Sex / Erotik Vampire

AW: Sex / Erotik Vampire

"Sex finde ich toll - Gewalt nicht" <- Deswegen spielt man Rollenspiele, deren Löwenanteil in der strikten Verregelung von Gewaltanwendung besteht.
Ja doch, macht Sinn...

Uns Verhältnis zur Gewalt ist halt ungefähr so gestört wie das mancher unserer Vorgenerationen zu Sex.
 
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Vielleicht, weil die Vampirin Alana beim Sex nur Dinge tut, die Du als "sexuell" definierst. Wenn Du nicht verstehen kannst, was Leute daran erotisch finden, sich beim Sex mit Essen zu beschmieren würdest Du wahrscheinlich auch nie auf die Idee kommen, dass Deine Vampirin entsprechendes tut. Und da gibt's Extremeres...

"Ich schnapp ihn mir und drück ihm die Luft ab, bis er fast erstickt." - "Äh, was hat das mit Sex zu tun?" - "Naja, Asphyxiation wirkt auf viele Leute erregend." - "Asfiwas? Du kennst Dich ja gut aus..."

Ich weiss nicht, weshalb Wissen in irgendeiner Form peinlich sein sollte - es sagt nichts über die eigenen Vorlieben aus... es kann sein, dass einzelne Vorlieben von Spieler und Charakter deckungsgleich sind, es kann aber auch sein, dass der Spieler nur mal ne Dokumentation über BDSM auf Arte gesehen hat, das Internet zu Recherchezwecken bemüht hat, um dem Char mehr Farbe zu verleihen oder sich von an anderen RL-Personen hat inspirieren lassen.
Das meine ich letztendlich auch mit meiner Forderung, IT und OT zu trennen: Meine Rollenspiel-Charaktere sind keine Kopien meiner eigenen Persönlichkeit, sondern sehr eigenständig. Sie haben andere sexuelle Vorlieben, einen anderen Kunst- und Ästhetikgeschmack, andere Hobbies, andere Gewohnheiten, einen anderen kulturellen und sozialen Hintergrund usf.. Manchmal überschneiden sich die Hintergründe meiner Chars mit meinen eigenen, aber 1:1 von der Figur auf den Spieler dahinter übertragen zu wollen, ist albern.
 
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Wie sähe deiner Meinung nach ein ungestörtes Verhältnis zur Gewalt aus?

Erstens mal eine Akzeptanz das jeder Mensch über ein gewisses Agressions- und Gewaltpotential verfügt und das es KEIN Charakterfehler ist, dieses zu haben.
Zweitens, die Anerkennung das verbale Gewalt, passiv-agressives Verhalten und Selbstzerstörung NICHT besser sind als körperliche Gewalt gegenüber Dritten und diese entsprechend aus dem alltäglichen umgang zu verbannen.
Drittens, Agressionen nicht pauschal zu unterdrücken sondern Kanäle anbieten, wie diese ausgelebt werden können, z.B. durch Kampfsport, Simulationen, etc. sowie Trainings, jede Form von Gewalt in diese Bereiche zu lenken.
Viertens, die Lust daran, Zeuge von Gewalt zu werden (Actionfilme, Horrorfilme, etc.) anzuerkennen.
Fünftens, auch in der Erziehung Kindern einen Umgang mit Ihrer Gewalt beizubringen, statt vergeblich zu versuchen Ihnen einerseits körperliche, aktive Gewalt "abzuerziehen", in aber ständig Vorbilder verbaler und passiver Gewalt zu liefern.
 
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Ich weiss nicht, weshalb Wissen in irgendeiner Form peinlich sein sollte - es sagt nichts über die eigenen Vorlieben aus...

Richtig. Deine Mitspieler ziehen aber eventuell den Schluß, dass Kenntnis = Vorliebe ist und das wiederum führt dazu, dass wir das Thema gar nicht erst anschneiden, um nicht "in falsche Verdächtigungen" zu geraten. :nixwissen:
 
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Richtig. Deine Mitspieler ziehen aber eventuell den Schluß, dass Kenntnis = Vorliebe ist und das wiederum führt dazu, dass wir das Thema gar nicht erst anschneiden, um nicht "in falsche Verdächtigungen" zu geraten. :nixwissen:

Warum sollte man sich darum kümmern sollte, welche Schlussfolgerungen Andere ziehen könnten oder sich deshalb gar in seinem Hobby einschränken? Selbst wenn sie Recht hätten, gäbe es ihnen noch lange keinen Grund, sich darüber lustig zu machen o.Ä..
Mir wär es nie in den Sinn gekommen, mich über die Sexualität meiner Mitspieler auszulassen, von denen ein paar auch Schwule, Lesben, Transsexuelle, Transvestiten, BDSMler und Was-weiss-ich sind. Ich verstehe nicht, was daran so witzig oder anstößig sein soll - oder was mich das überhaupt angehen sollte.
Vielmehr finde ich, dass rollenspielerische Herausforderungen (und die ersten Versuche, neue Sexualitäten zu spielen, gehören eindeutig dazu) honoriert gehören und habe es zum Glück bislang auch immer wieder so erlebt.
 
