Allgemein Sexismus in Videospielen

@Sperrfeuer
Klar hat immer alles eine Ursache und einen Grund und natürlich ist es wichtig diesen Ursachen auf den Grund zu gehen um etwa zu verbessern.

Mir kams nur so vor als würdest du eine Morddrohung für harmlos halten nur weil diese in der Regel nicht ausgeführt wird. Nur ist eben die Morddrohung an sich schon ein Akt der Gewalt vor allem dann wenn das Opfer sich hilflos und unterlegen fühlt und noch viel mehr wenn er aus der Anonymität des Internets heraus getätigt wird, weil dann kann das Opfer beinahe gar nicht mehr einschätzen wie ernst es diese Drohung nehmen muss.
 
Klar hat immer alles eine Ursache und einen Grund und natürlich ist es wichtig diesen Ursachen auf den Grund zu gehen um etwa zu verbessern.

Wenn das klar ist, wieso reden wir dann darüber, dass ich irgendwas angeblich als harmlos betrachte, was ich wiederholt verneint habe und nicht darüber, wie man auf diese Ursachen eingehen könnte?
 
Ähnlich verhält es sich auch mit Frauenhass: Klar ist er schlecht, aber er erfüllt eine Funktion und wahrscheinlich wäre es leichter ihn zu bekämpfen, wenn man den Grund des Hasses durchschauen würde und das Bedürfnis, das er befriedigt auf moralisch akzeptabelerem Wege erfüllen könnte, statt Menschen zu Monstern zu erklären.


Da stimme ich Dir zu.
Frauen zu Monstern zu erklären geht einfach nicht durch als akzeptables gesellschaftliches Verhalten.

Bei aller Nächstenliebe zu den Tätern ist mir Solidarität und Unterstützung mit den Opfern allemal wichtiger.
Während es, weil unsere Gesellschaft so Straf-fixiert ist, allerlei Hilfen und Unterstützung zur Rehabilitation für die Täter gibt, bleiben Opfer oft außen vor.
 
Bei aller Nächstenliebe zu den Tätern ist mir Solidarität und Unterstützung mit den Opfern allemal wichtiger.
Während es, weil unsere Gesellschaft so Straf-fixiert ist, allerlei Hilfen und Unterstützung zur Rehabilitation für die Täter gibt, bleiben Opfer oft außen vor.

Dir ist klar, dass wir hier momentan hauptsächlich über hate-Kommentare und Telefonterror reden? Rehabilitation für Telefonterroristen? :ROFLMAO:

Ich bevorzug es ja vorzubeugen, damit es erst gar nicht zu Tätern und Opfern kommt und das geht halt nicht auf Opferseite.
 
Da steckt aber der Teufel drin, Sperrfeuer. Vorbeugung findet z.B. statt, in dem man klar und deutlich kommuniziert, dass Telefonterror kein Kavaliersdelikt ist, sondern tatsächliche Gewalt, die das Leben eines Menschen zerstören kann. Da relativieren zu wollen ist wenig hilfreich. Besser finde ich es, Telefonterror und physische Gewalt gar nicht miteinander zu vergleichen und in beiden Fällen unabhängig voneinander Aufklärung zu betreiben.
 
Entsprechende Nachstellung ist in Deutschland btw. zum Glück endlich strafbar, wird dem Stalking zugerechnet.
 
Das härtere Strafen zu weniger Verbrechen führen ist in vielen Fällen ein Irrtum, Abschreckung hat nicht die Wirksamkeit, die ihr gern zugeschrieben wird und würde, selbst wenn sie zu 100% effektiv wäre nur das halbe Problem lösen, denn hierdurch werden nur Symptome unterdrückt.
 
Es hilft ja manchmal, schon mal drauf hinzuweisen dass etwas strafrechtlich relevant ist, und auch tatsächlich juristisch verfolgt wird.

Unter dem Gesichtspunkt finde ich es btw. ziemlich mau, dass in Deutschland Geschlechtsverkehr gegen den erklärten Willen einer Person nicht strafbar ist.
Außer unter Einsatz körperlicher Gewalt, Ausnutzung schutzloser Lage etc.
Einfach nur wiederholt nein sagen reicht nicht, das ist strafrechtlich vollkommen in Ordnung in Deutschland, da kann man weitermachen.


Aber das führt hier zu weit am Thema vorbei, fürchte ich.
 
