Verlage/Händler Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Was ich eigentlich sagen will: Nur weil du langsam älter wirst und unter den typischen Begleiterscheinungen leidest (Zeitmangel) heißt das nicht, dass das Hobby sich ändern muss. Warum denn auch? Früher hatten die Leute genauso wenig Zeit, wenn sie einmal erwachsen waren und nen Job hatten - entweder sie haben gespielt (und Zeit dafür frei gemacht) oder es gelassen. So einfach ist das ...
Köstlich.

Der Markt soll also bitte alle Rollenspieler ab "Familienplanung in die Tat umgesetzt" ausblenden. Träum weiter, gute Nacht! Hier steckt die Kohle. Diese Leute sind mitunter dem Hobby seit 20 Jahren treu geblieben.

Es geht nicht darum keine Zeit zu haben. Es geht darum einen leichten Einstieg in ein Rollenspielprodukt zu haben. Man will keine Zeit verschwenden. Aber wenn man das Medium liebt, dann kommt auch die Zeit dafür irgendwo her. Mich aber mit 40 Seiten Fertigkeitenbeschreibung von A wie Anglen bis Z wie Zähne ziehen zu belasten, das ist Zeitverschwendung.

Anstatt also weiter auf Koshiro einzureden, der ja seinen Standpunkt deutlich gemacht hat, würde ich lieber noch mit anderen Leuten darüber reden, was sie von der dargelegten Idee zur Neukundengewinnung halten, oder welche weiteren Ideen sie haben.
Ich finds gut, wenn ich auch einige Probleme sehe. Insbesondere wenn Werbung als Tauschobjekt zwischen einer finanzkräftigen und einer finanzschwachen Branche zum Einsatz kommen soll.

Ansonsten könnten einem Produkt auch noch 5 Anfix-Flyer (weitere zum Herunterladen) beiliegen, die man laut Regelwerk potentiellen Konvertiten zukommen lassen kann.

Und das pen&paper soll den Namen "Rollenspiel" für sich beanspruchen. Wo sind die Viral-Marketingler hier? Schlimm genug, dass alle Medien das benutzen können, als wär das ihr Begriff. Da gilt es herauszustellen, dass es eine Basis gibt, die man beachten sollte.

Dann hätt ich gern noch 1 bis 3 Stars, die sich mal nicht für Robbenbabys, sonders fürs Rollenspiel nackig machen.

Und wo wir schon dabei sind wünsch ich mir ein Zusammenwachsen der gesamten Spielebranche. Überall stehen Mauern rum, die man erklimmen oder mit dem Kopf einrennen muss. Traurig traurig.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@Sworddancer
Dass ich Koshiro nicht überzeugen kann ist mir eigentlich vollkommen klar. Aber so einen Schwachfug unkommentiert stehen lassen kann ich einfach nicht. Von mir aus schiebs auf meinen Altersstarrsinn. :D


Ist mir doch ein paar Kommentare lang genauso ergangen. ;)
Wir alten werden halt manchmal wunderlich. ;)

Das Problem an solchen Diskussionen ist nur (und jetzt mal unabhängig von Koshiro):
Einer schreibt etwas, dass ein anderer als Schwachfug sieht. Daraufhin schreibt der andere was, um dem einen zu zeigen, was der eigentlich für einen Schwachfug redet. Der eine kann dies aber auch nicht so stehen lassen, denn er sieht ja sich im recht, also schreibt er wieder... na ja, ist halt ein Fass ohne Boden...
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Meinssu misch?

Selbstverständlich bin ich für Basis verbreitern, bin doch nicht umsonst immer fleissig bei der Aktion Abenteuer dabei. Zum Mainstream werden wir unser Hobby sicher nicht machen können, das muss auch gar nicht. Aber zu versuchen es etwas bekannter zu machen und potentiell Interessierten das Hobby näher zu bringen halte ich für eine gute Sache. Gibts den Verlagen eine bessere finanzielle Basis und den Fans mehr Sicherheit in Bezug auf zukünftige Produkte.

Sehen wir es doch mal so: Meine Einstiegsdroge war Hero Quest. Etwas Vergleichbares gibt es aber auf dem heutigen Markt nicht mehr. Descent ist zwar nah dran, aber deutlich komplexer und auch ziemlich teuer.

Weiss jemand wie viel Hero Quest damals gekostet hat? Bei mir wars ein Geschenk.

