versuchen, Mikes Clan herauzufinden um ihn angemessen zu fördern. Nachdem er die Traditionen erklärt hatte und zu den Clans der Camarilla, sowie den Gangrel, Ravnos und Tcsimiscen ein paar Worte verloren hatte, erklärte er ihnen "ihr" System und weshalb es besser sei. Sein Hauptasrgument war die Chancengleichheit, die Gerechtigkeit und die erhöhte Freiheit. Immer wieder fragte er nach, ob Mike verstanden hätte. Immer wieder ließ er ihn fragen.

"So, das reicht fürs Erste. Den Rest werd ich dir noch früh genug erklären. Also Junge, du musst selbst entscheiden zu welchen Verein du willst, aber ich sag dir gleich: Die Camarilla wird dich verarschen und dir nur die Hälfte des Ganzen erzählen. Wir werden dir helfen wo wir können. Du bist einer von uns."
 
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Mike war froh, nicht den Rottweiler füttern zu müssen, war er für seinen Geschmack doch eine Nummer zu groß. Aber im Laufe von Richards Vorlesung wurde die Vorstellung einfach aufzustehen den Kopf abzuschalten und mit dem Hund zu spielen immer verführerischer.
>Super Plan Dr. DoLittle! Wenigstens ist dieses Vieh zu groß um im Klo zu ersaufen.
Mikes Hunger wurde mit der Zeit nicht kleiner und das sein übermüdeter Verstand fast jeden von Richards Sätzen kommentieren musste, machte es ihm nicht leichter sich zu konzentrieren. Als bei der Erwähnung der dritten Tradition auch noch finster Erinnerungen an seine erste Begegnung mit einem Vampir in ihm aufkamen, gab er es auf den Interessierten zu mimen.

"Sorry, Richard tut mir echt leid. Ich kann mir das im Moment nicht alles merken. Ich vertrete mir mal kurz die Beine. Luft schnappen. Ich bin in einer Minute wieder da."

Als Mike von dem Ausflug zu seinem Auto wieder kam, brachte er zwar keinen klaren Kopf mit, aber dafür ein paar Seiten Papier, deren Vorderseite mit einer Art Formular bedruckt war, und einen Kugelschreiber mit passendem Logo.
Danach lauschte Mike wieder aufmerksam Richards Ausführungen, die aus irgendwelchen obskuren Gründen so unglaublich wichtig zu sein schienen, dass jeder neue Vampir sie noch in der aller ersten Stunde auswendig zu lernen hatte. Wie so vieles was er in dem letzten Jahrzehnt hätte Auswendig lernen sollen landete auch dieses Wissen stattdessen auf einem Spickzettel:
Traditionen:
1. Maskerade!!! Kein (uneingeweihter) M. darf etwas von V. mitbekommen!
...
...
...
Bruja: schnell, stark, oft rebell., schnell wütend
...
...
...
Geißel: Henker + Auftragskiller
So vergingen die Minuten oder waren es Stunden, in denen Mike hoffte, dass endlich diese Jenny kam und er etwas gegen diesen Hunger unternehmen konnte. Schließlich legte er den Stift und den Zettel weg und antwortete auf die letzte Frage:

"Ich interessiere mich eigentlich nicht für Politik, aber aufEinigkeit und Recht und Freiheit, ich meine natürlich auf Chancengleichheit und Gerechtigkeit und Freiheit möchte ich nicht verzichten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, was ich in einer Sekte will, aber wahrscheinlich sollte ich noch vorher mit jemanden von denen Reden, bevor ich mich festlege, ...dass heißt wenn sie mich nicht vorher probieren umzulegen..."
 
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"Das ist so die Sache. Es kann sein, dass wenn wir dich zu der Führung der Camarilla bringen, die dich direkt zur Geißel bringen. Ohne Fragen zu stellen. Oder ohne zu berücksichtigen was DU willst. Wenn wir Glück haben, kann Jenny für dich das Erziehungsrecht durchbringen. immerhin ist sie Ancillae, auch wenn sie nicht genau weiß, was das bedeutet. Als Ancialle ist es ihre Aufgabe sich um die Neugeborenen und Kinder zu kümmern. Auch wenn die es nicht wahr haben wollen. Sie macht das gut!"

