2007 Nischen des Rollenspiels - Ein Rückblick

Agroschim

mit Nero in Disneyland.
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Hier ein kleiner Rückblick auf den einzigen Vortrag der MitSpielen '06: Nischen des Rollenspiels von Thomas Echelmeyer. Vorgestellt wurden 30 exotische, ungewöhnliche oder anders herausstechende Rollenspiele in zwei Stunden. Das Einzige was diese Spiele gemeinsam hatten, war die Tatsache, dass sie nicht mehr beworben und aktiv vertreiben werden, womit das ursprünglich geplante Eröffnung Rollenspiel Plüsch, Power & Plunder weg fiel. Statt dessen wurde uns Chronosaurus präsentiert, ein Spiel um zeitreisende Dinosaurier. Klang schonmal sehr exostisch, also weiter zuhören. Interesant auf jedenfall auch Spiele wie Land of Og - Man spielt einen Höhlenmenschen, der genau ein Wort spricht und das wird gewürfelt - oder Ork! - Stellt euch doch mal auf eine Seite mit den Grünhäuten!. Von den lustigen und nicht ernst wirklich gemeinten Rollenspielen, ging es über Universalrollenspiele - Die alle auch irgendwie etwas unheimlich komisches an sich haben, sich erstaunlicher Weise aber ernst nehmen - zu den exotischen Settings. Genau genommen, einem exotischen Setting: Rüs. System, bescheiden, Setting, exotisch und großartig. Vorchristliches Russland. Dieses Spiel landete prompt auf meiner Muss-haben-Liste. Es folgten die Fantasy Rollenspiele mit Vertretern wie Nephilim und In Nomine, sowie die abgedrehten Settings wie Psychosis, bei dem alle Charaktere die Welt unterschiedlich wahrnehmen und dass man, folgt man Thomas, am besten mit ebenso vielen Spieleitern wie Spielern spielt. Ein großer Block widmete sich dann den cinastischen Rollenspielen, besonders den Vertretern, die sich dem fernöstlichen Kino verschrieben haben, also Feng Shui und Hong kong Action Theatre. Zwei interessante Spiele, die beide auf ihre Weise mit dem Stoff umgehen. Feng Shui trägt leicht satirische Züge, wärend Hong Kong Action Theatre die Charaktere zu Filmstars macht, die mit Punkten bessere Rollen - Statist, oder doch lieber Filmheld? - kaufen können. Dem fernöstlichen Kinospaß folgte der nackte Würfelwahn und die taktischen Spiele. Erwähnenswert sind hier Milleniums End, als Taktikoverkill, und Aliens, dem Rollenspiel zum Film. Was nun folgte war bunt gemischt oder ich konnte keine Struktur erkennen. Interessantes Kleinod war dabei, wie zum Beispiel Noir. Rollenspiel in The City einer amerikanisches Großstadt der 30er/40er Jahre. Film noir eben. Aber auch das Trinity Universe fand mit Aberrant, Trinity und meinem Favoriten der Reihe Adventure! Erwähnung. Für mich persönlich war es auch interessant endlich mal ein Nobilis Buch live und in Farbe zu sehen, wenn auch niemand genau erklären konnte, worum es denn nun genau geht. Gegen Ende näherten wir uns der Ab 18 Abteilung, mit dem wohl berüchtigstens Vertreter - Nein, kein FATAL? Was kann da noch kommen? - Serials, blödes Spiel, noch dämlicher als ich es mir vorgestellt habe, keine Erwähnung wert. Letztes Spiel, der Brüller schlecht hin. Designer Xs (Greg Costikyan) Satire. Der Vortrag war angenehm erfrischend witzig, nicht zu letzt wegen der Zwischenrufe, und für Rollenspieler mit Hang zur Exotik sicherlich interessant, also bleibt mir nichts, als jedem zu empfehlen sich bei Gelegenheit (wahrscheinlich Nord Con) den angekündigten zweiten Teil mal anzusehen.

