AW: [01.05.08] Sie dürfen die Braut jetzt küssen!
Eduard grinste.
Es war ihm zwar zu Lebzeiten leicht gefallen Frauen um den Finger zu wickeln, doch das hier war anders. Wenn "mann" erstmal das verwobene Netz ihrer teils stark irrationelen und wiedersprüchen Gedankenstränge verstanden hatte war es eigentlich ziemlich simpel. "Mann" musste nur verstehen das auch ihre Auswahl sich einer spezielle von Art von Logik unterwarf. Vorher musste "mann" sich natürlich eingestehen das man selbst mit dem Auswahlverfahren relativ wenig zu tun hatte. Es galt eigentlich vielmehr die suptilen Zeichen der Akzeptanz der Annäherung zu erkennen, zu interpretieren und zu verfolgen. Lange hatte er sich gelöst von der Vorstellung das er derjenige war der Frauen verführte.
Vielmehr wusste er es zu deuten ob und wann er verführen durfte.
Wenn "mann" dann noch bedachte das auch das andere Geschlecht nur mit Wasser kochte, war schon die halbe Miete drin.
Nichtsdestotrotz,
war das hier einfach anders. Mehr Schlaglöcher auf dem Weg, mehr Turbulenzen beim Flug durch noch uneinsichtige Höhen, und einer Landung die, wenn, dann sicher mit dem ein oder anderen Bruch endete. Und wenn es nur seine Kochen waren.
So blieb das Spiel interessant....um nicht todesmutig zu sagen.
Das eindeutige musste unausgesprochen bleiben, das zweideutige war immrnoch zu riskant und selbst Andeutungen könnten von politischem Gewicht sein.
Eduard interpretierte ihr Lächeln.
Es war dieser ersehnte Moment in dem nichts anderes wirklich existierte oder wirklich wichtig war, in dem er wusste das er immernoch mehr Mensch war als alles andere.
Dieser Moment der mehr Sinn machte als sein allabendliches Erwachen insgesamt.
Dieser Moment in dem er wusste was richtig und falsch war.
Eindeutige Antworten, inhaltsschwerer als Bücher, flackerten leidenschaftlich in Eduards Augen auf, nur um einen Augenschlag danach von Trauer überschwemmt zu werden.
Sie waren beide Gefangene ihre eigenen Fesseln und Bande, die Flucht daraus mochte vielleicht Glückseeligkeit für sie beide bedeuten, im besten Fall. Doch wieviele Menschen würde darunter leiden müssen, dass 2Kainskinder nichtmehr ihre Aufgabe erfüllten?
Wieder einer dieser Momente in dennen er Gott persönlich für seinen Fluch verantwortlich machte.
Eines Tages.....
Ja....eines Tages würde er selbst Gott zur Rechenschaft ziehen für seine Unmenschlichkeit.
Im Schatten der Mittagssonne wirst du mir Rede und Antwort stehen oh allmächtig-widersprüchlicher.
"Ein paar blaue Flecken..." meinte er nur. Nicht das er ihr nicht alles auf nachfrage erzählt hätte.
Es war nur nunmal nicht seine Art zu prahlen, nunja...eigentlich schon, nur nicht wenn es zu Lasten ihres Sicherheitsgefühls ging. Sie hatte sich schon so erschreckt als er am Cafe aufgespießt wurde.
Es ist Krieg...wieso mehr Angst verbreiten?
Er sah kurz zu Max, und somit weg von ihr, er musste seinen Verstand ein wenig ordnen, durfte nicht vergessen wer und was er war. Und viel wichtiger, für wen er war was er war. Solange er den Fluch trug war da draussen mindestens ein freier Mensch mehr, er konnte nur hoffen das dieser ahnte welches Geschenk Eduard ihm gemacht hatte.
"Max....ich meine Herr Reeser..." es wurde für eingeweihte deutlich wie sehr sein Kopf mit anderen Dingen als Etikette belastet war, er hatte nie zuvor einen anderen Kainiten unaufgefordert beim Vorname genannnt.
"hat sich als sehr zäh und verlässlich erwiesen. Auch Herr Rothschild war weit mehr als nur mutig."
Sein Blick streifte die Gruppe um den Sherrif zum gänzlich ungünstigsten Zeitpunkt.
Gerade soweit geordnet, das keine unsittliche Emotion in seiner Stimme lag, war sein Blick doch immernoch mit blinder Trauer überladen. Sein Kinn war wie zum trotz sturr gerade gehoben, doch das er die Zähne zusammenbiss damit keine andere Emotion sich auf seine Mimik schlich war nicht zu übersehen.
Eduard blinzelte, kalte Härte bohrte sich durch seinen Charakter, es war einfach nicht der richtige Tag, nicht der richtige Ort, einfach nicht der richtige Moment für Schwäche....