Was ist so toll an DSA?

AW: Was ist so toll an DSA?

Normalerweise nicht... aber... man ist ja schonmal neugierig was die ganzen Zahlen für das Spiel BEDEUTEN...
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Rahjageweihte ? Gareth ? 16 Typen am Tag ? *g*

So etwas rechnet ihr nach ? Ich meine, das taugt zum Spass haben, aber geht ihr echt so kritisch an ein Spiel ran ? Auf so einen Gedanken wäre ich nicht mal gekommen.

Ich bin zu faul sowas selber zu machen, aber diese Rechnungen sind ja bekannt. Das mit den Soldaten im Horasreich war aber so krass, dass es ohne Nachrechnen sofort aufgefallen ist.
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Mir gefällt die Welt, auch, weil es auf Aventurien nicht diese, in vielen anderen Systemen vorhandene, Geschlechterdiskriminierung gibt. Und die Roman sind echt gut zu lesen (die oWoD-Vampire-Sachen waren von vorne bis hinten langweilig).

Das einzige was mich abgeschreckt hat, waren die Regeln. Das ließ sich aber auch leixht beheben, da die Runde der Verwendung von Hausregeln zustimmte.
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Mir gefällt die Welt, auch, weil es auf Aventurien nicht diese, in vielen anderen Systemen vorhandene, Geschlechterdiskriminierung gibt. Und die Roman sind echt gut zu lesen (die oWoD-Vampire-Sachen waren von vorne bis hinten langweilig).

In welchem Spiel GIBT'S denn tatsächlich mal Geschlechterdiskriminierung? Mir fallen so beim durchzählen nur... 2 ein - und die sind eher das was ich als klassische "Jungsspiele" betrachten würde...
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Eigentlich kann es bei Rollenspielern keine Geschlechterdiskriminierung geben....wenn ich so die Cons anschaue besitzen die"männlichen" Exemplare neben der milchigweißen Käsehaut, doch zumindestens eine Körbchengröße bei dem man schon zwei große Hände braucht.
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Auch sind einige kulturelle Änderungen notwendig, aber sehr weitreichend. Beispiel ist hier eine "totalitäre" Praioskirche (Magie ist BÖSE), die trotzdem im Einklang mit 11 anderen gleichgestellten Gottheiten funktionieren soll. Hier muss man z.B. die Praioskirche ganz neu definieren.
Blödsinn. Das ist eine Sichtweise, zu der man kommen kann, wenn man außer acht lässt, dass sich die einzelnen Kulte teilweise unabhängig voneinander, regional unterschiedlich und nicht "im Gleichschritt" entwickelt habe. Es gibt keinen kanonischen Zwölfgötterglauben jenseits des von Silem angeordneten, deswegen müssen die Kulte auch nicht nahtlos ineinandergreifen.
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Blödsinn. Das ist eine Sichtweise, zu der man kommen kann, wenn man außer acht lässt, dass sich die einzelnen Kulte teilweise unabhängig voneinander, regional unterschiedlich und nicht "im Gleichschritt" entwickelt habe. Es gibt keinen kanonischen Zwölfgötterglauben jenseits des von Silem angeordneten, deswegen müssen die Kulte auch nicht nahtlos ineinandergreifen.

Selber Blödsinn ;)

1. Divergenzen zwischen einzelnen Kulten eines Pantheons sind in ihrer Entwicklungsgeschichte möglich. In einem wie bei DSA beschriebenen Status-Quo des gelebten Zwölfgötterglaubens sind "Erster unter gleichen" Ansprüche möglich, aber keine totalitären Ansprüche. Solche Ansprüche würden eher zu einem Status wie der Zeit der Priesterkaiser passen.

2. Schon marginale Unterschiede in Untergruppen monotheistischer Religionen führen oft zu Konflikten bzw. schüren diese (30jähriger Krieg, Suniten vs. Shiiten usw.). Der diametrale Glaubensgegensatz PRAIOS-HESINDE würde zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen.

3. In zahlreichen ABs und Quellen wird die Praioskirche als totalitär (= "Nur unsere Wahrheit zählt") und Engstirnig dargestellt. Wie kann sie sich - bei Konkurrenz durch andere Glaubensrichtungen - als führende Kirche des Reiches halten? Unglaubwürdig!

