AW: Warum SchErz statt xErz?
War wohl der Frust, weil er dachte, dass dies ein Diskussionsthread ist. Das war natürlich naiv und wurde eigentlich schon im 3. Posting klargestellt.
Ein Karussell erkennt man eigentlich schon im Eingangsbeitrag.
Entschuldigt natürlich nicht die Wortwahl.
Die Wortwahl ist mir scheißegal.
Aber solche Karussell-Threads sind die Leimruten für die Intensiv-Rollenspieler, die sich einer festen Überzeugung und einer definierten Meinung zu allen Dingen das Rollenspiel im Allgemeinen betreffend rühmen. - Und wer hier einen Beitrag reinschreibt, zeigt damit, daß er genau zu den Leuten gehört, von denen ich gerne mal ihre Meinung zu den von mir wahrgenommenen Problemen wissen würde. Ich bin da wirklich offen für JEDE Meinung, die mit meinen Frage- und Problemstellungen irgendetwas zu tun hat ("Thema verfehlt" darf sitzenbleiben).
Mir ist insbesondere das Menschenbild, welches Intensivrollenspieler von anderen AUCH-Rollenspielern haben, ziemlich aufgestoßen. Das liegt vornehmlich daran, daß ich die meisten dieser Extreme, wie man sie hier als individuelle Positionen aufgebläht als das Alleinseligmachende (tm) erleben kann, aus eigener Erfahrung, eigener Not, eigener Unerfahrenheit, eigenem Willen kenne. - Und ich weiß ziemlich gut, durch welche Ereignisse des wirklichen Lebens man von der einen Art Rollenspieler zur anderen wird - auch ohne dies bewußt gewollt zu haben.
Ich bin der Meinung, daß Leute, die ihre zweifellos hohe Intelligenz als Karussell-Treibstoff verwenden, die sich mit mehr Rollenspielen auskennen, als der Normalrollenspieler hierzulande in seiner Lebenszeit je spielen wird, die über ausreichend theoretische Reflektionserfahrung zum Thema Rollenspiel verfügen, daß sie einfach mehr Zusammenhänge verstehen, die Normalrollenspielern nicht bewußt sind, eine besondere ROLLE in der deutschen Rollenspielszene zukommt.
Sie sollten sich selbst verpflichtet fühlen etwas zu tun, daß ein Erkenntnis- und Nutzens-Transfer von den Intensiv-Rollenspielern, von den Quasi-Profis, hin zum "Breitensport"-Rollenspieler stattfindet.
Und ich sehe hier NIEMANDEN (egal auf welcher Seite welcher Fraktion er sich auch immer befindet, denn für meine Problemwahrnehmung ist es scheißegal, ob jemand ARS oder SchErz, oder was auch immer spielen mag), der dies auch nur ansatzweise VERSUCHT.
Es wirkt auf mich so, als ob sich die Fraktionen in ihrem Elfenbeinturm eingemauert haben, sich - inzwischen schon gleichsam ritualisiert - gegenseitig vors Schienbein treten, und der Rest der Rollenspielwelt überhaupt NICHTS von all der geistigen Energie, der Leidenschaft, der Intelligenz die in diese Auseinandersetzungen gesteckt wird, hat.
Wenn es nämlich anders wäre, dann würden heute auch als NORMAL-Szenarien oder NORMAL-Rollenspielprodukte ganz andere Sachen erhältlich und in der grauen, gesichtslosen und - z.T. freiwillig - im Internet ungehörten Masse der Rollenspieler Verbreitung gefunden haben.
Wer KONSEQUENZ von anderen einfordert, der möge sie bitteschön ganz taoistisch auch erst einmal als Beispiel VORLEBEN. Damit ist TUN gemeint.
Wenn ich so sehr unzufrieden mit der "Lage des bundesdeutschen Rollenspiels" wäre, daß ich in diversen deutschen Foren, in Blogs, in internationalen Foren präsent wäre und ständig über dieses oder jenes Problem mäkeln würde, dann wäre es nur KONSEQUENT, wenn ich mir nicht nur meine eigene kleine Blase an heiler Rollenspielwelt schaffen würde, sondern aktiv anpackend die Zustände, statt sie nur wortreich schlechtzureden, zu ÄNDERN versuche.
Damit will ich NICHT sagen, daß man nur kritisieren dürfe, wenn man selbst das Kritisierte BESSER machen könnte. Das ist eine reine Killerphrase, wie sie insbesondere von angepißten Fanboys gerne verwandt wird. - Natürlich darf man ALLES kritisieren.