Richard lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Er ächzte, obwohl Richard weder besonders groß, noch schwer war. Insgesamt war Richard doch ein sehr attraktiver, junger Mann und wirkte insgesamt offen, gesprächsbereit und sympathisch. Nichts an ihm wirkte falsch, oder verlogen. Für einen Moment wirkte er verletzbar, als er kurz das Gleichgewicht verlor. Recht schnell fing er sich wieder. Ja, er war ein charismatischer, intellektueller Rebell. Alles an ihm wirkte im Moment so. Trotzdem hatte er sein Wissen objektiv mit dem Jungen vor ihm geteilt. Unvoreingenommen, aber eingeschränkt.

"Wie gesagt. Den Rest gehen wir noch durch. Wir alle. Du, ich und Jenny. Und Esteban kann ne Nachholstunde auch vertragen." Richard lächelte aufrichtig. "Kleiner, wir passen auf dich auf." Erinnerte überhaupt irgendwas gerade an den weinerlichen Richard aus dem Auto, der wie ein hysterischer Vollidiot neben ihm geflennt hatte? Warum war das nochmal gewesen? Ach ja: Aus Mitleid, weil er so harte Bandagen getragen hatte...

Er stand auf, klopfte ihm auf die Schulter und kniete sich vor ihm hin. "So: Und jetzt sag uns nochmal alles was du verbrochen hast, seit der Sache mit deiner Freundin, ok? Du weißt schon, wegen der Maskerade. Es könnte sein, dass die Bullen hinter dir her sind." Er lächelte immer noch offen. Versuchte er eine Vaterfigur zu sein? Nein, er wirkte eher wie ein großer Bruder... "Wir regeln das schon, aber du musst uns das sagen."
 
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Out of Character
Sagt bescheid wenn die Zeit um ist und ich kommen kann... *scharr*
 
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Out of Character
Wann immer es past, Cherí . Die Stunde könnte bereits um sein, weil wegen: Benimmuntericht... Könnte schon ne Stunde gedauert haben...
 
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"Ich soll freiwillig zur Geißel gehen? Sie müssen hier und hier unterschreiben und dann lehnen sie sich bitte auf diesen Holzblock mit dem Kopf über den Korb und stören sie sich nicht an der Kapuze und der Axt?!"

fragte Mike fassungslos und sein entsetzter Blick wanderte zwischen Richard und Esteban hin und her. War das wieder nur ein schlechter Witz auf seine Kosten?
Sie nannten ihn Kleiner, Kind, Kleinkind, Säugling, Baby, Neugeborener. Dabei war Richard, weder größer, bestimmt nicht schwerer oder stärker, ja noch nicht mal wirklich älter. Gut Esteban war das sicher alles und Richard war wirklich länger Vampir und konnte diese ganzen Tricks, aber wenn Mike ein Neugeborener war, dann war Richard mit seinen 5 Jahren immer noch ein Kind. - Wenn auch ein ganz nettes und auch wirklich hilfsbereites. Mike fand Richard richtig sympathisch. Vielleicht fast zu sympathisch. Er hatte gesehen was Richard war. Ein Monster. Eines welches Mikes Gefühle beeinflussen konnte. Es nutzte seine momentanen Geisteszustand schamlos aus. War er vielleicht nur deswegen so verwirrt? Waren das in Wahrheit nicht seine sondern Richards Gedanken, die er hörte? Als dieser seine Schulter berührte zuckte er kurz zusammen.
>Solltest ausgerechnet du über das urteilen was sie sind? Willst du nicht gemessen werden nach dem was was du tust? Können sie etwas für ihr Schicksal, welches du mit ihnen teilst? Werden sie gezwungen dir zu helfen?
Als sich Richard hinkniete wich Mike nicht aus sondern lehnte sich näher zu dem Vampir und schaute ihm mit einem Lächeln ins Gesicht. Auch wenn die Ausstrahlung des jungen Mannes natürlich nicht ganz an die übernatürliche von Richard heranreichen konnte, fanden viele ihn attraktiv oder sympathisch. Außerdem hatte der frische Vampir heute einige Schicksalsschläge verkraften müssen. War Richard damals ebenfalls so gutmütig mit der Situation umgegangen oder sogar erwachsener?