4. Die Praioskirche verdammt Magie. Konsequenter Weise müsste sie u.a. das Kaiserhaus exkommunizieren, da sie sich Hofmagier halten.

5. Eine INQUISITION ist per Definition die Verfolgung Andersgläubiger und die Unterdrückung abweichender Glaubensrichtungen. Eine Inquisition der Praioskirche ist ein Widerspruch zum Zwölfgötterglaube.

FAZIT:
Die in vielen Veröffentlichungen dargestellte EXTREME Einstellung der Praioskirche macht keinen Sinn (es sei denn man spielt zur Zeit der Priesterkaiser). Die Redax hat sie zu sehr in die Nähe der katholischen Kirche des 13.-14. Jahrhunderts gestellt. Allerdings war diese Kirche zu Ihrer Zeit Konkurrenzlos und konnte daher totalitär handeln.

Eine "Redifinition" der Praioskirche würde auf die Beschreibung des Kultes wie in DSA 1 zurückgreifen. Praios als Götterfürst mit wachsamen Auge gegen allles, was außerhalb der ZWÖLFgöttlichen Regeln steht.

So, ziemlich viel Text, wo es doch nur um ein Beispiel ging, dass ein einfaches Errata zu den Regionalbänden nicht ausreichen würde um DSA-Hintergrund schlüssig zu gestallten und daher eine totale Redefinition nötig wäre, die aufgrund der hohen getätigten Investitionen durch Spieler in gerade frisch geschriebene Regionalbände nicht durchsetzbar ist. Langer Satz, sorry! :koppzu:

12Gruß (auch Praios),
The Pat
 
AW: Was ist so toll an DSA?

So etwas rechnet ihr nach ? Ich meine, das taugt zum Spass haben, aber geht ihr echt so kritisch an ein Spiel ran ? Auf so einen Gedanken wäre ich nicht mal gekommen.

Der Punkt ist, wenn eine Redaktion:

  • Kanon-Fluff en masse macht
  • und diesem harte Zahlen verpasst

sollten selbige wenigstens halbwegs das Papier wert sein auf dem sie verkauft werden.
wenn hingegen professionelle Autoren nur Tintenpisserei betreiben, ist Kritik durchaus angebracht, denn man kann ja zugestehen dass man keine verlässlichen werte angeben kann und anstatt komplett lachhafter Werte selten, hinreichend, häufig im Flufftext verwenden.

P.S. in diesem zusammenhang lesenswert (gerade bei den vielen Handwerken in DSA):
Medieval Demographics Made Easy
 
AW: Was ist so toll an DSA?

In diesem Sinne, würdest du dann bitte mal nachweisen wo die Praioskirche als gesamte Institution die von dir gesetzte Grundhaltung zeigen würde?
Das sie radikale Flügel hat die sogar so weit gehen ein "Zurück zur Priesterkaiserzeit" zu fordern ist angesichts der Ereignisse der letzten Jahre kaum verwunderlich, dir scheint allerdings entgangen zu sein, dass es sich dabei nur um Teilgruppen handelt.
Den von dir postulierten fast schon monotheistischen Anspruch der Praioskirche kann ich beim besten Willen im Material nicht finden.
 
AW: Was ist so toll an DSA?

In diesem Sinne, würdest du dann bitte mal nachweisen wo die Praioskirche als gesamte Institution die von dir gesetzte Grundhaltung zeigen würde?
Das sie radikale Flügel hat die sogar so weit gehen ein "Zurück zur Priesterkaiserzeit" zu fordern ist angesichts der Ereignisse der letzten Jahre kaum verwunderlich, dir scheint allerdings entgangen zu sein, dass es sich dabei nur um Teilgruppen handelt.
Den von dir postulierten fast schon monotheistischen Anspruch der Praioskirche kann ich beim besten Willen im Material nicht finden.