Agroschim
 
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Nichts aus Hogsheads New Style Reihe? Das hätte da noch klasse rein gepasst.
 
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Doch, einige viele. Ich hab' hier nur zusammengefasst, was mir noch im Kopf war. Von Hoghseads Reihe waren Münchhausen und Puppetland dabei. Vergessen hab ich auch noch Hackmaster. Ich fand die drei aber nicht so erwähnenswert. Universalrollenspiele hab' ich ja auch keine genannt.
 
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Bis auf Rüs, Chronosaurus und Psychosis hat man das doch alles zu hause...

Aber trotzdem schade das ich den vortrag verpaßt habe.
 
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Und "Machoweiber mit dicken Kanonen" kennt eigendlich dem Namen nach auch jeder. Von daher ist die Erwähnung ebenfalls nicht so dringend gewesen. (Und ich bin in den Vortrag geplatzt, als es gerade um das Ding ging.)
 
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URPG schrieb:
Bis auf Rüs, Chronosaurus und Psychosis hat man das doch alles zu hause...

Aber trotzdem schade das ich den vortrag verpaßt habe.
Rüs kenne ich auch nicht. Sicher, dass die Schreibweise so richtig ist, weil das würde ja nahelegen, dass es ein deutsches System ist.

Thomas ist ja so viel ich weiß nicht hier angemeldet, oder weiß da jemand mehr?
 
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Skar schrieb:
Rüs kenne ich auch nicht. Sicher, dass die Schreibweise so richtig ist, weil das würde ja nahelegen, dass es ein deutsches System ist.

Nein, Rüs ist korrekt geschrieben (hab extra nochmal'nen Blick während des Vortrags auf den Stapel mit bereits durchgeackerten Büchern geworfen um das nachzusehen). Es kommt ursprünglich, glaube ich, aus dem waldigen Canada.
 
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Tja, und jetzt? Agroschim, was sagen dir deine erinnerungen zu dem Thema?
 
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Ich denke mich erinnern zu können, das es Australien war. bin mir aber selbst nciht mehr sicher.
 
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Australien ist richtig. Ich bin sicher. Der Erscheinungsort war Altona, Australien.
 
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Na gut, dann halt australien. Auf jeden Fall wars eins der Bücher von der Sorte "Kostet .... keine Ahnung.".
 
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Den Vortrag hab ich letztes Jahr schon auf der Ratcon gesehen, aber da er ja fleißig Systeme aufnimmt werde ich ihn mir wohl auch dieses Jahr wieder dort ansehen. :D
 
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Ich muss mich übrigens korrigieren, auf die NordCon wird er nicht kommen. Eher auf der Rat- oder FeenCon ;)
 
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Agroschim schrieb:
Ich muss mich übrigens korrigieren, auf die NordCon wird er nicht kommen. Eher auf der Rat- oder FeenCon ;)
Zeitgleich zum NordCon findet der 25. Herner Spielewahnsinn statt, und Thomas meinte zu mir, dass er wohl dahin kommen werde.
 
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NordCon is ja auch doof und zu kurz ;)
 
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Der Vortrag war grossartig, auch wenn ich erst bei "Puppetland" dazugestossen bin - das ich auch noch innerhalb der ersten drei Sekunden erkannt habe, schließlich habe ich es im Regal stehen.

Thomas hat später noch einen Einblick in seine zukünftige Planung gegeben, irgendwann sollen noch folgende Perlen auf dem Programm stehen:
  • HoL - Human Occupied Landfill. Ein komplett von Hand gelettertes Buch über eine komplett verramsackte Industriewelt, voller Profanitäten und schwarzen Humors. Ist meines Wissens nach aber inzwischen wieder aufgelegt worden und in einigen Webshops erhältlich.
  • Tales Trom The Floating Vagabond. Eine Bar in der Mitte des Universums enthält Portale an jeden beliebigen Punkt des Raum-Zeit-Kontinuums. Das Setting ist wohl voller Slapstick im Stile der alten Warner-Brothers-Cartoons.
  • Kobolds Ate My Baby. Wird wegen der grossartigen Neuauflage von November letzten Jahres wohl doch als Programmpunkt wegfallen.
Die ersten beiden Systeme habe ich sogar mal in einem Laden liebäugelnd in den Händen gehalten... ;(
Dafür nenne ich wenigstens die Neuauflage von KamB mein eigen.

