AW: Warum SchErz statt xErz?
Zur Leitsternfunktion: Forget it.
Ich hatte mir so etwas schon erwartet. - DU forderst ständig ANDERE auf KONSEQUENZ zu zeigen, und bist selbst nicht einmal willens dazu.
Der einzige Weg um Otto-Normal-Spieler zu erreichen bestünde darin Texte in Mainstreamsystemen unterzubringen, und bis man so weit ist hat man einen langen Weg hinter sich sowie sich mit einem verbuggten System und romantisierenden RollenspielAUTOREN (s. S_o_Ks Argument) rumgeärgert. So weit geht meine Liebe zum Hobby nicht.
Der "einzige" Weg? - Sicher nicht.
Aber es ist KEIN LEICHTER Weg.
DU wählst für Dich den leichtest möglichen Weg: Du mäkelst alles nieder.
Siehst Du nicht, daß Du es damit ANDEREN aus dem Theorielager SCHWERER machst bei den Normal-Rollenspielern ERNST genommen, AKZEPTIERT zu werden? - Du führst Dich auf wie die Axt im Walde. Das haben Dir auch schon viele anderen zu verstehen gegeben.
Und das ist auch Dein gutes Recht. Klar darfst Du Dich, so oft Dir danach ist, ruppig und provokant benehmen.
Aber: DU stehst HIER in diesem Forum und in anderen Foren STELLVERTRETEND für Leute, die sich mit Rollenspieltheorie befassen, die das Rollenspiel analysieren, die versuchen zu VERSTEHEN was wie und warum im Rollenspiel funktioniert.
Und wenn ein Stellvertreter dieser sich selbst eh schon stark isolierenden Gruppe ständig durch Provokation auffällig wird, dann ist schnell das individuelle Urteil "Der Typ ist ja unakzeptabel" zu einem "DIE THEORETIKER SIND ALLE UNAKZEPTABEL" erwachsen.
Daß DU diese Art der Verantwortung nicht wahrnimmst, nehme ich zur Kenntnis. - Es ist zwar enttäuschend ein eloquentes Sprachrohr mehr Schaden als Nutzen tönen zu hören, aber es ist IMMER DEINE PERSÖNLICHE WAHL. - Bedenke nur, daß Du inzwischen so laut tönst, daß andere, die mehr auf den Normal-Rollenspieler zuzugehen bereit sind, schlichtweg überhört werden.
Da beschränke ich mich als Medium lieber auf Foren, Blogs und kostenlose Indie-PDFs und erreiche so mit weitaus weniger Aufwand diejenigen, die schon einen guten Schritt zum Poweruser gemacht haben.
Das ist es ja, was ich mit dem GRABEN meinte, der NICHT von den Normal-Rollenspielern geschaffen und schon garnicht von diesen vertieft wird. Das VERTIEFEN des Grabens der Isoliertheit von denjenigen, die MEHRHEITLICH Rollenspiele hierzulande spielen, das besorgen einige wenige Theoretiker durch genau solch ein EINIGELN, solch eine BUNKERMENTALITÄT nämlich GANZ ALLEIN.
Und dann noch etwas: Du sagst: "die schon einen guten Schritt zum Poweruser gemacht haben". Und es kommt so an, als würdest Du meinen, daß diese Personen Deiner Texte erst WÜRDIG seien, während Du den Normal-Rollenspieler, der vielleicht durch ein wenig Neugier das erstemal über den Tellerrand hinausgeschaut hat, als UNWÜRDIG sich mit ihm zu befassen implizierst.
Das ist es, was ich mit dem Problem des Menschenbildes meinte.
Zu Casual Gamern: Es war NIE so gemeint dass Casual Gamer schlechtere Menschen sind. Es ist nur so dass ich es vorziehe mit anderen Powerusern, die sich auch über Rollenspiel Gedanken machen, zu spielen.
