Persönlich spricht mich der ältere Conan, also Sword & Sorcery, auch viel mehr an. Aber das hatte auch eine Zeit gedauert. Nichts desto trotz war es HdR, der uns in den Fantasyrunden immer wieder zusammen gebracht hatte und kaum etwas anderes. Vor allem was die beiden Autoren geleistet hatten, die Welt, Kulturen, Sprachen, Charaktere usw. zu entwickeln, ohne den Zusammenhang der gefühlten hundert Charaktere und deren Typisierung zu verlieren - und alles OHNE Computer oder mit wenig Computerhilfe. Kein modernes Authorprogram, dass Dich den ganzen Text analysieren lässt, jede Passage einer Figur, jeden Dialog auf Knopfdruck zeigt...

Eine WAHNSINNSARBEIT. Und mich stört überhaupt garnicht, dass es so viele Charaktere und Fäden gibt. Ich genieße in vollen Zügen.

Es erinnert mich an die Anfänge des Rollenspiels in Deutschland, wo der Verein das unendliche Spiel auf Magira gespielt hatte, aus dem dann später Midgard werden sollte... wäre total genial gewesen, dabei gewesen zu sein. Bahnbrechend, sach' ich nur.
 
Ich bin mir nicht sicher wie du "überschätzt" meinst. Wie du ja selbst sagst gibt es zumindest bei Serien keine Konkurrenz zu GoT.

Bestseller/Blockbuster ja. Anspruchsvolle Literatur/Serie? Eher nicht.

Off Topic: Tolkien hat die Orks, Zwerge und Elben/Elfen zu dem gemacht was heute gefühlt 90 % der Fantasyliteratur, Filme und Spiele von ihm kopieren. Er hat quasi ein Genre erfunden. Vor ihm war Fantasy rein Märchenhaft. Das kann man mMn eigentlich gar nicht genug schätzen.

Öhm. Jein. Gäbe es uns NERDS nicht, wäre Tolkien eine Nische und mit den Blumenkindern verschwunden.
Er hätte das gleiche Schicksal wie Heinlein mit "Ein Fremder in einer Fremden Welt" erlitten.
Bei den Blumenkindern beliebt.
Später anachronistisch.

Erst die Copy-Cats wie Terry Brooks mit "Shannara" und alle die nach Tolkien EDO Fantasy schrieben haben das so hoch erhoben wie es jetzt ist.
Und RPGS, CRPGS, WoW, etc. haben einen nicht unerheblichen Anteil dran.

@harekrishnaharerama Stimmt.. Ohne Conan wäre das viel weniger interessant gewesen.
 
Denken ist nie Unsinn.
Nicht jeder Luftzug der den Gedanken entweicht ist Sinnhaft, manchmal ist es auch mehr ein Hirnfurz.

Zumal ich argumentieren würde, das hinter der These das Tolkien nur wegen Fandom populär wurde, nicht weil ihm ein paar neue Gedanken kamen, für gedankenloses Geschwätz halte.
 
Das zweite Video enthält eine tolle Interpretation von HdR. Habe ich dieser Weise noch nicht gesehen.

Danach dreht sich die Geschichte von HdR um den Generationswechsel. Das Erbe der Alten wird an die folgende Generation weitergereicht. Diese muss sich damit auseinander setzen und - nach dem Zusammenbruch der alten Welt - sich eine neue erschaffen.​

Cool :coffee:
 
Zumal ich argumentieren würde, das hinter der These das Tolkien nur wegen Fandom populär wurde, nicht weil ihm ein paar neue Gedanken kamen, für gedankenloses Geschwätz halte.

D.h. um populär zu sein muss man nicht populär sein?

Oder ist es nicht vielmehr so das eine Geschichte auch mittelmäßig sein kann, wie Robin Hood, z.B. oder Star Wars und Star Trek, aber weil sie jeweils etwas haben das man für sich weiter spinnen kann, nimmt man am Ende mehr mit als bei vielen erstklassigen in sich abgeschlossenen Romanen?

Was man Tolkien absolut positiv bescheinigen muss ist das er seine Welt mit genug Leben eingehaucht hat das sie uns fasziniert.
Aber Tolkien kann keine spannenden Dialoge und keine interessanten Frauenfiguren schreiben.
Spannungsbögen kann er auch nicht.

Muss er auch nicht.
Wer auf einem Podest des World-Building steht muss nicht zwangsweise auch auf anderen Podesten stehen.
Das ist zu selten als das man es verlangen kann.

Das interessante ist das uns Tolkien genug Details und Bausteine gibt das wir in uns ein viel lebendigeres und (für uns) stimmigeres Mittelerde erschaffen als er sich das hätte ausdenken können.

tl:dr:
Tolkien lüpft für uns den Vorhang zu seiner Mittelerde
Indem er das macht, auch wenn es nicht im mindesten perfekt ist, weil es aber so facettenreich ist, erlaubt er uns von seiner Fantasiewelt Besitz zu ergreifen und sie mit unseren Geschichten zu füllen.
Das ist so außergewöhnlich das es nur wenigen gelingt. Gut, es muss eine gewisse kritische Masse an Rezipienten geben die das zu Leben erwecken, aber die Lunte ist gelegt.
Zur Explosion bringen das dann die Fans.
 
Denken ist nie Unsinn.
Das Ergebnis des Denkens manchmal aber schon.

(Ich liebe Extra Credits. Die haben ne tolle Reihe über die Klassiker der Science Fiction. Das ist eine der Serien, wo ich mich immer wie ein Schneekönig über jede neue Episode freue.)
 
