Neulich bei Savage Worlds

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@sma: eine wirklich interessante Geschichte. Da hätte ich auch gleich mitspielen wollen.
Der SL leitete das Abenteuer nur mit der SW GE?

Ja, "out of the box". Die meiste Arbeit hatte ich investiert, mit über da japanische Kaiserreich, Religion und Mythologie schlau zu machen und mir zu überlegen, wie ein Dämon mit SW GE funktionieren kann und wer den Dämon wie auf dieser Welt gebunden hat. Da letzteres aber nur für die Story gedacht war und Dämonenbeschören etc. ohnehin nicht für zum Ausspielen gedacht war, spielte die Regelmechanik für dieses Detail keine Rolle.

Das schöne ist, jemand hat den Dämonen ja nicht ohne Grund in die Welt geholt, d.h. die Ursache ist also nicht beseitigt.

Kleines Detail am Rande - ganz so undankbar war das Ende dann doch nicht: Die Gruppe musste in der Tat nicht fliehen, denn sie hatten es geschafft, den Fürsten zu helfen, ohne dass dieser sein Gesicht verloren hatte und ohne dass einer der anderen Fürsten von dieser Schwäche hätte profitieren können. Das war dem Fürsten so einiges wert, nur das hält ja nie lange...

Immerhin führte dieser poisitve Ruf sie dann gleich zum nächsten Abtenteuer, in dem sie einem Fürsten in Not subtil helfen konnten - aber das wird Stefan sicherlich dann beim nächsten Mal aufschreiben... ;-)
 
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Na komm, nur ein Buchstabe falsch. Und meine anderen Namen fand ich besser :) Aber solltest du nicht weg und im Urlaub sein...?

Stefan

Urlaub und WLAN - eigentlich keine schlechte Kombination und mach mir keine Vorwürfe wegen der Namen ;-) ich habe sie mir nicht ausgedacht... Obwohl, Cookie Cooper zu heißen ist wahrscheinlich ein guter Grund, nicht zur Starfleet Academy zugelassen zu werden... :)
 
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Bevor wir die Füchsin entlarvten, fand unsere Gruppe im mystischen Japan erschöpft und (wie üblich nah dem Tode möchte ich meinen) ein Kloster, welches sich abseits des Weges in die Berge schmiegte. Die Mönche nahmen uns freundlich auf und wir waren für eine Pause dankbar.

Nicht nur der Körper heilte, sondern auch der Geist. Burima half bei meditativer Gartenarbeit, Sanyo fand ihre Ruhe durch Meditation und der weise Lee kostete die vorzügliche selbstgebraute Sake während er philosophischer Gespräche mit dem Braumeister führte. Wir bedauerten daher sehr, dass wir viel zu schnell wieder aufbrechen mussten und der Abschied war herzlich.

Unser Weg bis zum Hof des Fürsten war noch lang und wir wussten, dass alle Zugangswege gut bewacht waren. Die Soldaten unterdrückten auf Befehl des verwirrten Fürsten die Bevölkerung und jede Form des Aufstands. Die Zeit drängte, aber Pferde konnten wir uns nicht leisten.

Die Mönche kannten einen geheimen Pfad durch die Berge. So umgingen wir die Soldaten und gelangten direkt zum Hof des Fürsten. Das Schicksal meinte es gut mit uns. Wir bedankten uns noch einmal bei dem Mönch, der uns geführt hatte. Insbesondere Lee, da der Mönch ihm noch ein weiteres Fläschchen Reiswein schenkte und eine Empfehlung mitgab, seinen alten Freund am Hof zu kontaktieren.

Einige Tage später - die Geschehnisse seinen ein anderes Mal erzählt - mussten wir mit Entsetzen feststellen, dass das Kloster schon vor Wochen von Soldaten des Fürsten überfallen und alle Mönche getötet wurden. Wir standen fassungslos in den zerstörten Ruinen und starrten auf die sterblichen Überreste unserer Gastgeber. Die Erinnerung an das Kloster war für uns ein letztes Mal lebendig geworden. Ein Wunder!

Auch wenn die Mönche Frieden predigten, wir fühlten uns verpflichtet, ihren Tod zu rächen - selbst wenn das bedeuten würde, Schuld auf uns zu laden. Es war das Mindeste, was wir für die Mönche tuen konnten. Es war unsere Weise (die sie möglicherweise missbilligen würden), die Gastfreundschaft zurückzuzahlen. Jeder fand seinen Weg, es vor sich selbst zu rechtfertigen: Sanya war es ziemlich egal und sie machte sich keine großen Gedanken - die Unschuld der Jugend, Burima sah seinen Schmerz (sein Bein ist seit einem Zweikampf verkrüppelt) als Buße und Lee hatte seinen Alkohol, selbst wenn dieser ihn nicht alles vergessen lassen konnte.

