Necropolis Necropolis

Village Idiot

Sylandryl Sternensinger
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Ein neues Schmanckel. Kennt es schon wer? Hört sich imho recht intressant an, zumal meine Runde momentan in einem "Space Opera/Zombie" Setting unterwegs sind.

Sylandryl
 
AW: Necropolis

Ich warte noch, bis die gröbsten Fehler aus diesem NUR als PDF erhältlichen Weird Wars Savage Worlds Settingband gefunden und behoben wurden, bevor ich es erwerbe.

Mir liegen ja keine der Weird Wars Sachen, die unseren historischen, also realen, Kriegen spielen.

Aber dieses völlig fiktive "High-Tech-Kreuzritter gegen Untotenhorden auf einem fremden Planeten"-Setting hat was.

Die zugehörige Necropolis-Preview sieht ja schon mal ganz gut aus.
 
AW: Necropolis

Ein Schmanckel? Soso. :)

Erzähl mal. Ich kenns nicht. :D
 
AW: Necropolis

Ich würde dazu sagen: Lies die Necropolis-Preview (ist ja nicht so lang).

Aber für die etwas Bequemeren hier:
Einleitung der Necropolis-Preview schrieb:
Welcome The year is 2350.

Knights of the militant holy orders of the Third Reformation Church are locked in a bitter crusade against the Undead, a race of evil beings with necromantic powers and a desire to exterminate all life.

The place is Salus—more popularly called Necropolis—the only habitable world left to mankind since the destruction of Earth in 2319.

Divided between the Third Reformation Church, the Union of Corporations, and the Undead, the inhabitants of Necropolis are locked in a struggle for supremacy. Lives are not the only thing at stake—humanity’s very existence hangs in the balance.

If the Undead win, humanity’s light will forever disappear from the universe. Should humanity succeed in overcoming the tide of darkness, it can begin to rebuild its former might, perhaps again reaching out into the void to find new worlds on which to prosper and multiply.

Unlike other Weird Wars settings, the war against the supernatural in Necropolis is overt—the common people know about the Undead, at least the more common varieties.

Church media frequently portrays battles between holy knights and Undead, and images of walking corpses are considered terrifying, but not unusual. A popular poster shows a knight with sword raised standing atop a pile of Undead corpses.

Few citizens have ever encountered an Undead, but the forces of darkness are encroaching further into human territory each day.

It’s strongly recommended players start by reading the Militia Dei section, then move on to the background material starting on page 43 before making their characters.
War Master’s (WM) should read through the War Master Section before play begins.
 
AW: Necropolis

Ja, hatt ich gerade schon gelsen, da ich deinen Post erst sah, als ich meinen abschickte.

Also ich könnte mich mit dem Setting anfreunden.
 
AW: Necropolis

Ich auch! Ich stelle mir nur die Frage: Weil oder obwohl; ich gerade in einem ähnliches Setting am spielen/leiten bin. ;)

Sylandryl
 
AW: Necropolis

Weil oder obwohl; ich gerade in einem ähnliches Setting am spielen/leiten bin.
In welchem denn? Und nach welchem Regelsystem?

Wo ich noch ein wenig Bedenken habe, ist im Aufrechterhalten des Spielerinteresses, welches für Necropolis zum Durchspielen zumindest der Plot Points für eine gewisse Zeit gegeben/garantiert sein müßte, gelegen.

Ich weiß schon sicher, daß ein paar meiner Spieler sich nicht für solche "Military Personnel Only"-Settings begeistern können. Und da es sich ja auch um eine Kampagne im Militärumfeld handelt, bei der JEDE Mission mit Kloppereien, Ballereien etc. gespickt sein dürfte, werde ich da das Problem haben eine ausreichende Anzahl an Spielern über eine ausreichende Zeit hinweg zu mobilisieren.