Gerne folgende Quellen:

Wege der Götter, S. 35:
Lehre der Kirche: "... Alleine das Licht des Herren Praios erleuchtet die Auserwählten und lehrt sie, die Mensch zu leiten." -- Untergräbt den Mitanspruch aller anderen 12er Kulte
Feindbilder: "... Magie, ... Freidenker ..." -- Setzt u.a. Hesindekulte und Tsakult zu Feindbildern der Praioskirche

Wege der Götter, S. 36:
"Die Kirche sieht Frevel in der Anwendung von Magie ... Das Bemühen der Kirche ist es, die Verwendung der Magie einzudämmen oder ihre Verwendung ganz zu unterbinden."

Die Gruppen, welche eine tolerantere Sicht haben, gelten ausdrücklich als Fraktion innerhalb der Praioskirche, die sich jedoch insb. im Mittelreich nicht durchsetzen kann. Wege der Götter S. 36 zu diesen "Prinzipaten": Dies beinhaltet eine größere Toleranz gegenüber Magie [...] Diese Reform des Praios-Glaubens wird ... vor allem im Mittelreich als Abweichlertum misströuisch beäugt.

Als weitere Quellen, die ich jedoch aktuell nicht zur Hand habe mögen das Auftreten von Praioten in den Abenteuern Rückkehr der Finsternis oder auch Schlacht in den Wolken.

Es finden sich auch Inhalte, welche den Praiosgeweihten als inbrüstigen Verfechter der ZWÖLFgöttlichen Ordnung sehen.
Insbesondere Wege der Götter, S. 45, unter "Gebote": "Unteilbarkeit der Zwölf: Dein Gelübde gilt den Zwölfen als Gesamtheit ..."Dieser Sichtweise kann ich mich nur anschließen.

Insgesamt sind die Inhalte zur Praioskirche aber inkonsistent. Einige Ausführungen passen nicht in ein Pantheon sondern eher zu einem radikalen Monotheismus, andere passen gerade zu einem Pantheon. Diese Positionen wiedersprechen sich eindeutig, wie obige Zitate zeigen. Es scheint, dass über Jahre verschiedene Redakteuere und Autoren unterschiedliche Versionen der Praioskirche im Kopf hatten und dadurch ein Logischer Bruch entstanden ist, welchen ich in obigen Ausführungen beschrieben habe.

12er Gruß

The Pat
 
AW: Was ist so toll an DSA?

1. Divergenzen zwischen einzelnen Kulten eines Pantheons sind in ihrer Entwicklungsgeschichte möglich. In einem wie bei DSA beschriebenen Status-Quo des gelebten Zwölfgötterglaubens sind "Erster unter gleichen" Ansprüche möglich, aber keine totalitären Ansprüche. Solche Ansprüche würden eher zu einem Status wie der Zeit der Priesterkaiser passen.
Offenbar kennst du den "bei DSA beschriebenen Status-Quo des gelebten Zwölfgötterglaubens" nicht hinlänglich, denn er existiert nicht. Wir haben ein Schisma in der Boronkirche, ein Quasi-Schisma in der Rahja-Kirche und lokal divergierende tonangebende Kulte, im Lieblichen Feld muss Praios vor Hesinde zurückstehen, in den Tulamidenlanden ist er fast bedeutungslos, hier ist der Phex/Feqs-Kult bestimmend.

2. Schon marginale Unterschiede in Untergruppen monotheistischer Religionen führen oft zu Konflikten bzw. schüren diese (30jähriger Krieg, Suniten vs. Shiiten usw.). Der diametrale Glaubensgegensatz PRAIOS-HESINDE würde zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen.
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ... Lass dir folgendes gesagt sein: Ausnahmslos JEDER vormoderne "Religionskrieg" wird von massiven wirtschaftlichen oder politischen Interessen und demographischen Faktoren vorangetrieben bzw. überhaupt erst möglich gemacht. Der "diametrale Glaubensgegensatz PRAIOS-HESINDE" im LF interessiert einen toten, weil die Bevölkerung einen Krieg nicht mittragen würde (die eliten übrigens auch nicht).

3. In zahlreichen ABs und Quellen wird die Praioskirche als totalitär (= "Nur unsere Wahrheit zählt") und Engstirnig dargestellt. Wie kann sie sich - bei Konkurrenz durch andere Glaubensrichtungen - als führende Kirche des Reiches halten? Unglaubwürdig!
Wie PaciFist schon schrieb rückst du hier Fanatiker in den Mittelpunkt, die eine Randerscheinung sind.

