Allgemein Sexismus in Videospielen

@Bubblegum: Wieder mal neigst du dazu, deinen Gesprächspartnern Dinge zu unterstellen, die sie nicht geäußert haben. :rolleyes:

Das hier

Und, was willst du dann tun? Alle gleich wegsperren?

bezog sich auf das hier

Eine Feststellung die auch nicht hilft wenn diese Menschen Gewaltaten - worunter meines Erachtens auch etwas wie Mobbing, Rufmord, Drohungen, etc. zählen - gegenüber anderen Menschen verüben.

Woraus du dann wieder machst, daß alle, die Drohungen äußern oder Mobbing betreiben Straftaten begehen und weggesperrt gehören. Srsly?

Was man machen sollte? Klare Statements von Seiten der Industrie, Wirtschaft und der Community. Gegenbewegungen, Solidaritätsbekundigungen. Unterstützung für die Opfer solcher Hetzkampagnen. Diskussionen über die Ursachen und Versuche, den Problemen auf den Grund zu gehen.

Nochmal für dich: soweit sind wir alle derselben Meinung. Wirklich und in echt. Ich verstehe also deinen Beißreflex nicht.

Wir können uns aber auch weiter darüber streiten, ob die klare Benennung der Taten und Einstellungen nicht vielleicht beleidigend aufgefasst werden könnte und wie man am Besten die Emotionen der Täter berücksichtigt.

Macht das jemand? Liest du das ernsthaft aus den Posts in diesem Thread heraus? Nicht dein Ernst, oder? o_O
 
Wenn jemand "HALT DIE FRESSE, SCHLAMPE!" ruft, dann ist es eine dumme Idee "HALT SELBER DIE FRESSE, ARSCHLOCH!" zurück zu brüllen.

Kann auch befreiend sein, insofern würde ich da prinzipiell gar nicht mal von einer dummen Idee sprechen wollen*. Aber so lassen sich halt Konflikte nicht lösen. Und das muss einem klar sein.


*"Dumm" ist eben auch kein diplomatisches Wort.
 
Macht das jemand? Liest du das ernsthaft aus den Posts in diesem Thread heraus? Nicht dein Ernst, oder? o_O
Genau genommen mache ich das, aber ich halte es für realitätsnah, dass man eher Menschen überzeugen und ihre Meinung verändern kann, wenn man sie nicht beleidigt. Eine andere Möglichkeit als Meinungen zu verändern gibt es nicht, ... außer alle wegzusperren oder zu erschießen, aber solche Lösungen halte ich eher für unangebracht. Allerdings lege ich darauf auch nur so viel Wert, weil hier scheinbar unterschiedliche Meinungen darüber herrschen, was eine "klare Benennung" ist.
 
@Bubblegum: Wieder mal neigst du dazu, deinen Gesprächspartnern Dinge zu unterstellen, die sie nicht geäußert haben. :rolleyes:

Woraus du dann wieder machst, daß alle, die Drohungen äußern oder Mobbing betreiben Straftaten begehen und weggesperrt gehören. Srsly?

Nein, nicht seriously. Not even jokingly. Das habe ich nirgendwo gesagt. Vielleicht kommt so das Missverständnis auf, ich würde "mal wieder" Jemandem was unterstellen? Indem du einfach irgendeinen Unsinn in meine Worte interpretierst?

Nochmal für dich: soweit sind wir alle derselben Meinung. Wirklich und in echt. Ich verstehe also deinen Beißreflex nicht.

Natürlich ist es ein "Beißreflex". Wenns ne Meinungsäußerung wär, müsste man sich ja auch vielleicht damit auseinandersetzen und könnte den Gesprächspartner nicht rhetorisch in die Krawallecke schieben. Ich kann dir versichern, dass wir nicht in allen Punkten einer Meinung sind.

