Hat JRR Martin eigentlich noch seine Finger im Drehbuch? Seit die Serie nicht mehr nach den Büchern gedreht wird scheinen sich mehrere Logiklöcher aufzutun und das ganze wirkt auf einmal sehr gehetzt.
Würde mich schwer wundern. So unkreativ und lahm wie das writing in dieser Staffel geworden ist. Die haben ja nur noch Fantheorien abgeschrieben.

Ohne die Staffel jetzt selbst gesehen zu haben:
Ich fand die ersten paar Romane wirklich gut... und dann wurde es echt langatmig. Zumindest gefühlt handelten ganze Bücher von bis dahin nie erwähnten Nebencharakteren die am Ende des jeweiligen Buchs dann eh starben. (Der Königsgardist in Dorne und der Typ der sich für einen Drachenreiter hält). Und zum Thema Logiklücken sage ich nur jahrzehntelange Winter ohne das je erwähnt wird wie sich die Bewohner der Lande überhaupt ernähren bzw wie sie derartige Nahrungsvorräte anhäufen und speichern können ohne das was verfault.
Und da es inzwischen zu jeder denkbaren Möglichkeit eine Fantheorie gibt dürfte es schwer werden etwas zu schreiben was nicht irgendwo von irgendeinem Fan vorhergesagt wurde.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls recht froh das man nicht zu sehr an den Büchern klebt.
 
Und da es inzwischen zu jeder denkbaren Möglichkeit eine Fantheorie gibt dürfte es schwer werden etwas zu schreiben was nicht irgendwo von irgendeinem Fan vorhergesagt wurde.
Die haben ja nicht irgendwelche obskuren Theorien aus dem hintersten Zipfel des Internet vorgekramt. Sie haben gleich die offensichtlichen, beliebten genommen. So dass jeder, der auch nur ein bisschen im Netz zu dem Thema unterwegs ist (oder privat mit bekannten quatscht, die das sind) gleich am Anfang weiß, wie es ausgeht.
Und wie gesagt: das tolle war für mich immer, dass ich nicht wusste, was auf der nächsten Seite passiert. Von Brans Sturz über Neds Tod über die Red Wedding bis zu Jons Tod und noch viel mehr. So, wie die die Serie gerade in Grund und boden abschreiben würde es mich gar nicht wundern, wenn sich in der nächsten Season rausstellt (spoiler), dass Varys ein Meerman ist. Wofür bezahlen die denn ihre Autoren? Das hätte jeder Internetfan aus seinem Keller heraus schreiben können.
 
Nee. Ein Meermann. Merman. Merling.
Der zuverlässig nervende Dan vom DanCave erklärt es. Laut, schnell und mit bekloppten Gimmicks. Aber ist das erste, was ich gefunden habe.
 
Bezogen auf das Wisecrack Video:
Der wesentliche Punkt für mich war eigentlich, daß Reisen plötzlich "Fasttravel" waren. Daß es keine Aktionen und Konsequenzen mehr gibt, fand ich eigentlich nicht.
Z.T. ist es vermutlich, wie im Video erwähnt, dem Handlungsbogen geschuldet - es können jetzt nicht noch einmal komplette neue Handlungsstränge eröffnet werden, wenn die Serie zu einem vernünftigen Abschluss kommen soll. Einige Konsequenzen aus den früheren Staffeln kamen erst jetzt zum tragen. Andere hatten nicht mehr so die endgültige Auswirkung (also den Tod) für den Charakter, der die "Fehler" begangen hat (toter Drache anyone?). Z.T. haben die Charaktere auch aus der Vergangenheit gelernt: z.B. die Rote Priesterin, die inzwischen eingesehen hat, daß sie in der Vergangenheit viel Schaden / Fehlentscheidungen getroffen hat und daher, wo sie von ihren Fähigkeiten eigentlich wirklich gebraucht würde, nicht mehr helfen kann (weil ihre Anwesenheit es verschlimmern würde).
 
Meines Erachtens sind es zwei Aspekte:
) Die Handlung wird wesentlich schneller erzählt.
Zuvor hatte man zwischen den unterschiedlichen Höhepunkten langsame Stücke in denen gewandert wurde, respektive in denen Dinge passierten, die zwar interessant waren, aber halt kein Höhepunkt. Die Serie hat aktuell jedoch einen filmischeren Stil, bei denen es von einem Höhepunkt / Konzept geht, ohne das man Zwischensequenzen transportiert bekommt.
Das Problem ist (imho) weniger das die Raben oder Drachen zu flott fliegen, es ist mehr das nichts dazwischen passiert. Man kündigt an zur Wall zu gehen, und schon ist man da, guckt sich nochmal um und ist dann bei der Fist of Men, kämpft und Daenerys kommt noch dazu zum retten. Da fehlt etwas der Raum zum atmen. Gerade wenn man sich in Erinnerung ruft, das die gezeigte Fist, deutlich hinter Crasters Keep liegt. Wo es vor einigen Staffel noch vier Folgen mit Anreise, White Walker Sichtung und Abreise gab.
"Teleportierende" Figuren gab es schon davor (Littlefinger, Catelyn), aber es gab mehr zum drum herum stopfen:

) Die Zuschauer haben sich an die Twists gewöhnt
Littlefingers ableben war m.E. nicht (un-)konventioneller, als das was man davor sah. Meines Erachtens ist der Unterschied nur, dass man seit Ned sowie der Red Wedding das ganze erwartet. Was dann wiederum auch dazu führt das man aus sechs Jahren Serie und sechs Staffeln, mitunter nur Ned und Red Wedding erwähnt. (Viiiiiiiielleicht noch die Wildfire Explosion) Was jetzt für eine achsounkonventionelle Serie mal kein guter Schnitt ist. (Wo ich pers. auch den Vergleich zu den Sopranos nicht nachvollziehen kann)
 
Was mich bei der Littlefinger-Geschichte total überrascht hätte, wäre, wenn die Schwestern sich wirklich gegeneinander hätten ausspielen lassen. Oder wenn irgendwas passiert wäre, was ich überhaupt nicht hätte kommen sehen. So wie Tommens Selbstmord. Oder Baelors Septe. Die Red Wedding II war noch so ein guter Moment. Nicht völlig überraschend, aber auch nicht so doof, wie die Littlefingergeschichte. Zumal: Littlefinger. Der Typ, der immer alle Varianten im Kopf durchspielt. Chaos is a ladder. Gerade in der Staffel wurde das ja nochmal betont. Und dann lässt er sich von zwei Teenagern veräppeln. Wenn man sowas schon macht, dann müsste man es doch so drehen, dass sie ihm nach und nach die Luft abdrehen, weil sie eben in Winterfell die Machtmittel haben und wissen, mit wem sie es zu tun haben. Das hätte man über mehrere Staffeln ausbauen müssen. Und GRRM hätte das auch gemacht. Aber den alten Fuchs unter den alten Füchsen einfach so austricksen? Und dann mit so einem vorhersehbaren Trick? Den Typen, der immer sechs Asse im Spiel hat damit schlagen, das man selber ein fünftes mitbringt? Und der ist dann auch noch ehrlich überrascht? Ninja, please!
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Konflikt zwischen den Schwestern wiederum hätte (habe) ich als billig und komplett unglaubwürdig wahrgenommen. Es passt weder zu der Entwicklung und dem Training der einen, noch zudem der anderen. (Hatte da auch schon angefangen rumzumoppern, so vor dem Finale XD) Der Versuch Littlefinger langsam zu killen wäre, Angesichts seines Talent zum Netzwerken, einfach nur dumm. Naja und ganz so einfach ist der Trick sich eines plötzlich allessehenden Bruder zu bedienen auch nicht.
Allgemein hätte aber auch das besser gewirkt, hätte man es anders gezeigt. So wurde weder Littlefingers Plan wirklich deutlich, noch die Gegenmaßnahmen. Ein wenig wie ein WhoDunnit-Rätsel wo man einfach keine wirklichen Hinweise bekommt und man am Ende das ganze als total raffiniert präsentiert erhält.
 
Nachdem ich diesmal alles erst aufgenommen und dann gebinged habe:

Extrem vorhersehbar die Staffel, im Guten (endlich einige Infos irgendwo angekommen) wie schlechten (Drache, befriedigendes aber lahmes Ende von Littlefinger).

Logiklöcher außerhalb der teleporterraben/Superschiffe fand ich eigentlich nur 2.

Wie kann ein Eisbesessener Drache Feuer speien (ob blau oder nicht, der Effekt auf die mauer ist klar nicht der von "noch kälterem Eis), von der Zerlegung des "THree headed Dragon" Mythos ganz zu schweigen, was ich persönlich schade finde, und warum zum Geier brauchten wir nun doch nochmal den Beweis dass Cersei die Doofste Nuss Aller Zeiten (TM) ist?
Wäre nicht ein mal, nur EIN Mal eine Entscheidung von Ihr die aus was anderem als purer doofer BOsheit und "Will niemandem einen Finger breit nachgeben" motiviert ist schön gewesen?
 
GoT ist ein Meisterwerk. Ich habe gerade die sechste Staffel wieder begonnen und mir ist - wie schon öfter - die geniale Musik mit den unterschiedlichen Themen aufgefallen. Jedes Haus, jeder Orden, jeder größere Schachzug, jeder Charakter hat seine eigene Melodie. Kann mich noch erinnern, wie ein Rollenspielpartner das Lied des Hauses Lannister gespielt und gesungen hatte ^^

Das Thema der Roten Frau, auch "The Night is dark and full of Terrors" spricht mich immer wieder stark an:

 
Umm. Die Serie ist ein bisschen überschätzt. Wie Tolkien auch.

Aber was Buch und Film angeht aktuell ohne echte aktuelle Fantasy Konkurrenz
 
Umm. Die Serie ist ein bisschen überschätzt. Wie Tolkien auch.

Aber was Buch und Film angeht aktuell ohne echte aktuelle Fantasy Konkurrenz

Ich bin mir nicht sicher wie du "überschätzt" meinst. Wie du ja selbst sagst gibt es zumindest bei Serien keine Konkurrenz zu GoT.

Off Topic: Tolkien hat die Orks, Zwerge und Elben/Elfen zu dem gemacht was heute gefühlt 90 % der Fantasyliteratur, Filme und Spiele von ihm kopieren. Er hat quasi ein Genre erfunden. Vor ihm war Fantasy rein Märchenhaft. Das kann man mMn eigentlich gar nicht genug schätzen.
 
Jo. Man kann (gerade bei Tolkien) die Bücher kacke finden. So als Literatur. Klar. Aber das steht auf einem völlig anderen Blatt als seine Bedeutung für die Literaturgeschichte im Allgemeinen und die Fantasyliteratur im Besonderen. Ähnlich ist es bei SOAIF. Nur dass das auch gut geschrieben ist.
 
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