4. Die Praioskirche verdammt Magie. Konsequenter Weise müsste sie u.a. das Kaiserhaus exkommunizieren, da sie sich Hofmagier halten.
Quatsch. Die Praioskirche hat in keinem Dogma festgestellt, dass die Verwendung von Magie grundsätzlich Frevel wäre oder immer verdammenswert ist. Du schreibst hier also Blödsinn.

5. Eine INQUISITION ist per Definition die Verfolgung Andersgläubiger und die Unterdrückung abweichender Glaubensrichtungen. Eine Inquisition der Praioskirche ist ein Widerspruch zum Zwölfgötterglaube.
Eine Inquisition richtet sich immer nach innen, es geht um Orthodoxie. Ein Widerspruch zum Zwölgötterglauben exisitert nur in deiner Phantasie.

The Pat schrieb:
FAZIT:
Die Redax hat sie zu sehr in die Nähe der katholischen Kirche des 13.-14. Jahrhunderts gestellt. Allerdings war diese Kirche zu Ihrer Zeit Konkurrenzlos und konnte daher totalitär handeln.
Sachlich falsch, oder vergessen wir hier das große abendländische Kirchenschisma?

Eine "Redifinition" der Praioskirche würde auf die Beschreibung des Kultes wie in DSA 1 zurückgreifen. Praios als Götterfürst mit wachsamen Auge gegen allles, was außerhalb der ZWÖLFgöttlichen Regeln steht.
Die Zwölfgötter als funktionierendes Pantheon aus einem guss kann nur jemand zurückhaben wollen, der nicht für 5 Pfennig nachgedacht hat.

The Pat schrieb:
Gerne folgende Quellen:

Wege der Götter, S. 35:
Lehre der Kirche: "... Alleine das Licht des Herren Praios erleuchtet die Auserwählten und lehrt sie, die Mensch zu leiten." -- Untergräbt den Mitanspruch aller anderen 12er Kulte
Feindbilder: "... Magie, ... Freidenker ..." -- Setzt u.a. Hesindekulte und Tsakult zu Feindbildern der Praioskirche

Wege der Götter, S. 36:
"Die Kirche sieht Frevel in der Anwendung von Magie ... Das Bemühen der Kirche ist es, die Verwendung der Magie einzudämmen oder ihre Verwendung ganz zu unterbinden."
Dass du deine "Weisheiten" aus dem stark verknappten "Praios für den eiligen Leser" ziehst, ist dir aber schon klar, oder? Womit auch geklärt wäre, dass diese Stichpunkte die Kirche nur in groben Zügen umreißen und übertreiben.


The Pat schrieb:
Die Gruppen, welche eine tolerantere Sicht haben, gelten ausdrücklich als Fraktion innerhalb der Praioskirche, die sich jedoch insb. im Mittelreich nicht durchsetzen kann. Wege der Götter S. 36 zu diesen "Prinzipaten": Dies beinhaltet eine größere Toleranz gegenüber Magie [...] Diese Reform des Praios-Glaubens wird ... vor allem im Mittelreich als Abweichlertum misströuisch beäugt.
Und? Aus dem Wort "Fraktion" willst du doch wohl nicht etwa ableiten, dass sie eine Sekte wären, die kirchlich nicht anerkannt oder ohne Einfluss wäre? Falls es dir nicht aufgefallen ist: Schlichtweg alle geistigen Strömungen innerhalb der Praioskirche, inklusive der Traditionalisten, denen du hier völlig ohne Grundlage die Vormachtstellung einräumen willst, die - wenn überhaupt - im Moment den Mystikern zugebilligt werden müsste, werden als Fraktionen bezeichnet.