Macht das jemand? Liest du das ernsthaft aus den Posts in diesem Thread heraus? Nicht dein Ernst, oder? o_O

siehe Sperrfeuer. Kann es sein, dass du es dir ein bisschen zu deutlich zum Ziel gemacht hast, mich für mein schlimmes Gebaren zu rügen und in die Spinnerecke zu schieben? Ich habs verstanden, dir gefällt nicht, wie ich auf Sperrfeuer reagier. Das Forum hats verstanden, hast es öffentlich genug geschrieben. Du kannst dann jetzt aufhören mir zu unterstellen, ich würde phantasieren.


Genau genommen mache ich das, aber ich halte es für realitätsnah, dass man eher Menschen überzeugen und ihre Meinung verändern kann, wenn man sie nicht beleidigt. Eine andere Möglichkeit als Meinungen zu verändern gibt es nicht, ... außer alle wegzusperren oder zu erschießen, aber solche Lösungen halte ich eher für unangebracht. Allerdings lege ich darauf auch nur so viel Wert, weil hier scheinbar unterschiedliche Meinungen darüber herrschen, was eine "klare Benennung" ist.

Es ist schon angekommen, dass du dich für den friedlichen Diskurs stark zu machen versuchst. Aber mal ehrlich, bisher hast du

1. in Frage gestellt, ob es denn wirklich zu Schaden durch den Terror gekommen ist
2. festgelegt, dass "wirklicher Schaden" eigentlich nur relevant ist, wenn er physisch ist
3. die Opfer dafür kritisiert, nicht richtig mit der Sache umzugehen, weil man es doch nur schlimmer macht, wenn man dem Druck nachgibt
4. mich dafür kritisiert, zu hart mit den Tätern ins Gericht zu gehen, weil das ja Niemandem hilft - überhaupt kritisiert, die Täter zu verurteilen, weil man dadurch Druck aufbauen würde, der nicht zu Einsicht führt
5. dafür plädiert sich die Gefühlswelt der Täterschaft zu vergegenwärtigen, um in einen Dialog zu treten und sie davon zu überzeugen, dass ihr Handeln falsch ist

Du hast die Gefühlswelt der Opfer allerdings in Zweifel gestellt, keine Aussage darüber getroffen, wie man denen helfen sollte oder wie man denn nun mit Jemandem verfahren sollte, der den Terror verursacht - bzw. welche Konsequenzen es für soetwas geben sollte. Wir sind sehr schön in eine Nebendiskussion abgedrifted, ob das denn alles überhaupt wirklich ein gesetzlicher Strafbestand ist .. so richtig geredet haben wir nicht darüber. Ich kenne diese Argumentationsweise halt ziemlich gut aus der Vergewaltigungsrhetorik: "ist das denn wirklich so schlimm?", "sind das wirklich Straftaten wenn X und Y?", "Was hätte das Opfer besser machen können?", "Wir wollen die Täter nicht per se kriminalisieren, vielleicht wissen sie ja gar nicht, dass es falsch ist, was sie tun". Vielleicht ist dir das selbst nicht bewusst, weil du dich auf der richtigen Seite wähnst, wenn du nur oft genug betonst, wie wichtig es ist, diplomatisch zu bleiben, aber ich kann dir sagen, dass daraus meine heftige Reaktion auf deine Statements entspringt.
 
Genau genommen mache ich das, aber ich halte es für realitätsnah, dass man eher Menschen überzeugen und ihre Meinung verändern kann, wenn man sie nicht beleidigt. Eine andere Möglichkeit als Meinungen zu verändern gibt es nicht, ... außer alle wegzusperren oder zu erschießen, aber solche Lösungen halte ich eher für unangebracht.

Manchmal ändert man deren Meinung aber tatsächlich auch, in dem man sie die Konsequenzen ihrer Taten spüren lässt. Auf die harte Tour. Durch soziale Abgrenzung, beispielsweise.