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Das beste was ich in dem Bereich bisher gesehen habe waren zwei Männer in meiner Gruppe. Der eine spielte eine Frau. Und dann ergab es sich nach und nach, das sich die beiden Charaktere ineinander verliebt haben. Beide Männer waren streng hetero, aber nach ein bisschen Eingewöhnung haben sie das klasse gespielt, auch wenn es ihnen offensichtlich schwer gefallen ist, das anerzogene Verhalten zu unterdrücken :) Ich fands toll und eine klasse Leistung.
 
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Regeltechnisch kann ein Kainit jedes Lebenszeichen durch die Ausgabe durch eines Blutpunktes eine Körperfunktion wieder einsetzen lassen. Dieser Effekt hält eine Szene im Spiel an. So kann man im Winter Atmung imitieren, in dringenden Fällen einen Herzschlag oder in anderen Fällen auch eine Erektion hervorrufen. Der Nachteil dabei ist allerdings das man seine Gefühle verloren hat und nicht wirklich Freude am Sex hat.

Was fürn Unsinn den Nachteil den du hier erzählst gibt es garnicht(auch nicht in der dritten Edition), der einzige Nachteil von Sex für Vampire ist, dass es sie Blut kostet, aber sie definitiv sind noch in der Lage alle Gefühle und Angenehmheiten von Sex, Liebe, dem Orgasmus usw. wahrzunehmen.
Überhaupt ist jede Aussage falsch das Vampire offiziell nichts mehr von Sex haben und einfach blos tot sind, denn Vampire können ohne Probleme noch Sex mit Gefühlen haben, doch das alles ist für den Vampir einfach ausgelutsch.

Sex und Blut verhält sich bei Vampiren wie nen Joint im Vergleich zu ner direkt Infusion Adrenalin, aber es ist nicht verschwunden und wird halt nur bei zu geringer Menschlichkeit fast unmöglich.

Ganz nebenbei würde der Einsatz von Präsenz gegen Menschen einiges an Wert verlieren, wenn man nicht mehr mit sexuellen Reizen bestimmte Eindrücke verstärken könnte.(Besonders bei Präsenz 1 und 3 eine der wichtigsten Dinge um Leute um den Finger zu wickeln, selbst wenn der Effekt schon abgeklungen ist/ kurz man kann auch mit der Erinnerung an Gefühle arbeiten.)
Auch spielt zumindestens meiner Meinung nach Erotik eine wichtige Rolle, da man ohne sie die lebendige Welt nie in ihren ganzen bunten Farben beschreiben könnte, was den Kontrast zur kalten Welt der Kainiten schmälern würde.

Ich würde es auch seltsam finden, wie jemand detailiert beschreibt, wie sein Vampire jemand ausweidet oder Blut trinkt.

Hmm vor 5 Jahren lief mal ein Film auf Arte, wo eine kleine Gruppe Kinder eine Katze betäubten , ihr bei lebendigen Leib den Brustkorb aufgeschnitten haben und jeder Junge nach und nach das schlagende Herz in der Hand gehalten hat.

Das mag seltsam sein und ich frage mich bis heute, wer sich solche langweilig/sinnlosen Filme freiwillig ankuckt, doch sowas zu beschreiben, ist bei bestimmten Charakteren, verdammt fördernd für die Stimmung einer Szene.( Und einer der wenigen Momente wo man mit der Kenntnis "Medizin" punkten kann.)
Und ein solches Stimmungs-Element kann auch Sex, Liebe und Erotik darstellen, wobei man interessanter Weise diese Dinge in der WoD eher bei Personen findet, wo man dies garnicht vermutet.