Die Frage ist nur, ob man auch neben der Kritik an allem von ANDEREN LEUTEN KONSEQUENZ VERLANGEN darf, wenn man selbst nicht bereit ist konsequent etwas konstruktiv Wirkendes zu tun?
Und deshalb möchte ich mal ein Ende des ständigen Bietens und Erhöhens in diesen Runden erleben, und möchte ENDLICH mal die Karten SEHEN.
Wo sind die Threads, die sich mit der Findung von KONKRETEN Maßnahmen zur Weiterentwicklung der - von mir auch so wahrgenommenen - ziemlich verschnarchten deutschen Rollenspielszene befassen?
Was wird getan, daß die "Otto Normalrollenspieler" mal was anderes als die Rollenspielkost der ausgehenden Achtziger Jahre ständig aufgewärmt bekommen müssen und das als Normalkost kennenlernen?
Das Rollenspielhobby ist ein sehr vielfältiges, welches beinahe unendlich viele Möglichkeiten anbietet sich darin einzufinden, zu beschäftigen, sein Vergnügen und seine Befriedigung daraus zu ziehen. Und es hat sich aus den Ur-Anfängen anfangs der Siebziger Jahre enorm in die Breite entwickelt und ganz andere Qualitäten bekommen. Dabei gibt es ein paar hochgradig "bewegliche" Ecken in der weltweiten Rollenspielerschar. Die Forge ist eine davon. Nur ist - so mein Eindruck - gerade dort, wo es am Interessantesten sein KÖNNTE, das GERINGSTE INTERESSE am Normalrollenspieler vorhanden.
Im Übrigen: Auch solche Killerphrasen wie "Ich spiele nicht mit Casual Gamern" können sich die Über-Rollenspiel-Helden sparen, da ganz klar hier Casual Gamer NICHT in der Bedeutung als eine von mehreren gleichberechtigten Arten seinen persönlichen Spaß am Rollenspiel zu bekommen, angesehen wird, sondern als etwas MINDERWERTIGES.
Und da wären wir wieder beim Menschenbild.
Wenn man sich als eine Untergruppe einer eh schon bestenfalls als Subkultur zu bezeichnenden Rollenspiel-Szene mit einem eigenen, von anderen Normalsprechern unverständlichen Jargon separiert, wenn man die innerhalb dieser Untergruppe entstandenen Rollenspiele untereinander tauschend spielt und meint, daß man damit Vielfalt und neue Ideen hätte, wenn man sich also in einer sich ständig völlig autark gebenden, sich ständig selbstbefruchtenden und stetig vom Rest der Rollenspielerschaft isolierenden Umgebung bewegt, dann darf man sich meiner Meinung nach NICHT wundern und schon garnicht aufregen darüber, daß der Rest der Rollenspielerschaft dumm, ungebildet, engstirnig alten Wegen anhaftend, inkonsequent, "schlecht und falsch" spielt.
Mir kommen die angesprochenen ELITÄREN Kreise wie die Inseln der Wissenden vor, die sich als so viel besser als der Rest unserer aller Hobbies fühlen, daß sie es nicht für nötig halten, sich damit außer als schlechtes Beispiel zu befassen.
Essentiell lehnen die Mehrwissenden, die Intensiv-Rollenspieler, als Gruppe gesehen ihre VERANTWORTUNG für die Weiterentwicklung unseres Hobbies ab.
Denn dieser Verantwortung kommt man nicht nach, indem man ein kleines "forge-iges" Rollenspiel entwickelt hat, das dann fast ausschließlich von den EIGENEN ELITE-Genossen erworben und gespielt wird und NULL Einfluß auf das, was man als die eigentliche Lebensader des Rollenspiels, den sogenannten Mainstream, hat.
Man WILL vielleicht diese Verantwortung auch überhaupt nicht. Das ist eines jeden gutes Recht. Es ist nämlich ein Hobby, wo sich niemand genötigt fühlen muß IRGENDETWAS zu tun, daß es auch in Zukunft noch einem selbst oder gar ANDEREN Leuten etwas gibt. - Andererseits ist es so, daß dann der so oft von genau diesen Kreisen beklagte Zustand des Hobbies genau das ist, WAS DABEI HERAUSKOMMT, WENN MAN DIESE VERANTWORTUNG NICHT ANNIMMT.
Wenn man etwas ändern KÖNNTE, es aber vorzieht das "Rollenspiel-Prekariat" lieber garnicht erst an den Spieltisch, schon garnicht den eigenen(!), zu lassen.