Es ist sicherlich sinnvoll, vorher abzuchecken, ob man es nicht vielleicht doch erstmal mit reden versuchen kann. Das sagt/macht Bubblegum zum Beispiel ja auch, wenn ich das da oben jetzt korrekt gelesen habe. Aber zwischen Diplomatie auf der einen und Mord auf der anderen Seite gibt's auch noch 'ne ganze Menge anderer Optionen, die man wahrnehmen kann, um einen anderen Menschen zum Nachdenken zu bringen. Und manchmal kann das auch ein "DU DUMMES ARSCHLOCH HALT ENDLICH DEINE FRESSE!!!" sein. (Der weiß vielleicht ja gar nicht, was für ein dummes Arschloch er da gerade ist. Und vielleicht fragt der sich dann ja endlich mal, wieso der andere so ausgetickt ist, wenn der endlich mal austickt. Und kommt dann doch drauf, im Gespräch mit einem Dritten oder so, dass er sich doch eigentlich ziemlich wie ein Arschloch verhalten hat. Weißte?)
 
Das habe ich nirgendwo gesagt.

Ok, dann habe ich mir das
Und, was willst du dann tun? Alle gleich wegsperren?
Die die Straftaten begehen? Was wäre dagegen einzuwenden? Wäre das nicht gut für ihren psychologischen Haushalt?

wohl nur eingebildet... Es war ursprünglich von Mobbing usw. die Rede.

Wenns ne Meinungsäußerung wär, müsste man sich ja auch vielleicht damit auseinandersetzen und könnte den Gesprächspartner nicht rhetorisch in die Krawallecke schieben. Ich kann dir versichern, dass wir nicht in allen Punkten einer Meinung sind.
Zu letzterem: Ist mir klar, deshal schrieb ich "soweit", denn die Grundannahme ist bei allen hier die gleiche, auch wenn du das nicht sehen möchtest. Deshalb kommt es ja zu dem, was ich als Beißreflex beschrieb: Annehmen von Feindbildern, die keine sind, Suchen von Streitpunkten, die marginal vom eigenen Standpunkt entfernt liegen und bei einer zielführenden Diskussion hinderlich wären - und das alles nur, weil es entweder von einem bestimmten User kommt, mit dem man nicht kann, oder weil es eben keine 100%ige Üebreinstimmung gibt.
 
. Manchmal ändert man deren Meinung aber tatsächlich auch, in dem man sie die Konsequenzen ihrer Taten spüren lässt. Auf die harte Tour. Durch soziale Abgrenzung, beispielsweise.
Das ist eventuell für Leute eine Option, denen es wirklich etwas bedeutet, wenn man sie ignoriert, also Leute im RL oder vielleicht auch langfristige Internetbekanntschaften. Auf Personen mit denen man nur über das Internet Kontakt hat, hat sowas kaum eine Wirkung, denn es gibt genug Quellen aus denen solche Menschen Bestärkung beziehen können um offene Schmähungen abzuschütteln und man riskiert damit die Abneigung solcher Menschen zu verfestigen. Das ist viel möglicher Verlust und sehr wenig Aussicht auf Erfolg.

OT: Meine Güte, eigentlich wollte ich immer ein Sith und kein Yedi sein, aber mit so einer Einstellung werde ich wohl im Club der coolen Schwarzkutten nicht aufgenommen.
 
Ok, dann habe ich mir das
wohl nur eingebildet... Es war ursprünglich von Mobbing usw. die Rede.

Ne, nur falsch verstanden. Ich habe lediglich gesagt, dass ich nichts Falsches darin sehe, diejenigen "wegzusperren" bzw. strafrechtlich zu belangen, die sich tatsächlich einer Straftat schuldig machen.