The Pat schrieb:
Als weitere Quellen, die ich jedoch aktuell nicht zur Hand habe mögen das Auftreten von Praioten in den Abenteuern Rückkehr der Finsternis oder auch Schlacht in den Wolken.
Ach, du meinst Intelektuelle wie den geheimen Inquisitionsrat Amando Lacondo da Vanya oder den Generalinquisitor Rapherian von Eslamshagen, die beide kein größeres Problem damit haben, mit Gildenmagiern zusammenzuarbeiten und den prolligen Hochmeister der Bannstrahler Ucurian Jago für einen gift- und gallespritzenden Idioten halten? Die Abenteuer hätte ich jetzt auch aufgeführt - aber zur Untermauerung MEINER Position.

The Pat schrieb:
Insgesamt sind die Inhalte zur Praioskirche aber inkonsistent. Einige Ausführungen passen nicht in ein Pantheon sondern eher zu einem radikalen Monotheismus, andere passen gerade zu einem Pantheon. Diese Positionen wiedersprechen sich eindeutig, wie obige Zitate zeigen. Es scheint, dass über Jahre verschiedene Redakteuere und Autoren unterschiedliche Versionen der Praioskirche im Kopf hatten und dadurch ein Logischer Bruch entstanden ist, welchen ich in obigen Ausführungen beschrieben habe.
Du kapierst den springenden Punkt nicht. Diese inneren Widersprüche sind das Salz in der Suppe. Sie finden sich bei allen Kirchen und sie sind wichtig und richtig - denn nur so lassen sich verschiedene Strömungen innerhalb einer Kirche sinnvoll erklären, ohne dass jeder 13-jährige Spieler sofort weiß, welche dieser Strömungen gottgefällig ist und welche ketzerisch. Dass ein Kult, der mehrere Tausend Jahre alt sein soll, keine einander ausschließenden Positionen zulässt, ist ohnehin ein absurder Gedanke, gerade in einem Setting ohne Massenkommunikation.
 
AW: Was ist so toll an DSA?

@Shub:
Ich gehe davon aus, dass Kurzprofile zu einzelnen Kulten in WdG zwar vereinfacht, aber sicherlich nicht falsch sind. Daher halte ich die angeführten Quellen weiterhin als werthaltig.

Zu den anderen Punkten äußere ich mich gerne morgen - geh jetzt pennen. Allerdings nur, wenn wir uns auf einen respektvollen Diskussionsstil einigen können. Ansonsten belassen wir es hierbei.

Nacht, The Pat
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Respekt habe ich nur vor Leuten, die ihre Quellen kennen und historische Vergleiche nur dann bemühen, wenn sie rudimentär Ahnung von der Materie haben - beides hast du bisher schmerzlich vermissen lassen. Aber vielleicht gibt sich das ja noch.
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Moin, moin,

Respekt habe ich nur vor Leuten, die ihre Quellen kennen und historische Vergleiche nur dann bemühen, wenn sie rudimentär Ahnung von der Materie haben - beides hast du bisher schmerzlich vermissen lassen. Aber vielleicht gibt sich das ja noch.

Nach das ist ja eine Basis. Beginnen wir doch einmal mit Deiner ersten Replik zu meiner Äußerung zur Praioskirche:

Shub-Schumann schrieb:
Blödsinn. Das ist eine Sichtweise, zu der man kommen kann, wenn man außer acht lässt, dass sich die einzelnen Kulte teilweise unabhängig voneinander, regional unterschiedlich und nicht "im Gleichschritt" entwickelt habe.

In der Darstellung meiner Äußerung FALSCH:
Ich habe nicht behauptet, dass sich alle 12 Kulte im Gleichschritt entwickeln. Auch habe ich nicht behauptet, dass es keine Regionalen unterschiede gibt. Was ich jedoch weiterhin behaupte ist, dass jede der 12 Kirchen in einen gemeinsamen Schöpfungsmythos eingebettet ist und die Gläubigen die Existinz des gesamten Pantheons anerkennt.

Shub-Schumann schrieb:
Es gibt keinen kanonischen Zwölfgötterglauben jenseits des von Silem angeordneten, deswegen müssen die Kulte auch nicht nahtlos ineinandergreifen.

Inhaltlich FALSCH:
Die Ucuriaten - ja bekanntlich ein Praiosorden - selbst formulieren die Doktrin der Unteilbarkeit der Zwölf.