Du weißt schon, daß der Begriff "Casual Gamer" eindeutig belegt durch Laws Spielertypisierung ist und etwas VÖLLIG ANDERES als den von mir als "Breitensportler" titulierten Nicht-Hochleistungs-Spieler meint, ja?
Ein "Casual Gamer" ist jemand, der nicht im Vordergrund in einer Spielrunde agieren möchte. Jemand der lässig und ohne starke Ausprägung einer der anderen Typen eigentlich alles ein wenig und nichts quasi-obsessiv spielen mag. Ein "Casual Gamer" ist vor allem ein Mensch, der am Rollenspiel das TEAM der SPIELER am meisten schätzt, und bei dem die spielinhaltlichen Fragestellungen sekundär sind.
Die "Breitensportler" hingegen, sind VIELSPIELER. Das sind Leute, die OFT und LANGE und LANGJÄHRIG Spielen, aber ohne dieselben Ansprüche an das Rollenspielhobby zu haben, wie die Rollenspiel-HOCHLEISTUNGSLATHLETEN.
Ich finde, man kann diese beiden Begriffe nicht einfach gleichsetzen. Es gibt wohl Überschneidungen, doch wird man z.B. unter den "Breitensportlern" gerade auch oft "Storyteller" oder "Spezialisten" finden.
Wenn Du jetzt mit Laws-Typisierung anfängst und Du aber etwas anderes meinst, als das, was Laws in seinem Buch geschrieben hat, dann erläutere das bitte VORHER.
Die Spielertypen nach Laws sind ALLE GLEICHBERECHTIGT. Die Typisierung DIENT nur dazu, daß ein Spielleiter leichter und schneller die Anforderung "Know your players" erfüllen kann, so daß er seinen Spielern das bieten kann, was sie am meisten interessiert.
Es ist zwar schon ein Weilchen her, daß ich diese dünne Büchlein gelesen habe, aber mir ist nicht hängengeblieben, daß Laws bei irgendeinem Spielertypus gesagt hätte, daß er sich in irgendeiner einem "Rollenspieltheoretiker" vergleichbaren Form "über Rollenspiel Gedanken" machen müßte.
Er erwähnt nur, daß der "Casual Gamer" sich nicht für die Spielregeln interessieren muß um mit seinen Freunden gemeinsam beim Spiel Spaß zu haben. Das ist bei Spezialisten anders, der unglücklich wird, wenn er bei einem bestimmten Rollenspiel nicht auch seinen üblichen Magier spielen kann. Oder beim Taktiker, der die Regeln auseinandernimmt um die optimale Taktik zur Problembewältigung angesichts der verfügbaren Resourcen auszutüfteln - das geht halt NUR mit den Regeln. Der Method Actor kann auf die Regeln verzichten, solange er sich statt mit den Rollenspielregeln mit SEINEM Charakter befassen kann.
Wenn Du "Casual Gamer" schreibst, dann glaube ich nicht, daß wir dasselbe darunter verstehen.
Und da wären wir auch schon wieder beim eigentlichen Thema:
WARUM hat Laws wohl eine Spielertypisierung - mit allen Unzulänglichkeiten, die eine Abbildung einer komplexen menschlichen Persönlichkeit auf nur eine Handvoll Typen haben muß - aufgeführt?
Es sollte eine KONKRETE HILFE für Spielleiter sein.
Konkret.
Und hilfreich.
KEINE THEORIE, die jenseits jeglicher Anwendung vor sich hin gärt. Sondern vielmehr etwas, was die durch Laws DIREKT ADRESSIERTEN Spielleiter ANWENDEN können sollen!