Zu letzterem: Ist mir klar, deshal schrieb ich "soweit", denn die Grundannahme ist bei allen hier die gleiche, auch wenn du das nicht sehen möchtest. Deshalb kommt es ja zu dem, was ich als Beißreflex beschrieb: Annehmen von Feindbildern, die keine sind, Suchen von Streitpunkten, die marginal vom eigenen Standpunkt entfernt liegen und bei einer zielführenden Diskussion hinderlich wären - und das alles nur, weil es entweder von einem bestimmten User kommt, mit dem man nicht kann, oder weil es eben keine 100%ige Üebreinstimmung gibt.

Das mit dem User können wir mal rauswerfen, weil ich noch nicht lange genug hier bin um zu entscheiden, mit irgendwem "nicht zu können". Was mein Problem mit den Aussagen angeht hab ich im letzten Posting klar gemacht, worin das begründet liegt.
 
1. in Frage gestellt, ob es denn wirklich zu Schaden durch den Terror gekommen ist
2. festgelegt, dass "wirklicher Schaden" eigentlich nur relevant ist, wenn er physisch ist
3. die Opfer dafür kritisiert, nicht richtig mit der Sache umzugehen, weil man es doch nur schlimmer macht, wenn man dem Druck nachgibt
4. mich dafür kritisiert, zu hart mit den Tätern ins Gericht zu gehen, weil das ja Niemandem hilft - überhaupt kritisiert, die Täter zu verurteilen, weil man dadurch Druck aufbauen würde, der nicht zu Einsicht führt
5. dafür plädiert sich die Gefühlswelt der Täterschaft zu vergegenwärtigen, um in einen Dialog zu treten und sie davon zu überzeugen, dass ihr Handeln falsch ist

1. Nö, habe ich nicht und das habe ich mehrmals dargelegt.
2. Habe ich auch nicht und auch ausdrücklich geschrieben.
3. Ich habe geschrieben, dass es idealer ginge, aber ich Verständnis für das Verhalten der Opfer habe.
4. Leute moralisch zu verurteilen führt nicht zu Einsicht oder Verständigung, auf keiner Seite. Auge um Auge und alle sind blind.
5. Klar, denn das ist unabdingbar. Diese Menschen sind ein Teil der Gesellschaft und irgendwie muss man sie integrieren, denn ausschließen kann man sie nicht. Es lebe das Internet.

Außerdem bin ich auch dafür Leute zu bestrafen, die Straftaten begehen, aber das trifft auf den größten Teil der YouTube-Hater eben nicht zu.
 
Das ist eventuell für Leute eine Option, denen es wirklich etwas bedeutet, wenn man sie ignoriert, also Leute im RL oder vielleicht auch langfristige Internetbekanntschaften. Auf Personen mit denen man nur über das Internet Kontakt hat, hat sowas kaum eine Wirkung, denn es gibt genug Quellen aus denen solche Menschen Bestärkung beziehen können um offene Schmähungen abzuschütteln und man riskiert damit die Abneigung solcher Menschen zu verfestigen. Das ist viel möglicher Verlust und sehr wenig Aussicht auf Erfolg.

Ich glaube, ein richtiges Patentrezept gibt's da einfach nicht. Manch einer wird deine Diplomatie halt auch als rückgratloses Verhalten missinterpretieren und sich dann daran hochziehen, weil's ein Beweis seiner/ihrer Überlegenheit ist. Dass du ihm deinen Hals als Angebot zum Dialog anbietest, um ihm nicht den Schädel einschlagen zu müssen, kapiert der nicht.

Versteh mich nicht falsch, Dialog und Diplomatie sind auch in meinen Augen das Nonplusultra. Und ich übernehme das auch gerne mal, wenn andere sich dazu nicht in der Lage sehen. Ich mache auch sehr gerne den Teufelsadvokaten. Ich hab aber bereits in der Schule erfahren müssen, wie schnell man beispielsweise mal eine mit der Nazikeule geklatscht bekommt bei dem Versuch, das Verhalten der Menschen im dritten Reich zu erklären. Und das von Leuten, die mit einem auf der gleichen Wellenlänge sind, was Nazis angeht. Da verliert man hier und da schon mal die Lust, Verständnis mit solchen Figuren zu haben, um sich nicht mit den eigenen Leuten anlegen zu müssen. Die Idioten wollen nicht immer kapieren und DEINE EIGENEN Leute wollen dich manchmal dann plötzlich auch nicht mehr. Wenn man da nicht auf Zack bleibt, ist man schnell mal ganz alleine, nehme ich an. Das will auch niemand.