Und so zogen wir los und fielen in einer mondlosen Nacht, Racheengeln gleich, über den verantwortlichen Trupp Soldaten her. Es waren knapp 20, doch sie sollten den Morgen nicht erleben. Wir töteten den Hauptmann (einen Wildcard, den sich Sanyo vornahm) und jeden, der nicht seinem Fürsten die Gefolgschaft abschwor und seine Taten bereute. Ich glaube, wir ließen vier oder fünf ziehen.

Was hatten die aufgestellten Wachen schon von einem alten unbewaffneten Mann, der sich schwer auf seinen Wanderstab stütze, zu befürchten? Sanyo lauerte mit einem Bogen bewaffnet in den Büschen. Zwei Kampfrunden später waren vier Mann kampfunfähig oder tot und wir konnten uns ungesehen dem Lager nähern. Sie feierten unbeschwert - vielleicht tranken sie sogar die erbeutete Sake aus dem Kloster, fuhr es Lee durch den Kopf. Sie waren daher nicht sehr aufmerksam und erst als der Zweikampf zwischen Sanyo und dem Hauptmann begann, merkten sie, was Sache war und Burima und Lee konnten alle, die ihrem Hauptmann zur Hilfe eilen wollten, auf Abstand halten. Die Setting-Regeln schlagen vor, dass Extras keinen Bonus bei Überzahl bekommen. So waren sie einzeln unseren Kampfkünsten nicht gewachsen. Bald war die Hälfte dank Burimas Nagamaki und Lees gesegnetem Kampfstab außer Gefecht. Der Rest ergab sich, als Sanyo ihren Hauptmann enthauptete.

Beim Blute der Gefallenen schworen wir uns, nie wieder ein Wort über diese Nacht zu verlieren. Und dann kümmerten wir uns wieder darum, den Dämon am Fürstenhof zu suchen.

Stefan
 
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In einer nicht allzu fernen Zukunft gelingt es einer kleiner Gruppe von Wissenschaftlern dem NASA Gelände in Houston Texas eine Art Röntgengerät zu entwickeln, mit der Mann die Seele der Menschen sichtbar machen kann. Die Seele ist ein durscheinender Geisterhafter Körper der die gleichen Abmessungen hat wie der Körper in dem er lebt. Diese Entdeckung hat für viel Aufsehen in der Öffentlichkeit gesorgt und Menschenrechtsorganisationen und die Kirche haben sich schon dagegen ausgesprochen. Seit dem die Tests begannen wurden es jeden Tag mehr Demonstranten an den Toren des Geländes.

Einer der Wissenschaftler war der Wunderknabe Ronald S. Jefferson, er war Teil des Teams und war der erste, der erkannte, dass die Seelen über große Energiespeicher verfügten. Dieses Wissen benutze er sofort um damit ein paar futuristische Maschinen zu bauen.

Der Vatikan sannte recht bald auch einen geistlichen um die Sache zu untersuche, Pater Aiden O Brady war fast von Anfang an mit dabei und beobachtete die Experimente mit kritischem Blick.

Die Geschichte begann, als Jefferson (den alle nur "Doc" nannten) und der Pater nach einer Testperson schauen sollten, die seit 3 Tagen nicht mehr erschienen war und auch nicht mehr ans Telefon ging. Zur Unterstützung wurde den beiden noch der ursprünglich aus Tschechien stammende Andrej zur verfügung gestellt. Er war speziell ausgebildeter Polizist der seit seine Familie von Neo Nazis getötet wurde ein kleines Alkohol Problem hatte.

Abend # 1
Also fuhren wir zum Haus der Testperson, ein Mann Anfang 30 der mit seiner Frau in einer Vorstadt von Houston lebte und die erste Testperson war. Als wir dort ankamen erwartete uns schon die obligatorische Horde von Journalisten und Fernsehfritzen die irgendwie von der Sache Wind bekommen hatten. Das Haus selbst war abgesperrt, aber als wir näher kamen entdeckten sie einen farbigen in einem Adidas Anzug der Schwerter dabei hatte und versuchte gerade das Grundstück zu betreten. Nach einer heftigen Unterhaltung die fast zu einer Festnahme bzw. eine Schlägerei geführt hat fanden wir heraus, dass es sich um Leon handelte einen engen Freund der Testperson der sich Sorgen um seinen Kumpel machte. Leon musste leider draussen warten und die 3 "offiziellen" gingen nun ins Haus. Die untere Etage war komplett verwüstet aber leer und alle Essensvörräte waren weggefressen. Als wir in die obere Etage vorstießen sahen wir aus dem Augenwinkel wie Leon uns gefolgt war, allerdings hörten wir komische Geräusche aus dem Schlafzimmer. Als wir das Zimmer betraten fanden wir die Frau der Testperson wie sie blutverschmiert auf dem Bett lag und sich nicht mehr bewegte. Hinter dem Bett schien die Testperson selbst zu kauern, wir näherten uns vorsichtig und sahen nun, dass seine Frau überall Bissspuren am Körper hatte und ihr Mann nackt und ebenfalls blutverschmiert am Bett hockte. Als wir näher kamen griff er uns mit wildem Gebrüll an, ich konnte ihn durch Stromschocks ruhig stellen und wir ließen ihn abtransportieren und machten uns sogleich auch auf den Weg zurück in das Forschungslabor. Ich erlaubte dem schwarzen Samurai mitzukommen, da er uns vielleicht noch mehr über die Testperson erzählen konnte. Auf dem Weg fand ich heraus, dass er von einen Kampfkünstler adoptiert worden war und nun zu dessen Ehre der Beste Kämpfer der Welt werden will (???).
 