Und so fing es bei Ron Edwards und seiner Forge in älteren und bescheideneren Zeiten auch einmal an. - Das waren meine ersten Kontakte mit diesem "theoretischen" Rollenspielwesen. Und die Rollenspieltheorie entwuchs ursprünglich GANZ NATÜRLICH den damals immer mehr Verbreitung findenden Spielleiter-Tips, den Artikeln über "Wie man spielt", die man in den einschlägigen Zeitschriften, Zines etc. lesen konnte. Und sie erwuchs aus der Feststellung, daß es Spielgruppen gibt, die PROBLEME beim Spieien haben. Und zwar zunächst weit weniger Probleme, die sich mit Klärung von Regelfragen beheben lassen, sondern Probleme, die sich aus dem MITEINANDER unterschiedlicher Persönlichkeiten in der Spielrunde und ihren Rollen im Spiel (Spielleiter und Spieler) ergaben.
Und da - so mein Eindruck - wollte Ron und Co. HELFEN. Da hinterfragte er die Mechanismen, die in Spielrunden im gemeinsamen Spiel so ablaufen. Überlegte, WAS ein Spiel WIE funktionieren ließ und was einem Funktionieren einer Spielrunde entgegenstand.
Und es war immer klar WOZU das ganze Analysieren taugen sollte: Damit die Spielrunden "da draußen" mit weit weniger Problemen spielen konnten.
Damals war die DIENENDE Rolle der Theorie noch etwas, was mich fasziniert hatte, weil es anderen Rollenspielern zugute kommen sollte, was sich die schlauen Köpfe der Theoretiker ausgedacht hatten.
Diese Einstellung, dieses DIREKTE ADRESSIEREN der NORMAL-ROLLENSPIELER weltweit, das ist meinem Eindruck nach mit der Zeit so grundsätzlich verloren gegangen, daß heutzutage solche Scheiße als Antwort auf die Fragen, die ursprünglich die Rollenspieltheorie erst hervorgebracht haben, vorkommen wie diese Mißgeburt hier:
[ ] Die Theorie ist weit und gefestigt genug um sie zu etwas schnell verständlichem einzudampfen.
[ ] Es ist möglich Theorie in einem Medium zu vermitteln in dem der Casual Gamer sie auch mitkriegt
Du weißt sehr genau, wer diesen Scheiß verzapft hat.
Die Theorie MUSS ÜBERHAUPT NIEMALS "weit und gefestigt genug" sein, damit sie "eingedampft" werden kann. KEINE Theorie muß das.
Halbleiter funktionieren auch für Leute, die sich NICHT mit der zugrundeliegenden Theorie auskennen!
Und natürlich IST es möglich die ERGEBNISSE (nicht die Analysen-Methoden, nicht den Jargon, sondern was FÜR DEN SPIELER HERAUSKOMMT) in den üblichen, gängigen Medien zu vermitteln - im Dragon z.B.
Es liegt einzig und allein am MANGELNDEN WILLEN der HEUTIGEN Rollenspieltheoretiker, die mit ihrer exaltierten Stellung augenscheinlich ganz (selbst-)zufrieden sind.
Die Anfänge der Rollenspieltheorie waren STETS an der Vermittlung von konkret für DIE SPIELRUNDEN überall nutzbaren Erkenntnissen und Tips orientiert. - Auch der Jargon fing einstmals an als eine Möglichkeit schneller und EINFACHER bestimmte Zusammenhänge VERMITTELN zu können. Nur hat sich auch der Jargon verselbständigt.
Wenn die Rollenspieltheorie so weitermacht, wie sie es hierzulande schon mächtig hinbekommen hat, dann wird sich NIEMAND von den Normal-Rollenspielern JEMALS für das, was diese "Sonderlinge" machen, interessieren. Und dann können die alten Theoretiker weiterhin gänzlich unnütz sich gegenseitig in ihren verkopften Experimental-Rollenspielen einen runterholen darauf, wie jämmerlich doch der Zustand im "Rollenspiel-Standort Deutschland" sei. Und sie können weiter ihre Hände in den Schoß legen, so wie sie es ja schon immer getan haben.
Und bis dahin werden in den USA vielleicht ein paar KONKRETE Einflüsse der dortigen, zwar auch hochnäsigen, aber längst nicht so extrem arroganten Theoretiker in D&D und anderen Rollenspielen zu merken sein.