Soll Teylen die Arschlöcher, die Todesdrohungen wegen einem YouTube-Video ausstoßen, meinetwegen anbrüllen. Soll Bubblegum sie sich auf die harte Tour vornehmen. Ich kann das verstehen, und manchmal mache ich das selber. Wichtig ist hier vielmehr, dass WIR uns hier alle miteinander einig sind, dass es Arschlöcher sind, und wir hier gerade nur über die Art und Weise zanken, wie man ihnen begegnen sollte...und nicht, dass man sich ihnen - irgendwie -, entgegenstellen muss. Denn DAS muss uns hier allen klar sein. Und ist es auch, wie ich vermute.

Und wenn wir da einen gemeinsamen Nenner haben, dann können wir immer noch darüber diskutieren, wie man diese Menschen am besten aufklärt, und ob sich das überhaupt lohnt und dies und jenes.
 
@Sperrfeuer

Lassen wir das, wir können ewig "nö" - "doch" machen, offenbar haben wir unterschiedliche Auffassungen davon.


@Thread
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie es jetzt dazu gekommen ist, dass ich die radikale Feministin bin, die sich die Typen, die Teil des Hassmobs sind, ganz besonders hart vornehmen will. Ich putz mir brav jeden Tag die Haare von den Zähnen, ehrlich. Ich kann nochmal klar und deutlich sagen womit ich ein Problem habe: mit Verdrehung der Perspektive. Wenn man bei einem solchen Thema mehr darüber redet, was die Opfer falsch machen und gleichzeitig mehr Verständnis für die Täter einfordert, blinken bei mir rote Lämpchen. Nicht weil ich ein Feindbild pflege, sondern weil ich diese Argumentationsweise einmal zu oft gehört habe. Um des lieben Friedens willen, nehme ich mal an, dass das alles ja gar nicht so gemeint war und wir alle vorurteilsfrei sind und der Meinung, dass der friedliche Dialog das beste Mittel zur Lösung dieser Probleme sind.

Können wir dann jetzt darüber reden, woher die ganz offensichtlichen, inhärent misogynen Tendenzen kommen, die bei solchen Ausbrüchen zu Tage gefördert werden, wodurch sie verstärkt werden und wie man die wegbekommt?
 
Hmm... ich hab die Juristerei verlassen, bevor mein Jahrgang zum Sexualstrafrecht gekommen ist aber... ich meine, die von dir geschilderten Fälle müssten alle von jedem halbwegs verständigen Richter unter "Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben" (§177 I 2 StGB) und "Ausnutzen einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist" (§177 I 3) subsummiert werden können.
Und da hätten wir "nur" die sexuelle Nötigung (Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr).

Was den Kontraste-Beitrag angeht. Im Fischer steht in der aktuellen Auflage unter § 177 Rn 2, daß eine Vergewaltigung nur stattfindet, wenn der Täter seine "sexuelle[n] Wünsche und Motive mittels besonders gravierenden Zwangs" durchsetzen will.

Die Drohung muß daher ebenfalls "eine gewisse Schwere" aufweisen (Rn 18a). Nicht ausreichend ist z. B., wenn der Täter nur mit Schlägen droht (Rn 19).

