Unantastbare NSC

AW: Unantastbare NSC

Für mich ein klares Nein. Falls die Spieler unbedingt die Drei Musketiere ohne Kardinal Richelieu, den Gallischen Krieg ohne Julius Caesar oder Hamlet ohne den Prinzen von Dänemark weiterspielen wollten, müßten sie das jedenfalls mit einem anderen Spielleiter tun.

Wäre es denn so schlimm Drei Musketiere mit Kardinal Montegue, der noch verschlagener und kaltblütiger ist als Richelieu, zu spielen? Oder den gallischen Krieg mit Schwanzus Longus statt Julius Ceasar zu spielen?

Hamlet ohne den Dänischen Hofstaat stelle ich mir jedoch in der Tat schwierig vor, auch wenn man ihn wohl genauso in einen anderen Hof portieren könnte.
 
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So ihr SLs da draussen, outet euch, wer von euch benutzt außer mir denn noch unantastbare NSCs? Schämt euch nicht, wir haben hier eine Lobby! ;)
 
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Um es etwas sinnvoller zu formulieren:

Solange es ein für Spieler und Charaktere interessanter Kampagnenverlauf ist, NSC X anzugehen, sehe ich keinen Grund, nicht mitzuspielen.

Wenn meinen Mitspieler und ich nun einmal vor haben dem Teufel die drei goldenen Sackhaare zu rupfen, ist es durchaus angebracht entsprechende Hindernisse etc. mit Werten zu versehen.

Grüße
Hasran
 
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Ich sehe das so:
Manchmal ist ein SL gezwungen die SCs durch einen sehr heftigen NSC wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Aber es soll eben niemals der Eindruck entstehen, dass Railroading betrieben wird oder der Charakter TOTAL unantastbar ist. Eben nur ein immens tougher Gegner, sofern sie sich wirklich mit ihm anlegen wollen.
 
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Wäre es denn so schlimm Drei Musketiere mit Kardinal Montegue, der noch verschlagener und kaltblütiger ist als Richelieu, zu spielen? Oder den gallischen Krieg mit Schwanzus Longus statt Julius Ceasar zu spielen?
Wenn man ein historisches Setting spielen möchte, durchaus. Ist es einem egal, ob es nun historisch,
pseudo-historisch oder ahistorisch ist, vielleicht nicht. Mir wäre es allerdings nicht egal, dazu investiere ich
viel zu viel Arbeit in den Versuch, ein historisches Setting auch wirklich möglichst historisch korrekt zu ent-
werfen.
 
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Wäre es denn so schlimm Drei Musketiere mit Kardinal Montegue, der noch verschlagener und kaltblütiger ist als Richelieu, zu spielen? Oder den gallischen Krieg mit Schwanzus Longus statt Julius Ceasar zu spielen?

Wo wäre da der Gewinn? Dann kommen die Spieler irgendwann drauf, dass es völlig egal ist wen sie umnieten, es geht ja doch immer mit dem nächsten Strohmann so weiter wie die SL will...
Unverwundbar oder der nächste Klon, das gibt sich nicht viel.

Aber für's Protokoll: Ich gehöre eher zu denen, die nicht jedem Blödsinn einer Spieler-Bierlaune stattgeben. Ich habe festgestellt, dass das Weiterspielen mit den Konsequenzen dann vor allem für die Spieler frustrierend ist.
 
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Wenn man ein historisches Setting spielen möchte, durchaus. Ist es einem egal, ob es nun historisch, pseudo-historisch oder ahistorisch ist, vielleicht nicht.

Du hast jetzt nicht gerade die drei Musketiere als historisches Setting bezeichnet oder? Dir ist schon klar das der echte Kardinal Richelieu nie wirkliche Macht besaß (was nicht heißen soll das er nicht mächtig war - jedoch war sie nur geliehen) und er einmal sogar beinahe Abgesetzt wurde, wenn der König nicht noch mal umgestimmt worden wäre?

Wo wäre da der Gewinn? Dann kommen die Spieler irgendwann drauf, dass es völlig egal ist wen sie umnieten, es geht ja doch immer mit dem nächsten Strohmann so weiter wie die SL will...
Unverwundbar oder der nächste Klon, das gibt sich nicht viel.