Meine bisherigen Verwendungen von Weird Wars Material (Tour of Darkness, ein wenig WW II D20 Material) beschränkte sich auf ins B5-Setting übertragene One-Shot-Szenarien im Militärumfeld der Earth Force GROPOS. Eine längere Militär-Kampagne hat in meinem Spielerumfeld schlechte Karten (wobei ich selbst auch als Spieler nichts gegen ein wenig "Buttkicking" einzuwenden hätte - und könnte von mir aus auch in jeder Spielsitzung (ähnlich wie bei mir Engel läuft, eben als Rollenspiel über militärische Elite-Einheiten und Spezialkräfte der Angelitischen Kirche und deren Missionen) vorkommen).

Ein kleines, aber ärgerliches Problem habe ich auch noch mit der Namensgebung der Orden in Necropolis. Kann denn wirklich KEINER in USA und Großbritannien mehr ein wenig Latein? Warum dann die Orden mit Scheiß-Latein benennen. Der Orden der heiligen Lanze. Der Orden des heiligen Feuers. - Mich schaudern die aus dem in der Preview enthaltenen Inhaltsverzeichnis zu entnehmenden Mehrfachfehler bei den Ordensnamen. Mag sein, daß ein Amerikaner meint er mache etwas "in latin", wenn er einen Burrito ordert oder sein Chili con Carne mampft, aber mich stören einfach haarsträubend jegliche Grundprinzipien des Lateinischen außer Acht lassende Aneinanderreihungen von Doppelfehlern, Setzen, Sechs.

Aber solche Formulierungen wie:
Hasta Sanctus (Impalers) Gott, erbarme Dich und fahre hernieder mit Deiner heiligen Lanze himmlischen Zorns!

Incendium Sanctus (Incinerators) Verbrenne die Sprachverdreher mit heiligem Feuer!

Novus Templum (Templars) Errichte Deinen neuen Tempel auf ihren hohlen, leeren Schädeln!

Nuntius Beatus (Preachers) Aber verschone Deine gerechten Prediger!

St. Lazarus (Lazarites) Und richte nicht über die Abgekürzten, sondern verschone sie einstweilen, denn in ihrer Abgekürztheit könnte sich auch die gerechte lange Form verbergen!

Paenitentia (Penitents) Jedoch bestrafe die mit besonderer Härte, die in ihrer Muttersprache lateinische Begriffe praktisch unverändert enthalten haben, und sie dann bei Verwendung von "lateinisch-stylischen" Begriffen verschlimmbessern durch sinnloses Umwandeln von reinen, guten, gottgefälligen Vokalen in überflüssige Umlaute. Sie verdienen die härteste aller Strafen, weil sie sich nachweislich in zwei Sprachen nicht auskennen. Reiße ihnen die Zungen heraus und mache daraus Haushaltsschwämme zum Wegwischen dieser Schändlichkeiten!
... treiben mir die Tränen in die Augen.

Da braucht es gerade mal den Grundwortschatz Latein aus der Schule, um hier dem Jammer ein Ende zu bereiten. Alternativ könnte man als Spieleautor aber auch die Finger von Sprachen lassen, die nicht English oder Bad English sind... :motz:
 
AW: Necropolis

Natürlich werde ich mir Necropolis zulegen.

Ich muß mich nur erst noch ein paar Tage ärgern, bis ich die PDF ordere.
 
AW: Necropolis

Zornhau schrieb:
In welchem denn? Und nach welchem Regelsystem?

Hombrew (nennt man das heute glaube ;) ) entstandt aus den Antworten auf meine Frage, was für ein Setting man den wolle: Zombies, Raumschiffe, pseudomittelalter Waffen und Rüstungen (zum Teil), verschiedene (verrückte Rassen). System: Savage Worlds :D

Sylandryl
 
AW: Necropolis

Ein kleines, aber ärgerliches Problem habe ich auch noch mit der Namensgebung der Orden in Necropolis. Kann denn wirklich KEINER in USA und Großbritannien mehr ein wenig Latein?
Augenscheinlich nicht.