Und vor den allermeisten Gerichten und spätestens vor der Berufungsinstanz müsste doch auch 177 II 1 gehen: "In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn
1. Der Täter mit dem Opfer Beischlaf vollzieht

Damit ist das "normale" Eindringen des Penis in die Vagina gemeint, sofern das Glied über den Scheideneingang hinaus eindringt.

oder ähnliche sexuelle Handlungen an dem Opfer vornimmt oder an sich von ihm vornehmen läßt [sic!], die dieses besonders erniedrigen, insbesondere wenn sie mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind."

Damit sind andere sexuelle Handlungen erfaßt, die eben keinen "normalen" Beischlaf umfassen, aber ebenso erniedrigend sind, z. B. erzwungener Anal- oder Oralverkehr, Einführen von Gegenständen in Scheide oder Anus (Rn 67a) und das Eindringen mit einem Finger in diese Körperöffnungen (Rn 67b).

Ein "normaler" Vergewaltigungsbeischlaf ist nach systematischer Auslegung hier stets als besonders erniedrigend einzustufen (Rn 69), man muß also prüfen, ob eine Ausnahme von der Regelwirkung vorliegt, was dann der Fall sein kann, wenn vertypte Milderungsgründe oder sonstige Gründe für einen minder schweren Fall oder vorliegen (Rn 74).

In dem Kontraste-Beitrag ist § 177 StGB m. E. deswegen nicht einschlägig, da das Mädchen "nur" bedrängt wurde und das Zwangsmittel also nicht besonders gravierend ist. Es liegt m. E. nur eine normale Nötigung (§ 240 I StGB) vor, wobei bei der Nötigung zu einer sexuellen Handlung noch das Regelbeispiel des § 240 IV 2 Nr. 1 StGB bejaht werden kann.
 
Bubblegum schrieb:
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie es jetzt dazu gekommen ist, dass ich die radikale Feministin bin, die sich die Typen, die Teil des Hassmobs sind, ganz besonders hart vornehmen will.
Ich auch nicht. Aber da wär ja auch nix verwerfliches dran. ;)

@ Supergerm: Danke für die Ausführung.
Aber würdest du mir zustimmen (aus dem letzten Absatz entnehme ich das), dass der Täter - sofern es wie im Kontraste-Beitrag erwähnt, keinen Zweifel am Tathergang gibt - nach aller Wahrscheinlichkeit zumindest für 240 I (die normale Nötigung hatte ich gar nicht auf dem Schirm... siehste...) dran ist?
Was sagst du zu 182 III iVm 182 IV? Bin ich da total auf dem Holzweg oder hast du das nur ignoriert, weil das Strafmaß geringer ist als 240 IV 2 Nr.1?

Nachgereichtes TL: DR für meinen letzten Post zu dem Thema: Es wird oft, gerne und viel Profilierung betrieben mit dem Aufspähen und Schließen vermeintlicher Gesetzeslücken. Und hier scheint mir das auch so ein Fall zu sein. Auch wenn die Argumentationen in der Fachwelt für den Laien manchmal recht abseitig aussehen (und manchmal auch sind, siehe den Verweis auf Rn 18a und 19 im Fischer-Kommentar zu §177 StgB), ist das System schon ziemlich geschlossen und gut durchdacht. Ist ja auch schon ein paar Jahrzehnte in der Entwicklung.

Wenn Vergewaltigung eben nicht geht, dann geht Nötigung. Oder auch was anderes. Und es zählt sowieso immer nur die Höchststrafe. Die addieren sich nicht. Wir sind ja hier nicht in Texas. Und bei diesen Straftatbeständen ist das Strafmaß auch so gestaltet, dass es für die Strafmaßbemessung ziemlich wumpe ist, wofür der Angeklagte nun genau verurteilt wird.
Wie gesagt: Es würde mich schon sehr sehr wundern, wenn er bei so eindeutigem Tathergang unbehelligt davon gekommen sein sollte.
Vielleicht bleibt Vergewaltigung nicht haften. Aber das macht nur einen theoretischen Unterschied, ob er jetzt wegen Vergewaltigung 5 Jahre sitzt oder wegen schwerer Nötigung.
Der praktische Unterschied wäre nur der, dass bei einer Vergewaltigung bis zu 15 Jahren drin sein könnten. Aber das passiert nur sehr selten und nur in extremen Fällen. Und von daher ist das auch kein praktisch besonders relevanter Unterschied.