Beispielweise das Nosferatu Clansbuch 2 Edit. beginnt mit einer klassischen "Vampir-Vergewaltigung" und im Buch tauchen mehr als ein Charakter(z.b. als Charakter der "Gleichmacher") auf, denen man ihr hässliches Herz gebrochen hat.
Dagegen ist das Toreador Clansbuch mehr wie ne Mischung ausm Knigge und ner langweiligen Vorleseung über abstrakte Kunst.

OK, fragen wir mal anders: Was für eine Stimmung soll denn durch die Beschreibung einer Sexszene erzeugt werden, wenn nicht eine sexuell aufgeladene???

Eine stickige schwüle und lebendige Stimmung, welche fast ins Organische übergeht und die einen Kontrast zu den kalten Leibern der Charaktere darstellt.
In der Luft hängen dumpfe und erdige Gerüche und doch findet man an diesem Ort der vermeintlichen körperlichen Nähe blos emotionale Distanziertheit und kalte Berechnung.

So kann man wunderbar eine warme Atmosphäre(durch etwas Alltägliches nämlich die Reduzierung auf Äußerlichkeiten und damit einhergehenden Versprechungen) aufbauen, inder die Charaktere allerdings auch nicht zulange verweilen möchten, da sie angst haben sie könnten sich "schmutzig" machen.

all das gehört mMn einfach zu einem Wesen dazu, das die Antithesis viktorianischer (oder auch christlicher) Moral verkörpert. Es ist doch die Allianz von Begierde und Horror, die das klassische Vampirgenre so genial macht...

Das klassische Vampirgenre zeichnet sich mehr durch die (eigene) Verdammnis und die dadurch herbeigeführte Verdammnis der eigenen Welt aus, als durch Begierde und Monsterhorror.

Grafen Orlok war nicht grusselig, weil er Blut getrunken hat oder hinter Hutters Frau her war, sondern weil er blos eine verkommende Erscheinung war, welche mit sich die Pest brachte.( Was verdammt gut im neueren Film "Shadow of the Vampire" rüber kommt.)
Auch an vielen wichtigen Stellen in bekannten Vampirromanen(Dracula, Carmilla, usw.) wird der Horror und die Spannung nicht durch Erotik und Monstrosität erzeugt, sondern einfach durch den erdrückenden Zustand durch die Anwesenheit des Vampirs und die Machtlosigkeit seiner Opfer und Gegner.

Die Tarnidentität der Vampire mögen lächerlich sein, ja wichtige Hauptcharaktere mögen sogar die wahre Identität fast von Anfang an kennen, doch kann der Vampir die meiste Zeit immer und immer wieder ungehindert zuschlagen bis es mehrere tote Charaktere gibt.
Ist der Vampir dann endlich von allen Charakteren "öffentlich" als Monster anerkannt worden, zieht sich diese Spirale weiter, da man dem Vampir nicht habhaft wird, ihn nur durch subtile Eindrücke aufspüren kann und erst mit dem gefundenen Grab, gegen den Vampir einen Sieg errungen hat.

Sex im Rollenspiel ---

(dramatische Pause um das mal sacken zu lassen)

--- geht ja meist ab als wäre Ficken ein Hochleistungssport ...
Die meisten Spieler die ich so bei der Beschreibung der Sexszenen ihrer Charaktere erlebt habe ( / Erleben musste) wollten fast immer klar stellen das sie es ihrem Gegenüber mal so richtig besorgt haben. Meist strapaziöser Hardporn als ginge es um Olympisches Gold im Nahkampf ....

Würfle auf Körperkraft und Handgemenge...:ROFLMAO:


Wenn man schon Sex in Vampire einbaut, will ich schon Folgen davon sehen (wie Nachkommen oder ähnliches).

-Aids
-Geschlechtskrankheiten an einem Untoten
-Unfälle und Kämpfe im Schlafzimmer(da der Partner gescheckt hat das man nen Blutsauger ist)
-Der Verlust von Ansehen und Status innerhalb der Vampirgesellschaft
-Die Chance die Leiche einer Prostituierten an den Hacken zu haben(welche ziemlich hochranige Bekannte hat die in einem Schwarzen Buch stehen!)
-Caitiff(Irgendetwas musste ja mit der Prostituierten passieren)
-Verehrer die zu Stalker werden können
-Begegnungen mit der Organmafia
-Die Möglichkeit von Geistesstörungen wie Sexuelle Dysunktion, Posttraumatisches Stresssyndrom und die allseits beliebte Nymphomanie/Satyriase

Das alles reicht dir nicht an möglichen Folgen?
 