Aber die Pinnacle-Leute sind ja schon ein durchtriebenes Völkchen. Ich hatte (deutlich ziviler als oben) auf dem dortigen Pinnacle-Forum dasselbe angemäkelt.
Wiggy, der Autor von Necropolis, hat sich als Lateinunkundiger bekannt - und gleich dafür gesorgt, daß ich mich bei seinem nächsten Latein verwendenden Projekt nicht über die lateinischen Begriffe beschweren kann.
 
AW: Necropolis

Wiggy, der Autor von Necropolis, hat sich als Lateinunkundiger bekannt - und gleich dafür gesorgt, daß ich mich bei seinem nächsten Latein verwendenden Projekt nicht über die lateinischen Begriffe beschweren kann.
Schmiert er dich? :)
 
AW: Necropolis

Humor hat er ! Außerdem finde ich es gut, daß sie ein Weird-War-Szenario rausbringen, bei dem man sich endlich mal keine Gedanken um Political-Correctness machen muss :D.
Und putzig finde ich auch, daß es anscheinend nicht auf geschwollen redende Kirchenirre hinauläuft, sondern auf den futuristischen Kirchen-Soldaten von nebenan (Wenn man seinen Papst umgangssprachlich schon ganz locker "Papa John" nennen darf ohne vom Klischee-Inquisitor geröstet zu werden :D)
 
AW: Necropolis

Ein neues Schmanckel. Kennt es schon wer?
Jetzt, ja.
Natürlich werde ich mir Necropolis zulegen.

Ich muß mich nur erst noch ein paar Tage ärgern, bis ich die PDF ordere.
So, genug geärgert. Nun habe ich es. Ich fing zu lesen an und wollte es garnicht mehr aus der Hand legen. - Jenseits der Druckfehler und des (mich schon nervenden) Pseudo-Lateins ist das ein Weird Wars Buch, das sogar noch besser ist, als das eh schon legendäre Tour of Darkness.

"Space Opera/Zombie" Setting
Es ist weniger "Space" darin, und auch Zombie ist nicht das wesentliche Element, sondern die Fülle an untotem Gekrabbel, welches in unterschiedlichen Formen und mit unterschiedlichen, aber stets ungesunden Eigenschaften ausgestattet den tapferen Streitern der fünf Orden der Kirche entgegenschwappt.

sie ein Weird-War-Szenario rausbringen, bei dem man sich endlich mal keine Gedanken um Political-Correctness machen muss
Nun ja, bei diesem Weird Wars Setting (es enthält eine vollständige Kampagne und noch einen ganzen Haufen einzelner, nicht direkt zur Kampagne gehöriger Szenarios), hat man nicht das Problem, daß es sich um einen in unserer eigenen Historie ausgefochtenen, realen Krieg handelt, der als Hintergrund für das Weird Wars Rollenspiel herhalten soll. - Ich will und werde KEINE Kriegsszenarien, keine Kampagnen in realen, historischen Kriegen spielen. Das war für mich der Grund die an sich exzellenten Savage Tales in Tour of Darkness in das Babylon 5 Universum und dort in den Erde-Dilgar-Krieg, sowie den Erde-Minbari-Krieg zu verlegen. Das ist weit genug weg, und die Aliens sind entmenschlichte Gegner (sind ja eh NICHT-Menschen), so daß das ausreicht meine Probleme abzuschwächen, die ich damit hätte vietnamesische Bauern, die vor einem potentiellen Vietcong-Hinterhalt noch ihre Felder bestellen, mit Napalmabwurf töten zu lassen. Wenn das Aliens sind, dann ist das für mich noch geradeso akzeptabel. - Wenn die Gegner aber eh alle bereits tote Menschen (und Anderes...) sind, dann habe ich damit sogar überhaupt KEIN Problem.

Nur: Necropolis stellt keine so klare Front Kirche-Untote dar, sondern hat auch noch die Fronten Kirche-Corporations und Corporations-Untote zu bieten (nicht zu vergessen die innerkirchlichen Konflikte und die Konflikte zwischen den Corporations, sowie Piraterie, organisiertes Verbrechen, übele Kulte, Verrat, etc.).

Ganz so einfach ist das (Über-)Leben auf Salus nicht.