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@LI#5 Wart ihr nur zu dritt? Wir hatten mal beschlossen, dass es mindestens drei Spieler braucht, sonst treffen wir uns nicht. Klappt es mit zwei Spieler gut? Wenn's weitergeht, bitte berichte weiter.

@Dagon5 Menschen ohne Seele werden zu Vampiren? Interessante Idee... Noch eine kleine Anmerkung: Mich hat verwirrt, als du auf einmal von der dritten Person zu "ich" gewechselt bist. War dein Charakter Jefferson oder Aiden?

Stefan
 
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Coffin Rock Session #3: "Schaufeln wir uns unser eigenes Grab..."
Es geht (endlich) weiter.

Ein neuer Spieler ist dabei. Da er ohnehin einen "Law Dog" spielen wollte gehört er zu den Deputies in Coffin Rock und hat damit gleich eine Anbindung an den Hintergrund (sowie Zugriff auf ein paar Hintergrundinfos. Zusätzlich ist eine gute Freundin für einen Abend wieder im Land und will mitspielen (sie übernimmt die Rolle von Shelley, welche für diesen Abend zum SC befördert wird).

Shelley und der Huckster finden Ray Wisely, der (weil er ruiniert wurde) im betrunkenen Zustand aus der Stadt gelaufen ist und dem dort von Archers Männern übel mitgespielt wurde (ich habe schamlos vom One-Sheet "Envy" geklaut). Shelley läuft in die Stadt, um den Doc (anderer SC) zu holen (tapfer, tapfer, dafür gibt es einen Bennie).

Dort will sie sich am SC-Deputy vorbeischleichen (der den Skill "Wahrnehmung" nicht besitzt), dieser hat jedoch Glück und würfelt genug Asse, um sie zu entdecken und ins "Crystal River" zu verfolgen. Sie versteckt sich hinter der Theke (und hat eine Erscheinung durch den dort spukenden Geist), während Deputy "Blicknix" das Zimmer untersucht nach (für die unter der Theke bibbernde Shelley) quälend langer Zeit geht er mit dem Hotelbesitzer ins Hinterzimmer, was ihr die Gelegenheit gibt zum Zimmer des Docs zu gehen.

Dieser hilft ihr den Deputy auf eine falsche Fährte zu bringen und die beiden treffen sich außerhalb der Stadt und eilen zum Schwerveletzten. Leider ist Coffin Rock halt eine kleine Stadt und einen kurzen Wurf auf "Umhören" später ist auch der Deputy über ihre ungefähre Richtung im Bilde. Er schnappt sich einen Kollegen und nimmt die Verfolgung auf.

Leider hat Shelley bei ihrem "Versteckspiel" mit dem Deputy viel Zeit verlorenen, Zeit die der arme Ray Wisely nicht hatte, da jetzt ein weiterer Konsti-Wurf fällig ist. Exitus.

Der Mexikaner hat die Witwe soweit getröstet, als dass er sie vorläufig allein lassen kann und macht sich auf zur Mine. Dort will er eine "Markierung" für die anderen hinterlassen und entläd seine Scattergun in den Eingang (er ist nicht besonders helle).

Das Geräusch hören sowohl die (noch mit dem Begräbnis von Ray Wisely beschäftigten) Helden, als auch der Deputy, als auch die Outlaws um Hank Archer.

to be continued...
 
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@Dagon5 Menschen ohne Seele werden zu Vampiren? Interessante Idee... Noch eine kleine Anmerkung: Mich hat verwirrt, als du auf einmal von der dritten Person zu "ich" gewechselt bist. War dein Charakter Jefferson oder Aiden?