Und dann noch etwas: Als ich angefangen habe gab es DSA bei Karstadt in der Spielwarenabteilung.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Dann hätt ich gern noch 1 bis 3 Stars, die sich mal nicht für Robbenbabys, sonders fürs Rollenspiel nackig machen.

Da gab es doch den einen oder anderen Gamer unter den Stars...
Vin Diesel
Robin Williams
Und dieser Bursche von Star Trek.

...allerdings haben die sich nicht nackig gemacht. Vielleicht auch besser so. Das überlassen wir doch besser den weiblichen Stars. ;) Obwohl... die weiblichen Rollenspieler sähen sich vielleicht ja schonmal ganz gern die Vinnie an...
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Was mir regelmäßig bei angedachten "Basisverbreiterungen" negativ auffällt (damit ist jetzt gar nicht einmal unbedingt dieses Thema hier gemeint) ist die Ignoranz (oder ist es gar Verachtung?), mit der der bestehende Markt beziehungsweise die vorhandenen Spieler gestraft werden.
Meiner Meinung nach - und damit klinke ich mich in gewisser Hinsicht bei einigen ein, die sich schon geäussert haben - ist eine solche Verbreiterung nur dann sinnvoll und möglich(!), wenn sie gleichzeitig auch die bereits etablierten Spieler miteinbezieht, mit anspricht. Denn nur so können auch die erhofften neuen Spieler auf die Vorteile eines schon etablierten Netzwerkes zurückgreifen, um die angesprochenen strukturellen Probleme (Mitspielersuche/Terminorganisation/Anleitung) besser überwinden zu können.

Jedes neue Spiel für Einsteiger muss gleichzeitig ein Spiel für Erfahrene sein.
Jede neue Werbeaktion muss Einsteiger und Erfahrene zusammenführen.

mfG
ipm
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Meinssu misch?

Selbstverständlich bin ich für Basis verbreitern, bin doch nicht umsonst immer fleissig bei der Aktion Abenteuer dabei. Zum Mainstream werden wir unser Hobby sicher nicht machen können, das muss auch gar nicht. Aber zu versuchen es etwas bekannter zu machen und potentiell Interessierten das Hobby näher zu bringen halte ich für eine gute Sache. Gibts den Verlagen eine bessere finanzielle Basis und den Fans mehr Sicherheit in Bezug auf zukünftige Produkte.

Sehen wir es doch mal so: Meine Einstiegsdroge war Hero Quest. Etwas Vergleichbares gibt es aber auf dem heutigen Markt nicht mehr. Descent ist zwar nah dran, aber deutlich komplexer und auch ziemlich teuer.

Weiss jemand wie viel Hero Quest damals gekostet hat? Bei mir wars ein Geschenk.

Und dann noch etwas: Als ich angefangen habe gab es DSA bei Karstadt in der Spielwarenabteilung.


Tobrise, ich sehe, wir haben den gleichen Werdegang durchgemacht.
Auch bei mir war es HeroQuest, und auch ich habe es nicht selbst gekauft.
Ich habe vieles von meinem Rollenspielmaterial auch bei "Werken, Spielen, Schenken" gekauft. Nicht schlecht, wo man damals so Rollenspiele herbekam...
Deine Meinung über Descent teile ich.
Pegasus hat doch gerade dieses "Quest" Brettspiel gestemmt... geht das in die Richtung?
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Was mir regelmäßig bei angedachten "Basisverbreiterungen" negativ auffällt (damit ist jetzt gar nicht einmal unbedingt dieses Thema hier gemeint) ist die Ignoranz (oder ist es gar Verachtung?), mit der der bestehende Markt beziehungsweise die vorhandenen Spieler gestraft werden.
Meiner Meinung nach - und damit klinke ich mich in gewisser Hinsicht bei einigen ein, die sich schon geäussert haben - ist eine solche Verbreiterung nur dann sinnvoll und möglich(!), wenn sie gleichzeitig auch die bereits etablierten Spieler miteinbezieht, mit anspricht. Denn nur so können auch die erhofften neuen Spieler auf die Vorteile eines schon etablierten Netzwerkes zurückgreifen, um die angesprochenen strukturellen Probleme (Mitspielersuche/Terminorganisation/Anleitung) besser überwinden zu können.