Und genau das ist es, was Necropolis für mich so interessant macht.

Und putzig finde ich auch, daß es anscheinend nicht auf geschwollen redende Kirchenirre hinauläuft, sondern auf den futuristischen Kirchen-Soldaten von nebenan (Wenn man seinen Papst umgangssprachlich schon ganz locker "Papa John" nennen darf ohne vom Klischee-Inquisitor geröstet zu werden :D)
Wo hast Du das denn her?

Die SCs sollen ja Ordensritter in einem der fünf kämpfenden Orden der Kirche spielen. Sie haben sich STRIKT an ihre Ordensregeln zu halten. Jeder Verstoß gegen die Regeln ist eine Sünde. Sünden sind STRAFBAR. Und die Gerichtsbarkeit ist eine rein kirchliche mit drastischen Strafen (die gegen Eintritt für die Öffentlichkeit sichtbar vollstreckt werden bzw. für die entfernteren Bevölkerungsgruppen als Pay-per-View-Sendung auf den häuslichen Schirm zu bekommen sind).

Das "ganz locker" ist jedenfalls weder von den Ordensrittern noch von sonstigen, ihnen unterstellten Soldaten in der Armee des Papstes zu erwarten. ("Papa John": Papa = Papst, John = Johannes, wenn es ein englischer Autor schreibt - Was soll daran "locker" sein?)

Wer sich der Ordensregel widersetzt, dem wird schnell mal die Haut vom Leibe gepeitscht. Wer nicht keusch, gehorsam, besitzlos und fromm bleiben kann, der ist kein Ordensritter!

Und somit kein Spielercharakter! Denn diejenigen, die bei strengen Aussieben der Kandidaten für die Aufnahme in einen der kämpfenden Orden nicht bestehen, die kommen in die dienenden Truppen. Die sind Kanonenfutter! Die zu spielen, die miese Panzerung, miese Waffen und noch viel miesere Behandlung durch die ihnen vorgesetzten Ordensritter ertragen, weil sie in ihrem Glauben darauf hoffen das Richtige zu tun, wenn sie für Papst, Kirche und die Menschheit mit untauglichen Schußwaffen (man denke an Starship Troopers) gegen Monsterhorden geschickt werden, denen man mit Kugeln eh fast nichts anhaben kann, das ist nicht wirklich vorgesehen. Möglich ist es, doch wird im Spielerteil von Necropolis davon abgeraten, da die Schütze Arsch Truppen der letzte Dreck sind und nichts beeinflussen können.

Die Spieler sollen ANFÜHRER und SPEZIALEINHEITEN darstellen. Damit sind sie mindestens Ordensritter, manchmal auch höhere Ränge in den Ordenshierarchien. Sie haben Grav-Panzer, Herzensbrecher, Monofilament-Granaten, Battlesuits und Tabard, Molekularschwert und Schild, und ihren starken Glauben.

Die Truppen der päpstlichen Seite sind längst nicht die bestausgerüstetsten auf Salus (das sind die der Waffenproduzenten unter den Corporations), aber sie sind FANATIKER! - Sie WISSEN, daß sie das Richtige tun.

Und der Rest der Welt weiß das auch, da nämlich viele ihrer Schlachten direkt in die Wohnzimmer der guten Katholiken übertragen werden. Die Ordensritter sind HELDEN. Sie sind die Vorbilder für ganze Scharen von Jugendlichen, die sich nach der Übertragung eines glorreichen Sieges über die Gegner der Kirche FREIWILLIG melden, um die ausgedünnten Reihen mit neuen, überzeugten Eiferern zu füllen.

Und wer sich im Ton vergreift, der könnte ja tatsächlich ein spirituelles Verbrechen gegen den Glauben begehen. - NIEMAND erwartet die Spanische Inquisition! - Stimmt. - Hier kann man nämlich die Heilige Inquisition der dritten reformierten Katholischen Kirche erwarten. Und die arbeiten wie aus dem uralten Lehrbuch "Der Hexenhammer". Sie stehen neben dem - eh schon kirchlichen - Gesetz. Sie dürfen alles. Keiner kann ihnen was. Und sie wissen das.