"Was ich danach verbrochen habe? Ich habe vorhin ein Stoppschild überfahren kurz bevor du mich gebissen hast."
>Das war geil, was?!
"Das war vielleicht nicht das erste heute, vielleicht bin ich auch zu schnell gefahren. Aber das schlimmste, was ich heute gemacht habe, war eine halbe Kuh in Burger-Form - bezahlt und wahrscheinlich völlig in Ordnung - vor Zeugen in den Müll geschmissen habe, weil ich sie nicht mehr essen konnte.
Ich habe dir gesagt, dass ich meine Freundin gebissen habe und dass sie deswegen vor meinen Augen gestorben ist. Was hätte ich denn danach noch tun sollen? Amok laufen?"
Die letzten Fragen waren nicht rhetorisch. Es schwang zwar ein leicht verbitterte Sarkasmus mit, aber sie klangen nicht vorwurfsvoll, eher ungläubig. Seiner Stimme fehlte diesmal jegliche Spur der Albernheit oder der gespielten Lässigkeit, mit der er den letzten Fragen dieser Art ausgewichen war, sondern klang ernst, freundlich und völlig ehrlich.

>Er fragt nicht, weil er dir helfen will!
War das nicht ein Trick der Sekten? Die Scientologen wollten doch auch Geheimnisse erzählt bekommen. Man bekam dann einen positiven Ausschlag an ihrem E-Meter und sie die Möglichkeit dich zu erpressen.
>Er trauert, da seine Schwester wieder über die Erde wandelt. Er beneidet dich, da deine Freundin für immer ruht. Aber der Tod der Frauen kümmert ihn überhaupt nicht.
>Wenn der Pisser jetzt ankommt und glaubt, er könnte dich nochmal verarschen, und fängt wieder an zu flennen, bekommt er aber dermaßen eins auf die Fresse!
 
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An Richard war gerade gar nichts übernatürlich. Es war einfach seine normale Ausstrahlung.

"Es könnte auch gut gehen. Und irgendwann musst du die Cammys nunmal kennen lernen." antwortete er knap auf die Sache mit der Geißel. "Aber das besprechen wir gemeinsam. Wir von der Bewegung besprechen alles gemeinsam. Gleichberechtigt."

Dann hörte Richard dem jungen Kainiten zu wie er von seinem "Tag" erzählte. Er hat versucht seinen Hunger zu stillen...

"Schon OK. Ich hab mich nur gesorgt. Ich will dir helfen. Das ist alles, ok?"

Er sah ihn besorgt an. "Wirklich. Du hast Glück, dass du an uns geraten bist. Wir achten auf deine Wünsche." Er lächelte ihn ruhig an.

"So. Dann sag mal. Muss ich sonst irgendwas über dich wissen?"
 
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An Richard war überhaupt nichts außergewöhnlich, er war ein ganz normaler, in jeglicher Hinsicht völlig durchschnittlicher Mensch. Trotzdem hätte Mike ihn gerade fast angegriffen. Hatte er sich noch unter Kontrolle?
>Du hast dich unter Kontrolle. Du hast nichts getan. Du hattest schon schlimmere Gedanken.
Seit er ein Vampir war viel ihm die Kontrolle aber irgendwie schwerer. War er vielleicht so ein Bruja?
>Wenn du die ganze scheiß Wut in dich rein frisst, brauchste dich nicht zu wundern. Wahrscheinlich wirst du einfach verrückt, Freak!


Richard hatte seine Antwort akzeptiert und nicht versucht ihn irgendwie mit Gefühlen zu beeinflussen. Eigentlich waren Richards Fragen nur logisch und sogar wichtig.

"Wegen der Maskerade und den Bullen … Das mit meiner Freundin, ist in meiner Wohnung passiert. Ich habe probiert sie wiederzubeleben, … Ich habe dann den Rettungsdienst gerufen, bin aber weggefahren bevor sie da waren; habe in der Wohnung ein ziemliches Chaos hinter lassen. Ich habe keine Ahnung, in wie weit die Polizei jetzt aktiv wird. Was du sonst noch wissen musst weiß ich auch nicht."

