X-Com Phoenix Point

Wow. Richtig gut. Also damit hätte ich nicht gerechnet. Man muss sich das etwa so vorstellen wie Starship Troopers auf der Erde. Freakige Gegner, viel Ausrüstung und Möglichkeiten seine Teammembers zu entwickeln. Körperteiletreffer und Scharfschützenmodus.

Sowas habe ich noch nicht gesehen. Da hat der Entwickler nicht zu viel versprochen.

 
Es wirkt speziell am Anfang deutlich steriler als XCOM, aber es gibt in diesem Spiel drei unterschiedliche Fraktionen, mit denen man diplomatische Beziehungen pflegen kann. Dann hat man Möglichkeiten zu handeln, zu rekrutieren und von den Forschungen zu profitieren. Aber es ist nicht einfach, die Fraktionen unter einen Hut zu bringen. Unter Umständen muss man sich gegen eine oder für eine einzige entscheiden, um die Beziehungen weiter voranzutreiben.

Das ist auf jeden Fall ein Spiel, dass man genau aus diesem Grund eventuell sogar mehrmals spielt, um die einzelnen Fraktionen und die veränderten Geschichten besser kennenzulernen.

 
An sich ist das meine Art von Spiel. Aber das X-Com-Szenario war nie so meins und ist mittlerweile doch ausgelutscht.

Ich wünschte, Gollop & co. würden eher noch weiter in die Vergangenheit zurück - zu Laser Squad. In einem offenen, prallen Space-Opera-Universum würde mir das besser gefallen als in einem High-Concept-Szenario wie dem, das wir nun schon ein paar Mal hatten.
 
Ich kann dem leider nicht folgen, weil ich eine lange Zeit keinen Computer und Fernseher hatte. Was ist besonders an Laser Squad? Hast Du schonmal Phantom Doctrine angeschaut?

 
Also taktisch auf jeden Fall raffiniert. Es genügt nicht, einfach nur die Figuren weiter zu verbessern, sondern man muss sie auch sehr clever einsetzen. Unterschiedliche Gegner verlangen nach anderen Lösungswegen. Das macht es doch um eine Dimension komplexer als das normale XCOM. Ich habe hier an einer Map schonmal dreimal ansetzen müssen, um eine vernünftige Strategie zu entwickeln - und das im einfachsten Modus.

Ich setze mehr auf leichte Bewaffnung und auf Schnelligkeit, aber wahrscheinlich gibt es da irgendwann auch Gegner, die große Granatwerfer verlangen, um überhaupt durchzudringen. Das Zielsystem ist zwar witzig, aber teilweise trotz starkem Zoom nicht auf noch kleinere Ziele anwendbar. Oft ist sogar die bessere Option gar nicht zu zielen, sondern einfach drauf zu halten.
 
So, ich habe jetzt lange genug gespielt, um mir ein Urteil zu erlauben.

Phoenix Point ist ein strategisches Spiel ohne starker Hintergrundgeschichte. Die Spieldesigner setzen auf viele unterschiedliche Kämpfertypen, soviele, dass man pratisch nie alle Kombinationen durch hat. Auf er anderen kann man seine Ausrüstung leider nicht verbessern. Es gibt zwar Forschung, aber die dauert und die Sachen müssen dann erst teuer hergestellt werden, um sie ausprobieren zu können. Ähnlich ist es mit Mutationen. Viel zu teuer. Es dauert ewig, sich die Möglichkeiten zu schaffen und dann die nötigen Ressourcen zu schöpfen. Da hat man schon x Leute mit einer entsprechenden Waffe oder Rüstung versehen. Ja, sie haben spezielle Fähigkeiten, die einzigartig sind, aber nach meiner Meinung zu schwach im Vergleich mit anderen Fraktionen.

Man hätte eine dreigeteilte Geschichte entwickeln sollen - je nachdem, welcher Fraktion man sich anschließt. Die augenscheinliche Möglichkeit, sich mehreren Fraktionen anzuschließen oder gar Frieden zwischen den dreien zu schaffen, ist nicht vorgesehen. Ganz im Gegenteil wird eigentlich immer dazu geraten, eine Fraktion zu bevorzugen, um alle Vorteile zu erringen. Warum dann nicht gleich Tacheles reden und alles in drei unterschiedliche Geschichten verpacken.

Das macht XCOM halt besser als Phoenix Point. Von den strategischen Möglichkeiten ist es dem beliebtesten Taktikspiel deutlich überlegen. Aber das reicht für mich nicht aus, um mich zu fesseln. Leider, weil man sich sonst wirklich sehr ins Detail verliebt hatte. Wirklich schade. Aber vielleicht erreicht diese Kritik ja auch die Macher in der ein oder anderen Weise und wir haben einen wirklichen Konkurrenten zu XCOM in den nächsten Teilen. Oder jemand Cleveres nimmt sich den Engine vor und baut darauf sein neues Story-Strategiespiel.
 
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