Stefan

Mein Charakter war der "Doc" , ich dachte ich muss den Kram der davor kommt nicht unbedingt in erster person schreiben und das mit den Vampiren ist nicht ganz präzise :)
 
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Sitzung # 2

Zurück im Forschungslabor nahmen wir unsere Testperson erst einmal unter die Lupe, Leon der Samurai erklärte uns, dass sich sein Kumpel seit 3 Tagen nicht mehr bei ihm gemeldet hatte und vorher über Alpträume klagte und generell wohl schlechte Laune hatte. Bei den Untersuchungen kam heraus, dass die Testperson wohl geistig auf den Status eines primitiven Tiers retardiert ist, dass ausserordentlich hungrig zu sein schien. Als die Tests abgeschlossen waren ging auf einmal der Alarm los. Es wurde über Funk gemeldet, dass unauthorisierte Personen in das Gebäude eingedrungen waren. Wir vermuteten, dass es sich um Aktivisten handelte und machten uns auf in den Raum wo die restlichen Versuchspersonen einquartiert waren. Als wir dort ankamen sahen wir noch wie ein groß gewachsener Mann im Anzug durch den Lüftungsschacht verschwand. Der Samurai kletterte direkt hinterher und sprang den mit Pistolen bewaffneten Eindringlingen in den Rücken und verwickelte sie in einen Kampf. Bevor wir ihm zu Hilfe eilen konnten bemerkten wir das wir umringt von den anderen Versuchspersonen waren, die Anzugträger hatten die Schlösser der Zellen entriegelt.

So standen wir nun inzwischen von Patienten die uns neugierig betrachteten aber nicht auf unseren Zuspruch reagierten während aus dem Lüftungsschacht Schüsse hallten. Als einer nach dem Pater griff bekam ich Schiss und benutzte meinen Lichbeugungsgenerator um unsichtbar zu werden. Die 5 Patienten waren kein Problem für uns, der Pater war wehrhafter als gedacht und knallte 2 von ihnen mit seiner abgesägten Schrotflinte ab und ich gab ihnen mit einem Strahl aus gebündelter Energie den Rest. Etwa zeitgleich glitt auch der verletzte Leon aus dem Lüftungsschacht und musste leider berichten, dass einer der 3 mit einer Wunde im Arsch entkommen war. Die Leichen hatten nur versilberte Pistolen dabei und Visitenkarten, auf denen "Heavens Judgement" stand, bei Nachforschungen fand ich heraus, dass es sich um eine Art militante Sekte handelte die auf der Suche nach Mitgliedern war.

Ich hatte erst ein mal genug von den verdammten Fanatikern und nahm mir ein Megafon und machte meinem Ärger draussen bei den Demonstranten Luft. Der Sicherheitsdienst musste mich nach 10 Minuten zurück in das Gebäude eskortieren, da die Demonstranten auf einmal gewalttätig wurden.
 
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Fortsetzung:
Shelley, der Huckster und der Doc kommen als erste beim faul rumlümmelnden Mexikaner an. Gruppeninterne Streiterei folgt (der Huckster spielt "Große Klappe" aus und lässt okkultes Gelaber vom Stapel, welches ihn schon in der vorherigen Session beinahe auf den Scheiterhaufen gebracht hätte).

2 Outlaws schleichen sich (da sie die Charaktere schon vom Weiten hören) durch den Wald an und eröffnen das Feuer (sie selbst haben -4 Deckung und -2 wegen Sicht, während die SC auf offenem Weg stehen). Deputies platzen in Schießerei, beteiligen sich aber (vorläufig) nicht.

Charaktere besiegen Outlaws. Deputies kommen hervor und es kommt zum "Mexican Standoff". Einschüchtern wird benutzt, die Nerven liegen blank.

Shelley beleidigt (Extra) Deputy, der verliert die Nerven und schießt auf sie (SC-Deputy hätte eingreifen können - Wahrnehmungswurf geschafft - tut es aber nicht). Shelley schießt zurück - ein toter Deputy. SC-Deputy versucht zu fliehen, wird aber gefangen genommen. Bleibt mit Shelley an der Mine zurück.

Mittlerweile ist der Mexikaner überzeugt, dass der Huckster dringend einen Exorzismus braucht und schleift diesen zurück in die Stadt und in die Kirche.

Zwischenkommentar zum näheren Verständnis: Der Huckster hatte einen hohen Wert bei Wissen(Okkultismus) und als ich einmal beiläufig erwähnte dass in Namen eine gewisse Macht läge, fragte er ob er - nachdem er in Session #2 den Namen des Manitous herausgefunden hatte - Ahpuch beschwören könne. Ich überlegte kurz und sagte es wäre sehr riskant (Glücksspiel-Wurf für die Beschwörung, Willenskraft-Wurf um nichtübernommen zu werden), aber prinzipiell sei es möglich, der Manitou würde allerdings den "Befehl" den er bekommt sehr kreativ auslegen (automatischer Backlash).

In der Kirche schickt sich die Gemeinde also an, auf Wunsch des Mexikaners einen Exorzismus durchzuführen (keiner hat Ahnung wie genau so einer funktioniert, aber sie sind sich einig dass Feuer und Schmerzen dabei nicht verkehrt sein können :D).