Mikes Stimme klang fest, aber er redete mit Richards Schulter und atmete für jemanden, für den das unnötig war ziemlich heftig.
>Er hat dich doch zum Reden gebracht. Pass auf was du sagst.


Musste Richard eigentlich in jeden zweiten Satz für seinen verdammten Verein Werbung machen?
>Gleich ob du es glaubst oder nicht, es gibt Leute denen ist nicht alles gleich, weil sie an etwas glauben.
Mike schaute den beiden Vampiren wieder ins Gesicht, als er mit verständnisvoller Stimme wieder zu sprechen begann.

"Euch ist diese Bewegung wirklich wichtig? Ich weiß nicht, ob ihr mir nur helft, weil ihr einen neuen Rekruten braucht oder weil das Teil eurer politischen Agenda ist oder weil es euch wirklich um mich geht, aber ich weiß es wirklich zu schätzten, dass ihr mir diesen ganzen Vampir-Kram beibringen wollt.
Ich interessiere mich zwar bis jetzt nicht für Politik und bin auch kein Wohltäter, aber solange ihr mich nicht verarscht, mache ich bei euch mit! Und wenn diese Sekten, auch nur halb so schlimm sind wie ihr sagt, habt ihr heute eurer eifrigstes Mitglied gewonnen!"

Hatte er sie jetzt verärgert, zeigte er ihnen zu wenig Idealismus oder reichte ihnen das?
Aber Politik hin, Philanthropie her, er würde sich nicht einfach kampflos von diesen Sekten-Henker umbringen lassen.
 
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"Das reicht uns vollkommen. Weißt du. Es ist so: Die Camarilla ist mächtig. Mehr als die Hälfte aller Vampire der Welt sind in ihr. Und wir sind nur eine Handvoll. Es ist gefährlich zu uns zu gehören. Und die werden dich bestimmt nicht einfach so töten, wenn wir dich zu ihnen bringen. Aber dein Leben wäre unfrei. Ungefährlicher, aber nicht selbstbestimmt. Du wärst am untersten Ende einer Pyramide. Bis du alt genug bist, um aufzusteigen. Bei uns sind alle gleichberechtigt. Du wärst ein Rebell, ein Revolutionär... ja auch ein Terrorist, ein Freiheitskämpfer. Du musst das nicht heute entscheiden. Wir passen auf dich auf, solange du für deine Entscheidung brauchst. Einverstanden Mike. Wie du dich entscheidest. Und das Letzte was wir wollen ist, dich zu verarschen. Trau uns nicht. Das kannst du nicht. Aber versuch es zu tun." Richard lächelte ihn milde an.

"Das wird schon." er stand auf und klopfte ihm auf die Schulter. "Wir werden das Ding schon schaukeln."

Er hörte Schritte. War das Jenny?
 
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Sie war es.

Wie immer hatte sie ihr Motorrad weit entfernt ihres eigentlichen Zielortes geparkt und sich verdunkelt um eventuelle Verfolger abhängen zu können und im Falle plötzlicher Probleme einen Fluchtweg offen zu haben, den niemand kannte. Jenny ware wie immer in Leder gekleidet. Sie trug einen kurzen, sehr eng sitzenden Rock, kniehohe Stiefel, ein strahlend weißes T-Shirt und eine auffallend neu wirkende Lederjacke darüber. Wie beinahe immer steckte ein glimmende Kippe in ihrem Mundwinkel und hing ein halbvolle Flasche Jack Daniels in ihrer rechten Hand.

"N'abend Männers! Hab' so schnell gemacht wie ich konnte."

Ihr Blick fiel auf den Neuen. Mit unverholener Skepsis prüfte sie ihn und ließ sich Zeit damit seine Persönlichkeit auf sie wirken zu lassen. Irgendwann schlich sich ein freundliches Lächeln auf ihre Lippen. Forsch hielt sie Mike die Hand hin. Es war die Linke, da die andere ja bereits die Flasche hielt.

