[09.05.2008] Hämorrhagischer SCHOCK und Akute Belastungsreaktion

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Während Richard die Fahrt in Richtung des Hovels dirigierte fiel ihm etwas sehr wichtiges ein. Bisher kannte er nur den Namen des Vampirs neben ihm. Mehr nicht... Und das er in Schwierigkeiten saß...

"Du sag mal. Erzähl mir was über dich. Ich kenn dich gar nicht. Und ich weiß, dass du irgendwelche Scheiße angestellt hast. Sag mir was und wo. Und sag mir seit wann du die Sonne nicht mehr gesehen hast. All diesen "Wir vertrauen uns gegenseitig-Scheiß". Schließlich werde ich dir helfen. Da ist es nur fair, wenn ich weiß, wem ich helfe, oder?"
 
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"Was soll ich denn angestellt haben? Ich war doch immer schön artig." fragte Mike mit einer unschuldigen Kinderstimme und einem schelmischen Lächeln.
>Er kann nichts von Sabrina wissen. Es wäre dumm, wieder zu früh zu viel zu erzählen.

"Ich habe heute den ganzen Tag durchgeschlafen, dementsprechend habe ich gestern Abend zuletzt die Sonne gesehen. Ich habe aber nicht besonders darauf geachtet."
Danach hatte er sie nochmal auf dem mittelalterlichen Gemälde von diesem ... Vampir gesehen.
>Diesem Arschloch hättest du die Fresse polieren sollen.

"Also, ich komme aus Stuttgart, habe ein paar Semester BWL studiert, mache aber jetzt eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, was unter uns gesagt, fast noch langweiliger ist. Dann mache ich viel Sport, im Moment vor allen Modern Arnis. Ansonsten unter nehme ich etwas, Freunde treffen, Party machen, Filme schauen. Das übliche eben.
Frag weiter!"
 
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"Das nehme ich dir nicht ab. Du hast mit Sicherheit schon was getrunken. Du verschweigst doch was! Was ist seit gestern mit dir alles passiert, dass du aus deiner Heimatstadt abgehauen bist. Und lüg mich nicht an." Richards Stimme und Blick waren streng und bestimmt.
 
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Eine kurzen Augenblick meinte Mike, Richard hätte gefragt ob er Alkohol getrunken hatte.
"Ja ich habe schon getrunken, von einer Frau in meiner Wohnung. Aber ich wusste nicht, was ich da mache. War alles ziemlich verwirrend." erzählte Mike im Plauderton.
>Wenn dieser Vampir vorher sein Wissen mit dir geteilt hätte, würde Sabrinas Herz noch schlagen und deines nicht trauern. Hatte er dir nicht gesagt, du solltest zu ihr gehen? Hatte er nicht gesagt du sollst dich nähren? Hatte er nicht gewusst, was passieren würde?
 
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"Hör auf mich zu verarschen! Niemand erzählt so locker von seinem ersten Mal! Niemand. Weißt du was bei meinem ersten Mal passiert ist? Ich habe meine Schwester getötet! Meine leibliche Schwester! Scheiße. Wir sind alles was du hast. Ohne uns würdest du dich immer noch für nen Perversen halten! Also hör auf uns zu verarschen!" Richard rief laut aus, wurde immer lauter und steigerte sich hinein.

Plötzlich schrie er etwas unverständliches und fing er an zu weinen.
 
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Mike viel es mit steigender Lautstärke zunehmend schwerer sich auf das Fahren zu konzentrieren und gab es schließlich auf. Er hielt den Wagen einfach auf der völlig lehren Straße an und drehte sich mit völlig verSteinerten Mine zu Richard um. Seine Stimme hatte jede vorgetäuschte Lässigkeit verloren und war stattdessen leise und belegt.
"Meine Freundin. Die Frau, sie war meine Freundin. Sabrina. Sie hat ... es nicht, ... sie hat heute Abend einfach aufgehört zu atmen."
>Da haben sich ja zwei Pussys gefunden.
 
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Richard sah ihn an. Blutige Tränen liefen ihm herunter.

"Schon OK." seine Stimme zitterte. "Das... Das ist in Ordnung... Das lässt sich nicht mehr ändern... Das tut mir leid für dich. Sehr... Ich verstehe dein Leid. Du hast ihr doch nicht von deinem Blut gegeben, oder?"

Er sah ihn lange an. Noch immer tropften Tränen.