Die Siebte ist ein wenig sprunghaft, lässt sich nicht mehr soviel Zeit, aber gut ist sie trotzdem. Kurz, aber gut. Teilweise muss ich an einen "Abriss" denken, eine Skizze, die noch nicht voll ausgearbeitet wurde.

 
Ich fand sie auf ne total blöde Art vorhersehbar. Also dass sie jetzt auf nen emotional befreidigendes Ende für Jon und Daenerys zusteuern. Gähn. Dass Jon tatsächlich der Sohn von Rhaegar und Lyanna ist. Das sind so uralte Fantheorien, die schon seit Jahren im Internet rumfliegen. Da hätte ich mir mehr Kreativität gewünscht. Es wäre ja noch was anderes, wenn GRRM das in seinen Büchern so umsetzen würde, weil er das von Anfang an so geplant und die Fans zufällig richtig geraten hätten. Wäre ja nachvollziehbar, wenn er ich da weigern würde, wegen der Fans seine Geschichte zu ändern (auch wenn ich das ganz gut fände... SOAIF gewinnt ja schon immer durch seine Unvorhersehbarkeit). Aber Weiss/Bennioff sind ja jetzt, wenn ich richtig informiert bin, auf sich selbst gestellt. Die Bücher haben sie überholt und GRRM ist irgendwie noch als consultant dabei, aber es steht in Frage, wie viel er wirklich beiträgt. Und so liest es sich für mich, als hätten die beiden kurz fünf Minuten Fantheorien gegooglet und sich dann lahmerweise dazu entschlossen, die beiden populärsten (also die, die bei Google als erstes auftauchen) zu adaptieren. Und das ist lahm.

Mal von allen anderen Schwächen der Staffel abgesehen. Die nächste zeigt eigentlich nur, ob die siebte ein Ausreißer war, oder ob da ein Hai übersprungen wurde.

Edit: Ich hab gerade gesehen, dass ich das auf der letzten und vorletzten Seite schon geschrieben habe. Aber die Posts sind inzwischen anderthalb Jahre alt. Ich lass das mal stehen. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Jon der Sohn von Lyanna und Rhaegar ist würd ich nicht mehr als Theorie bezeichnen. Dafür gibt's in den Büchern einfach unzählige Hinweise (Neds Fieberträume, Danys Visionen im Labyrinth, etc.). In der Serie leider Null!
 
Ich mag Game of Thrones.
Und das beste an der Serie ist, das ich die ersten drei Staffeln komplett ignorieren durfte. So ziemlich alle, die was darstellten und wichtig waren, wurden getötet und irgendwelche zweitrangige Unterlinge kamen dorthin, wo sie schließlich hingehören.
Was meint ihr ? Es würde doch im Grunde reichen, wenn ich bloß die letzten drei Folgen der achten Staffel gucke, oder ? ;) :p

LG Sam
 
Erinnerst Du Dich noch an die ersten Fantasyrunden? In der Fantasy geht es doch vor allem darum, was nach oder im Tod geschieht.

Bereust Du die Runden, in denen Dein Char draufgegangen ist? Würdest Du deshalb nicht mitspielen wollen?
 
@harekrishnaharerama
Ja, tue ich.
Nein, geht es nicht.
Nein, Reue ist das falsche Wort. Das würde ja voraussetzen, das es mein Verschulden war. Schuld war aber ein dämlicher und anmaßender SL, welcher deiner Meinung war. Sowas wird umerzogen oder geht. Also bereue ich weniger, als das ich mich über den Vollpfosten ärgere, der den Abend versaut hat. Aber nicht lange, denn in der Regel habe ich nach einem solchen Ereignis gemeistert und dann war alles wieder gut.
Ja, die vertane Zeit und den Ärger, wo doch eigentlich Unterhaltung und Freude hätte herrschen sollen, hätt ich im Nachhinein gern anders genutzt. Aber es bringt ja nix, allzu lang über verschüttete Milch zu heulen, besonders dann, wenn man sie garnicht selbst verschüttet hat. ;)

Und, Hare, ich mag GoT wirklich und guck's mir an. In meinen Augen wird die Geschichte nur unnötig gestreckt. Aus diesem Grund würde ich nie die Bücher lesen, denn die sollen ja noch viel mehr rumeiern. Nun hab ich aber die berechtigte Hoffnung, das man bei der verkürzten letzten Staffel, auf nerviges Füllmaterial verzichtet und sich aufs Wesentliche beschränkt.
Ich glaube, olle G.R.R. Martin hat sich da eine wirklich hübsche Geschichte ausgedacht, nur viiiiiel zu langatmig erzählt. M.M.n. hätte man die Serie auch in vier Staffeln erzählen können und dann hätte sie mir noch viel mehr gefallen. Aber so bin ich auch recht zufrieden, denn ich mußte nur eine Staffel mehr gucken, als ich der Serie gegeben hätte. Das geht noch. :)

LG Sam
 
"Game of Thrones" wirkt mittlerweile überhastet: Früher brauchte ein Rabe – das Kommunikationsmittel in Westeros – zwei, drei Folgen für seine Ankunft. Jetzt rasen die armen Vögel nur so durch den Kontinent. Man hat das Gefühl, die Produzent*innen säßen mit der Stoppuhr daneben.

http://www.taz.de/Letzte-Staffel-Game-of-Thrones-startet/!5587303/
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