"Hey! Ich bin Jenny. Freut mich dich kennenzulernen. Ich hoffe die Jungs haben dich nicht zu sehr durcheinander gebracht? WIhr wart nicht gerade leise und wenn ich alles richtig verstanden habe, versuchen sie dir die Regeln der guten alten Camarilla beizubiegen."

Wie lange war die Caitiff eigentlich schon hier? hatte sie gelauscht? Wieviel hatte sie mitbekommen? Manchmal war sie den von ihr so bewunderten Nosferatu anscheinend näher, als man auf den ersten Blick annehmen mochte. Oder pokerte Jenny einfach und verließ sich auf ihre Ansichten über das Verhalten ihrer Freunde. Nicht das sie sie lang genug kannte...

"Weißt du! Ich bin schon seit ein paar Jahren tot und weiß bis heute eigentlich fast gar nichts über diesen Verein! Du siehst also, dass man kein Fachmann sein muss um hier einigermaßen über die Runden zu kommen. Klar ist es gefährlich sich gegen die Camarilla zu stellen und es ist auch mit Sicherheit nicht ohne Risiko sich nicht gebührend um die Regeln der alten Säcke zu kümmern. Das stimmt alles! Aber weißt du, es ist ein genauso großes Risiko wenn man sich auf ihre Seite stellt. Der einzige Unterschied ist, das man der Asche deines vernichteten Körpers einen Kranz umhängt anstatt ihm ein letztes Mal gehörig in den Arsch zu treten."

Sie zog an ihrer Zigarette.

"Wenn du verstehst was ich meine!"
 
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"Kenne deinen Gegenüber, Jenny. Eine Regel die du ofensichtlich bereits gelernt hast." Richard grinste sie frech an. Er hatte verstanden. "Wenn du willst kannst du dabei sein, wenn ich ihm hier nen paar Geschichttsstunden verpasse. Brauchen tut man die, sonst steht man da in ner Diskusion sehr voreingenommen da. Ich meine der Kommunsit sollte auch wissen wie der Kapitalismus funktioniert."

Richard ließ die Worte ganz kurz wirken, dann gab er einen Bericht.

"Also. Das ist Mike, Clan unbekannt, Erzeuger unbekannt aus ner anderen Stadt. Welche war das nochmal?" Er sah zu Mike. "Ist heute seine zweite Nacht, richtig? Er hatte Probleme mit seiner ersten Nahrungsaufnahme. Seine Freundin ist dabei leider gestorben. Heute hat er starken Hunger. Soviel zur Problematik.
 
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Volltreffer!
Unbewusst hatte Richard Jennys empfindlichsten Punkt getroffen. Die Anarche wurde, wenn das überhaupt ging, noch bleicher als sie sowieso schon war. Fest presste sie ihre Kiefer zusammen, die Flasche die sie in Händen hielt bekam einen Sprung. Einige Sekunden stand sie nur da, zur Eissäule erstarrt und bis ins Mark erschüttert.

"Kenn' ich, die... Problematik!", presste sie hervor. Jedes einzelne Wort verdeutlichte wie schwer es ihr das Reden fiel. Ein humorloses Lächeln folgte.

Mittlerweile war es schon eine Ewigkeit her, das irgendein untoter Wichser sie von hinten gepackt und ermordet hatte. Auch sie hatte man achtlos liegen und so sich selbst überlassen. Als sie Stunden später erwachte, rannte sie zutiefst verwirrt und zu Tode verängstigt nach Hause zu ihrem Mann. Nur um ihn noch in der selben Nacht aus purer Gier nach Blut in Stücke zu reißen. Eine Tat die bis heute in Jennys Seele brannte und es ihr unmöglich machte eine halbwegs zufriedene und glückliche Existenz zu führen. Die Caitiff war überzeugt das sie jedes Leid das ihr widerfuhr mehr als verdient hatte und sehnte nichts mehr herbei, als jemand der sie endlich für ihre schändliche Tat bestrafen und töten würde. Daran halfen auch die neue Anarchenbewegung nichts. Sie liebte ihre neuen Freunde, aber auch sie änderten nichts daran, dass sie sich in Selbstvorwürfen erging.

"Nahrung kann ich besorgen, kein Problem. Allerdings nur, wenn er nicht allzu wählerisch ist..."
 