Warum das so ist, warum gerade die "strahlenden Sterne" in den deutschen Rollenspielforen sich in dieser Hinsicht weigern den Leuten, die die BASIS der Rollenspiel-Anspruchs-und-Intensitäts-Pyramide bilden, entgegenzukommen, ihnen die Hand zu reichen, statt ihnen ständig ins Genick zu schlagen, das möchte ich mit meinen Fragen mal zu verstehen versuchen.
Ich habe früher als meine erste bewaffnete Kampfkunst mit einem bestimmten Stil der philippinischen Kampfkünste angefangen. Wir, das heißt meine Trainingskumpels und ich, haben fleißig das gelernt, was uns unsere Lehrer zeigten. Wir kannten NUR diesen philippinischen Stil und sonst keinen. Wir WUSSTEN nicht, was es da sonst noch so gibt. Nicht aus mangelndem Interesse, sondern weil es einfach nicht bekannt war, DASS es bei dem Namen nach prinzipiell derselben Sache tatsächlich KRASSE Unterschiede geben könnte. - Wer Boxen kennt, der wird in Verband A und in Boxschule B immer noch Boxen können. Da gibt es weit weniger Unterschiede als man in anderen Kampfkünsten so kennt (was an der Versportlichung des Boxens liegen mag und an Geheimniskrämerei und dem Sichern intellektueller Pfründe bei anderen Kampfkünsten). - Wir haben erst nach JAHREN intensiven und aktiven Übens mal ab und an über den Tellerrand hinausgeschaut - und erlebten eine Art KULTURSCHOCK.
Damit sind meine damaligen Trainingspartner unterschiedlich umgegangen: Die meisten hatten in ihr bisheriges Training einiges an Engagement, an Herz investiert und nun eine spirituell-materielle Bindung an den alten Stil. Andere, wenige gingen hingegen mit neu geöffneten Augen auf die Suche nach mehr, nach anderen Stilen. Man konnte unterschiedliche Konzepte kennenlernen - manche, die einem lagen, andere, mit denen man völlig konträr war. Die Zeit der Suche war eine Zeit enormer Unsicherheit, weil man die Brücken zum alten Stil abgebrochen hatte, und noch keinerlei solides Fundament in den neuen Dingen hatte. - Mit enormem Willensaufwand konnte man aber seine "Tasse leeren", so daß man tatsächlich überhaupt erst das NEUE des anderen Stils aufnehmen konnte, statt es ständig mit dem bereits als SICHERES WISSEN abgelegten in Zweifel ziehen zu müssen - was einem Lernen total im Wege steht. Wenn der Zweifel das Denken beherrscht, dann kann NUR der Körper Bewegungen lernen, man lernt aber nicht das WESEN der eigentlichen Kunst. Man hat dann nur das hohle Gestell, was einem nichts nutzt.
In dieser Zeit gab es Streit. LAUTSTARKEN Streit und teilweise auch Prügeleien zwischen denen des Alten Wegs und den wenigen des Neuen Wegs.
Dann ging man sich aus dem Wege. Man war die Streitereien leid.
Mit der Zeit kamen zu der Gruppe des Neuen Weges Leute, die schon bei den ersten Trainings auffielen als würden sie besser zur Mentalität des Alten Weges passen. - Und nun kann man sich die Frage stellen, wie man damit umgeht.
Ich habe für meine Trainingsgruppe JEDEN, den ich besser und glücklicher bei den bestehenden Anhängern des Alten Weges aufgehoben sah, an die dortige Gruppe verwiesen, daß er sich das mal anschauen möge. Mit weitem Abstand blieben die meisten dann dort und manche wurden regelmäßige und enthusiastische Kampfkünstler in diesem Stil.
Ich hätte sie aber auch in meiner schon immer ziemlich kleinen Gruppe zu halten versuchen können. Immerhin bin ICH der Meinung, daß MEIN STIL BESSER ist als der der anderen Gruppe.
Aber IN WIE WEIT BESSER? - Besser nach welchen Kriterien?
Das sind doch die entscheidenden Fragen, finde ich.
Besser FÜR MICH, weil mein aktueller Stil mir all das bietet, was ich mit meiner eigenen mentalen und körperlichen Verfassung und meinen Bedürfnissen erwarte. - Aber das gilt für MICH und für die paar Leute in meiner Gruppe. - Das ist schon für den nächsten Interessenten vielleicht genau das Falsche.