Ich wäre hier vorsichtig, bei eventueller Lust deftig und blasphemisch zu fluchen. Vielleicht ist der neue in der Schützengruppe ein Innere Sicherheit Spitzel und Du kommst, falls Du den Einsatz überlebst, in die Selbstmord-Battalione des "Büßer-Ordens", wo Du zeigen kannst, wie sehr Du Deine lose Zunge bereust. Und bereuen wirst Du dort. Amen.



Für mich ist "Necropolis" sehr ähnlich zu "Die Chroniken der Engel".
In beiden Settings gibt es den Großteil der Erde nicht mehr, es bleiben nur noch wenige Millionen Menschen übrig, es gibt eine Bedrohung durch einen äußeren Feind (in beiden Fällen ein Feind, dessen Gestalt sich aus den schlimmsten Alpträumen der Menschen bedient), und es gibt eine Kirche mit alleinigem Herrschaftsanspruch.

Bei Necropolis gibt es jedoch, anders als mit den fast schon ohnmächtigen, kleinen Diadochen-Stadtstaaten bei Engel, ganze gut funktionierende Staatengebilde der Corporations, wo jeder mit und für und durch die Corporation lebt (Rollerball läßt grüßen). Die kommen auch mit den Untoten alleine ganz gut klar.

Die Kirche hat nur ein Viertel der Landmasse unter ihrer Herrschaft, aber die Hälfte der Bevölkerung. Die Corporations haben auch nur ein Viertel der Landmasse und den Rest der Bevölkerung. Die "Dead Zones" Alpha, Beta, Gamma haben zusammen aber nicht etwa den Rest, sondern deutlich weniger des auf Salus verfügbaren Festlandes unter ihre undurchsichtigen (Brandland-artigen) Dark Zones gestellt. Ein großer Teil der Landmasse ist noch unerforscht und unkolonisiert, weil alle Staaten nicht genug Truppen haben, die Siedler dort zu sichern.

Raumfahrt gibt es eh in diesem Binärsystem mit einem Schwarzen Loch und einer ziemlich gebeutelten Sonne keine mehr. Vor allem keine Überlichtraumfahrt. Alles kaputt. Man kann zwar mit konventionellen Raketen noch Satelliten in die Umlaufbahn von Salus schicken (auch Spionage-Satelliten der Kirche z.B.), aber bemannte Raumfahrt gibt es keine mehr.

Anders als bei Engel, wo die Kirche die Menschen DUMM und ungebildet halten möchte, bekommen die Menschen unter der Mutter Kirche auf Salus Schulbildung, Ausbildung, Arbeit und Brot. Und sie werden durch die Gleichschaltung aller Medien unter dem Kircheninformationsmonopol einseitig informiert (bei Strafe für das Hören von "Feindsendern", wie den Programmen der Corporations, die gerade auch kirchenkritische Sendungen überallhin übertragen).

Auf mich wirkt die kirchliche Gesellschaft von Necropolis wie Engel, nur ohne Engel und mit Templern in Battledress und als Panzerfahrer oder Bomberpiloten.

Der Feind ist auch anpassungsfähig, lernt aus seinen Niederlagen, wird stärker und gemeiner - und er unterwandert (ähnlich den Versuchten oder den Jüngern des Morgensterns) auch die Kirchenländer und die Staaten der Corporations. Überall pflanzt er seine "Marionetten" - auch in leitenden Positionen!

Der Papst hat auch sehr interessante Zukunftspläne, die besser niemand außerhalb seiner engsten Vertrauten wissen sollten.

Die Orden liegen in ständigen Querelen gegeneinander.

Es wurde auch geheimes Wissen, welches für die Kirche bestimmt war, verloren und ist in Feindeshand gelangt (wie wenn der Raguelitenhimmel von dem Fegefeuer erwischt worden wäre, statt durch das Pandoramicum vorher vernichtet worden zu sein). Nun hat der Feind Zugriff auf "neue Ideen" von der alten Erde (Nazi-Techno-Magie, NS Weird Science, wüstes, unappetitliches Zeug).