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Aus den Hinterräumen schepperte und rumpelte es. Es folgte ein "Wenn er kotzt, kennen wir seinen Clan!"
Spätestens jetzt bemerkten die anderen, dass Esteban, welcher sich gekonnt im Hintergrund hielt, abgesetzt hatte und nun die Fabrik genauer unter die Lupe nahm.
 
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Richard sah verständnissvoll auf Jenny. "Ich weiß. Und deshalb bist du die Beste für diese Aufgabe." Das aufmunternde und verständnissvolle Lächeln blieb auf seinen Lippen. Nach einer kurzem Pause fügte er dann hinzu. "Der Kampf vorhin hat mich übel mitgenommen. Ich könnte auch was vertragen. Stillen wir erstmal unseren Hunger und dann bereden wir, wie es weitergeht."

Richard überlegte ob er irgendetwas zu Jenny sagen sollte. Schließlich entschloss er sich zu einem:

"Ich will dir helfen, Jenny."
 
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Mike musste also nur erklären, dass er mitmachen wolle und dass er keine Lügen mag und schon konnte man in der Sekte ein langes sicheres Leben verbringen und war bei den Anarchen in Gefahr. Das hatte gerade noch ganz anders geklungen.
>Man kann ihren Worten nicht trauen. Das hat er selber gesagt.
Rang oder Status war ihm eigentlich egal, aber die Camarilla klang leider viel zu sehr danach, das er von irgendwelche kleine Lichter Befehle empfangen und ihre Drecksarbeit machen durfte. Rebell hörte sich nach deutlich mehr Spaß an, während Terrorist leider zu sehr nach Märtyrer für eine sinnlose Idee roch. Aber wenn er wirklich Zeit bekam seine eigene Entscheidung zu fällen, würde er das Vergnügen haben den schmalen Grad zwischen dem Grauen der unkalkulierbaren dafür spannenden Gefahr und der stumpfsinnigen dafür sicheren Langweile zu finden.
Trotzdem relativere der junge Vampir seine Bekundung zu seinem Beitritt nicht, sondern lächelte nur verbindlich.

Plötzlich gesellte sich eine Frau zu den drei Vampiren, dem Guhl und den ganzen flüsternden Schatten. Mikes Inneres zuckte kurz zusammen, er hatte sie nicht kommen hören, um im nächsten Moment freudig auf zuspringen, weil sein Warten endlich ein Ende hatte. Das musste Jenny sein, die ihn von der ermüdenden Vorlesungsstunde rettete und was noch wichtiger war endlich etwas gegen seinen quälenden Hunger unternehmen würde.
Das Lächeln was er auf den Lippen hatte, als er sich zu ihr umdrehte und aufstand, verwandelte sich in ein regelrechtes Strahlen bei ihrem Anblick.

"Hi, ich bin Mike. Freut mich dich kennen zu lernen."

Freuen klang dabei wie eine Untertreibung.

Die Musterung ließ er gerne über sich ergehen, ging er doch davon aus, das sein Äußeres nur für ihn sprach.
Mike trug ein altes verwaschenes knallrotes T-Shirt, eine neue modische blaue Jeans, braune Sneaker, eine Kette aus Holz und eine verchromte Uhr. Jenny sah, das er blond, blauäugig und noch recht jung war. Er sah wie Anfang zwanzig aus und nach einem knappen Tag als Vampir würde er das auch immer noch sein.
Er war erst so kurz Vampir, dass er noch ganz Menschlich schien. Seine Haut war noch nicht erbleicht und schien immer noch durchblutet zu werden. War das normal oder sollte das gar ein Argument für eines dieser Märchengeschichten über dünnes Blut von der Ravnos Ahnin sein, in denen sie den Caitiff die Schuld für den Weltuntergang in die Schuhe schieben wollte?
Oder war der Mann vor ihr sogar noch ein Mensch und ihre neuen Kameraden hatten sich nur einen Spaß mit ihr erlaubt? Aber dafür war das sicher nicht der richtige Zeitpunkt.
War der angekündigte Neue wo anders und das hier war nur das erste Opfer für ihre Jagt? Mike sah auch wirklich zum Anbeißen aus und das hatten zuvor auch schon viele Frauen gedacht, die keine Blutsauger waren. Aber man diskutierte wohl kaum mit Beute über die Camarilla Traditionen und bekam von ihr auch keine Lippen Bekenntnisse zur Anarchen Bewegung. Also musste es ein Vampir sein, dem Jenny die linke Hand hinhielt.
Mike gab ihr nach einem kaum merklichen Zögern ebenfalls seine linke Hand. Obwohl ungewohnt, bekam er auch mit Links einen ordentlichen Händedruck zustande, der aber aus Rücksicht auf die linke Hand der Frau nicht zu stark ausfiel. Das in dieser bedeutend mehr Kraft schlummerte, als er mit seinen ganzen Körper aufbringen konnte, konnte Mike ja nicht wissen.

