Rund um Bücher "Sprachzensur" und Rassismus in Literatur und der Umgang damit.

Geil, macht mich nach. Extrem gute Diskussionskultur, die ihr da demonstriert. Allerdings hat Halloween Jack ja schon vor Seiten aufgegeben, irgendwen anderen mit gegensätzlicher Meinung ernstzunehmen (y)

Aber passt, dass sich weiße Moralapostel natürlich in der besseren Position sehen, das alles zu beurteilen. Das kann man ja schlecht den Negern überlassen, denen fehlt dafür das richtige Verständnis. Oh, hab ich wieder Sarkasmus verpasst oder könnte euer Verhalten bei mir Verachtungsschübe auslösen? Man weiß es nicht, man weiß es nicht.. :rolleyes:
 
Wir sind im Grunde nach wie vor alle einer Meinung. Ich will nur einfach nicht, dass unsere Meinung argumentativ so nach außen getragen wird, dass es aus Versehen der NPD nutzen konnte. Welche Hautfarbe, sexuelle Ausrichtung, Religion oder Geschlecht du hast, während du den Jungs argumentativ unter die Arme greifst, ist mir persönlich piepegal.
 
Geil, mach mich nach. Extrem gute Diskussionskultur, die du da demonstriert.

ich beziehe mich mal auf meinen part.
vielleicht ist das ein wahrnehmungsproblem, aber ich hatte nicht den eindruck abwertend oder unsachlich in meiner beteiligung hier gewesen zu sein. aber da kannst mich gerne auf gegenteiliges hinweisen.
ich fand es hingegen manchmal extrem schwer mich nicht von dir in eine "moralisierende" schublade gestellt zu fühlen. ich fand du warst da mitunter recht flott dabei meine "ich" aussagen in pauschale statements umzuwandeln.

und wenn dann ein: "Egal, feiern wir Acasco (btw.: Ascaso) für seine mutige Revolte gegen literatische Faschisten" kommt, und ich nicht mal weiss woher, finde ich meine - zugegeben patzige - antwort nicht ganz unverständlich. ich hatte manchmal den eindruck das du "wütend" beim schreiben warst ohne das ich nachvollziehen konnte worüber oder wodurch - was mir dann aber eine distanz zu deinen aussagen gemacht hat.

wobei ich vieles von dem was du geschrieben hast auch richtig gut und spannend fand, und da durchaus dinge dabei waren die mich zum nachdenken gebracht haben.
 
Nochmal ein Nachtrag:

Wir sind wohl alle gegen Zensur in literarischen Werken, gegen Diskriminierung und für eine gute Kindererziehung. Von dem Ausgangspunkt gehen wir ALLE aus. Der Unterschied beginnt in dem Moment, in dem man feststellt, dass man die beiden ersten Punkte in Pippi Langstrumpf nicht gemeinsam haben kann und sich entscheiden muss*, auf was man eher verzichten würde: a) ein diskriminierendes Wort in einem Kinderbuch, in dem es gar nicht um Rassismus geht oder b) Mitgefühl denjenigen gegenüber, die sich begründet angegriffen fühlen, dass dieses Wort in Deutschland noch so wichtig zu sein scheint, dass man es verteidigen muss.

Wenn man sich zwischen diesen beiden Punkten schon nicht entscheiden mag, dann kann man immer noch einen Schritt nach hinten treten und anschauen, wem man argumentativ gerade im schlimmsten Fall Schützenhilfe leistet! (Das hat mir persönlich, wie bereits vorangegangen erwähnt, die Entscheidung letztlich leicht gemacht.)

Ich komme ausgezeichnet damit zurecht, politisch korrekte Volldioten argumentativ zu unterstützen und auf ein diskriminierendes Wort in einem Kinderbuch zu verzichten, wenn ich dafür betroffenen, kleinen Mädchen und ihren schwarzen Papis auf der einen und Rassisten auf der anderen Seite deutlich (!) signalisiere, dass ich gegen Diskriminierung bin. Um all denjenigen eine kompromissbereite Hand zu reichen, denen Zensur ein wahres Greuel ist, halte ich ein erklärendes Vorwort FÜR MICH als elitären White Cake nach wie vor für eine akzeptable Sache. (Wohlwissend, dass es für die Betroffenen noch lange keine sein muss, aber so ist das mit Kompromissen eben, spätestens sobald White Cakes beteiligt sind.)