Sorry aber wenn man Star Wars spielen will... und jemand den Imperator killt, es dadurch dann auf einmal keine Sith und keine Antagonisten mehr gibt die über ein paar Syndikate hinaus gehen... dann hat man letztendlich nicht mehr das was man mal ursprünglich spielen wollte.

Also gibt es mit dem Tod des Imperators ein Großadmiral Thrawn der das Imperium zusammenhält, wenn auch kleiner.

Es macht kein Sinn das große Politische Organisationen einfach so mit ihrem Führer sterben. Ideen sterben nicht und Machtstrukturen sind selten so aufgebaut das es nicht jemand gibt der 2ter oder 3ter in der Thronfolge ist.

Und ja... auch in der Realität sieht es mal so aus das einen Präsedenten umbringen einen nicht besonders weiter bringt. Die USA zetteln heute noch kriege an und sind genauso intollerant und introvertiert, obwohl mehrere ihrer Präsidenten einem Attentat zum Opfer fielen. Attentate haben sie bislang eher in ihrer Richtung bestärkt als das man sie von ihr abbrachte.

Es ist immer eine Frage des "Wie" man jemanden ersetzt. Aber jemanden einfach so sang und klanglos sterben zu lassen und dann ist alles friede freude eierkuchen und keiner der sich an die Macht gewöhnt hatte oder den Status Quo der veränderung vorzieht, steht auf und greift sich die Macht aus dem entstandenen Vakuum?

Sowas empfände ich als schrecklich inkonsistent. Und ja... wenn wir sagen wir spielen Drei Musketiere und jemand bringt den Kardinal um, dann nimmt ein anderer seinen Platz in der Geschichte ein, weil sonst wäre es nicht länger drei Musketiere und als Spielleiter habe ich zu entscheiden ob die ganze Gruppe es so will oder nicht. Und zur Gruppe gehört auch der Spielleiter. Wenn ich kein Bock ohne Kardinal habe weiter zu machen gibts nen neuen Kardinal, wenns mir egal ist und alle Spieler es so wollen, dann spielt man halt drei Musketiere gegen irgendeinen Adligen und nicht gegen einen Kardinal.
 
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Es macht kein Sinn das große Politische Organisationen einfach so mit ihrem Führer sterben.
Es macht vielleicht keinen Sinn, aber es ist in der Geschichte erstaunlich oft
genau so geschehen. Wie bei Alexander oder Attila haben sehr viele Reiche ih-
ren Gründer nicht überlebt, eben weil er nicht so einfach zu ersetzen war.
 
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Dazu ein Spruch aus einem anderen Thread übernommen:
Einen Zug kann man vielleicht umkippen, aber wenn die Spielwelt eine Kugel ist, dann wird sie gerade durch stetiges Kippen angetrieben - sie rollt. Deshalb Rollen-Spiel ;).

So ihr SLs da draussen, outet euch, wer von euch benutzt außer mir denn noch unantastbare NSCs? Schämt euch nicht, wir haben hier eine Lobby! ;)

Ich bin ein großer Verfechter davon die Spieler machen zu lassen und meißle meine Plots nicht in Stein. Gerade in offenen Chroniken und Abenteuern, wo ich eine R-Map zugrunde lege ist das sogar extrem förderlich alles "antastbar" zu gestalten.

Ja selbst im oben genannten platten Auftraggeberszenario wäre mir das den Gag wert auch als SL zu sehen, wo das mündet. Ich mag es, wenn die Spieler mich fordern. Ich messe mich gerne mit anderen und das funktioniert natürlich nur, wenn man legale Mittel benutzt.

Trotzdem melde ich Bedenken an, wenn man daraus eine pauschale trueness formuliert und als unanatastbares (haha) Gesetz aufstellt. Denn genau da würde sich das Rollenspiel selbst im Weg stehen und sich schädigen. Man kann ingame ganz viele tolle Sachen machen, die Ausarbeitungen des Spielleiters zu entwerten gehört aber nicht dazu. Nicht, wenn man nicht sicher sein kann, dass der SL dem aufgeschlossen gegenüber steht.
 