Wenn Jenny nach Jahren immer noch nicht diese Regeln kannte, warum musste er sie dann in der ersten Stunde auswendig lernen?
>Du musst besser aufpassen. Du kannst damit Ärger aus dem Weg gehen.
>Wenn die noch länger bequatschen, welcher Verein dich schneller unter die Erde bringt, statt endlich was zu beißen zu suchen, nimmt der verdammte Kohldampf den Henkern noch die Arbeit ab.


"Ich komme aus Stuttgart. - Yep, zweite Nacht, ich denke es sind noch keine vierundzwanzig Stunden."

Mike war dankbar, dass Richard ihm die Erklärung mit seiner Freundin abnahm.
Plötzlich kippte Jennys Stimmung. Hatte Richard etwas falsches gesagt? Verurteilte sie Mike? Oder hatte sie etwa Mitleid mit Sabrina?! - Nein, er würde sich jetzt nicht Ablenken und seine Stimmung verderben lassen!
>Legst du die schwarzen Gewänder schon ab, bevor sie erkaltet ist? Hat sie dein Herz schon verloren, bevor sie deinem Blick entschwunden war? Fremde vermissen sie schon mehr als du, der ihr am nächsten war.
Aber zum Glück, kamen sie auf die Jagt zurück.

"Ich kenne mich mit dem Geschmack vom Blut nicht aus, aber wenn ich wählen muss hätte ich gerne schnell und viel."

Er kramte die Zettel wieder aus seiner hinteren Hosentasche, überflog kurz die Notizen mit den Clans und stellte erfreut fest, das sie tatsächlich nützlich waren.

"Falls ich kotze gehöre ich zu diesen Ventrue-Clan, oder? Was machen wir dann?"

>Hey Alter, die Tussi trägt nen Minirock und will mit dir Beißen üben, kann die Nacht eigentlich noch viel besser werden?
 
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"Wenn du zu diesen Wichsern gehörst nagel ich deinen Arsch an die Wand und es geht und allen besser. Inklusive dir selbst, denn als gefallener Blaublüter wird dich die Camarilla keine zwei Minuten am Leben lassen. Ventrue machen keine Fehler und bekommen keinen ... versehentlichen Zuwachs! Genau deshalb bin ich auch sicher das du in Ordnung bist! Mein Arschlochradar schlägt nicht aus, du bist also ganz bestimmt keiner von ... denen!"

Trotz der durchaus harten Worte schien Jenny es nicht ganz ernst zu meinen. Aufmunternd sah sie Mike an und zwinkerte ihm zu. Von ihrer schlechten Stimmung war rein gar nichts mehr zu spüren. Ihre Gefühlswelt glich einer Achterbahnfahrt bei Vollgas.

"Macht euch keine falschen Hoffnungen! Viel Futter wird's nicht geben. Die paar Quellen die ich kenne, sind allesamt krank oder süchtig. Da Zachariis Dunstglocke schon die Starken und Gesunden in die Knie gehen lässt, denke ich das es meinen Freunden erst recht schlecht geht. Das heißt ich zeige euch ein paar Orte an denen sich Penner, Punks und Pöbel verkriechen und ihr macht einfach das Beste draus. Ist das ok für euch? Wenn ja können wir gleich los. Meinetwegen sogar zu Fuß, bis zum Ufer der Finster ist es von hier aus nicht weit. Dort befindet sich ein leerstehendes Haus mit einer seltsamerweise noch funktioniereden Stromleitung. Ist nur eine Steckdose, aber besser als nichts. Zumindest wenn man auf der Straße lebt. Ich schweife ab.... ähm wollen wir dann los?"
 