Von daher mögen die Aussagen zur Vergewaltigung formal stimmen (was ich nicht einschätzen kann, wie gesagt), aber den Eindruck völliger Narrenfreiheit für die DVU (Deutsche Vergewaltiger Union) hervorzurufen ist dann eher als ein Akt vermutlich bewusster Panikmache zu werten.
 
Aber würdest du mir zustimmen (aus dem letzten Absatz entnehme ich das), dass der Täter - sofern es wie im Kontraste-Beitrag erwähnt, keinen Zweifel am Tathergang gibt - nach aller Wahrscheinlichkeit zumindest für 240 I (die normale Nötigung hatte ich gar nicht auf dem Schirm... siehste...) dran ist

Grundsätzlich ja, aber die Sachverhaltsschilderung ist etwas ungenau. Es kommt wohl darauf an, wie der Täter das Mädchen bedrängt hat. Hat er ihr z. B. gedroht, sie zu schlagen oder hat er zu ihr x-mal "Komm schon, du willst es in Wahrheit doch auch" gesagt? Dazu wäre es interessant zu wissen, was dem Täter in der Anklageschrift vorgeworfen wurde.

Was sagst du zu 182 III iVm 182 IV? Bin ich da total auf dem Holzweg oder hast du das nur ignoriert, weil das Strafmaß geringer ist als 240 IV 2 Nr.1?

Ob bei dem Kontraste-Fall § 182 III StGB auch einschlägig ist hängt m. E. davon ab, ob das Tatbestandsmerkmal der fehlenden Fähigkeit des Opfers zur sexuellen Selbstbestimmung vorliegt, was davon abhängt, ob sie in der Lage ist,
die Entscheidung über die Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen intellektuell, moralisch und emotional in ein Selbstbild und Lebenskonzept in einer Weise zu integrieren, welche der Bedeutung sexueller Selbstbestimmung gerercht wird
(BayObLG NStZ 95, 501, zit. nach Fischer § 182 Rn 12).

Es kommt also darauf an, ob die unter 16 Jahre alte Person allgemein und im konkreten Einzelfall geistig schon reif genug für Sex ist. § 182 III StGB kann also auch dann erfüllt sein, wenn das Opfer zustimmt (z. B. Lehrer/Lehrerin-verführt Schüler/Schülerin-Fälle wie Debra Lafave oder Mary Kay LeTourneau) oder gar die Initiative vom Opfer selbst ausgeht.


Generell hat das deutsche Sexualstrafrecht seine Tücken (z. B. die Abgrenzung von Sexueller Nötigung/Vergewaltigung und Nötigung zu einer sexuellen Handlung), aber richtig schwere Lücken sehe ich auch nicht.

Ich möchte nur anmerken, daß ich anders als der Saint oder Giovanni bislang nur ein Examen habe und ich mich mit den Sexualdelikten noch nicht sehr genau beschäftigt habe. Sexualdelikte können in Bayern zwar Prüfungsstoff in beiden Examen sein, kommen in der Praxis aber nicht vor (bei mir waren sie z. B. nicht Teil der BT-Vorlesungen, es wurden aber Proseminare dazu angeboten). Einmal will man vermeiden, daß irgendwelche unangenehmen Situationen entstehen, wenn das Opfer eines Sexualdelikts eine Klausur bearbeiten muß, außerdem kann der Ersteller ja nicht einfach "X vergewaltigt Y" oder "Die Zeugin erklärt: Ja, der X hat mich vergewaltigt" schreiben, sondern müßte den Vorfall im Detail schildern, und dann könnte das LJPA-Personal ihn für geistig nicht ganz normal halten.
 