Stimmt auffallend. Sowas geschicht, wenn man keine Brille trägt und Negationen übersieht. ^^

Dennoch geht das in die selbe Richtung "kein Kavaliersdelikt" bedeutet "richtige Straftat" und wenn jemand eine richtige Straftat begeht, dann wird er dadurch zum Kriminellen. Klar sollte man darüber Aufklären, welchen Schaden Telefonterror anrichten kann, aber dennoch rufst du auch dazu auf Druck zu verwenden, auch wenn es "nur" der Druck sozialer Ächtung ist und nicht unbedingt juristische Sanktionierung. Man kann Leute auch über die Tragweite ihres Handelns aufklären, ohne sie dabei zu Kriminellen zu machen.

Abgesehen davon ist das meiste Gehate, was öffentlich im Netz stattfindet und keinen Telefonterror benutzt, nicht juristisch verfolgbar und somit von rechtlicher Seite auch nicht vermeidbar.
 
Beides ist generell möglich und sehr unerfreulich, aber um das Risiko zu minimieren lohnt es sich nicht seine Lebensführung einzuschränken, man geht ja auch noch auf die Straße oder nutzt Leiten, auch wenn das weit wahrscheinlichere Verletzungs- oderTodesursachen sind. Ich weise nun nochmal darauf hin, dass sowas natürlich moralisch verwerflich ist/wäre, aber dennoch ist niemandem geholfen, wenn man in Panik verfällt und die Realität aus dem Blickfeld verliert.

Genau das halte ich für einen der Grundgedanken, die Sperrfeuer äußert, dem ich zustimmen kann und der in äußerst typischer A!-Manier mal wieder gründlich mißverstanden werden will.

Es gibt diese Situationen. Die sind weder schön noch wünschenwert. Das bestreitet auch niemand. Wenn man dann aber beginnt, aufgrund einer Situation sein Leben völlig umzukrempeln, nur um diese eine Situation (muß noch nicht eingetreten sein), zu vermeiden, dann wird's abstrus. Dann fängt man nämlich an, Symptome zu bekämpfen statt die Ursachen anzugehen.

@ Bubblegum: Es wäre schön, wenn du ein in einem Thread gefundenes Feindbild nicht automatisch auf alle weiteren Threads ausweiten würdest. Auch wenn man einzelne Äußerungen oder vielleicht gar einzelne User nicht verstehen kann, ist es angenehmer, sich im jeweiligen Thread auf Augenhöhe zu begegnen statt immer wieder alte Situationen aufzureißen.
 
Scathach schrieb:
Unter dem Gesichtspunkt finde ich es btw. ziemlich mau, dass in Deutschland Geschlechtsverkehr gegen den erklärten Willen einer Person nicht strafbar ist.
Außer unter Einsatz körperlicher Gewalt, Ausnutzung schutzloser Lage etc.
Einfach nur wiederholt nein sagen reicht nicht, das ist strafrechtlich vollkommen in Ordnung in Deutschland, da kann man weitermachen.


Aber das führt hier zu weit am Thema vorbei, fürchte ich.

Ich bin offenbar vergewaltigungsphantasiemäßig nicht sehr kreativ aber... kannst du einen Fall konstruieren, in dem es gegen den erklärten Willen einer Person zu Geschlechtsverkehr kommt, ohne dass "körperliche Gewalt, Ausnutzung schutzloser Lage etc." mit ins Spiel kommen und der dann auch noch strafrechtlich relevant werden müsste?

Das einzige, was mir dazu einfällt, sind einvernehmliche SM-Geschichten, die mit Dominanz- oder Demütigungsszenarien spielen, bei denen durchaus wiederholt Nichteinverständnis erklärt wird, aber beide Beteiligten wissen, dass diese Nichteinverständniserklärungen nur Teil des Spiels sind, solange sie nicht in Form eines Safewords geäußert werden.
Und in solchen Fällen wäre Strafbarkeit ja auch äußerst unangebracht.
 
Dennoch geht das in die selbe Richtung "kein Kavaliersdelikt" bedeutet "richtige Straftat" und wenn jemand eine richtige Straftat begeht, dann wird er dadurch zum Kriminellen. Klar sollte man darüber Aufklären, welchen Schaden Telefonterror anrichten kann, aber dennoch rufst du auch dazu auf Druck zu verwenden, auch wenn es "nur" der Druck sozialer Ächtung ist und nicht unbedingt juristische Sanktionierung. Man kann Leute auch über die Tragweite ihres Handelns aufklären, ohne sie dabei zu Kriminellen zu machen.

Volle Zustimmung! In dem Fall wollte ich "kein Kavaliersdelikt" auch eher als besser formulierte Floskel verstanden wissen und weniger auf "es ist eine Straftat" hinaus. Ich meinte das mehr im Sinne von "es ist Kacke".