Auch das Hobby Kampfkunst ist ein weites Feld. Auch hier gibt es ein paar Leute, die unterschiedliche Kampfkünste jahrzehntelang betrieben haben und einen gewissen Überblick über das Angebot und die Eigenschaften und Interessensfelder haben, die ein Übender mitbringen sollte, um in einer bestimmten Kampfkunst sich selbst verwirklichen zu können.
Wenn diese Leute nun sich aussschließlich auf Takalog oder Japanisch oder in anderen fachsprachlichem Jargon vom Rest der Welt separieren würden, wenn diese Leute Neulingen oder erfahrenen Übenden aus anderen Stilen nicht die Hand reichen wollten, sondern sie nur als nichternsthafte Übende abqualifizieren wollten, dann würde die Gesamtqualität der Kampfkünste mit der Zeit enorm VERARMEN und AUSDÖRREN.
Wer es geschafft hat durch langes Üben, durch die GEDULD seine Mitübenden und durch viel Beschäftigung mit der Kampfkunst über das eigentliche Ausüben hinaus eine gewisse Qualifikation zu erwerben, der hat - so meine altmodische und von meinen Lehrern in diversen Kampfkünsten NUR DURCH DEREN VORBILD(!) vermittelte Vorstellung - eine MORALISCHE VERPFLICHTUNG seine Erkenntnisse weiterzugeben. Das ist nötig, damit die Kunst an sich nicht stirbt und nicht in Sinnlosigkeit und reiner sportlicher Wettkampfeffizienz ihre wesentlichen Elemente vergißt.
Ja, auch die Kampfkünste drohen an diversen Ecken schwer zu verarmen. Es gibt da ein paar wirklich tragische Entwicklungen, die es aber auch in früheren Jahrhunderten schon gab, denn sonst hätte z.B. Fechtmeister Liechtenauer nicht von den "degenerierten" Lehren der "Tanzmeister", die sich zwar Fechtmeister nennen, aber deren Lehre nicht zu dem taugt, wofür man Fechten eigentlich lernen sollte - zum Überleben - schon in seiner "Zedel" zur Warnung gesprochen.
Nun braucht niemand Rollenspiele zum Überleben.
Doch ist es interessant sich darüber Gedanken zu machen nicht nur was im Rollenspiel FUNKTIONIERT, sondern auch WIE es funktioniert und WARUM. - Und wer Antworten auf die letzten beiden Fragen gefunden haben mag, der sollte sie in der Praxis auch verifizieren können - etwas, daß mir zumindest die Rollenspiel-Theoretiker noch immer schuldig blieben. - Im Fechten ist es einfach: Wer stirbt hatte Unrecht (oder Pech
).
Im Rollenspiel ist das nicht ganz so simpel zu verifizieren, ob die Erkenntnisse der Theorie TATSÄCHLICH irgendeinen Praxisbezug haben.
Schlimmer wird das Ganze noch dadurch, daß - anders als im Fechten - die in der Theorie erkannten PRINZIPIEN sich nicht für eine Vermittlung und - noch wichtiger - selbstständige Fortentwicklung durch die PRAKTIKER eignen. Warum dies so ist, vermag ich nur zu mutmaßen: im Wesentlichen, weil sich die Theorie rein ANALYTISCH und viel zu wenig Praktisch-Synthetisch orientiert.
In der Informatik nennt man diesen Zustand: Analysis-Paralysis. Man analysiert das Problem ZU TODE, ohne praktische und damit auch pragmatische, aber BRAUCHBARE, ANWENDBARE Lösungen zu finden.
NIEMAND hat etwas von einer Unmenge an Analysenergebnisse, wenn nirgendwo KONKRETE HANDLUNGEN, MASSNAHMEN, VERBESSERUNGEN erfolgen.
Und das ist es, was die Fechttheorie von der Rollenspieltheorie unterscheidet. Fechttheorie DIENT den Fechtern in ihrer PRAXIS. Sie hat KEINE ANDERWEITIGE Existenzberechtigung denn die konkrete Anwendung der Erkenntnisse, Prinzipien, Regeln und Gesetze.
Und wem "dient" die Rollenspieltheorie?
Mein Eindruck: AUSSCHLIESSLICH den "Theorieschaffenden". Und zwar zur Selbstdarstellung auf z.T. durchaus nicht zu unterschätzend hohem intellektuellem Niveau.
Und das ist das "Einstellungsproblem", was ich bei den Theoretikern sehe. Hierzulande und auch in den US-amerikanischen (=internationalen) Foren.
Aber nicht nur bei den Theoretikern gibt es dieses Einstellungsproblem.
