Das Jahr 150: Am Rhein herrschen die Römer. Das heutige Köln ist die Hauptstadt der Provinz Niedergermanien und eine der größten Städte nördlich der Alpen. 20.000 Menschen aus allen Teilen des römischen Reiches leben hier, in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Wie haben die Menschen damals gelebt, während Kölns erster Blütezeit? Wie sah ihr Alltag aus? Welche Spuren haben sie im heutigen Köln hinterlassen? Wieviel vom alten Rom steckt noch heute im modernen Köln? In seinen Fundamenten, in der Art zu leben?
In der Stadt gab es schon Badehäuser, Märkte und eine Frischwasserversorgung. Man brachte den Obst- und Weinanbau ins Rheinland, importierte Gewürze und ließ es sich gut gehen. Die Römer brachten ihre Götter und Kulte mit. Und einmal im Jahr wurde kräftig gefeiert, drei Tage lang: Während der Saturnalien, einem Fest zu Ehren Saturns, tauschten Herren und Sklaven, Männer und Frauen ihre Rollen und zogen durch die Straßen. Typisch Köln eben.
Mithilfe von aufwändigen Spielszenen lässt die Dokumentation das römische Köln wieder auferstehen. Und sie begleitet den Alltag zweier typischer Bewohner der Colonia: Da ist zum einen der Germane Lucius. Er diente, wie viele Germanen, den Römern als Hilfssoldat, am Ende der Dienstzeit belohnt durch das römische Bürgerrecht.
Sein Tagesablauf ist durch Schwerttraining und Bauarbeiten bestimmt. Als kurz vor den Saturnalien die Wasserversorgung der Stadt zusammenbricht, steht er vor einer großen Herausforderung. Und da ist Tullia, eine junge wohlhabende Römerin, die als Augenärztin praktiziert. Auch sie wird mit einer großen Aufgabe konfrontiert: Die Mutter des Statthalters ist an Grauem Star erkrankt. Tullia soll die riskante Operation vornehmen - ihre Chance, sich einen Namen in der "Colonia" zu machen.
Die Dokumentation ist Auftakt einer dreiteiligen Reihe, in der sich das WDR-Fernsehen auf Zeitreisen begibt. Die beiden weiteren Folgen führen ins mittelalterliche Münster mit seinen Kaufleuten und in die Zeit der Jahrhundertwende, als in Essen die Kohle den Fortschritt brachte.