Jedes neue Spiel für Einsteiger muss gleichzeitig ein Spiel für Erfahrene sein.
Jede neue Werbeaktion muss Einsteiger und Erfahrene zusammenführen.

mfG
ipm

Wobei ich ja nichtmal meinte, dass es DAS neue Einsteigerrollenspiel geben sollte (acuh wenn auch dies schön wäre).
Ich meinte ja, dass Spieler auf das Rollenspiel aufmerksam gemacht werden, indem sie durch themennahe oder zumindest auf dem Hintergrund basierende Spiele auf das Rollenspiel verwiesen werden.
Da muss ja nicht zwangläufig alles am RPG umgekrempelt werden. Aber Einsteigerfreundliche neue Systeme, oder zumindest Einstiegsmodule zu bekannten Spielen wären schon sinnvoll.


Gruß,

Timo
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Definitiv. Ich habe bloß den Eindruck, dass bei konkreten Plänen (gerade für "neue Spiele für neue Spieler") oft die alten Spieler hinten hinunterfallen. Und das sollte eben in meinen Augen nicht sein. Das ist nicht zielführend. Einfach etwas, was wir meiner Meinung nach bei solchen Themen im Hinterkopf behalten sollten.

mfG
ipm
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Nun ja... der gute Koshiro hat ja nun mehr als deutlich gemacht, dass er nunmal seine unumstößliche Meinung zu dem Thema hat und die ganze Idee der Neukundengewinnung für Mumpitz hält.
Lügner. (Obwohl mir neue Kunden per se schon wumpe sind. Ich habe ja nichts zu verkaufen.)

Anstatt also weiter auf Koshiro einzureden, der ja seinen Standpunkt deutlich gemacht hat, würde ich lieber noch mit anderen Leuten darüber reden, was sie von der dargelegten Idee zur Neukundengewinnung halten,
Das kommt der Sache schon näher.

1. Von der WoW-Boni-in-P&P-Abenteuern: Gar nix. Warum nicht? Weil das die WoWler dazu bringen würde, die P&P-Abenteuer zu kaufen, sich die Items zu holen und sie dann zu den Akten zu legen. Denn Zeit und Mitspieler kannst Du nicht mit beilegen.
Daß jemand sich ein P&P zum MMORPG kauft, obwohl ihn das MMORPG erstmal nicht interessiert, halte ich für ein noch weniger relevantes Geschehen.

2. Die Brettrollenspielidee: Was läßt Dich glauben, daß das mehr bringt als bei den letzten 20 Mal?

Das sinnvollste wäre es noch, die echten Hürden des Rollenspielens mittels moderner Technologie zu reduzieren. Wizards mit der DI sind da prinzipiell schon auf dem richtigen Dampfer.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@grasi:
Deine Aussage zum Thema ist also?
Ein bisschen wie Koshiro? Also gar nichts machen und die Dinge lassen, wie sie sind?
Oder wärst auch du für den Versuch, die Basis etwas zu verbreitern?
Meine Aussage zum Thema ist, dass sich eine spürbare Verbreiterung der Basis nur dadurch erreichen läßt, dass man Rollenspiele in den Buch- und Spielehandel bekommt. Solange das nicht passiert, sind alle Diskussionen in diese Richtung für Nüsse, und die Szene wird weiter im kleinen Rahmen Nachwuchs an Land ziehen, sei es durch solche Sachen wie Aktion Abenteuer oder einfach durch die übliche Mund-zu-Mund Propaganda. Sterben werden wir nicht, um wirklich eine neue Basis zu schaffen, braucht es aber mehr als "sich-im-Kreis-drehende" Diskussionen in Foren.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@bug
Wo darf ich unterschreiben? :D
Stellt sich ja nur die Frage auf welchem Weg man das am besten realisieren kann. Ein spezielles Einsteigerprodukt, dass der Fachmann sich sparen kann? Ein modular aufgebautes GRW bei dem man die Regelkomplexität Stück für Stück anheben kann?

Kennt sich hier jemand mit der Runenklingen Reihe vom Midgard Verlag näher aus und kann dazu mal was sagen?

@Sworddance
Zu Quest kann ich dir leider auch nicht viel sagen, da kenn ich auch nur die Informationen auf der Pegasus Seite.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Schön, dass du mir in deiner grenzenlosen Weisheit klar gemacht hast, dass ich das falsche Hobby betreibe.
Wenn Du zum Einlesen keine Zeit hast (und dann später was von der lesefaulen Jugend erzählst), bleiben andere Schlußfolgerungen nicht übrig.

