Ich glaube nicht, dass ein Knüppel irgendwelche praktischen Vorteile gegenüber einem Schwert hat. Und selbst in weniger eindeutigen Fällen dürften die Vorteile der komplexeren, teureren Waffe diejenigen weniger komplexer, billigerer Waffen erheblich überwiegen - denn sonst gäbe es erstere wie gesagt nicht.
Mit geringerer Reichweite als ein Schwert kann ein Knüppel gefährlicher sein als ein Schwert, wenn man dicht an den Gegner rankommt und ist zudem praktischer in engen Räumen. Das wäre ein Beispiel. Mit Nägeln versehen, kann man ihn leichter mit einem Hieb in einen Gegner reinstossen und diesen herumschubsen. Mit Nägeln oder Haken kann man auch recht leicht damit entwaffnen.
Wir können wahrscheinlich tagelang über die Vor- und Nachteile der verschiedensten Waffengattungen reden. Was bringt das? Nüscht!
Ein simples +1 oder +2 würde ich jetzt nicht unbedingt als "zu kompliziert" einordnen.
Kompliziert nicht, sondern in dem Fall zu simpel.
"Warum ist meine Breitaxt schlechter als das Langschwert?"
"Ich hätte so gerne eine Pike, aber die lohnt sich nicht, weil der Zweihänder mehr Schaden verursacht."
Schon zu viele Rollenspiele erlebt, bei denen wegen der Waffenfrage und deren Effizienz Charakterkonzepte abgeändert wurden.
"Ich hätte als Zwerg gerne den Kriegshammer, aber die Dwarven Waraxe ist einfach besser."
"Ich würde gerne einen Swashbuckler spielen, aber Fechtwaffen taugen nix."
Und unter'm Strich: Ein erfahrener Fechter hat auch ganz passable Chancen gegen einen erfahrenen Zweihandschwertschwinger...
Es kommt immer nur darauf an zu wissen, was man hat und wie man es einsetzen soll.
Weil Stil in vielen Fällen dem praktischen Nutzen untergeordnet wird? Bei einem Messer wird das noch deutlicher.
Wenn ein Messer im Kampf genau so gut ist wie ein Schwert, hat das Messer wegen seiner anderen vorteilhaften Eigenschaften - billig, leicht, gut zu verstecken - nur Vorteile. Also wird niemand, der primär auf Effektivität bedacht ist, ein Schwert benutzen.
Sorry, aber das Argument teile ich nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir andere Spiele spielen. Der Einsatz einer Waffe ist da halt nur die Stilfrage. Wie die Waffe funktioniert und was sie anrichtet, hängt rein von der Fertigkeit ab.
Noch extremer wird es bei Feuerwaffen. Wenn eine leichte Pistole das gleiche kann wie ein schweres Maschinengewehr, müsste man als Shadowrunner o.ä. schon ziemlich bekloppt sein, um das Maschinengewehr zu benutzen - es sei denn, man macht das MG auch genau so billig, leicht versteckbar und tragbar wie die Pistole. Aber das ist dann natürlich vom innerweltlichen Standpunkt her ziemlich absurd. Und auf absurd haben viele Leute, ich eingeschlossen, nicht immer Lust.
Als Runner bist Du sowieso bekloppt, wenn Du ein Maschinengewehr benutzt.
Aber hey, es geht um Stil. Wenn jemand einen Schwere Waffen-Spezialisten spielen möchte, dann ist er damit genauso gut wie jemand, der den Pistolero machen möchte. Keiner wird benachteiligt. Klar, der Schwere Waffen-Spezialist wird sein MG wohl nicht überall mit hinschleppen können, aber das konnte er vorher auch nicht.
So oder so, den Punkt kann ich nicht nachvollziehen, was auch an der Natur der von mir genannten Spiele liegen kann.
Gehe ich recht in der Annahme, dass Du eher die traditionelleren Spiele bevorzugst?