Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Wirrkopf

Titan
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Ich habe mittlerweile einieges an Threads und Artikeln zum Thema PPK gelesen. Aber so richtig etwas darumter vorstellen kann ich mir leider immer noch nicht.

Ich möchte daher gerne mal eine fertig geschriebene Beispiel PPK lesen.

Wo finde ich so etwas.

Es wäre schön wenns auf deutsch wäre, aber nicht zwingend notwendig.

Allerdings kann ich mit dem Verweis auf irgendein Savage Quellenbuch nicht viel anfangen, da ich mir kein Ganzes Buch kaufen werde nur um klarheit zu einem Thema zu erlangen.
In meinem Bekanntenkreis wird SW (leider) überhaupt nicht gespielt, daher habe ich leider auch niemanden auf den ich zwecks ausleihen zurückgreifen könnte.

Danke schonmal.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Auf Deutsch wird es etwas schwierig, da die besten Beispiele (noch) nicht erschienen sind.

Die besten Beispiele sind 50 Fathoms, Rippers, Low Life und Necessary Evil. Mit Abstrichen auch Deadlands und Solomon Kane. Und da kosten die Settingbücher nuneinmal. Mit den Players Guides, die es zu einigen dieser Settings gab/gibt, kannst du kaum was anfangen, da ja die "Hälfte" fehlt. Ein paar Euro musst du also schon in die PDFs investieren, wenn du sie nicht ausleihen kannst.

Allerdings ist eigentlich im Pinnacles Artikel alles strukturelle erklärt. Mehr könntest du aus einem fertigen Setting auch nicht rausziehen.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Ich möchte daher gerne mal eine fertig geschriebene Beispiel PPK lesen.
Lesen möchtest Du, aber dafür BEZAHLEN nicht? - Eine Plot-Point-Kampagne ist recht aufwendig in der Erstellung, hat aufgrund der formalen Struktur Schwierigkeiten für den Entwickler, die eine normale Kampagne nicht hat. - Daher lassen sich die Entwickler bzw. die Verlage das Erstellen einer Plot-Point-Kampagne auch bezahlen.

Fair genug für Dich?

Wo finde ich so etwas.
In den Settingbänden/Rollenspielen von Pinnacle, Reality Blurs, Triple Ace Games. Nicht überall, da manche Settingbände "nackt", d.h. ohne Abenteuer oder Plot-Point-Kampagne daher kommen, bzw. eine oder mehrere Plot-Point-Kampagnen separat veröffentlicht wurden (Deadlands:Reloaded war "nacktes" Setting, erst mit dem separaten Hardcover "The Flood" gibt es dafür Plot-Point-Kampagnen).

Achtung! Viele Lizenznehmer, vor allem solche aus der D20-Ecke, deklarieren etwas als Plot-Point-Kampagne, aber liefer KEINE! Sie liefern eine normale, lineare, nicht-modulare (D20-)Kampagne mit SW-Spielwerten ab. Das kann man nett als "Fehletikettierung" bezeichnen - oder mit der gebotenen Entrüstung als EtikettenSCHWINDEL!

Es wäre schön wenns auf deutsch wäre, aber nicht zwingend notwendig.
Necropolis 2350 und Sundered Skies sind beides Settingbände, die auf Deutsch erhältlich sind UND die eine Plot-Point-Kampagne aufweisen.



Plot-Point-Kampagnen so zu erstellen, daß ANDERE LEUTE sie spielen können, ist schwierig und aufwendig. Daher liefern auch die vielen Savages, die Conversions basteln, meist nicht mal den Ansatz einer PP-Kampagne mit. - Kostenlos findet man daher nichts, was man als Plot-Point-Kampagne bezeichnen könnte (jedenfalls nicht LEGAL).

Wenn Du WIRKLICH eine PP-Kampagne lesen möchtest, dann solltest Du den Spieleschaffenden auch WIRKLICH das Geld für ihre Arbeit bezahlen. - Oder in ewiger Unkenntnis, dafür aber mit unangetastetem Vermögen, verharren.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Die besten Beispiele sind 50 Fathoms, Rippers, Low Life und Necessary Evil.
Würdest du sagen, dass die Rippers Kampagne besser ist als die von Sundered Skies und Necropolis? Wenn ja in welcher Hinsicht? Die von Rippers kenne ich nicht, SS und NC schon.
Interessiert mich wirklich. :)
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Würdest du sagen, dass die Rippers Kampagne besser ist als die von Sundered Skies und Necropolis?
Besser in welcher Beziehung?