Der Spieler des Hucksters schaut mich an und sagt die bedeutungsvollen Worte "Wenn sie damit weitermachen, dann beschwöre ich Ahpuch!" Gesagt, getan. Ahpuch soll ihm die Fanatiker vom Hals schaffen und erledigt das mit dem Hex "Ace in the Hole" (Flächenschlag) - leider zentriert auf dem Huckster. Zu allem Überfluss bekommt dieser auch noch den meißten Schaden ab (und verbraucht einige Bennies beim runterwürfeln), während die Gemeinde vollkommen unverletzt davonkommt. Aber sie wird genug durch die Gegend geschleudert, dass der (inzwischen nach Schwefel stinkende) Huckster fliehen kann.

Er geht zurück zur Mine, gerade rechtzeitig um die Ankunft des Restes der Archer-Gang mitzuerleben. Die Charaktere ergeben sich (Shelley schafft es als einzige sich zu verstecken) und werden gefesselt und verhört. Da er Widerworte gibt hat Mr. Deputy schnell ein Messer im Arm und auch das Gelaber des Hucksters nervt Hank Archer irgendwann so sehr, dass er sogar seine Bloodthirsty-Neigung vergisst und die Charaktere mit einem schnellen Tod durch den Strang "belohnen" will. Mittlerweile stolpert auch der (mit religösem Tand behängte) Mexikaner auf Feld des Geschehens und lässt sich ebenfalls ohne Gegenwehr fesseln (da er Fett ist schleifen sie ihn hinter ihren Pferden her, was ihm einiges an Fatigue einbringt).

Der Mexikaner wacht auf und versucht das nachzumachen, was der Huckster in der Kirche abgezogen hat, nur mit weniger Talent. Das geht böse daneben und der Mexikaner altert körperlich um einige Jahre (Charisma -1).

Shelley läuft derweil los, um ihre Gang zu holen.

Die Charaktere sind im Lager der Outlaws, haben einen Strick um den Hals und sind auf den Besten Weg gehängt zu werden. Der Huckster denkt sich: "Jetzt ist eh alles egal." und beschwört noch einmal Ahpuch. Wieder mit Erfolg. Nun hatte ich bereits bei der Abenteuerausarbeitung ein "Baummonster" (aus dem One-Sheet "Lynched") im Banditenlager plaziert - eigentlich hatte ich nicht vor dieses "aufwachen" zu lassen, solange das Fear-Level noch bei 3 liegt, aber bei so einer Steilvorlage durch den Huckster konnte ich nicht widerstehen. Die Arkane Energie fährt also in den Baum und dieser greift sich ein paar der Banditen und die ohnehin schon "griffbereiten" Charaktere.

Die verbliebenen Banditen fliehen angesichts des Monsters (Archer schafft seinen Mumm-Wurf, flieht aber trotzdem, der feige Hund).

Es folgt hektisches Würfeln und Erschöpfungsstufen abstreichen, bis endlich Shelley mit ihrer Gang auftaucht und die Charaktere erlösen will. Sie versucht ihre Gang anzutreiben (Überreden) und schafft es zumindest das "Panicked" Ergebnis in einen "Adrenaline Surge" zu verwandeln.

Es folgt ein hektischer Kampf mit dem Monster, in dessen Verlauf es zumindest gelingt die Charaktere loszuschneiden (allesamt schwer verwundet, einer mit einem Mark of Fear und ein anderer mit einer leichten Phobie). Man geht zurück ins Lager der Pearl-Gang, um sich auszuruhen (die Spieler haben um eine Downtime gebeten, deswegen geht es nächstes Mal eine Woche später weiter - wenn die Situation in Coffin Rock noch mehr im A$%&§ ist als ohnehin schon...
 
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@LI#5 Wart ihr nur zu dritt? Wir hatten mal beschlossen, dass es mindestens drei Spieler braucht, sonst treffen wir uns nicht. Klappt es mit zwei Spieler gut?

Ja, bei dem Abenteuer waren wir nur zu dritt (Spielleiter und zwei Spieler). Das war aber überhaupt kein Problem. Ich hätte das Abenteuer ggf. sogar als one-on-one geleitet, aber glücklicherweise hatten sich die Spieler dazu entschieden, dass die SCs aus demselben Setting stammen würden, so dass ich sie zusammen in die Kampagne einführen konnte. Bei dem Abenteuer war die Zahl der Spieler eigentlich irrelevant. Ich habe lediglich die Zahl der gegnerischen Extras angepasst.

Mir hat es mit zwei Spielern sehr viel Spaß gemacht, weil die beiden Spieler sehr harmoniert und gut zusammengearbeitet haben. Da es sich bei ihnen auch um Spieler handelt, die sich in größeren Runden manchmal etwas stärker zurückhalten war es sehr schön zu sehen, wie sie als Duo doch stark "aufgeblüht" sind und viel Eigeninitiative entwickelt haben. In größeren Runden stehen ja die Charaktere (und Spieler) doch - idealerweise - abwechselnd im Rampenlicht, hier konnten alle Spieler gleichezitig glänzen.

