Materialsammlung Wie war das eigentlich... in der Antike

Ach Quark, habe mich verlesen :facepalm: War Mitte des 4. Jahrtausends und nicht Jahrhunderts - Sorry.

Also ~3500 v. Chr. bis 600 n. Chr. Dann wäre der Titel vielleicht mit Altertum statt Antike besser gewählt.
 
Ich persönlich setze das Ende der Antike ein wenig früher an, mit der Auflösung der Platonischen Akademie und der Gründung von Monte Cassino Anno Domini 529 .
 
Und da wären wir genau in der Begrifflichkeit - nehmen wir hier den engeren oder den weiteren Antikenbegriff. ^_^
 
:D
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Tatsächlich wissen wir über die Kelten fast nichts. Wir haben die Berichte der Römer und natürlich haben wir archäologische Funde, aber ab wann sind diese Funde keltisch? Bzw. was macht ein Artefakt keltisch? Denn 'Keltisch' ist zunächst mal ein Zweig der indoeuropäischen Sprachen. Und festzustellen, ob die Schöpfer irgendwelcher Artefakte eine bestimmte Art Sprache gesprochen haben, ist ziemlich schwierig, wenn die selber nichts aufschreiben. Auch ist es schwierig zu sagen, inwiefern es die Kelten gab. Das Film im ersten Beitrag nimmt das direkt mal an, aber was macht denn eine Kultur, wenn die keine gemeinsame Regierung, keine Schrift und keine gemeinsame Sprache hatten? Wie gesagt, wir wissen nicht so recht viel über die Sprache, aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die dialektalen Unterschiede über den Raum Europas geringer gewesen sein sollten, als bei Gruppen, die für uns besser fassbar sind.

Wir können natürlich auch überlegen, wer uns von diesem Unterschied von 'Galliern' und 'Germanen' erzählt hat. Na, wer weiß es noch aus der Schule? - Gallia es omnis divisa in partes tres... Und hinterm Rhein wohnen dann die Germanen. Steht ein paar Kapitel weiter hinten. Das ist natürlich praktisch für den Caesar. Die befriedbaren Gallier wohnen hier; die sind ja auch schon fast Römer. Und direkt hinterm Fluss die wilden Germanen; da müssen wir uns hüten. Einfach. Klar. Und ach ja, der Caesar hat einen nicht autorisierten Krieg geführt. Aber die Gallier waren ja schon fast Römer, ganz im Gegensatz zu diesen Germanen, bei denen hats der Caesar ja auch gar nicht versucht. Clever ist der Caesar...

Fürs Rollenspiel ists natürlich einfach. Da setzt man den Germanen Kuhhörner auf und den Galliern Geweihe und dann läuft das.
 
Ich verstehe Dich. Wikinger gibt es ja so auch nicht. Es waren Kampfverbände bzw. Leute, die sich zu Raubzügen zusammen gefunden hatten, wenn es zuhause nichts mehr zu tun gab, das Land im Winterschlaf hing.

Es geht vielleicht mehr um den Begriff "Kultur" als um den des "Volkes". Die Kelten waren alle in Stämmen organisiert, die sich untereinander natürlich schon unterschieden. Genauso deren Sprachen von Ost nach West mit speziellen regionalen Eigenheiten. Dazu kommt noch, dass es natürlich Ein- und Auswanderer zu jeder Zeit gegeben hatte. Wir wissen zB. dass slawische und germanische Stämme im Osten dicht nebeneinander gesiedelt hatten, davon zeugen noch immer die Ortsnamen und Siedlungsunterschiede - Germanen siedeln meist im Anger (Vangr), Slawen im Rundling. Durchmischungen oder Assimilierungen kann man dann teilweise nur schwer herausdifferenzieren.

So bezeichnet das Wort "Kelten" kein Volk, sondern eine Gegend und kulturelle Gemeinsamkeiten. Als heutige "Kreise" dieser Kulturabstammung sind die Waliser, Manx, die "Corn", Bretonen, Iren und Schotten bekannt.
 
Das ganze Konzept von Kultur halte ich für fragwürdig. Vor allem, wenn es um ein paar tausend Mann in Großfamilien geht, die die meiste Zeit damit beschäftigt waren, sich gegenseitig auf die Mütze zu geben und offenbar gar nicht zusammengehören wollten.
Man hört auch bei Kelten oft was von Sammelbegriff, aber wenn man sich dann mal auf die Suche macht, worin sich jetzt bitte die 1.000 Mann vor dem Berg von den 1.000 Mann hinter dem Berg unterschieden haben sollen im Alltag (!), dann wird es für den Interessierten, nicht studierten Archäologen/Anthropologen ganz schnell ziemlich nichtssagend.

Man kann es auf beliebigem Level auseinander nehmen und es bleibt nie etwas von Kultur übrig. So, wie Caesar das mit den Germanen betrieb, war es natürlich nicht richtig, aber es war auch nicht ganz falsch, wenn man es mit Aborigines vergleicht.
 
Mit Kelte komme ich schon klar, weil ich ja weiß, was ICH ungefähr damit bezeichne. AlsoLeute, über die wir fast nichts wissen und zwischen A und B lebten. Problematisch wirds halt erst dann, wenn Leute SICH selbst als Kelte in einer Kultur bezeichnen.
 
Von Geo Epoche gibt ein Heft zu den Kelten, in dem sie die wenigen Dinge, die man ableiten kann darstellen. Wie alle Geo Epoche-Magazine sehe informativ und hochwertig. Ziehe ich für alle historischen Interessen als erstes hinzu. Maya, Azteken, Kelten, römisches Reich/Imperium etc.
 
Bis ins Rheinland und in den Donauraum dringen die Römer in das Land vor, das sie Germania nennen. Auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands errichten sie drei Provinzen: Germania inferior, Germania superior und Raetia. Doch wie gelingt es den Römern, diese Provinzen über Jahrhunderte gegen Angreifer aus dem freien Germanien zu sichern? Neben dem 550 Kilometer langen Grenzwall, dem Limes, sind es die Flüsse Rhein und Donau, die als „nasse Grenze“ Schutz bieten. Aber nur, wenn sie gut bewacht werden. Zum Beispiel mit schnellen Patrouillenbooten, wie dem „Navis Lusoria“. Aus geborgenen römischen Schiffswracks erarbeitet ein Expertengremium um Prof. Dr. Schäfer Baupläne und rekonstruiert in aufwändiger Arbeit dieses historische Schiff. Der Film begleitet die Arbeit bis zu den ersten Testfahrten. Aber man will nicht nur wissen, ob das Schiff schwimmt: Die Historiker wollen Aussagen über die Leistungsfähigkeit des Schiffstyps Navis Lusoria machen – und damit auch zur generellen Leistungsfähigkeit dieses Grenzverteidigungssystems an Rhein und Donau.
Wie sichern die Römer ihr Imperium? | Das Römer - Experiment | Planet Schule | SWR

 
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