"Hey. Wir passen aufeinander auf, ok? Dir wird nichts mehr passieren. Wir erklären dir alles und stehen dann den Scheiß zusammen durch."
 
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"Nein, ich habe ihr nichts gegeben, ich wusste davon ja noch nichts." erklärte er bedauernd.

Mike erkannte, das Richard Blut weinte. Mike korrigiert den Rückspiegel um dabei unauffällig Estebans Gesichtsausdruck zu lesen. Dabei erhaschte er auch einen Blick in sein eigene Augen.
Bevor er den Wagen wieder in Bewegung setzte, blinzelte er heimlich den leichten Rotschimmer weg.

"Ja, das machen wir." bekräftigte Mike Richards Parolen.
>Sind sie Monster oder sind sie Menschen und bekommst du selbst eine Wahl?
 
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Esteban hielt nach wie vor das Telefon an sein rechtes Ohr und lauschte dem Freizeichen. Er war merklich irritiert über Richards Ausbruch. Hatte er etwa wieder den wahren Blick eingesetzt? Die Szenerie kam ihm merkwürdig bekannt vor. Doch Richard schien sich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen und so hielt Esteban es nicht für notwendig, in das Geschehen einzugreifen.
 
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"OK. Das ist gut. Du hättest dann ein viel schlechteres Gewissen. Glaub mir."

Richard wollte schweigen. Er erinnerte sich an die Taten, die er genannen hatte. Melancholie überfiel ihn.
 
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Es dauerte einen Moment bis sich die Anarche am anderen Ende der Leitung meldete.

"Jo! Färber hier!", mehr sagte sie nicht.

Anscheinend stand die Caitiff an einer ungünstigen Stelle, denn der Wind blies in die Sprechmuschel ihres Handys und erzeugte ein beständiges Rauschen.
 
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Esteban versuchte sich auf das Gehörte zu konzentrieren, das Chaos im übrigen Wagen half bei seinem Anliegen nur wenig.

"Hi Jenny. Esteban hier. Richard und ich haben jemanden aufgegabelt. Der ist absolut grün, ohne Familie und weiß nicht wohin. Könnten wir uns in der alten Fabrik treffen? Hunger scheint der auch zu haben, also sollte einer von uns auch mit ihm losziehen, wenn alles wichtige vom Tisch ist."
 
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"Hey Esteban, schön von dir zu hören!", erklang es vom anderen Ende der Leitung. Ich bin gerade selbst unterwegs, aber ich komme gerne zur Fabrik. Wenn sich keiner findet gehe ich auch gerne mit dem Neuen auf die Jagt. Auch wenn die Stadt heute irgendwie ausgestorben wirkt, kenne ich doch eine Menge Ecken an der sich die Landstreicher, Junkies und Säufer verkriechen. Da lässt sich immer etwas finden wenn man nicht zu anspruchsvoll ist und sich nicht vorm bösen Tripper fürchtet. I... k..n in ein.. St...e d.rt s..n! R..cht d...?"

Der Wind nahm zu und verschluckte die letzten Worte Jennys.
Zum Glück bemerkte die Anarche es und setzte erneut an als sich die Umstände wieder gebessert hatten.

"Oh ihr habt's eben sicher nicht mitbekommen, hier bläst voll der Wind! Ich kann in einer Stunde dort sein, wollte ich sagen!Wenn ihr vor mir dort sein solltet, kümmert euch bitte um Hans. Er braucht fressen und frisches Wasser. Findet ihr alles in der Kammer mit dem Elektronikequipment. Einfach die Näpfe füllen."
 
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"Gut, dich auf die Schnelle erwischt zu haben.", begrüßte Esteban die junge Anarche. Interessiert folgte er ihren Ausführungen.
"Okay, ich habe verstanden. Wir fahren dann schon mal vor, kümmern uns um Hans und warten dann dort auf dich. Bis gleich also!"

Esteban beendete das Gespräch, steckte das Mobiltelefon zurück in seine Hosentasche und widmete sich wieder den beiden Personen im vorderen Bereich des Wagens:
"Jungs, Planänderdung. Richard, wir fahren zur alten Fabrik und treffen uns dort in einer Stunde mit Jenny. Ich kümmere mich so lange um Hans und so haben wir auch genügend Zeit, um unserem Frischling alles zu erklären. Erklär ihm bitte mal, wie man von hier aus am besten dort hin fährt. Wenn alles geklärt ist, gehen Jenny oder ich mit unserem Neuzugang auf die Jagd. Alles klar soweit?"
 