Vermisst habe ich ausserdem folgendes:
  • Toon. Das Cartoonrollenspiel von SJG, irgendwann in den frühen 90ern erschien der letzte Band. Thomas wollte es inmitten von Twerps und den ganzen anderen Spassystemen nicht auch noch bringen, weil er es nicht für langfristig spielbar hielt. Ich weiss aber aus eigener Erfahrung, dass man den einen oder anderen lustigen Abend durchaus damit gestalten kann.
  • Trauma. Auch frühe 90er. Jeder Spieler spielt sich selbst, um die Attribute in Zahlen zu bringen, werden Bildungsgrad oder einfache Geschicklichkeitsspielchen zu Rate gezogen. Abenteuer sollen so aussehen, daß alles mit der normalen Spielsituation beginnt, und dann etwas nicht gerade alltägliches passiert. Am Beispiel der MitSpielen etwa würde der SL folgendes bringen: "Ihr habt es euch im Bonhoeffer-Haus an der Theke gemütlich gemacht und diskutiert noch die letzte Runde des Munchkin-Crusade, als ein weiterer Gast die Treppe herunterstolpert. Seine Augen sind glasig und als ihr näher hinschaut, seht ihr, wie er sich seinen blutverschmierten Unterleib hält." Und dann sind die Spieler angehalten, zu reagieren wie eben sie selbst. Das Abenteuer sollte auch tunlichst an die Spielumgebung, sprich Münster, angepasst sein. Ich selbst habe es auch nur gelesen und nie ausprobiert, aber das Konzept ist schon interessant.
  • Castle Falkenstein. Steampunk in den Zeiten von Ludwig II. Laut Thomas wird das allerdings noch gespielt und ist wohl nicht ganz der Underdog, der im vorschwebt.

Jedenfalls kann ich nur hoffen, die nächste Version dieses Vortrags spätestens nächstes Jahr in Münster mitzubekommen.
 
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Merimac schrieb:
  • Trauma. Auch frühe 90er. Jeder Spieler spielt sich selbst, um die Attribute in Zahlen zu bringen, werden Bildungsgrad oder einfache Geschicklichkeitsspielchen zu Rate gezogen. Abenteuer sollen so aussehen, daß alles mit der normalen Spielsituation beginnt, und dann etwas nicht gerade alltägliches passiert. Am Beispiel der MitSpielen etwa würde der SL folgendes bringen: "Ihr habt es euch im Bonhoeffer-Haus an der Theke gemütlich gemacht und diskutiert noch die letzte Runde des Munchkin-Crusade, als ein weiterer Gast die Treppe herunterstolpert. Seine Augen sind glasig und als ihr näher hinschaut, seht ihr, wie er sich seinen blutverschmierten Unterleib hält." Und dann sind die Spieler angehalten, zu reagieren wie eben sie selbst. Das Abenteuer sollte auch tunlichst an die Spielumgebung, sprich Münster, angepasst sein. Ich selbst habe es auch nur gelesen und nie ausprobiert, aber das Konzept ist schon interessant.


Bist du dir sicher, dass das Ding "Trauma" heißt? Er hat nämlich ein universal Rollenspiel mit diesem Titel präsentiert.
 
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Angeli wäre vielleicht noch ein Kandidat für diesen Vortrag. Extreme Machtgefälle in den Gruppen sind möglich. Man kann auch Hunde spielen. Und die Charaktererschaffung hat die Option: Mach doch was du willst.

Brickquest, das Lego-Rollenspiel wäre evtl auch was. Wurde Inspectres schon genannt? Pendragon evtl. wegen das Spielen des Charakters über 3 Generationen. Schwerter und Dämonen wegen ihrer selbstkritischen Note.
 
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