Die Gruppe wird aber in Zukunft mindestens noch durch einen dritten Spieler ergänzt werden (und mit ein bisschen Glück - und Planung meinerseits - kommen vielliecht sogar noch weitere hinzu).
 
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Fortsetzung:
In der Kirche schickt sich die Gemeinde also an, auf Wunsch des Mexikaners einen Exorzismus durchzuführen (keiner hat Ahnung wie genau so einer funktioniert, aber sie sind sich einig dass Feuer und Schmerzen dabei nicht verkehrt sein können :D).
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Der Spieler des Hucksters schaut mich an und sagt die bedeutungsvollen Worte "Wenn sie damit weitermachen, dann beschwöre ich Ahpuch!" Gesagt, getan. Ahpuch soll ihm die Fanatiker vom Hals schaffen und erledigt das mit dem Hex "Ace in the Hole" (Flächenschlag) - leider zentriert auf dem Huckster. Zu allem Überfluss bekommt dieser auch noch den meißten Schaden ab (und verbraucht einige Bennies beim runterwürfeln), während die Gemeinde vollkommen unverletzt davonkommt. Aber sie wird genug durch die Gegend geschleudert, dass der (inzwischen nach Schwefel stinkende) Huckster fliehen kann.
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Man geht zurück ins Lager der Pearl-Gang, um sich auszuruhen (die Spieler haben um eine Downtime gebeten, deswegen geht es nächstes Mal eine Woche später weiter - wenn die Situation in Coffin Rock noch mehr im A$%&§ ist als ohnehin schon...
Auauaua! - Mir tut vom LAUTEN LACHEN gerade ALLES weh!

Mehr davon!
 
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Sitzung #3
Die Wissenschaftler nahmen an, dass die Röntgengeräte dafür verantwortlich waren, dass die Seelen sich von ihren Körpern trennten. Es wurden weitere Versuche gemacht um den Vorgang zu verstehen und vielleicht zurückführen zu können.

Der Leiter der Forschungsanstalt schickte uns zu einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt weil da angeblich eine komplette Etage außer Kontrolle geraten war und ein Pfleger verschwunden war. Die Pfleger und Ärzte nehmen an, dass es sich um Seelenlose handelt, aber es könnte auch eine Art von Massenhysterie sein.

Als wir vor bei der Anstalt ankamen und die isolierte Etage betraten, betrachteten die Patienten mich neugierig und wir warfen ein paar Äpfel rein die sie auch direkt fraßen. Ich wollte vorgehen, um sich zu gehen mit was wir es zu tun hatten, da ich nur mit dem Bullen und dem Samurai unterwegs war die dazu neigten alles zu töten was rumläuft. Ich betrat den Aufenthaltsraum und die Anderen beiden warteten an der Schleuse zum Etageneingang. Die Patienten redeten nicht miteinander bewegten sich etwas komisch kamen mir aber nicht zu nahe, sondern betrachteten mich nur von allen Seiten. Ich bewegt mich mit einem mulmigen Gefühl weiter durch die Etage aber keiner der Insassen machte Anstalten mich anzugreifen. Als ich einen Raum weiter sah ich den toten Pfleger angeknabbert in der Ecke liegen und realisierte, dass die Seelenlosen mich nicht von allen Seiten betrachten wollten sondern einkreisten. Ich ging in eine Einzelzelle und gab über Funk die Entwicklungen durch. Ich wollte einfach meinen Tarnanzug benutzen und verschwinden, allerdings ging irgendwas schief und ich saß in der Falle. Ich konnte noch 2 mit meiner Shotgun niederstrecken bis ich zu Boden ging und mir schwarz vor Augen wurde. Die andern beiden erzählten später, das Leon innerhalb von kürzester Zeit die Hälfte aufgeschlitzt hatte und der Rest wurde von den Granaten von Andrej getötet. Ich wachte im Krankenhaus auf und die Ärzte sagten mir, dass ich wohl keine Kinder mehr zeugen könnte. Als ich nach dem Einsatz mit meinem Vorgesetzten unterhielt war der sichtlich aufgebracht und nannte uns einen chaotischen verrückten Haufen. Seitdem heißt unser Team nur noch Team Chaos.
 
