AW: Was ist so toll an DSA?
Wobei ich Warhammer zu gute halten würde dass es die Umwandlung Bäckergeselle (Anti)Held wesentlich flüssiger hinbekommt.
Ich glaube hier liegt ein sehr schweres Missverständnis vor.
OffTopic
Der Clou bei Warhammer ist doch, dass es keine Umwandlung von Bäckergeselle zu Antiheld gibt. Man ist nach einem Abenteuer genau der gleiche Verlierer, der man vorher schon war. Selbst wenn man keine Insanity Points mitgenommen hat und sich lediglich eine Wertesteigerung nach der anderen holt. Man bleibt der selbe, popelige Nichtsnutz der man zu Beginn war. Geld, Ruhm und sogar Berufe sind bei WFRP alles nur Äußerlichkeiten, die den Charakter nicht verändern. Sondern bestenfalls verkleiden.
Man ist (kampf-)erfahrener, aber nicht weiser. Das ist der Kniff, der WFRP so kultig macht. Man spielt keinen, im Herzen guten Typen, der nur eine Chance braucht um seine nobele und edele Seite zu zeigen. Man spielt einfach irgend so eine arme Sau in der Alten Welt, die in alle möglichen Mist verstrickt wird und keine Lektionen fürs Leben draus zieht. Er wächst nicht an seinen Aufgaben, wird weder verantwortungsvoller, noch mitfühlender oder gar idealistischer. Den Mistkerl, den man zu Beginn spielt, wird man auch am Ende spielen.
Im starken Kontrast dazu, steht DSA.
Bei DSA findet ein Wandel statt. Die Abenteuer, die Erfahrungen und das Kennenlernen der großen, weiten Welt formen den Charakter der Spielfigur. Es macht ihn zu einem besseren Menschen, eben einem Helden. Wer hier sein erzähltheroetisches Halbwissen einbringen will, kann gerne von Campbell und seiner Hero's Journey schwafeln. Bei DSA ist es - ausnahmsweise mal - angebracht.
Hier ist SoKs Jugendbuch-vergleich sehr hilfreich. DSA baut darauf auf, dass man sehen/spielen will wie aus dem kleinen, naiven Dorfbäcker Stück für Stück ein verantwortungsvoller, mitfühlender und idealistischer Held wird. Wie man immer mehr Spaß daran hat für's Gute, für Gerechtigkeit und den ganzen Kram zu kämpfen. Diese Dinge aufrecht zu erhalten und das Richtige zu tun.
Deshalb braucht man dafür auch keinen setting-spezifischen Grund oder durch Regeln gestütze Würfelwahrscheinlichkeiten, die einem das aufdrängen. Bei DSA wird davon ausgegangen, dass du solche Figuren spielen
willst. Dass nicht dein Charakter Gründe braucht um ins Abenteuer zu gehen, sondern du diese Dinge erleben willst und dein Charakter daran wachsen und reifen soll.