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Rust schrieb:
Wenn man ein historisches Setting spielen möchte, durchaus. Ist es einem egal, ob es nun historisch,
pseudo-historisch oder ahistorisch ist, vielleicht nicht. Mir wäre es allerdings nicht egal, dazu investiere ich
viel zu viel Arbeit in den Versuch, ein historisches Setting auch wirklich möglichst historisch korrekt zu ent-
werfen.
Vielleicht solltest du dann eher ein Buch schreiben. Wenn die Spieler nichts ändern können und es unsterbliche NSC gibt.
Also ernsthaft... was bespielst du denn da eigentlich? Sagen wir bei den drei Musketieren? Wie rechtfertigst du, dass D'Artagnan den Kardinal nicht durchbohren darf, wenn er genug von seinen Spielchen hat und mit einem Messer am Gürtel vor ihm steht?
Oder spielen deine Spieler gar nicht in den Kreisen, in denen sie den Kardinal wirklich zu gesicht bekommen und ihm vor allem auch so nahe kommen, dass sie ihn berühren könnten? Ist es dann nicht völlig irrelevant, ob du den Kardinal als unberührbar titulierst?
Was ist, wenn ein Spieler etwas raffinierter ist, und viel Zeit und Arbeit darin investiert, den Kardinal zu diskreditieren und politisch auszumanövrieren? Geht das dann nicht, weil es unhistorisch, nicht TRUE ist? Macht der Spieler sich die Arbeit dann umsonst, oder sagst du ihm gleich, dass das nicht geht, weil Richelieu unantastbar ist?
 
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Trotzdem melde ich Bedenken an, wenn man daraus eine pauschale trueness formuliert und als unanatastbares (haha) Gesetz aufstellt. Denn genau da würde sich das Rollenspiel selbst im Weg stehen und sich schädigen.

Warum?
Ich verstehe wirklich nicht, wo das Problem ist, wenn man flexibel leitet. Ich mache regelmäßig die Erfahrung, dass es klappt...
 
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Aber vielleicht spielst du (und ich) nicht so gutes Rollenspiel wie andere. :nixwissen:
Ich verstehe ganz ehrlich und aus der Tiefe von Gewissen, Verstand und Seele nicht, was ein Spiel durch unantastbare NSCs gewinnen sollte.
Außer vielleicht die Unfähigkeit des SL zur Improvisation bzw. die Angst vor selbiger, und Konsistenzmängel der Welt zu verschleiern.
 
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Aus meiner Sicht sollte jeder NSC sterblich und besiegbar sein. Nur liegt das eben nicht immer in der Macht der Charaktere. Es wäre doch lächerlich, jeden König, Erzschurken, ruhmreichen Soldaten und Halbgott wertetechnisch zu einem halben Hähnchen zu degradieren, bloß, damit die Charaktere sie besiegen können und dem SL nicht nachgesagt wird, ersiees würde "Untouchables" erschaffen.

Da stimme ich auf jeden Fall zu.
Wäre es bei dir möglich einen SC zu spielen, der für seine Ideale, den Königthron erobern will und deshalb über mehrere Jahre Planung versucht einen Attentat zu vollziehen - also mit Intellekt und Organisation, nicht mit reiner Gewalt. Wäre dies dann möglich?

Zu den Göttern nochmal - bevor wir vom Thema abschweifen - ich sagte lediglich nur, dass ich keine Probleme mit Charakteren in der RPGWelt habe, die unsterblich/unantastbar sind, wenn sie auch nicht von jeden anderen Menschen angetastet werden können. Ich wusste nicht, dass es bei DSA nicht der Fall ist - also sorry Hasran - habe wohl nur das normale Krieger/Duell/Rumlaufen und Aufträge erfüllen-DSA gespielt, bei uns waren die Götter unantastbar und das war auch kein Problem.
Ich weiß nicht, ob die Herolde in der oWod unantastbar waren - wenn sie es wären, hätte ich kein Problem damit. Ich habe nur ein Problem mit sterblichen Wesen, die von SL bestimmt, unsterblich sind.
 
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Ich verstehe ganz ehrlich und aus der Tiefe von Gewissen, Verstand und Seele nicht, was ein Spiel durch unantastbare NSCs gewinnen sollte.

Ich auch nicht. Aber im Umkehrschluss finde ich es strikt aus SL Sicht auch gruselig, wenn sich Spieler darüber den Kopf zerbrechen. Wohin soll das führen?
 
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Warum?
Ich verstehe wirklich nicht, wo das Problem ist, wenn man flexibel leitet. Ich mache regelmäßig die Erfahrung, dass es klappt...