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Sitzung #4
Nach einer Woche im Krankenhaus war ich wieder auf den Beinen und entwickelte eine Art Seelenlampe um die Seelen sichtbar zu machen, währenddessen war das komplette Gelände der Anstalt unter Quarantäne gesetzt worden und "Team Chaos" kehrte in Vollbesetzung (Doc, Andrej der Bulle, Leon der Samurai und Aiden der Pater) zum Ort des Geschehens zurück. Als wir ankamen waren am Eingang schon ein paar Soldaten der Nationalgarde die sich über uns lustig machten, mich nannten sie den "Eierlosen" und Andrej einen Säufer. Nach einer kurzen Rangelei die zu eskalieren drohte bis ein Offizier die Waffe zog, glätteten sich die Wogen und wir gingen rein begleitet von den Verhöhnungen der Soldaten.

Als wir den Eingang passierten sahen wir einige Insassen im Hof die uns neugierig betrachteten und zusammen mit einem Wachmann und Pfleger in einer Ecke saßen. Als wir uns näherten griffen sie uns an, ihre Seelen waren anscheinend auch schon extrahiert. Als ich im Innenhof die Lampe einschaltete sahen wir eine geisterhafte Seele die uns angriff, ich konnte sie mit Stromstößen fesseln und wir transportierten sie in Richtung Eingang, dies stellte sich als schwierig heraus da die Seele halbmateriell war und wir immer ein wenig durch sie durch griffen. Ich musste auch meine Lampe ausstellen da wir nicht unendlich Energie zu Verfügung hatten. Am Eingang beäugten uns die Soldaten schon komisch und lachten uns wieder aus, ich entschloss mich die Lampe wieder einzuschalten und ihnen eine Lektion zu erteilen. Sie waren sichtlich eingeschüchtert und ich amüsiert, da sie jetzt wohl die ohne Eier waren. Wir brachten die Seele zum Forschungsgelände und kehrten dann wieder zurück zur Anstalt.

Zurück im Gebäude trafen wir auch einige Seelenlose an. In der Eingangshalle schaltete ich wieder Mal meine Lampe ein und man sah gerade noch wie eine geisterhafte Seele uns böse fixierte und in Richtung Keller verschwand. Als wir im Keller ankamen, schaltete ich die Lampe kurz aus um Energie zu sparen. Als wir einen Korridor hinab gingen klagte Leon auf einmal über schreckliche Visionen und Migräne, ich schaltete die Lampe wieder an und sah eine Seele vor ihm schweben die ihm mitten ins Gesicht schlug. Die Seele war halbmateriell und normale Waffen waren nicht so effektiv wie sonst, allerdings schienen meine Energie Waffen vollen Effekt zu haben. Wir gingen einen Raum weiter und standen vor einer Art Lager aus dem blaues Licht leuchtete. Als wir den Raum betraten und ich die Lampe anmachte standen uns ca 30 übel launige Seelen gegenüber. Ich konnte rund eine handvoll mit 2 Schüssen aus meinem Blitzwerfer ausschalten allerdings kam es dann irgendwie zu einem Kurzschluss und wir mussten auf konventionelle Mittel zurückgreifen, was sich weniger Effektiv erwies. Als alle bis auf 6 Seelen vernichtet waren und die Gruppe schon fast am ihrer kräfte war ging zu allem Überfluss noch die Energie der Lampe zur Neige und wir mussten uns verwundet zurückziehen mit dem bewußtlosen Leon im Schlepptau. Das blaue Licht das im Hintergrund des Raumes leuchtete mussten wir dann wohl ein andern Mal untersuchen. Leon hat sich an diesem Tag einen schweren Gehirnschaden zugezogen, seitdem bewegt er sich nicht mehr so geschmeidig wie früher.
 
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Das Gold von Eldorado

Fortsetzung von Die Augen von Kilquato

Adaption von "Indiana Jones und das Gold von Eldorado"


Während Pedro das Gepäck und die Kiste mit den beiden Edelsteinen verstaute, sahen sich Catherine-Lucy, Ronny McCan und Melody Monroe um. McCans Blick fiel dabei auf auf den Wellblechhangar des kleinen Flugfelds. Vor den Toren lagen einige aufgerissene Reisekoffer und Frauenkleider waren über den Boden verstreut. Zwei Nazis standen Zigarette rauchend vor der Zugangstüre und unterhielten sich lachend.

Der Agent des MI6 runzelte die Stirn und fragte bei Pedro wegen der Nazis nach. Der mexikanische Pilot erklärte, dass die Deutschen vor einige Stunden aufgetaucht seien und eine Frau aus der abflugbereiten Maschine nach Las Paz gezerrt und in den Hangar geschleppt hätten. Irgendwann sei ein Nazi-Offizier aufgetaucht, der nach kurzer Zeit mit seinen Leuten in eine deutsche Transportmaschine stieg und abflog. Einige seiner Soldaten ließ er beim Hangar zurück, ebenso die Frau.