Hier im hiesigen Karussell-Thread haben wir auch wieder Beiträge von sprachlich nicht minder geschickten, intelligent argumentierenden Goldene-Regel-Vertretern. - Diese nehmen für mich eine ähnlich herausragende, eine ähnlich SICHTBARE Stellung ein, wie die Theorie-Vielschreiber.
Und sie übernehmen AUCH KEINERLEI VERANTWORTUNG für die Normal-Rollenspielerschaft. - Auch sie predigen. Auch sie zeigen, wie glücklich sie doch mit IHREM besseren, nein, EINZIGEN Weg sind.
Das kenne ich. ICH kenne das aus meinem persönlichen Kampfkunst-Lebenslauf, wo es so ein paar Jahre gibt, auf die ich inzwischen rückblickend nicht gerade stolz bin.
Aber man KANN seine Selbstbezogenheit auch einmal hintanstellen, wenn man realisiert, daß es Leute gibt, die mit MEINEM EIGENEN Weg nicht glücklich werden, weil es NICHT IHR WEG sein kann.
Auch von diesen Vertretern erwarte ich mir mehr Handreichung, mehr Einfühlungsvermögen in den Normal-Rollenspieler.
Mal ein Beispiel: Man kann wortreich und wundervoll formuliert vom verantwortungsvollen Umgang mit der durch alle Spieler einem Spielleiter zugestandenen Möglichkeit für eine tolle gemeinsame Geschichte mit den Regeln nach Gutdünken zu verfahren, lesen. Das liest nun jemand, der wirklich gerne einmal eine Geschichte erspielen möchte. Der wirklich gerne mal seinen Spielern etwas Besonderes, etwas Anderes als ihre bisherige Spielerfahrung bieten möchte. - Und der das umso lieber täte, weil er von den Beiträgen ÜBERZEUGT WURDE, daß dieser Weg ein guter ist.
Nur, wie soll er es denn nun KONKRET anstellen? Wie geht jemand, der keine Erfahrungen oder nur sehr ungeschickte und negativ aufgefallene Mogeleien als "Goldene Regel"-Anwendung kennt, mit der von seinen Spielern zugestandenen Freiheit um?
Wo sind die KONKRETEN Hilfestellungen für Leute, die diesen Weg einmal ausprobieren wollen?
Ich sehe sie hier in solchen Rubriken wie "Rund um Rollenspiele", wo sie eigentlich reingehören, nicht.
Ich weiß, daß ich in überhaupt keiner Position bin IRGENDJEMANDEN in irgendeine Pflicht zu nehmen.
Aber ich kann mir etwas wünschen.
Ich wünsche mir, es würden die markanten Sterne am (deutschen) Rollenspielhimmel auch für die Normal-Rollenspieler scheinen.
Ich wünsche mir, es würden diese Sterne sich selbst als VORBILDER für andere Rollenspieler, DIE EH SCHON JETZT ZU IHNEN AUFSCHAUEN, verhalten.
Mir ist klar, daß das schwierig ist. RICHTIG schwierig. - Das erlebe ich in meinen Kampfkunst-Gruppen jede Woche. Es ist die schwierige Aufgabe desjenigen, der einem anderen neue Wege zeigt, die WAHL des Weges dem anderen immer noch FREIZUSTELLEN und es zu akzeptieren, wenn er NICHT den Weg geht, den man selbst für ihn wünschen würde. Das tut manchmal weh, vor allem, wenn man Leute jahrelang kennt. Aber niemand hat gesagt, daß es leicht ist.
Leicht ist es IMMER die Klappe aufzureißen und alles niederzumeckern.
Oh, ja. Auch ICH reiße GERNE die Klappe auf und meckere rum. Das ist ein Charakterzug, den ich schon in der Grundschule hatte (wenn ich meiner Mutter da Glauben schenken darf).
Aber ich habe mir überlegt, wo und wie ich AKTIV etwas bewegen kann. Und für mich war ein Ergebnis dieser Überlegungen, daß ich in einem Rollenspielverein Mitglied geworden bin, wo ich jungen Spielern zeigen kann, wie ICH spiele, und sie aber auch sehen können, wie ANDERE Leute spielen, und wo ich angehenden Spielleitern Zuversicht und Unterstützung geben kann, wenn sie ihre ersten Schritte als Spielleiter gehen wollen. - Und da gibt es natürlich auch Enttäuschungen. Aber auch das genaue Gegenteil.
Ich finde das wesentlich befriedigender als nur herumzumeckern.