Aber vielleicht spielst du (und ich) nicht so gutes Rollenspiel wie andere. :nixwissen:
Ich verstehe ganz ehrlich und aus der Tiefe von Gewissen, Verstand und Seele nicht, was ein Spiel durch unantastbare NSCs gewinnen sollte.
Außer vielleicht die Unfähigkeit des SL zur Improvisation bzw. die Angst vor selbiger, und Konsistenzmängel der Welt zu verschleiern.
Denkt einfach auch mal an weniger erfahrene SL. Dem Einsteiger, der sein erstes Abenteuer leitet oder womöglich gar selbst erdacht hat und von solchen Verfechtern des Das-ist-mein-Recht-als-Spieler-und-alle-anderen-lügen-Selbstverständnisses das Spiel aus der Hand getreten wird, der wird sich sicher abwenden.
 
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Wäre es bei dir möglich einen SC zu spielen, der für seine Ideale, den Königthron erobern will und deshalb über mehrere Jahre Planung versucht einen Attentat zu vollziehen - also mit Intellekt und Organisation, nicht mit reiner Gewalt. Wäre dies dann möglich?

Theoretisch gesprochen in jedem Fall. Praktisch hab' ich's einfach lange nicht mehr erlebt, dass meine Spieler sich derart Mühe geben, auf eigene Faust den Plot voranzutreiben. Meine Spieler sind häufig eher die umgedrehte Variante einer Computer-Rollenspiel-NPC-Figur: Sie stehen in der Gegend rum, haben entweder ein riesiges grünes Frage- oder Ausrufezeichen über dem Kopf schweben - manchmal auch gar nichts -, und warten, bis sie von einem NPC angesprochen werden, der ihnen einen Auftrag gibt.
 
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HJ schrieb:
Ich auch nicht. Aber im Umkehrschluss finde ich es strikt aus SL Sicht auch gruselig, wenn sich Spieler darüber den Kopf zerbrechen. Wohin soll das führen?
Schon richtig. Aber ich denke mal, das zerstören der untouchables ist auch eher eine mehr oder weniger unwillkürliche Trotzreaktion. Nicht so sehr geplante und durchdachte Bosheit. Und Reaktionen können nunmal nur auf Aktionen folgen.

Skar schrieb:
Denkt einfach auch mal an weniger erfahrene SL. Dem Einsteiger, der sein erstes Abenteuer leitet oder womöglich gar selbst erdacht hat und von solchen Verfechtern des Das-ist-mein-Recht-als-Spieler-und-alle-anderen-lügen-Selbstverständnisses das Spiel aus der Hand getreten wird, der wird sich sicher abwenden.
Da greift wieder Regel 0.
Und aus der theoretischen Möglichkeit, dass sich einzelne Spacken daneben benehmen eine generelle Berechtigung für ein unnützes und spielschädliches Instrument herzuleiten funktioniert nicht so recht.

Ich würde so einen SL nach dem Spiel freundlich bei Seite nehmen, ihn darüber informieren, warum ich seinen unsterblichen Sherrif daneben finde und ihm Möglichkeiten aufzeigen, wie die Story auch mit seinem Tod interessant weitergehen hätte können.
Und ähnliches Verhalten würde ich auch den allermeisten hier unterstellen.

Dass andere, sozial weniger gut entwickelte Persönlichkeiten ihn auslachen und ihm mutwillig sein Abenteuer kaputtmachen könnten, taugt aber eben nicht als Rechtfertigung für seinen unsterblichen Supersheriff.
 
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Dass andere, sozial weniger gut entwickelte Persönlichkeiten ihn auslachen und ihm mutwillig sein Abenteuer kaputtmachen könnten, taugt aber eben nicht als Rechtfertigung für seinen unsterblichen Supersheriff.
Du vergisst dabei, dass es diese Rechtfertigung gar nicht benötigt, wenn man das Selbstverständnis von Spieler dürfen sowas kaputtmachen kippt.

Es wird dann keinen unsterblichen Supersheriff geben. Ganz im Gegenteil: Diese sozial unfähigen Spieler haben den unsterblichen Supersheriff erschaffen! Weil sie eben ihr Recht alles antasten zu können missbraucht haben.
 
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