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Jenny schien ziemlich in Ordnung zu sein und dies das erste Treffen mit einem Vampir zu sein, welches nicht traumatisch für Mike ablief.
Er quittierte Jennys Zwinkern mit einen amüsierten Schmunzeln.

"Dann gebe ich mir extra Mühe, die Nahrung unten zu halten. Ich will ja kein Ventrue werden. Hauptsache ich muss keine Hamburger essen.
Ja, ich glaube wir sollten gleich los, zu Fuß oder mit meinen Auto, je nach dem was praktischer ist."

Im Vergleich zu Jennys Gefühlsachterbahn, strahlte Mike jetzt konstant gute Laune aus, aber dass Mike seine Fahrgeschäfte unter die Oberfläche verbannt hatte, hieß nicht das sie ihn nicht Lautstark zu einer Freifahrt einluden.
>Was, die Schnepfe will nicht viel Blut raus rücken, weil ihre Nahrung mit ihr befreundet ist? Sie will dir nur das überlassen, was sie selbst nicht runter würgen will und als Belohnung will sie dir noch nen Arschtritt verpassen?!
 
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"Nach Kuh kann es nur besser werden.", meinte Richard lachend. "Wenn die Situation es erlaubt, werd ich dich auf ein paar Studenten einladen. Aber da haben wir ja im Moment eh keine Zeit und Gelegenheit zu." Süchtige... Kam schon mal bei Studenten vor... Aber das es welche waren die an der Nadel hingen... Sowas hatte er nie.

Er ging auf Jenny zu, stubste sie in die Seite und meinte: "Hatten wir nicht sowas wie Chancengleichheit versprochen? Wenn unser Mike nen Ventrue oder gar ein Torri ist, dann darf der auch mitspielen." meinte er lachend.

Dannwandte er sich an Mike. "Viel Glück. Das wird heute harter Tobak." Zum Schluss an Esteban. "Machs gut. Vielleicht findest du ja noch ne gute Nacht Snack?"
 
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"Am Besten wird es sein, wenn wir zu Fuß gehen! Ich habe meine Karre ein paar Straßen weiter geparkt. Ob ich die jetzt erst hole oder wir auf direktem Wege zum Finsterufer latschen, macht sich da nix. Außerdem verschrecken Fahrzeuge unsere Beute. Die Leutz dort haben wie gesagt allesamt Dreck am Stecken und stets nen Paul in der Tasche. Die fürchten nichts mehr als ne nächliche Streife. Wenn wir uns leise und zu Fuß nähern, wird die Ausbeute größer."

Die kleine Gruppe konnte damit aufbrechen. Der Weg würde etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten in Anspruch nehmen. Zeit genug um sich weiter in Ruhe zu unterhalten. Besonders das Thema Ventrue ging Jenny nicht mehr aus dem Kopf. Bisher hatte sie immer angenommen, das es besonders in diesem Clan keine Aussteiger geben könnte. Ein Ventrue bei den Anarchen war für sie in etwa so realistisch, wie ein Söldner auf ner Friedensdemo. Und doch. Was wenn ein Caitiff einen Ventrue zum Erzeuger hatte? Allen Gewohnheiten zum Trotz kam so etwas sicher vor. Was wenn die Blaublüter nicht nur miese Ärsche in ihren Reihen hatten, sondern auch den ein oder anderen Reformer mit vernünftigen Ideen? Seit Richards Einwand waren einige Minuten vergangen, als Jenny doch noch antwortete.

"Mir ist nie in den Kopf gekommen das so etwas möglich wäre. Ein Ventrue bei den Anrchen, schwer für mich zu glauben. Und noch schwerer zu akzeptieren! Aber ich werde mich schon noch dran gewöhnen."

Sei lächelte schmal.

"Früher oder später! Was ich sagen wollte. Du hast Recht Richard, unsere Ideen gelten für alle... selbst für Ventrue. Auch wenn mir schon bei dem Gedanken schlecht wird."
 
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