AW: Rippers in deutscher Ausgabe?
Es wurde afaik im Forum angesprochen und (das weiß ich genauer da ich selber gefragt wurde) sehr oft auf Cons und Messen angefragt.
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Man darf einfach nicht vergessen, so interessant die Foren Communities auch sind, es gibt eine ganze Menge Spieler, die aus diversen Gründen nie einen Fuß in ein RPG Forum setzen oder nach kurzer Zeit einfach keine Lust mehr dazu haben. Sprich repräsentativ ist was anderes
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Möchtest Du damit sagen, daß die MESSE- oder CON-Besucher eine REPRÄSENTATIVE(re) Auswahl aus allen potentiellen Rollenspielprodukt-Käufern darstellen?
Wie schätzt Du den Anteil an Rollenspielern ein, die NIE auf einer Messe und extrem selten mal auf einem Con waren, verglichen zu den Rollenspielern, die NIE oder extrem selten in Foren unterwegs sind?
Ist nicht die Besuchergruppe von Messen eine SEHR spezielle?
Sind Con-Besucher nicht ebenfalls speziell, verglichen mit "Otto Normalrollenspieler", der halt daheim spielt?
Natürlich sind auch die im Internet aktiven Rollenspieler nie wirklch "repräsentativ", wenn man dieselben Ansprüche an eine Umfrage zu Kundenwünschen stellen wollte, wie man sie an die "Sonntagsfrage" zur politischen Lage stellt.
Aber sind sie vielleicht "repräsentativ GENUG"?
AKTIVE Rollenspieler, MOTIVIERTE Rollenspieler, ENGAGIERTE Rollenspieler - diese findet man in den Internetforen. Das sind oftmals die Spielleiter der jeweiligen Gruppen oder anderweitig sehr enthusiastische Hobbyvertreter.
Das sind MULTIPLIKATOREN!
Das sind die Leute, die für ihre Runde, die sie SELBST leiten, ein Rippers-Settingbuch kaufen, es lesen, damit Runden aufziehen - und dann kaufen deren Spieler auch mal die Rippers-Bücher als "Spielerhandbücher".
Ist Dir der Multiplikatoren-Effekt so fremd?
Was mich wirklich wundert ist, daß ZUFÄLLIGEN und UNGEZIELTEN Gesprächen mit wenigen EINZELNEN auf Cons und Messen offensichtlich MEHR GEWICHT hinsichtlich Kundenwünschen über die gesamte deutsche Rollenspiellandschaft zugesprochen wird, als den in Foren und anderen Medien geäußerten Meinungen und Wünschen.
Diese sind nicht nur zahlreich, sondern auch GEZIELTER ABFRAGBAR.
Zum Beispiel, indem Prometheus mal SELBST eine Umfrage in auch nur den beiden großen deutschen Plattformen startet. - Damit schlüge PG gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: PG würde wieder mit den Kunden kommunizieren, statt sie nur anzuschweigen, UND PG würde von den motivierten Kunden, die solche Produkte tatsächlich KAUFEN würden, ein solides Stimmungsbild bekommen, statt nur auf "Zufallsgespräche" auf den paar Cons und Messen, auf denen PG präsent ist, zu setzen.
Das Messe/Con Feedback zählt eben auch was und dort gabs auch schon Anfragen in Sachen Fantasy Companion, warum das hier keinen reizt kann ich natürlich nicht sagen.
Ich schon.
Auf diese Zufallszurufe auf Messen/Cons ist WENIGER GEWICHT zu geben, als auf das, was über (inzwischen viele!) Monate hinweg STÄNDIG und von verschiedenen Leuten gesagt wird.
Wer wären denn die potentiellen Abnehmer für das - auch im Englischen nicht gerade gut aufgenommene - Fantasy Companion?
Die SPIELLEITER, die selbst Settings basteln wollen.
An die SPIELER wendet sich solch ein Produkt überhaupt nicht.
Anders als ein Settingbuch, was sich auch die Spieler als Spielerhandbuch kaufen, verkauft sich solch ein "Baukasten" nur an die bastelwilligen Spielleiter. Also etwa EINMAL pro Durchschnittsrunde mit Spielleiter und vier Spielern. - Statt FÜNFMAL (SL und alle vier Spieler).
Ökonomisch ist die Übersetzung des FC nicht glücklich. Und wenn es nur eine Übersetzung wird, dann übersetzt man auch ALLE SCHWÄCHEN mit, die der FC gegenüber den Toolkits hatte und die - in für das Pinnacle-Forum außergewöhnlich offener Art - bereits länger diskutiert und offen dargelegt wurden.
Wenn man also sein Ohr einer nur eher zahlenmäßig kleinen und NICHT repräsentativen Gruppe an Messe-/Con-Besuchern schenkt und dann ein schon im Original umstrittenes Produkt, das sonst nicht einmal in der Ankündigung oder dem diskutierten Bedarf aufgetaucht ist, im Produktplan vorzieht, dann SCHAFFT man sich selbst ein Risiko-Produkt zulasten von SICHER absetzbaren anderen Produkten, für die eine AUSGESPROCHENE Nachfrage besteht.
(Das Umstrittene beim FC liegt übrigens nur im Vergleich der Unzulänglichkeiten des FC gegenüber dem allseits gelobten Fantasy Toolkit. Der Superpowers Companion ist NICHT umstritten und stellt ein sehr nützliches Produkt dar für alle, die nicht das Necessary Evil Settingbuch haben oder wollen.)
Grosi, erläutere hier doch bitte einmal, in wie weit die in Zufallsgesprächen auf Cons/Messen erfahrenen Kundenwünschen Deiner Ansicht nach mehr "wert" sind und mehr Gewicht bekommen sollten, als eine Umfrage in einem oder beiden der größten SW-Plattformen deutscher Sprache?