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Richard hatte sich mittlerweile wieder beruhigt. Die Melancholie war verschwunden.

"Gut.", antwortete er knapp. Dann beschrieb er den ungefähren Weg und lotse ihn zur Fabrik. "In der Stunde in der Fabrik werd ich versuchen dir das Wichtigste noch zu erklären." Er dachte kurz nach. "Ich muss auch noch ne Menge zu mir nehmen. Deine Krallen setzen mir immer noch zu, Freundchen. Vielleicht sollte ich auch mitgehen."
 
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Esteban hakte nach:

"Gut; Jenny, du und unser Neuzugang werden gemeinsam jagen. Ihr benötigt menschliches Blut. Ich hingegen kann auf andere Quellen zurück greifen. Wir müssen mit den verbliebenen Ressourcen sparsam umgehen."
 
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Out of Character
Du hattest bereits aufgelegt Honey! ;)
 
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Von Estebans Telefonat bekam er kaum etwas mit. Erst die Planänderung ließ ihn aufhorchen.
>Es kann eine Falle sein.
Aber das drückende Gefühl in seinen leeren Margen war weit stärker als jede paranoide Stimme in seinem müden Kopf.

"Also noch ein Stunde?"

Mike ließ sich von Richard zur Fabrik navigieren und bestätigte die Richtungsangaben höchstens einsilbig.


Dabei führte er in Wahrheit sehr ausführliche Diskussionen:
Richard meinte er hätte ein schlechteres Gewissen wenn er Sabrina zum Vampir gemacht hätte, anstatt sie einfach sterben zu lassen. Verdammt, egal wie groß sein Hunger noch werden würde oder was andere Vampire ihm noch antun würden, diese Existenz war doch sicher besser als der endgültige Tod!
>Tja und wenn nicht, erklärt dir Esteban und Richard sicher nochmal wie du abkratzen kannst. Kannst dir dann was aussuchen.
>Dir wurde die Wahl geschenkt, Sabrina hast du sie genommen.

Ging es vielleicht um irgendeinen religiöser Firlefanz? Dachte Richard sie kommen in die Hölle?
>Es ist ein Verbot der Sekten. Vampire bestrafen die Verstöße.
Musste der andere Vampir mit Konsequenzen rechnen? Warum hatte er dann Mike zum Vampir gemacht?
>So wie der Sabrinas, war dein Tod ein Unfall. So wie du, wollte er es ungeschehen machen. So wie er, gab auch der, der vor ihm kam, sein eigenes Schicksal weiter.
>Unwahrscheinlich. Er hat Erfahrung. Er wusste genau was er tat. Eurer Sterben war Absicht.
>Der Arsch wird seinen eigenen Tod wünschen. Dafür wirst du sorgen.
 
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Richard lotse Mike immer tiefer in das Industrieviertel. Schließlich erreichten sie einen Ort, an dem die Fabriken uralt schienen. So alt, dass sie entweder unter Denkmalschutz standen, oder aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht abgerissen wurden. Die Fabriken waren zerfallen, es pfeifte über das Gelände. Schatten schienen im Augenwinkel zu zucken. Der Himmel hatte diese seltsame Färbung und er wurde von blauen Blitzen durchzuckt. Richard zeigte auf eine besoners heruntergekommene Fabrik. "Das ist sie."

Langsam fuhr der Wagen auf den Innenhof der Fabrik. Richard war zum ersten Mal hier seit der Sache mit Zach... Und dem Hunger... Und dem Schmerz... Ein leises "Scheiße.", entwich seinem Mund.

Der Wagen hielt. "Wir müssem da hinten in das Hauptgebäude. Hier sind wir sicher."
 
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Esteban wartete, bis sie bei der Fabrik ankamen und schritt wortlos auf den Eingang zu. Den Hund sah er bereits auf sich zu kommen. Esteban kniete sich hin und streichelte das Tier. Langsam erhob er sich wieder. "Komm, jetzt gibt's was zu essen", sprach der Spanier und suchte im Inneren der Fabrik den Raum mit den Elektrogeräten auf. Er füllte die Näpfe mit Wasser und Futter und stellte sie auf den Boden. Hans streichelte er nochmals kurz, danach suchte er sich einen bequemen Sitzplatz.
 
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