Ein Rollenspielverlag, der die geänderten Ansprüche seiner alten Klientel nicht berücksichtigt, und weiter macht wie bisher wird früher oder später Probleme kriegen.
Wie jetzt? Erst sollen junge neue Kunden her und dann soll man auf die Bedürfnisse der Altspieler Rücksicht nehmen? Quadratur des Kreises?

Wie groß war denn deiner Meinung nach die Verbreitung von C64, Amiga und Konsolen von 10, 20 Jahren?
Jeder, den ich näher kannte, hatte sowas. (Und ich Freak hatte sogar schon einen PC.)
Zahlenmäßig gehen konservative Schätzungen von 3 Millionen C64 (ohne 128) und 1,4 Millionen Amiga in Deutschland aus. Das NES, um nur eine Konsole zu nennen, hat sich weltweit erheblich besser verkauft als beispielsweise die XBox (wenn auch nicht so gut wie die Playstation.) Wenn der Anteil Deutschlands (das man sowieso nicht als isolierten Markt betrachten kann, gerade im Bereich Rollenspiele) der gleiche war wie heute, darf man auch von einer ähnlichen Verbreitung ausgehen. Höher sogar, weil Fünebula damals noch nicht dabei war.
Dazu kommen Atari ST, PCs, Gameboy, Sega und viele der primitiveren Spielegeräte, die es heute in dieser Form gar nicht mehr gibt.
In Kreisen mit höherer Bildung (also denen, die praktisch die ganze Rollenspielergemeinde ausmachen), war irgendeine Form von Computer damals wohl kaum etwas besonderes. Und selbst, wer keinen hatte, der hatte Freunde, bei denen man gezockt hat.
Das gilt für das "vor 20 Jahren" Spektrum. Vor 10 Jahren waren PCs im relevanten Personenkreis mit tödlicher Sicherheit schon praktisch genau so verbreitet wie heute. (Das war 1998!)

die Fernsehlandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten ja wohl ziemlich verändert, angefangen vom Privatfersehen über 24 Stunden Programm bis hin zu Bezahlfernsehen.
Und? Hatte das Auswirkungen auf den durchschnittlichen Fernsehkonsum? (Ich frage mich übrigens allmählich wirklich, ob Du Dich noch an das Jahr 1998 erinnern kannst.)

Wenn du wirklich glaubst, der Anteil an "Lesemuffeln" sei früher genauso hoch gewesen wie heute, dann frage ich mich echt was die ganze Diskussion zur Bildung in Deutschland soll. Sicher alles völlig übertriebene Propaganda.
Ein anderes Thema, aber: Ja, ist übertriebene Propaganda.

Irgendwo zwischen "Nischenhobby" und "Mainstream" muss es doch einen Mittelweg geben, der es auch den Verlagen ermöglich auf einem vernünftigen Level zu existieren.
Wozu? Warum muß nur mit Rollenspielen ein Verlag existieren können?
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Wozu? Warum muß nur mit Rollenspielen ein Verlag existieren können?

Richtig! Genau meine Rede! ;)
Er (der Verlag) sollte sich beispielsweise den Sektoren des Brett- und Kartenspiels zuwenden, und wo möglich Querverweise einbauen!


Es wurde ja schon vorher gefragt, wann es denn schonmal mit dem Brettrollenspiel funktioniert hätte.
Also mich hat HeroQuest echt für den Bereich der Fantasyspiele begeistern können!
Wären dieses Spiel, und der Onkel eines Kumpels, nicht gewesen, hätten meine Kumpels und ich vielleicht nie mit Rollenspiel angefangen.

Und mindestens eine weitere Person (tobrise) hat sich ja auch schon als HeroQuest-Quereinsteiger geoutet.

Nun überlegen wir mal, es gäbe wieder ein solches Brettspiel (und nein, ich erachte Descent NICHT als Equivalent), nur dass es diesmal regeltechnisch von einem Rollenspiel abgeleitet ist, und direkt auf das Rollenspiel verweist. Ich könnte mir schon vorstellen, dass dies den einen oder anderen Spieler (=Kunden) zieht.

Weiß jemand, wie erfolgreich das D&D Brettspiel da war? Hat es auf das Rollenspiel verwiesen?
Oder meinetwegen auch das Diablo II Brettspiel.

