AW: Verlage! RPG stirbt aus? Wiederbelebungsstrategien?
Ich spreche von objektiver Accessibility und nicht davon, dass euch das nichts ausmacht. WENN ich mich einem möglichst großen Markt eröffnen will, dann sollte ich daran arbeiten. Und genau das wurde (u.a.) eingangs angemerkt.
Danke für die (erneute) Klarstellung, Skar.
Ich habe den Eindruck, dass hier viel zu sehr von der Warte "Das-und-das muss ein neues Rollenspiel haben, um mich zu locken" her geantwortet wird.
Doch das ist keinesfalls Thema meiner Vorschläge gewesen. Denn dies würde ja nur Leute ansprechen, die bereits Rollenspieler sind.
Es geht um die Eröffnung eines größeres Markts.
Und die Methode, die ich dafür vorschlage, ist Cross-Marketing.
Mir ist klar, dass dies mittlerweile schon hier und da geschieht - allerdings zum Zeitpunkt meines Gespräches mit Dirk weitaus weniger. Und schon vor unserem Gespräch machten wir uns dazu unsere Gedanken.
Doch auch wenn Cross-Marketing mittlerweile geschieht, denke ich, dass dies bei weitem noch nicht voll ausgereizt wird - nicht einmal annähernd.
Quickstart Rules eines P&P einem Computerspiel beizulegen ist sicherlich schonmal ein Anfang. Allerdings auch ein alter Hut. So haben beispielsweise die Rune RPG Quickstart Rules (waren es wirklich welche? Bin nicht mehr sicher... Vielleicht auch nur ein etwas längerer Werbeflyer) auf der Rune PC Spiel CD-ROM dafür gesorgt, dass ich mir das komplette Regelwerk kaufte (und bisher nie gespielt habe).
Doch auch ich war bereits Rollenspieler, so dass ich keine Ahnung habe, ob das auch funktionirt hätte, wäre ich keiner gewesen... vielleicht nicht.
Weitere Beispiele des Cross-Marketings sind gar nicht sooooo schwer zu finden. Beispielsweise bei DSA. Da gibt es noch Romane, es gab ein Brettspiel, es gab drei und gibt jetzt wieder ein neues PC-Spiel...
Über die Qualität jedes einzelnen "Cross-Marketing-Artikels" (nicht nur bei DSA) kann man natürlich streiten - aber ich sage noch immer, dass dies viel zu selten geschieht.
Das das Rollenspiel ausstirbt ist keinesfalls eine Aussage, die auf meinem Mist gewachsen ist.
Die habe ich hier nur mal einleitend als Muntermacher in die Runde geworfen.
Allerdings scheinen dies verschiedene Verlage durchaus so zu sehen. Ich hörte nicht gerade von vielen RPG Verlagen, die professionell auf der RPC aufgekreuzt sind. Eigentlich fällt mir da nur Pegasus ein. Und die entsprechende Halle der SPIEL in Essen ist doch auch irgendwie zum Tapetentisch-Krabbelkisten-Bazar verkommen.
Natürlich könnte man als Begründung für sinkende Umsätze und dem Einstellen bestimmter Produktlinien (oder ganzer Verlage) auch Dinge anführen wie: Zu viele Fische tummeln sich im Wasser; Internethandel mit Schleuderpreisen für nicht preisgebundene englische Artikel machen den Markt kaputt; es wird zu viel kopiert und im Netz verteilt... was auch immer.
Aber ich denke auch, dass der Nachwuchs fehlt.
Und dabei meinte ich jetzt nicht die persönliche Eigenerfahrung jedes einzelnen Spielers, der vielleicht schon ein paar Leute im Freundeskreis begeistern konnte - ich meine vielmehr das Gesamtbild.
Um einen komplett neuen Rollenspieler zu generieren, könnte ich mir eben einen Werdegang wie folgenden vorstellen.
- Abenteuer-Brettspiel bei Karstadt (oder ähnlichen Kaufhäusern oder Spielwarenhändlern) gekauft.
- Gefallen gefunden und auch die Erweiterungen durchgespielt, vielleicht sogar eigene gestaltet.
- Durch "Cross-Marketing", also entsprechende den Packungen beiliegende Werbeflyer und knackige Einleitungstexte auf Rollenspiel aufmerksam geworden.
- Quickstart Regeln gekauft (oder besser noch herunter geladen), Begeisterung geweckt.
- Freunde begeistert, und Produkte gekauft.
Ähnlich war es bei mir... nur dass es in meinem Fall nicht "Cross-Marketing" war, sondern ein Freund, dessen Onkel schon spielte... Nachzulesen auf meiner HârnMaster/HârnWorld Fan-Website - wer sich denn für sowas interessiert.
Wäre allerdings der Onkel des Freundes nicht gewesen, hätten wir vielleicht nie mit P&P RPG begonnen.
Und da solche Onkel nunmal nicht überall existieren, und möglicherweise immer seltener werden, muss eben "Cross-Marketing" her.
Erst recht dann, wenn man eines etwas stärkeren Anwuchs der Szene anstreben will.
Gruß,
Timo