Die Konstellation Kirche-Corporations-Untote ist enorm spannend. Es ist längst nicht alles schwarz-weiß gestrickt (wobei die Untoten wirklich nichts sind, was irgendwie als SC spielbar wäre).

Was ich besonders interessant finde, ist die Parallelität der Strukturen: In der Kirche herrschen wenige hohe Kardinäle, der Papst, die Großmeister der Ritterorden, die Inquisition. In den Corporations herrscht die Manager-Elite, die Firmen-Bosse. Bei den Untoten herrschen auch bestimmte Kreise (mehr nicht, wegen Spoilergefahr). - Und ÜBERALL hat der jeweilige "Kleine Mann" NICHTS zu melden. Weder der Dorfbewohner eines Kirchenlandstrichs, noch der in den Slums einer Industriemetropole dahinvegetierende Arbeiter, noch der "Normal-Zombie" in einem der Untotenheere hat hier was zu melden.

Alle drei Gruppen haben sich auf einen EWIGEN Krieg eingestellt, der so langsam das Denken von allen und allem bestimmt.

Das ist eine verdammt harte Welt. Keine Stones-Musik, kein Hasch, kein "Purple Haze" während man auf einem Boot den Fluß hinauf fährt (sowas geht in Tour of Darkness ja durchaus). Hier darf man Psalme rezitierend und aus allen Rohren feuernd die wichtige Anhöhe mit viel zu wenig Leuten halten, während die Artillierieunterstützung auf sich warten läßt und die Jagdbomberstaffel nach nur einem Überflug mit Bodenbeschuß mit "Sorry, that's all Folks! Wichtiger Auftrag am Nordabschnitt der Front. Kämpft für Gott!" abgedreht ist, und wenn man die Anhöhe doch nicht halten konnte, dann wird man vom lokalen "Bruder Innere Sicherheit" ins "Gebet" genommen, warum dieses Versagen denn nun doch kein Fall von Feigheit vor dem Feind, Verrat, also Sünde gewesen sein soll. Amen, Bruder.

Ich habe ja auch Engel schon immer vornehmlich als militärisches Rollenspiel (Elitesoldaten, Luftüberlegenheit der Kirche, Szenarien sind militärische Missionen etc.) gespielt, und weniger als weinerliche Kinderkrippe mit Früchtetee und Gruppenumarmung. - Necropolis gibt mir genau das, was ich auch bei Engel zu schätzen weiß: ein Spannungsfeld, wo Moral, Werte, Kirchendoktrin, Mitgefühl und dergleichen beständig kollidieren und jeder - während er mitten im KRIEG ist - seinen Weg suchen muß, wie er damit klar kommt. Das ist verdammt spannend, auch ohne daß hier die Läuterung am Ende der "Karriere" eines Ordensritters steht (bzw. stehen muß - Verbrannt wird ja live und im Fernsehen ständig irgendwer als Ketzer, Häretiker, Verräter, Sünder).


Ich brenne förmlich darauf zum Kriegstreiber zu werden und ein paar Spieler für die nicht zarte, aber bittere Seite des Kampfes für die Kirche zu rekrutieren.
 
AW: Necropolis

Schade ist es nur, das man Necropolis nicht als Buch kaufen kann.
Aber es ist doch ein Buch. Ein eBook. - Du möchtest eine Druckausgabe? Warum nicht selbst ausdrucken und binden lassen?

Also ich mag die PDF-Ausgaben (ich kaufe mir ja meist auch die PDFs zu den Hardcovern, die ich mir zulegen - so es denn PDF-Ausgaben gibt).