Ich bin mir recht sicher, dass man das D&D Brettspiel - da es ja hierzulande von Parker kam - auch in Kaufhäusern bekommen konnte. Bei dem Diablo II Brettspiel weiß ich das nicht.

Und genau darum geht es doch auch, wenn ich von Brettspielen usw. spreche: Endlich mal eine größere Verbreitung, in sämtlichen Kaufhäusern.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@Koshiro
Hast du meine Posts eigentlich gelesen? Ich bin nicht lesefaul, ich habe nur heute mit Vollzeitjob und Familie nicht mehr so viel Zeit wie früher um mich einzulesen. Wenn mich das in deinen Augen als Rollenspieler disqualifiziert ist Arroganz schon gar kein Ausdruck mehr dafür. Lies doch einfach noch mal die späteren Posts von mir, die nicht als Antwort auf deinen geschrieben wurden, vielleicht fällt dann der Groschen.

Wieso widerspricht sich bei dir eigentlich Neukundengewinnung und Kundenbindung? Wieso ist es deiner Ansicht nach unmöglich Produkte herauszubringen die beiden Seiten Rechnung tragen? Oder ein Produkt, dass sich speziell an die Einsteiger wendet? Wenn die ältere Kundschaft (oder Teile davon) aus Zeitmangel aussteigt und keine (oder zu wenig) Neukunden nachwachsen, wohin führt das dann?

Im Übrigen denke ich nicht, dass die Ansprüche so verschieden sind. Einsteiger wie auch Erfahrene haben sicher nichts gegen einfache Regelsysteme und Material das wenig Einarbeitung erfordert.

Was den Zeitraum angeht lass uns mal bei den 20 Jahren bleiben, der Unterschied zwischen 88 und 98 ist wohl doch viel zu groß.

Du kommst mir allerdings hier schon wieder mit DEINEN Erfahrungen aus DEINEM Umfeld, wie schon gesagt waren MEINE völlig anders. Der Brotkasten und ein Videospiel Marke Pong waren alles was abgesehen vom Taschenrechner bis zu dem Zeitpunkt in unserem Haushalt aufgetaucht waren, und das auch nur kurzfristig. Kann natürlich sein, dass wir nicht zu den "Kreisen höhrer Bildung" zählen, das müsstest du mir dann mal definieren.
Heute stehen im Haushalt meiner Eltern und meines Bruder ca. 4 -5 PCs, eine Konsole und diverse Nintendo DS. Bei mir sinds aktuell noch 3 PCs. Ich denke das ist ein gewaltiger Unterschied zu 1988. Damals waren Daddelautomaten abgedrehtes Spielzeug für Kinder, heute ist der PC ein normales Haushaltsgerät.
Exakte Zahlen zum Vergleich hab ich leider nicht, und leider auch nicht die Zeit sie zusammen zu suchen.

Hast du denn exakte Zahlen zum Fernsehkonsum? Ich kann höchstens zwischen meinem damaligen Fersehkonsum und dem meiner Nichten und Neffen vergleichen. Und da hat sich definitiv etwas getan, was sicher auch daran liegt, dass es heute mehr als 5 Programme gibt.

Deinen letzten Satz finde ich wieder sehr interessant. Da möchte ich doch noch mal kurz auf Games Workshop verweisen, die meines Wissens das Warhammer Rollenspiel abgestoßen haben weil es zuwenig Gewinn brachte. Das heißt doch im Endeffekt, das man mit dem Produkt Rollenspiel wenig Geld verdienen kann. Wieso sollte ein Verlag, der andere Standbeine hat mit denen sich mehr verdienen läßt, kostbare Ressourcen für eine Sparte verschwenden bei der die Gewinnmarge viel niedriger ist? Aus purem Enthusiasmus? Welches wirtschaftliche Unternehmen kann sich das denn auf Dauer leisten? Erwartest du ernsthaft auf Dauer Produkte von Fans (die wenig damit verdienen) für Fans (die wenig dafür ausgeben)?

Über den Spruch mit der Propaganda hab ich wirklich herzlich gelacht. Anscheinend hast du in den letzten Jahren nicht viel Kontakt gehabt zu Lehrern, was?
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Kennt sich hier jemand mit der Runenklingen Reihe vom Midgard Verlag näher aus und kann dazu mal was sagen?