Necropolis liefert eine bessere Militär-Kampagne ab, als Rippers und Sundered Skies.

Sundered Skies liefert eine bessere Fantasy-Kampagne ab, als Necropolis und Rippers.

Rippers liefert eine bessere Kampagne für Viktorianisches-Monsterjagen ab, als Necropolis und Sundered Skies.

Fazit: JEDES schmeckt am besten.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Besser in welcher Beziehung?
Ja frag ich mich ja auch.
Mich hat nur gewundert, dass Kardohan so explizit Rippers und andere (die mich aber schon Thematisch nicht interessieren und daher nicht weiter beachtet werden) als "beste Beispiele" genannt hat, und im Satz davor meinte, die "besten Beispiele" wären auf deutsch nicht erschienen.
Das führt mich zu der Schlussfolgerung, dass Sundered Skies und Necropolis für ihn keine "besten Beispiele" sind.
Und das wirft die Frage auf, was Rippers besser macht.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Ich habe nichts zur Qualität der Kampagnen gesagt, sondern nur zur "Struktur der Kampagnen", denn darum geht es hier ja. Die von mir genannten Settings sind die, die mE dem Ideal aus dem Artikel am nächsten kommen. Außerdem habe ich die Settings genannt, die mir als erstens in den Sinn kamen. Necropolis wäre auch noch beispielhaft, Sundered Skies eher weniger, aber da streiten sich die Gelehrten.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Ich habe mittlerweile einieges an Threads und Artikeln zum Thema PPK gelesen. Aber so richtig etwas darumter vorstellen kann ich mir leider immer noch nicht.

Ich möchte daher gerne mal eine fertig geschriebene Beispiel PPK lesen.

Eine fertig geschriebene PPK wirst du nur in den Settingbänden finden, die so was dabei haben.

Aber um dir die Vorstellung was das ist zu erleichtern, kann ich dir mit einem ungefähren Beispiel dienen.

Wir nehmen als Beispiel den großen Ringkrieg 3Z.
Der Titel der PPK: "Die Rückkehr des Dunklen Herrschers".

Das Thema der Kampagne wird kurz vorgestellt: du bist Teil einer Gruppe Gefährten, die im Auftrag der freien Völker ein wichtiges Artefakt vernichten sollen, um die Rückkehr des Dunklen Herrschers zu vereiteln.

Die Kampagne gliedert sich nun in sogenannte PPK-Teile/Abenteuer, die wichtig sind, um die Kampagne durchzubringen. Die Teile können in beliebiger Reihenfolge gespielt werden, oft sind sie aber nur wie Perlen an einer Schnur aufgegleidert. Meist sind Hinweise drin, welche Teile passenderweise vorher oder nachher dran sind.

Diese Abenteuer wären z.B.:
1 - Von Nazgul verfolgt
2 - Zuflucht auf der Wetterspitze
3 - In Bruchtal
4 - Moria
5a - Emyn Muil oder alternativ 5b - Rohan
je nachdem
6a.a. - Durchs Schwarze Tor oder 6a.b. Durch Ithilien bzw. 5b.a. Edoras oder 5b.b. Isengard
usw. zum Schluss werden die Fäden wieder zusammengeführt mit
22a. - Vor den Toren von Mordor oder 22b. Am Schicksalsberg...

Diese Abenteuer enthalten eigentlich nur ganz grob die Voraussetzungen (Teile vorher gespielt? Artefakt im Besitz? usw.), das Ziel das erreicht werden soll, die Stolpersteine, die NSCs und die Gefahren. Im Rahmen dieses kleinen Sandkastens kann man sich frei bewegen.

Dann gibt es die "SW"-Teile (oder wie auch immer man die nennt) die als Zwischenabenteuer wann immer es passt (auch hier sind meist aber Voraussetzungen gegeben) einstreuen kann. Macht man das gut, dann merken die Spieler oft nicht, was gehört nun zur PPK und was nicht...
Das sind so Abenteuer wie z.B.:
A - Hinterhalt in Bree
B - Trolle auf den Trollhöhen
C - Orküberfall!
D - Sarumans Schergen
E - Fangorn
F - Haradrim auf dem Marsch

Und das alles ist ein derart schönes Baukastensystem, meist noch mit einem Abenteuergenerator versehen, dass man sich nach Lust und Laune bedienen kann bzw. die Kampagne beschleunigen, verzögern, ausbauen usw. kann, je nach Gusto.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Wir nehmen als Beispiel den großen Ringkrieg 3Z.
Der Titel der PPK: "Die Rückkehr des Dunklen Herrschers".
Das ist ein denkbar SCHLECHTES Beispiel für eine PP-Kampagne.