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-Der Verlust von Ansehen und Status innerhalb der Vampirgesellschaft
-Die Chance die Leiche einer Prostituierten an den Hacken zu haben(welche ziemlich hochranige Bekannte hat die in einem Schwarzen Buch stehen!)
-Begegnungen mit der Organmafia
-Die Möglichkeit von Geistesstörungen wie Sexuelle Dysunktion, Posttraumatisches Stresssyndrom und die allseits beliebte Nymphomanie/Satyriase

Das alles reicht dir nicht an möglichen Folgen?

Folgen gut und schön, aber son bisschen Realismus wäre ja schon schön... Organmafia? Hallo?
Ne Leiche von ner Hure ist meist viel einfacher los zu werden, als die eines angessehenen Bürgers...
Als ob man von einmal vögeln direkt nen psychischen Schaden bekommt.
Und was den Status angeht, man muss ja nicht jedem Ahnen auf die Nase binden, was man gestern abend wieder alles weggesteckt hat ;) Ein Gentleman genießt und schweigt....
 
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Eine stickige schwüle und lebendige Stimmung, welche fast ins Organische übergeht und die einen Kontrast zu den kalten Leibern der Charaktere darstellt.
In der Luft hängen dumpfe und erdige Gerüche und doch findet man an diesem Ort der vermeintlichen körperlichen Nähe blos emotionale Distanziertheit und kalte Berechnung.

So kann man wunderbar eine warme Atmosphäre(durch etwas Alltägliches nämlich die Reduzierung auf Äußerlichkeiten und damit einhergehenden Versprechungen) aufbauen, inder die Charaktere allerdings auch nicht zulange verweilen möchten, da sie angst haben sie könnten sich "schmutzig" machen.

*gröhl* Das ist ... oh man ...

Get out, get laid!
 
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Ich finde ja das Greg Costikyan... ähh... Designer X in "Violence" alles notwendige über Sex im Rollenspiel gesagt hat...

I’ve long said that sex games never sell, because games
are, by and large, fantasies that allow you to explore some-
thing you don’t really want to do in real life. I mean, play-
ing a game on the Battle of Waterloo can be fun, but you
assuredly would prefer not to have to walk straight into
withering cannon fire in a tight-packed formation with a
bunch of your best buds. Fantasy RPGs can be fun, but if
you ever find yourself face-to-face with some bastard in
chainmail who’s attempting to stick a large, sharpened
piece of metal into your gut, well, you won’t find it as en-
tertaining as a session of AD&D®. Contrariwise, you’d
actually rather get laid than play some stupid game about
getting laid.

Das ganze Ding sollte sowieso jeder Vampire Spieler kennen.
 
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Grafen Orlok war nicht grusselig, weil er Blut getrunken hat oder hinter Hutters Frau her war, sondern weil er blos eine verkommende Erscheinung war, welche mit sich die Pest brachte.( Was verdammt gut im neueren Film "Shadow of the Vampire" rüber kommt.)

Ja, Graf Orlok ist natürlich nicht erotisch, aber er ist mMn nicht der archetypische Vampir schlechthin, sondern eine Variation, die in Vampire durch den Clan Nosferatu wiedergegeben wird.

Auch an vielen wichtigen Stellen in bekannten Vampirromanen(Dracula, Carmilla, usw.) wird der Horror und die Spannung nicht durch Erotik

O.O ... Hast du die Dinger wirklich gelesen? Wenn ja, wie konntest du übersehen, dass sowohl Dracula als auch Carmilla von vorne bis hinten voll mit Erotik sind? Wie lässt sich übersehen, dass Carmilla die Geschichte einer verhängnisvollen und ziemlich verkorksten Liebesbeziehung ist?

und Monstrosität erzeugt, sondern einfach durch den erdrückenden Zustand durch die Anwesenheit des Vampirs und die Machtlosigkeit seiner Opfer und Gegner.

Warum redest du dermaßen an meinem Post vorbei? :wand:
Ein "erdrückender Zustand durch die Anwesenheit" des Wesens und die "Machtlosigkeit seiner Opfer und Gegner" ist zentral in jeder Spielart des Horrors.
Das hat nichts damit zu tun, dass es in klassischem Vampirhorror um Erotik und Gewalt geht.