GUTE KINDERERZIEHUNG ist für MICH hier überhaupt kein Thema. Ich habe zwei Patensöhne und eine Patentochter, ich mache mir darüber durchaus einen massiven Kopf. Und ich habe den Entschluss gefasst, dass ich ihnen mit meiner Grundhaltung, eine KLARE Stellung GEGEN Diskriminierung zu beziehen, einen besseren Dienst leisten werde in ihrer Erziehung, als ihnen ausgerechnet von einem lustigen Kinderbuch ein diskriminierendes Wort beibringen zu lassen, welches ich ihnen anschließend wieder argumentativ ausreden darf.

Das ist MEINE Einstellung dazu. Die werde ich hier auch weiterhin verteidigen, wenn es mich in den Fingern juckt. Es tut mir wirklich leid, wenn dich das verletzen sollte, Arlecchino. (Ich schlucke zum Ausgleich gerne immer wieder das ganze Gift, was du glaubst, in meine Richtung verspritzen zu müssen. :D) Ich wollte auch Ioelet und Swafnir nicht vor den Kopf stoßen. Und ich werde aingeasil ganz sicher nicht erklären, wie sie ihr/e Kind/er zu erziehen hat. Nichts davon liegt oder lag in meiner Absicht. Aber wenn ich euch allen hier damit ein unangenehmes Gefühl geben MUSS und die Sympathie in meine Richtung dadurch eurerseits abnimmt, dann ist es mir das ebenfalls wert. Wir alle können mit diesen Gefühlen umgehen. Die kleinen, schwarzen Mädchen in Deutschland haben es damit etwas schwerer, die verstehen nicht, warum ein Wort, dass ihren Papi beleidigt, "schon mal auch ok sein muss, um weiße Kinder anständig erziehen zu können". Und ich im Grunde auch nicht, deswegen ziehe ich mich feige auf die Seite der politisch korrekten Kloppis zurück, um ihr (und meinen Patenkindern) das irgendwann gar nicht erst erklären zu müssen. (Und es hat den netten Nebeneffekt, dass ich auch nicht irgendwann irgendwelchen Faschos erklären muss, warum ich tatsächlich für den Erhalt der deutschen Sprache mit all ihren Fehlern kämpfe. (y) )

Ach ja, das alles streichelt nebenbei auch massiv mein selbstgerechtes Ego**. Das ist der Grund, warum ich hier noch diskutiere. Allerdings ist es nicht der Grund, warum ich diese Haltung überhaupt habe.


*Ich weiß, nicht jeder hat das Bedürfnis, sich entscheiden zu müssen. Ich halt schon. :unsure:

** |]

wobei ich vieles von dem was du geschrieben hast auch richtig gut und spannend fand, und da durchaus dinge dabei waren die mich zum nachdenken gebracht haben.

Mich ebenfalls. Nur mal so als Zwischendurch-Feundschaftsangebot für Arlecchino, was wir dann in zwei Seiten wieder zerfetzen können.
 
Wenn man sich zwischen diesen beiden Punkten schon nicht entscheiden mag, dann kann man immer noch einen Schritt nach hinten treten und anschauen, wem man argumentativ gerade im schlimmsten Fall Schützenhilfe leistet! (Das hat mir persönlich, wie bereits vorangegangen erwähnt, die Entscheidung letztlich leicht gemacht.)
Das selbe hat Hitler bestimmt auch mal gesagt, du Nazi!

Ne... ernsthaft:
Das Argument war ziemlich doof, oder?

Mir ist es herzlich wurst, ob ihr mich alle für nen Nazi haltet oder mir morgen nen Ehrenpreis für Völkerverständigung gebt. Mir gehts um die Sache, um die Betroffenen - und darum mich dafür einzusetzen, dass Menschen vernünftig miteinander umgehen... in welche Schublade man mich deswegen stopft, ist für mich da sowas von zweitrangig.

Lieber gelte ich als Nazi und rette scheinbar "versehentlich" die Welt, als mich für stumpfes Nicken und blinden Aktionismus als Retter der Unterdrückten feiern zu lassen.
 
Schaffst du es (um wenigstens den Anschein zu wahren), das noch in den Kontext des bisherigen Threads zu stellen... :cautious:
 
Hat nicht der Brüderle ein schwarzes Dirndl zum Südseedirndl umbenannt? Ach nee das erste mal kam ich darauf, als ich an das frauenbild in Pippi Langstrumpf dachte. Pippi VS Annika ;)
 
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