Wir nehmen als Beispiel den großen Ringkrieg 3Z.
Die Teile können in beliebiger Reihenfolge gespielt werden
Wo denn? Diese "PP-Kampagne" ist so heftig geskriptet, linear, und ENG verknüpft, wie es nur geht.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Womit man mal wieder sieht, wie schwer es ist eine Plot Point Kampagne von einer geskripteten Kampagne zu unterscheiden. Die Grenzen sind manchmal recht fließend. Aber der Ringkrieg ist DEFINITIV keine PPK!

Haltet euch nicht an Definitionen auf, sondern schreibt nur einfach eine gute Kampagne. Mir persönlich ist es eh wurscht, ob geskriptet oder PPK, denn am Ende kommt mit meiner Gruppe eh was eigenes dabei raus. Hauptsache die Kampagne bringt das Setting richtig und repräsentativ rüber...
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Ich finde er hat es gut visualisiert. Man muss nur halt Abstand davon nehmen eine fertige Geschichte im Hintergrund zu sehen.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Sehe ich richtig, dass die Quintessenz der PPK ist, nicht-linear und modular zu sein?
Sprich: ich habe Plotpoints 1 bis 20.
1 ist immer der Anfang, weil es einfach die Einführung ist
20 ist immer das Ende, weil es die Kampagne beendet
dazwischen ist die Reihenfolge (relativ) egal.

Kann man das so sagen? Dann ist mein "The Brink of War" für 7000 Parsec definitiv eine PPK.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Keine Ahnung, ob alle in einem einzelnen Sammelpunkt enden. Aber selbst wenn, fände ich das schädlich das so in eine Definition aufzunehmen. ;)
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Ok. Doof formuliert.
Ich habe momentan 6 Enden.
Ich stelle mir unter eine PPK sowas wie Vampire Bloodlines vor, nur dass die Reihenfolge noch etwas loser sein kann.
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Also hast du auch 6 Anfangspunkte?
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Wiso auch mit nur einem Startpunkt kann man doch mehrere Enden haben. Für was sollten auch mehrere Startpunkte gut sein...
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Bloodline sist ja jetzt auch schon wieder ein paar Jahre her, aber darauf nahm wjunky ja Bezug. Und hatte man dort nicht pro Clan einen anderen Startpunkt?
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Nö. Fängt alles mit dem illegalen Kuss und der Szene im Theater an...

Ich denke man braucht nur einen PP zum Einstieg. Der macht dann den SC klar, was sie tun müssen: liefert die Motivation und die ersten Infos.
Wenn mir das nicht ganz passt, kann ich ja immer noch Savage Tales vorschieben ;)
 
AW: Wie sieht eine PPK denn jetzt eigentlich aus?!

Vom Ablaufplan her hat eine PPK einen Anfangspunkt und einen Endpunkt, dazwischen eine gewisse Anzahl von Plotpoints, die parallel oder seriell angeordnet sind, aber nicht unbedingt abgearbeitet werden müssen. Sie können sogar noch nachträglich abgearbeitet werden. Savage Tales füllen dieses Ablaufdiagramm auf, dienen als Hintergrund, Seitenplot oder einfach nur als Füller.

Scripted Campaigns sind dagegen seriell angeordnet, wo auf A, B, C und schließlich D folgt. Auch hier sind Savage Tales Füller zwischen den einzelnen Episoden. Ein Rückspringen zu einer alten Episode ist nicht möglich.

Die Anzahl der Enden ist im Falle einer PPK offen. Man kann hier sowohl mit mehreren Anfängen und Enden arbeiten.

Eine Scripted Campaign kann ebenso mehrere Enden haben, je nachdem wie eine Episode ausging. Allerdings ist man dann "gezwungen" Episode C2 zu nehmen statt C1. Bei einer PPK kann man dagegen volle Freiheit.

So verstehe ich eine Kampagnenstruktur. Ohne jetzt allerdings eine spieltheoretische Diskussion loszutreten zu wollen, die das Thema dieses Threads sprengen und auch daran vorbeigehen würde, kann man sagen, dass eine Kampagne immer irgendwo zwischen diesen Extremen anzusiedeln ist.

Wie ich schon in einem meiner letzten Postings sagte: Bastelt ne gute und spannende Geschichte, interessante Leute und Lokalitäten. Welches Label das Ding dann hat, ist doch echt wurscht. Hauptsache, sie macht euch und eurer Gruppe Spaß...
 
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