Um bei Carmilla zu bleiben:
Kapitel 4: "It was like the ardour of a lover; it embarrassed me; it was hateful and yet overpowering"
Während Carmilla Laura ein falsches Bild vorgaukelt, überredet sie sie zu Intimität, die Laura nicht wünscht, gegen die sie sich aber nicht wehrt, wohl aus Angst, Carmilla zu verlieren. Daran geht Laura langsam zugrunde, während Carmilla das Unglück ihrer Geliebten wissend und mitleidslos verschlimmert. Natürlich fehlt Laura nun Kraft und Antrieb, um die Beziehung zu beenden, dafür hat Carmilla ja gesorgt. So kann Laura nur durch die Hilfe ihres Vaters, der den schädlichen Einfluss erkennt, den Carmilla auf seine Tochter hat, gerettet werden und wieder zu Kräften kommen.
Natürlich ist die Auflösung des Konflikts irgendwie unzeitgemäß, aber Beziehungen, die auf Kosten eines der Partner gehen, sind ja leider keine Seltenheit. Le Fanu (der Autor der Novelle) selbst gab sich Schuld am Tod seiner (psychisch kranken) Frau.
 
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Liebe, Erotik und Sex sind nicht das selbe. Es sind noch nicht einmal ähnliche Konzepte. Think about it.
 
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Liebe, Erotik und Sex sind nicht das selbe. Es sind noch nicht einmal ähnliche Konzepte. Think about it.

Habe ich nie behauptet, allerdings kann Liebe als wichtigstes Thema des Genres nach Erotik angesehen werden. In Carmilla geht es um das erotische Abhängigkeitsverhältnis zwischen Laura und der Vampirin Carmilla, in Dracula um die Liebesbeziehung zwischen Harker und Mina, die durch den Vampir Dracula gefährdet wird. In beiden Geschichten ist der Vampir eine lüsterne und "sündige" Person, die das Opfer in ihrer Tugendhaftigkeit bedroht und zum "Sündigen" zwingt. Liebe bildet in Dracula als partnerschaftliche Liebe und in Carmilla als väterliche Liebe den Gegenpol zur "sündigen" Erotik des Vampirs - und setzt sich in beiden Geschichten gegen sie durch.
Sex wird sowohl in Carmilla als auch in Dracula durch die Metapher des Bluttrinkens ersetzt und muss eher den Anne-Rice-Romanen mit ihren deutlich menschlicheren Vampiren zugeordnet werden, als Stilmittel einer logische Fortführung der Vampirerotik in einem weniger verstaubten Geist. Natürlich wird so die Grenze zwischen Gut und Böse aufgeweicht, aber das ist ja auch im Sinne der Autorin. Mit Anne Rice hätten wir auch gleich wieder den Bogen von den Anfängen der Vampirliteratur zur WoD gespannt. Jedenfalls macht es thematisch überhaupt keinen Sinn, Menschen Sex haben zu lassen, Vampire aber nicht, denn sonst wirken Vampire weniger erotisch als Menschen und das wäre konzeptuell widersinnig.

Um nochmal auf Toxex' Post einzugehen:
Der Vampirtyp ein, der sich im Grafen Orlok aus "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens" bzw. den Nosferatu-Clans der beiden WoD wiederspiegelt, ist etwas anders: Graf Orlok ist ganz offensichtlich böse und Verführung wird durch Gewalt ersetzt, wodurch das Bluttrinken zur Metapher für Vergewaltigung (auch in Verbindung mit anschließendem Mord) wird. Knocks geistiger Verfall, die Szene mit Hutter und Orloks Begehren nach Ellen sprechen Bände. Orlok tötet solange sein Verlangen nach der unschuldigen Ellen nicht gestillt ist, doch sie entzieht sich ihm und schließlich wird er durch ihre Unschuld vernichtet.
In diesem Kontext ist es durchaus ein vertretbares stilistisches Mittel, Sex allein den Menschen vorzubehalten, aber nur, weil Graf Orlok absolut antierotisch ist. Eine Carmilla oder ein Dracula hätte in dieser Art von Geschichten keinen Platz.
 
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Ich finde ja das Greg Costikyan... ähh... Designer X in "Violence" alles notwendige über Sex im Rollenspiel gesagt hat...



Das ganze Ding sollte sowieso jeder Vampire Spieler kennen.


Das Ding lässt sich unter anderem auch auf viele andere Dinge anwenden.
Sportrollenspiel zb.
Aber Sport im Rollenspiel GEHT - genauso wie Sex...
 
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Ja, bei erklärten Pornogrognards und anerkannten Erotomanen :)

Aber der redet ja auch nicht von BuG sondern vom Durchschnittsrollenspieler :)

@Tellurian: Klar GEHT Sport im Rollenspiel. Alles geht. Da ist halt nur die Frage wie spannend das ist...
 
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