Trotzdem teile ich deine Meinung, dass die Kirchen nahtlos ineinander greifen sollten. Wäre ja auch viel zu langweilig. Was mich extrem stört ist die Tatsache, dass Kernelemente anderer 12er-Kirchen (Freidenker, Magie) in das Feindbild der Praioskirche definiert werden. Das passt nicht zum aventurischen Status-Quo: Dann müsste die Praioskirche bestrebt sein, Tsa- und Hesindekult auszulöschen.


Um noch einmal zum Ausgangspunkt zu kommen:
Die Praioskirche verurteilt Magie und Freidenker - dann müsste sie auch Tsa- und Hesindekult ablehnen. Diese EXTREME Auslegung des Praioskultes hat totalitäre Züge. Diese müssten meiner Meinung nach behoben werden, um die Praioskirche glaubhaft in das Aventurische Setting einzubinden.

Hoffe, jetzt wars klar.

@Shub: Auf deine Äußerungen zu meinen Detailargumenten gehe ich getrennt ein.

Gruß, The Pat
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Offenbar kennst du den "bei DSA beschriebenen Status-Quo des gelebten Zwölfgötterglaubens" nicht hinlänglich, denn er existiert nicht. Wir haben ein Schisma in der Boronkirche, ein Quasi-Schisma in der Rahja-Kirche und lokal divergierende tonangebende Kulte, im Lieblichen Feld muss Praios vor Hesinde zurückstehen, in den Tulamidenlanden ist er fast bedeutungslos, hier ist der Phex/Feqs-Kult bestimmend.

Doch, ich kenne den Status quo sehr gut. Auch im Horasreich (Dominanz Hesinde) wird kein Gläubiger behaupten, dass Praios nicht Teil der göttlichen Ordnung ist. Im Zweifel wird er für entsprechende Fragen auch Rat bei einem Praiosgeweihten suchen. Auf gar keinen Fall wird er Kernaspekte des Praiosglauben als "Feindbild" bezeichnen. Dies gilt ebenso für jede Region und auch Sozialschicht, die sich bezüglich der gelebten Verehrung der einzelnen Götter unterscheiden mögen. Der Zwölfgötterglaube ist aber auch in diesen Fällen gewahrt.


The Pat schrieb:
2. Schon marginale Unterschiede in Untergruppen monotheistischer Religionen führen oft zu Konflikten bzw. schüren diese (30jähriger Krieg, Suniten vs. Shiiten usw.).

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ... Lass dir folgendes gesagt sein: Ausnahmslos JEDER vormoderne "Religionskrieg" wird von massiven wirtschaftlichen oder politischen Interessen und demographischen Faktoren vorangetrieben bzw. überhaupt erst möglich gemacht.

Danke Herr Lehrmeister - ist mir bei meinem Studium der europäischen Geschichte auch irgendwie aufgefallen :wand:. Steht aber gar nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. Der 30jährige Krieg wäre ohne politisch/territoriale Spannungen nicht in dieser Form geführt worden. Ohne Glaubensgegensätze wäre er aber auch nicht ausgebrochen: Außlöser (nicht Grund, sondern eben Auslöser) der ersten Kämpfe im Reich war 1608 die Untersagung des katholischen Glaubens in der Stadt Donauwörth durch den protestantischen Stadtrat. 1618 war der Auslöser des eigentlichen Krieges ein Streit um die Nutzung einer Kirche im böhmischen Dorf Braunau.
(Lehrmeister-Modus AUS)

Glaubensbedingt Unterschiede in nicht aufgeklärten Gesellschaften waren oft ein Pulverfass, das durch unterschwellige wirtschaftliche/territoriale/politische Interessen entzündet wurde.
Auf Aventurien und das Ausgangsproblem übertragen: Es ist unglaubwürdig, dass eine Glaubensrichtung neben anderen Glaubensrichtungen existiert, deren Kernelemente als Feindbild hat, und keine gewaltsamen Konflikte hieraus entstanden sind bzw. entstehen. Ergo: EXTREME Elemente des Praioskultes müssen aus dem Fluff raus.