Es ist nicht so schlecht gemacht und bringt einem ganz-Neuling anschaulich das Prinzip des Rollenspiels näher. Es ist grundsätzlich sehr zu begrüßen, dass ein Verlag so etwas überhaupt macht.

Aber dann happerts auf dem Weg zum Endkunden. Ich denke, Runenklingen wird es im Buchhandel nicht geben. Wenn diese schicken Büchlein aber neben den Harry-Potter-Bänden in den Büchereien stehen würden mit einem POP-Hinweis "Ein Fantasy Abenteuer Spiele Buch", dann wäre auch die Streuung unter das Volk besser.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Ich bin nicht lesefaul, ich habe nur heute mit Vollzeitjob und Familie nicht mehr so viel Zeit wie früher um mich einzulesen. Wenn mich das in deinen Augen als Rollenspieler disqualifiziert ist Arroganz schon gar kein Ausdruck mehr dafür.
Rollenspiel ist ein Hobby, das Zeit erfordert. Wenn Du noch nicht mal die frei einteilbare Zeit erübrigen kannst, die nötig ist, um ein Regelwerk zu lesen, wie willst Du da je ein Abenteuer ausarbeiten oder eine Sitzung anleiern?

Wieso widerspricht sich bei dir eigentlich Neukundengewinnung und Kundenbindung? Wieso ist es deiner Ansicht nach unmöglich Produkte herauszubringen die beiden Seiten Rechnung tragen? Oder ein Produkt, dass sich speziell an die Einsteiger wendet? Wenn die ältere Kundschaft (oder Teile davon) aus Zeitmangel aussteigt und keine (oder zu wenig) Neukunden nachwachsen, wohin führt das dann?
Wie schon spartanisch gesagt: Wenn.

Im Übrigen denke ich nicht, dass die Ansprüche so verschieden sind. Einsteiger wie auch Erfahrene haben sicher nichts gegen einfache Regelsysteme und Material das wenig Einarbeitung erfordert.
Kommt drauf an, was "Material, das wenig Einarbeitung erfordert" sein soll.

Was den Zeitraum angeht lass uns mal bei den 20 Jahren bleiben, der Unterschied zwischen 88 und 98 ist wohl doch viel zu groß.
Habe ich das ursprünglich formuliert?

Du kommst mir allerdings hier schon wieder mit DEINEN Erfahrungen aus DEINEM Umfeld, wie schon gesagt waren MEINE völlig anders.
Nein, ich habe im Gegenteil einiges an harten Fakten beigesteuert.

Heute stehen im Haushalt meiner Eltern und meines Bruder ca. 4 -5 PCs, eine Konsole und diverse Nintendo DS. Bei mir sinds aktuell noch 3 PCs. Ich denke das ist ein gewaltiger Unterschied zu 1988. Damals waren Daddelautomaten abgedrehtes Spielzeug für Kinder, heute ist der PC ein normales Haushaltsgerät.
Der PC als Haushaltsgerät ist irrelevant für Deine Behauptung, die "heutige Jugend" sei mehr durch Videospiele geprägt als die vor 20 Jahren.

Hast du denn exakte Zahlen zum Fernsehkonsum?
Warum sollte ich die vorbringen? Du hast doch behauptet, das hätte sich in 20 Jahren dramatisch verändert. Das weise mal nach.

Da möchte ich doch noch mal kurz auf Games Workshop verweisen, die meines Wissens das Warhammer Rollenspiel abgestoßen haben weil es zuwenig Gewinn brachte. Das heißt doch im Endeffekt, das man mit dem Produkt Rollenspiel wenig Geld verdienen kann.
Nein, das heißt, daß GW eine Aktiengesellschaft ist. Und Aktionäre mögen keine profitablen Firmenzweige, sondern nur die profitabelsten.

Wieso sollte ein Verlag, der andere Standbeine hat mit denen sich mehr verdienen läßt, kostbare Ressourcen für eine Sparte verschwenden bei der die Gewinnmarge viel niedriger ist?
Aus der Stakeholder-Perspektive: Weil auch der geringere Gewinn immer noch Gewinn ist, den unsere Firma macht und nicht eine andere.

Welches wirtschaftliche Unternehmen kann sich das denn auf Dauer leisten?
Jedes. Das einzige, was man sich nicht leisten kann, ist dauerhaft Verlust zu machen, aber darum geht es ja nicht.

