AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?
Die Geschmacksverirrungen von Vision nehmen auch kein Ende, es ist der Wahnwsinn. Aber gut, wer will schon etwas der brecht'schen Schiene lesen? Allgemein ist das ja als Unliteratur bekannt.
Weißt du, nur weil es Weltliteratur ist und Brecht einer der großen Deutschen Poeten und Lyriker ist, heißt das noch lange nicht das man seine Werke gut finden muss.
Vorallem wenn man kein Anhänger des Marxismus ist oder findet das Brecht dessen Gedanken etwas zuweit treibt. Oder wenn man übermäßig mit Brechts Werken während seiner Ausbildung gefoltert wird.
Auch gute Sachen kann man so überanalyisieren und überkonsumieren das eine gewisse Übersettigung zu einem brechreiz führt.
Naja, du stellst "Es geschah am helligten Tag" auch sehr verkürzt da. Jetzt mal abgesehen davon das es nicht gerade klassische Kriminalliteratur ist, sondern eher ein Psychogramm des Ermittlers, der sich in etwas verrennt.
Wie ich bereits schrieb.. ist Dürrenmatt für seine Gesellschaftskritik und seine Charakterskizzen bekannt, als für seine interessanten Geschichten.
Ich wollte jedenfalls kein Rollenspiel nach Dürrenmatt prinzip spielen, denn das wäre mir persönlich zu langweilig und zu wenig "belohnend".
Und um Vision zu beruhigen - es geht dabei gar nicht darum das man den Mörder schnappt, auch wenn Io das so darstellt.
Darum ginge es jedoch im Rollenspiel, oder etwa nicht? Oder fehlt es mir einfach an Vorstellungskraft mir eine Rollenspielrunde im Dürrenmatt Stil vorzustellen und wie 3-4 Leute um einander sitzen und versuchen mehr Emo zu sein als der andere, während der Spielleiter vollkommen willkürliche Events geschehen lässt die jede vorm von Erfolg seitens der Spieler zu nichte macht.
Sowas kann ich mir als unfreiwilliger Oneshot vorstellen, nachdem die Spieler nie wieder kommen.
Aber ich finde genau da ist doch das Problem: Wie oft genau passiert das denn? Also ich meine, dass ein Patzer direkt letale Konsequenzen hat?
Ich habe in der Zeit in der ich Rollenspieler bin durch meine ehemalige Tätigkeit als FSCT bei AOL und meine Teilnahme an diversen Cons hier im umkreis und durch erzählungen anderer durchaus den Eindruck das es sehr oft passiert.
Erst kürzlich hatten wir auch hier im Forum eine Diskussion zu diesem Thema, in der wir genau sowas besprochen hatten und nicht wenige den Punkt vertraten das Patzer durchaus einen Lethalen ausgang haben sollten.
Im Grunde doch nur dann, wenn der SC mit irgendetwas lebensgefährlichem hantiert.
Was in etwa 90% aller Würfelwürfe ausmacht, da man... zumindest wird das in vielen Rollenspielen vorgeschlagen und in vielen Runden als Hausregel praktiziert... in nicht stressigen Situationen eher nicht würfeln braucht.
Stellt sich die Frage: Warum tun die Charaktere etwas törichtes, was generell immer noch letale Konsequenzen beinhaltet, wo sie genau wissen, dass ein Würfelfehler wirklich den Exitus beinhaltet?
Weils sonst kein Rollenspiel gibt?
Außerdem stellen patzer für viele SL eine Möglichkeit dar dramatik in eine Szene einfließen zu lassen ohne Willkürlich zu werden.
Wenn man in anderen Fällen patzt kratzt man ja nicht direkt ab. In wieder anderen Fällen braucht man ab einem gewissen Skillwert laut Regelwerk schon nicht mehr würfeln. Ich sehe, um ehrlich zu sein, das Problem so überhaupt nicht.
Wie im anderen Thread schon geschrieben, ich weiß auch nicht wieso man bei einem Kletterpatzer immer gleich abstürzt und nicht einfach nur keinen weiteren Halt mehr findet und zurück zu Los muss.
Ich finde so viel sollte man doch in die Würfel legen, wenn es kein ultra antiklimaktischer Tod ist. Ich würde Niemanden bei nem Kochpatzer killen, weil's einfach gemein ist. Aber ein Patzer im Kampf? Hasta la Vista!
Warum das eine und nicht das andere? Ich empfinde es als ziemlich unfair wenn ein einziger schlechter Würfelwurf das Ende eines Charakters bedeutet, aber noch unfairer wäre es wenn diese Möglichkeit dann nur für einige Charaktere besteht und nicht für alle.
Ich meine der Koch könnte auch versehentlich die Gasleitung anlassen und sich in die Luft sprengen oder zuviel Cognac nehmen und die Küche in ein Inferno verwandelt das den Koch selbst in Brand steckt. Oder den Fugu falsch filetieren und beim Abschmecken sich selbst vergiften. Warum soll nur der Kämpfer ins Schwert stürzen? Oder sind diese Tode für den Koch nicht dramatisch genug?