The Pat schrieb:
4. Die Praioskirche verdammt Magie. Konsequenter Weise müsste sie u.a. das Kaiserhaus exkommunizieren, da sie sich Hofmagier halten.

Quatsch. Die Praioskirche hat in keinem Dogma festgestellt, dass die Verwendung von Magie grundsätzlich Frevel wäre oder immer verdammenswert ist. Du schreibst hier also Blödsinn.

Ja, meine Äußerung ist in dieser überspitzten Form tatsächlich Quatsch. DIe Praioskirche akzeptiert ja auch das Gildenrecht. Mich stört trotzdem der "Verbrennt die Hexe" Ansatz der Praioskirche, da er sie zu stark an die katholische Inquisition heranführt.

Z
The Pat schrieb:
5. Eine INQUISITION ist per Definition die Verfolgung Andersgläubiger und die Unterdrückung abweichender Glaubensrichtungen. Eine Inquisition der Praioskirche ist ein Widerspruch zum Zwölfgötterglaube.

Eine Inquisition richtet sich immer nach innen, es geht um Orthodoxie. Ein Widerspruch zum Zwölgötterglauben exisitert nur in deiner Phantasie.

Habe nie behauptet, dass die Inquisition sich nach Außen richtete. Wo habe ich das bitte geschrieben? :nixwissen:
Sie richtete Anfangs sich gegen Laienbewegungen, welche vereinzelte Dogmen der katholischen Kirche (z.B. Unfehlbarkeit des Papstes) anzweifelte bzw. diese in ihrer Glaubensauslebung ignorierte (Beispiel: albigenser/Katharer im Gebiet des heutigen Südfrankreichs)

Auf Aventurien übertragen: Die Inquisition der Praioskirche würde (wiederum in der EXTREMEN Auslegung) Bewegungen verfolgen müssen, welche zentrale Dogmen des Glaubens anzweifeln oder mißachten. z.B. Tsa-Geweihte, welche mit ihrem freidenkerischem streben nach Wandel die göttliche Ordnung untergraben ...


The Pat schrieb:
FAZIT:
Die Redax hat sie (die Praioskirche) zu sehr in die Nähe der katholischen Kirche des 13.-14. Jahrhunderts gestellt. Allerdings war diese Kirche zu Ihrer Zeit Konkurrenzlos und konnte daher totalitär handeln.

Sachlich falsch, oder vergessen wir hier das große abendländische Kirchenschisma?

Das von dir beschriebene Schisma zeichnete sich dadurch aus, dass 2 Päpste Anspruch auf den Papststuhl durchsetzen wollten. Die Kirche selbst und der christliche Glauben blieben jedoch Konkurrenzlos. Insbesondere für die Bevölkerung hatte das Schisma keine Änderung für ihre Glaubensausrichtung.

Deine Bemerkung zeigt übrigens einen weiteren Hinweis darauf, dass die Redax die katholische Kirche des 13.-14. Jahrhunderts zum Vorbild der Praioskirche genommen hat: Sie hat das abendländische Kirchenschisma einfach in die Praioskirche kopiert. AUch hier gab es eine Zeit lang 2 Boten des Lichts. q.e.d.

The Pat schrieb:
Eine "Redifinition" der Praioskirche würde auf die Beschreibung des Kultes wie in DSA 1 zurückgreifen. Praios als Götterfürst mit wachsamen Auge gegen allles, was außerhalb der ZWÖLFgöttlichen Regeln steht.

Die Zwölfgötter als funktionierendes Pantheon aus einem guss kann nur jemand zurückhaben wollen, der nicht für 5 Pfennig nachgedacht hat.

Und diesen Satz schreiben, kann nur einer, der nicht für 5 Pfenning gelesen hat: Wo forder ich den ein Zwölfgötterpantheon aus einem Guss? Ich fordere einen Praioskult ohne die Elemente, welche den anderen 11 Göttern gegenüber feindlich sind. Bitte a) richtig lesen und b) mir keine Worte in den Mund legen.


Noch einmal klar und deutlich:
Ich will keinen wir-haben-uns-alle-lieb Einheitsbrei. Ich will aber eine stimmige Praioskirche, da ich gerade Praios-SC als sehr interessant und vielschichtig halte. Die teilweise in den Quellen und ABs enthaltenen Informationen zur Praioskirche machen diese aber leider oft zum Deppenverein von Aventurien.