Wenn man jemanden nur davon abhalten kann, sich nicht Kacke zu benehmen, in dem man mit juristischen Folgen droht, dann stimmt ja ohnehin schon im Vorfeld bei der Wahrnehmung des Problems was nicht. Ich denke auch, dass Menschen schon kapieren sollten, warum man einem anderen etwas nicht an tut. Strafen sehe ich da auch eher als letzte Maßnahme.
 
@HJ:
Wichtig wäre, dass man Aufklärung so betreibt, dass Täter selbst zur Einsicht kommen, dass es Kacke ist, denn ... nunja, was es bringt Menschen an den Pranger zu stellen habe ich andernorts ja schon geschrieben.


Ich bin offenbar vergewaltigungsphantasiemäßig nicht sehr kreativ aber... kannst du einen Fall konstruieren, in dem es gegen den erklärten Willen einer Person zu Geschlechtsverkehr kommt, ohne dass "körperliche Gewalt, Ausnutzung schutzloser Lage etc." mit ins Spiel kommen und der dann auch noch strafrechtlich relevant werden müsste?
Stell dir vor, dass der Täter gegeüber dem Opfer zudringlich wird, aber das Opfer nicht bereit ist Gewalt einzusetzen, weil es zum Beispiel den Täter kennt und nicht schädigen will oder weil es generell Gewalt ablehnt. Sowas dürfte bei Übergriffen innerhalb von Beziehungen ziemlich häufig der Fall sein.
 
Ich bin offenbar vergewaltigungsphantasiemäßig nicht sehr kreativ aber... kannst du einen Fall konstruieren, in dem es gegen den erklärten Willen einer Person zu Geschlechtsverkehr kommt, ohne dass "körperliche Gewalt, Ausnutzung schutzloser Lage etc." mit ins Spiel kommen und der dann auch noch strafrechtlich relevant werden müsste?

Naja, Fälle in denen das Opfer zB. so viel Angst vor einem früher bereits gewalttätig gewordenen, deutlich älteren und stärkeren Mann hat, dass es vor Angst erstarrt viel mehr als ein mehrfaches "Nein" nicht rauskriegt, zB.

Fälle, in denen die Frau einfach zu viel Angst hat, und will dass es schnell und ohne noch mehr körperliche Schmerzen vorbeigeht.

Genauso bei Vergewaltigungen in der Ehe. dort wird der Druck oft eher psychisch aufgebaut als über körperliche Gewalt. Auch wenns natürlich oft mit häuslicher Gewalt einhergeht.
Aber: Wenn er sie oft verprügelt, bei der Vergewaltigung aber nicht (sie wehrt sich nur nicht, weil sie weiß dass sie ansonsten am nächsten Tag Schläge kriegt), dann ist das auch nicht abgedeckt.


http://www.tagesschau.de/inland/istanbul-konvention-101.html

http://www.rbb-online.de/kontraste/...waltigungsopfer-fordern-neues-strafrecht.html
 
Naja, Fälle in denen das Opfer zB. so viel Angst vor einem früher bereits gewalttätig gewordenen, deutlich älteren und stärkeren Mann hat, dass es vor Angst erstarrt viel mehr als ein mehrfaches "Nein" nicht rauskriegt, zB.

Fälle, in denen die Frau einfach zu viel Angst hat, und will dass es schnell und ohne noch mehr körperliche Schmerzen vorbeigeht.

Genauso bei Vergewaltigungen in der Ehe. dort wird der Druck oft eher psychisch aufgebaut als über körperliche Gewalt. Auch wenns natürlich oft mit häuslicher Gewalt einhergeht.
Aber: Wenn er sie oft verprügelt, bei der Vergewaltigung aber nicht (sie wehrt sich nur nicht, weil sie weiß dass sie ansonsten am nächsten Tag Schläge kriegt), dann ist das auch nicht abgedeckt.


http://www.tagesschau.de/inland/istanbul-konvention-101.html

http://www.rbb-online.de/kontraste/...waltigungsopfer-fordern-neues-strafrecht.html


Ich bin mir jetzt nicht zu 100% sicher aber in Ö war das damals alles Nötigung und somit schon ein Strafbestand. Nötigung wurde in diesem Bezug aber abgeschafft und damit fällt das alles unter Vergewaltigung.
Das was hier eher ein Problem sein wird ist die Tatsache das man erstmal beweisen können muss das eine solche Situation tatsächlich gegen den Willen des Opfers geschah.
 
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