Na reicht ja eigentlich auch. Wir waren ja schon lange genug OT.

Aber danke. War sehr interessant. Da seh ich mal wieder, was für ein tiefes Feld die Juristerei doch sein kann. ;)
 
Können wir dann jetzt darüber reden, woher die ganz offensichtlichen, inhärent misogynen Tendenzen kommen, die bei solchen Ausbrüchen zu Tage gefördert werden, wodurch sie verstärkt werden und wie man die wegbekommt?

Minderwertigkeitskomplexe? Schlechtes Selbstwertgefühl? Ist die vereinfachte Version. Für eine komplexe müsste man sich mit der betreffenden Person schon ein wenig persönlich unterhalten.
Im großen und ganzen kann man aber sagen das es doch nicht wenige Männer gibt die Angst davor haben Frauen auf die ein oder andere Weiße unterlegen zu sein. Sowas passt einfach nicht in ihr Weltbild in dem der Mann in möglichst allen Bereichen besser sein muss als die Frau. Taucht bei solchen Männern mal eine Frau auf die irgendwas besser kann oder weiß wird die oft ganz schnell zum Mannsweib, Kampflesbe, dumme Schlampe oder was weiß ich noch alles erklärt. noch schlimmer ist wenn eine Frau kommt die direkt das Weltbild solcher Männer hinterfragt oder angreift, dann kommt halt der geballte Hass zum Vorschein der eine direkte Ursache von Angst ist.
 
... in ihr Weltbild in dem der Mann in möglichst allen Bereichen besser sein muss ...

Ich glaube, das Problem liegt eher daran, dass alles getan wird, um gegen dieses Weltbild zu arbeiten, aber kein adäquater Ersatz dafür da ist. Während durch die Errungenschaften des Feminismus immer mehr Frauen durch Bildung, Ausbildung und Chancen in männlich konnotierte Bereiche vordringen (hey, wir haben eine Verdeidigungsministerin, egal was man von ihr persönlich hält) und sich ihr Recht erstreiten, wirklich als gleichwertig zu einem männlichen Counterpart angesehen zu werden (siehe die Lohndiskussion) gibt es keinen alternativen Plan für unsere Jungs. "Man schlägt keine Mädchen, weil sie schwächer sind und man sie beschützen muss" war mal ein echt tollen Rollenbild - aber es gab dazu mal ne echt gute Folge von Desperate Housewifes, in der ein Sohn Angst hatte, seinen Eltern zu erzählen, dass ihn das doppelt so schwere Mädchen der Nachbarn gehauen hat, weil er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Die Eltern des Mädchens fanden sie toll und den Jungen als Waschlappen, während die Eltern des Jungen echt Probleme hatten, ihrem Sohn die passenden Werte zu vermitteln. Diese Situation wurde als Lacher verkauft - aber sie ist es nicht. Weil sie genau das Problem aufzeigt.

Um den Bogen zu Videospielen zu schließen: Immer noch gelten Videospiele als Bastion insbesondere für Jungs im Teenager-Alter. Wenn da plötzlich auch noch die Mädels daher kommen und für sich Rechte einfordern, dann kann ich nachvollziehen, wenn das als Angriff empfunden wird. Und dass sexistische Szenen oder das Damsel-Problem als "ist doch gar nicht so schlimm / nur Fantasie" dargestellt werden, weil das einer der wenigen Bereiche ist, in denen die "alten" männlichen Rollenmodelle noch funktionieren. Gleichzeitig reibt sich dieser Beißreflex erheblich mit der Freude, einen weiblichen Gegenpart mit den selben Interessen gefunden zu haben. Darum kommt es zu diesen doch recht seltsamen Gegensätzen von Drohgebärden gegen "Frauenrechtlerinnen" und gleichzeitigen mehr oder minder auffälligem Angraben von Spielerinnen ingame.
 
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