Die als "Untergruppen" fungierenden Bannstrahler und andere "Fanatiker" prägen stark das Bild der gesamten Praioskirche. Wenn dann noch im Kurzprofil zur Praioskirche (Kurzprofil = zusammengefasst, aber wesentlich und richtig und nicht Kurzprofil=zusammengefasst und daher falsch bzw. unbedeutend) Kernelemente des Glaubens der anderen 11 Götter als Feinbild stehen, dann ist der Praioskult entweder wirklich eine Deppengruppe oder den gemeinsten und erfolgreichsten Täuschungsversuch der Erzdämonen.

Ups, muss los, da kommen die Bannstrahler ...

The Pat
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Zwischen "Ich mag Magie nicht und denke die sollte nicht benutzt werden" und "Vebrennt sie ALLE!" gibt's ja noch einen Unterschied...

Und da die Kulte nicht wirklich homogen sind wird ein Hesinde Geweihter in... sagen wir Greifenfurt, wo der Praioskult stark ist, was anderes predigen als im lieblichen Feld. Lokal haben sich die Kulta ja arrangiert. Auch der Rahjatempel in Weiden wird wohl keine Orgien in der Öffentlichkeit feiern, wohin gegen man beim Rahjafest von Belhanka wohl ganz andere Bilder sehen kann...
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Zwischen "Ich mag Magie nicht und denke die sollte nicht benutzt werden" und "Vebrennt sie ALLE!" gibt's ja noch einen Unterschied...

Genau. Im echten Leben sage ich auch "Ich mag Religion nicht und denke die sollte nicht benutzt werden" und kann trotzdem gut Freund mit sehr gläubigen Menschen sein. (Und manchmal sage ich sogar "Vebrennt sie ALLE!" ;) )

Tatsächlich empfinde ich die Widersprüche im Religions- und Götterwesen bei DSA das beste am ganzen Setting. Das wirkt organisch gewachsen und vielschichtig. Als irgendwer in einem Thread einen widerspruchsfreien und logischen Götterhimmel gefordert hat, habe ich lieber nichts dazu geschrieben.
Einen derart komplexen und meiner Ansicht nach auf Metaebene postmodernen Religionspart kenne ich aus keinem anderen Setting. (Ich habe aber auch Glorantha verpasst...)
 
AW: Was ist so toll an DSA?

In welchem Spiel GIBT'S denn tatsächlich mal Geschlechterdiskriminierung? Mir fallen so beim durchzählen nur... 2 ein - und die sind eher das was ich als klassische "Jungsspiele" betrachten würde...

Mir fällt da ganz spontan Arcane Codex ein und historisches WoD (wenn man mal im mittelalterlichen Europa etwas realistisch bleiben will - da hatten Frauen nicht viel zu melden.)


------- Automatische Beitragszusammenfassung -------​
FoxglovesaysNo schrieb nach 38 Sekunden:

Eigentlich kann es bei Rollenspielern keine Geschlechterdiskriminierung geben....wenn ich so die Cons anschaue besitzen die"männlichen" Exemplare neben der milchigweißen Käsehaut, doch zumindestens eine Körbchengröße bei dem man schon zwei große Hände braucht.

Looooooooooool.:ROFLMAO:
 
AW: Was ist so toll an DSA?

Mir fällt da ganz spontan Arcane Codex ein und historisches WoD (wenn man mal im mittelalterlichen Europa etwas realistisch bleiben will - da hatten Frauen nicht viel zu melden.)

Naja... komm... Arcane Codex - die sind mir in der Tat durchgegangen... aber... ARCANE CODEX! Muss ich das noch ausführen? ;)

Und die WoD ist übrigens eines der Spiele wo TATSÄCHLICH gleichberechtigung herrscht - ob die Ahnin Mann oder Frau ist spielt dabei keine Rolle. Tatsache ist, die meisten Spiele haben diese Gleichberechtigung, DSA hat es nur ... sagen wir mal, zu bizarren Auswüchsen gebracht.
 
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