Ich bin Ethnologiestudent und habe sowohl den entsprechenden theoretischen Hintergrund, wie auch das Einfühlungsvermögen um sowohl Feminismus, als auch die Lage der Opfer zu verstehen. Ich habe allerdings auch gelernt ruhig über überaus kritische Themen zu reden. Wenn afrikanische Kinder von ihren Eltern an Sklavenhändler verkauft werden, die sie arbeiten lassen, bis die Kinder erwachsen sind, dann ist das aus unserer Sicht moralisch falsch, aber man kann daran nichts konstruktiv ändern, wenn man den Hintergrund nicht kennt. Eltern die ihre Kinder verkaufen, weil sie zu arm sind um so viele Mäuler zu stopfen und durch den Verkauf das Überleben der restlichen sichern können sind nicht böse. Und Sklavenhänder die Kinder kaufen sind auch nicht grundlegend böse, wenn auch nicht die beste Lösung, denn in einigen Gegenden ist solcher "Sklavenhandel" eine Möglichkeit der Absicherung und die Kinder werden freigelassen, wenn sie erwachsen sind. Klar sind solche Strukturen problematisch, aber durch sie wird die Überlebenschance der Familie und auch des verkauften Kindes verbessrt, denn in Gesellschaften mit traditionellem Skalvenhandel existieren hierzu auch Regeln. Natürlich wäre es besser wenn die Kinder nicht verkauft werden. Natürlich wäre es besser, wenn sie eine Schule besuchen würden und später einen produktiven Beruf ergreifen könnten, aber ein Kind, das bis es erwachsen wird unter halbwegs erträglichen Bedingungen arbeiten muss und eine Familie, die nicht verhungert sind besser als Kinder die in Freiheit einen elenden Tod sterben und genau das würde passieren, wenn man diesen Sklavenhandel ersatzlos streichen würde ... oder gestrichen hätte, denn das Seminar in dem diese Sache vorkam ist ein paar Jahre her und ich kann mich nicht mehr erinnern wann die entsprechende Forschung durchgeführt wurde.
Ähnlich verhält es sich auch mit Frauenhass: Klar ist er schlecht, aber er erfüllt eine Funktion und wahrscheinlich wäre es leichter ihn zu bekämpfen, wenn man den Grund des Hasses durchschauen würde und das Bedürfnis, das er befriedigt auf moralisch akzeptabelerem Wege erfüllen könnte, statt Menschen zu Monstern zu erklären.
Und nun versucht bitte euch auf diesen Gedanken einzulassen und mir nicht in den Mund zu legen, dass ich Sklavenarbeit befürworten würde.