Beispiel meiner üblichen Vorgehensweise für eine Spielsitzung:
  • Ich drucke mir den Begegnungen-Teil (hier Kirchenleute, Konzerntruppen, Untote) aus und halte ihn immer griffbereit (bzw. hefte die Seiten zum betreffenden Savage Worlds Grundregelbuchkapitel, da ich das GRW in Prospekthüllen in einem Ordner mitführe, so daß ich settingspezifische Abschnitte und Bestiary-Ergänzungen etc. je nach gespielter Runde einfach hinzuheften kann). Das ist nur einmal für alle Spielsitzungen in demselben Setting notwendig.
  • Ebenso die settingspezifischen Regeln aus Spielerteil UND Spielleiterteil (so daß ich nicht ständig hin- und her-blättern muß). Auch eine einmalige Sache.
  • Und die settingspezifischen Ausrüstungsseiten (mit Beschreibungen) aus Spielerteil UND Spielleiterteil (so daß ich auch hier nicht ständig hin- und her-blättern muß). Auch eine einmalige Sache.
  • Dann drucke ich mir die jeweils zu spielende Mission aus und lese die ein bis zwei Seiten gründlich. Einmalig.
  • Dann schaue bei der Missionsbeschreibung nach was für Figure Flats ich brauche (und ob ich noch mehr ausdrucken muß - Anmerkung: Für Necropolis sind Figure Flats in der Mache. Solange behelfe ich mich mit denen von Arion-Games.). Die verwende ich solange wieder, wie es geht (auch in anderen Settings); neue werden nach Bedarf gedruckt.
  • Nach den Karten in der Missionsbeschreibung überlege ich, ob ich meinen (computer-)graphisch begabten Kumpel Battlemaps dazu zeichnen lasse (Dundjinni). Diese Karten verwende ich oft wieder (außer sie sind SEHR spezifisch gestaltet).
  • Oder ich möchte 3D-Gebäudeteile (Worldworks empfehle ich sehr) verwenden will. Karten zeichnen dauert ein wenig, aber falls ich nicht ausreichend viele Gebäudeteile habe, dann dauert das Ausdrucken, Schnippeln und Kleben auch ein wenig. Oft verwende ich einfach gestaltete Battlemaps UND 3D-Papiermodelle zusammen. Auch hier: hoher Wiederverwendungsgrad.
  • Dann kann es losgehen.

Beteiligte Produkte:
  • Savage Worlds Grundregelwerk (PDF)
  • Necropolis (PDF)
  • Figure Flats von Arion-Games (PDF)
  • 3D-Gebäudeteile von Worldworks (PDF) UND/ODER
  • Battlemap (mittels Dundjinni-Software erzeugt).

Ich "zerfleddere" mir das Kauf-PDF im Ausdruck so, daß ich es durch Einordnen in meinen Regelwerk-Ordner zu einem handlichen Gesamtformat umsortiere - ganz nach meinen persönlichen Vorlieben.

Die Hardcover nehme ich nur zum Lesen, zum Überblickgewinnen, aber nicht zum eigentlichen Spieleinsatz her.
 
AW: Necropolis

Ist sicherlich ne schöne Vorgehensweise, aber rein finanziell gesehen schon recht aufwendig. So ein Rundum sorglos Paket kann sich halt auch nicht jeder leisten.

Beispiel an 50 Fathoms:

Hardcover 29,90 $
PDF dazu 19,90 $
Players Guide 7,95 $
Figure Flats 7,95 $

Macht schonmal 65,70 $.

Dann kommen nochmal Druckkosten dazu (mit allem drum und dran sicher auch noch mal 10 €), dann die Bausätze (wenn man es dreidimensional will), die kommen auch locker mit 10$+ pro STück daher...

Was ich damit sagen will: Der von dir gegangene Weg hat seinen Reiz (und ist auch ziemlich das, was ich auch machen will (ausser dem Hardcover)) allerdings ist das ganz auch ziemlich finanzaufwändig, wenn man nicht grade im Büro drucken kann.

Wenn man wenig Geld hat ist der Punkt mit lieber ein Buch als ein PDF haben wollen durchaus verständlich. Viele können halt grade mal die 30€ für das Settingbuch aufbringen - und das als PDF für sich allein genommen ohne die anderen PDFs zu haben bringt IMHO nur wenig mehrwert.
 
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