Über den Spruch mit der Propaganda hab ich wirklich herzlich gelacht. Anscheinend hast du in den letzten Jahren nicht viel Kontakt gehabt zu Lehrern, was?
Meine halbe Familie besteht aus Lehrern.
Das Gejammere über die Jugend, die ja ach so ungebildet ist, und auch nicht mehr liest, ist dumme, lächerliche Meinungsmache, die nur den Blick für wahre Probleme im Bildungswesen verstellt.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

Bei der Gelegenheit möchte ich mal einwerfen, dass ich durch die Bücher zum Rollenspiel gekommen bin, genauer gesagt durch die Spielebücher der "Einsamen Wolf" Reihe.
Da stand am Cover drauf "Ein Abenteuer Rollenspiel Buch". Das hat mein Interesse für Rollenspiele dann geweckt.

Das wäre vielleicht auch ein weiterer "Weg zum Rollenspiel". Taschenbücher mit Solo-Abenteuern mit integriertem kurzen Regelwerk. Mit Werbung auf das Hauptprodukt - die vollen Regeln im Hardcover, vollfarbig.

Nachdem ja fast alle Verlage ihre Rollenspiele von der Box auf Buch umgestellt haben, wären so Taschnebuch-Einsteiger-Abenteuer eine Überlegung wert. Und so viel kostet ein TB in der Produktion nicht.
Man muss dann nur noch die Buchhändler und Ketten überzeugen, warum sie dieses Spielebuch in ihre Regale aufnehmen sollen.
 
AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?

@Koshiro
Auch wenn du es nicht glaubst, ich schaffe das trotzdem. Hätte aber nichts dagegen wenn ich das mit weniger Zeitaufwand fürs Lesen hinkriegen könnte, viel mehr als 15 - 30 Minuten Lesen vorm Schlafengehen ist im Moment einfach nicht drin. Allerdings haben wir uns vom "alle 2 Wochen Rythmus" aus unserer Anfangszeit schon lange verabschieden müssen, schließlich bin ich nicht der einzige mit Nachwuchs in der Truppe. Öfter als ein Mal im Monat klappt meist nicht mehr. Wie sieht das denn bei dir aus? Noch im Studium? Schon im Job? Fest liiert? Wie regelst du das?

Über das spartanische können wir uns natürlich ewig streiten, die einzigen die uns das verraten könnten sind die Verlage selbst. Ich werd mal bei Gelegenheit die Jungs von Pegasus löchern. Mein Eindruck hat sich nicht zuletzt durch einige Con und Messe Besuche bestätigt. Hast du da andere Erfahrungen gemacht?

Material mit wenig Einarbeitungszeit sind für mich hauptsächlich Fertig-Abenteuer die ich mit ein oder zweimal durchlesen leiten kann. Ich hab einfach nicht mehr die Zeit um mir groß angelegte Kampagnen selbst auszudenken und zu Papier zu bringen. Aber genau solche Produkte sind in der "Szene" ja verpönt, da will man mehr Material zum Selberbauen.

Eigentlich wollte ich erst von vor 30 Jahren reden, aber ich war mir nicht sicher ob du da schon geboren warst. ;)
Mein Fernsehkonsum hat jedenfalls mit 3 Programmen und Schwarz-Weiß angefangen. Da musste man noch aufstehen um umzuschalten. :opa: Das mit dem Fernsehkonsum habe ich gefragt, weil ich den Eindruck hatte du wüßtest da Zahlen. Ich kann nur den Vergleich zwischen mir und meinem Bruder und meinen Nichten und Neffen beisteuern. Wie siehts bei dir aus?

Zu den Videospielen: Deine harten Fakten ziehe ich nicht in Zweifel, aber danach hast du doch wieder mit deinen Erfahrungen argumentiert, und die kann ich von meiner Seite nicht bestätigen. Aber du wirst doch nicht abstreiten, dass sich die Medienlandschaft und das Medienangebot in den letzten Jahrzehnten rasant verändert hat, und damit doch auch die Erfahrungswelt der Jugend. Das Lesen als Hobby hat in der Zeit massive Konkurrenz bekommen.

Was sind denn deiner Meinung nach die wahren Probleme des Bildungswesens? Wenn Kinder am Ende der Grundschulzeit nicht vernünftig Lesen und Schreiben können sehe ich das schon als Problem. Kann es sein, dass du eher auf die Ursachen dafür hinaus willst?
 
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