Catherine-Lucy, Melody und Ronny seufzten. Es war klar, worauf die Sache hinauslief. McCan übergab die Edelsteine in die Obhut von Pedro und Melody. Die beiden sollten die Artefakte in Sicherheit bringen und dann wieder zurückkommen. Die Augen des Kilquato durften auf keinen Fall in die Hände der Nazis fallen, aber die Frau brauchte sicherlich Hilfe. Während die Maschine also aufs Flugfeld fuhr und dann Richtung Norden abhob, überlegten sich Catherine-Lucy und Ronny einen Plan. Der britische Agent hatte auch schon eine Idee.

Kurz darauf näherte sich Catherine-Lucy den beiden Wachen am Eingang. Die hübsche Studentin der Archäologie hatte bereits im Vorfeld durch ein Fenster einen vorsichtigen Blick in den Hangar geworfen. Die Frau, eine Brasilianerin, war auf einen Stuhl gefesselt, Ihre Kleidung war unordentlich und eingerissen, zwei Soldaten bewachten sie. Um die Männer sollte sich McCan kümmern, währendCatherine-Lucy Dixon die Ablenkung übernahm. Das gelang ihr auch wunderbar.

Major McCan schlich zur Hintertüre und öffnete sie vorsichtig ein Stück. Die beiden Nazis lachten gerade hinterhältig und einer gab der Frau einen Schlag ins Gesicht, bevor er einen Blick in ihre Bluse warf. McCan beschloss einzugreifen. Er rief einige undeutlich Worte auf deutsch - die ihm Catherine-Lucy eingetrichtert hatte - und legte sich hinter der Türe auf die Lauer. Tatsächlich, eine der Wache kam zur Türe hinaus, um nach dem Rechten zu gucken. McCan drückte die Türe zu und schlug mit dem Knauf der Machete zu, mehrmals, bis der Soldat bewusstlos zu Boden sank.

Schnell schlüpfte Ronny in die Uniform des Mannes, zog sich die schlecht sitzende Hose zurecht und öffnete dann die Türe. Mit der Machete hinter dem Rücken näherte er sich dem Nazi und versuchte dabei sein Gesicht im Schatten zu halten. Dennoch wurde der deutsche Kamerad misstrauisch, aber McCan brachte ihn mit ein, zwei, drei Hieben zum Schweigen. Die Augen der Gefangenen flammten dankbar auf.

Zwischenzeitlich wurde die Situation für Catherine-Lucy bedrohlich. Die beiden Schurken warfen eindeutige Blicke in ihren Ausschnitt und einer legte seine Hand vulgär auf die Schulter der jungen US-Amerikanerin. Glücklicherweise öffnete McCan nun die Türe zum Hangar und versuchte erneut eine Ablenkung, aber wieder machten ihm seine mangelnden Sprachkenntnisse einen Strich durch die Rechnung. Die beiden Nazis gingen auf Ronny los, wurden aber von Catherine-Lucy überrascht, die den Agenten des MI6 tatkräftig unterstützte.

Die Nazis wurden gefesselt und geknebelt, dann unterhielten sich Ronny und Catherine-Lucy mit der nun befreiten Frau, die weinend ihre Kleider ordnete. Es handelt sich dabei um Maria Korda, die aus Belem stammte und mit Gomez Korda verheiratet war. Gomez hatte bis vor ein paar Monaten als Pilot gearbeitet, dann aber gekündigt und in La Paz einen Schmuckhandel eröffnet. Die Geschäfte gingen gut und nun hatte er beschlossen, Maria nachkommen zu lassen. Gerade als sie das Flugzeug besteigen wollte, tauchten die Nazis auf und nahmen sie gefangen. Maria hatte eigentlich schweigen wollen, doch die Deutschen schlugen sie so lange, bis sie ihnen alles erzählte. Da Maria Vertrauen zu Catherine-Lucy und Ronny gefasst hatte, erzählte sie ihnen ebenfalls worum es ging.

Gomez hatte bei einem seiner letzten Buschflüge ein verlassenes Gebiet im bolivianischen Dschungel überflogen und dabei ein kleines Tal entdeckt, in dem alles aus Gold war. Er war dann dorthin aufgebrochen und mit den Taschen voller Gold zurückgekehrt. Seinen Erzählungen nach, musste es das sagenhafte Eldorado sein. Gomez war mit seinen Geschäften etwas unvorsichtig und der plötzliche Reichtum hatte wohl die Nazis aufmerksam werden lassen, so jedenfalls Maria Korda. Sie wollten unbedingt wissen woher das Gold stammte und wo Gomez zu finden sei. Dann machten sich die Nazis auf den Weg nach La Paz.

Die Deutschen hatten nun einen Vorsprung von mehreren Stunden und das nächste Flugzeug startete erst in einer Woche. Zwar gab es eine alte Maschine im Hangar, doch Catherine-Lucy und Ronny hatten zu wenig Geld dabei, um das Flugzeug zu kaufen. Hier konnte allerdings Maria aushelfen. Sie zeigte Catherine-Lucy eine kleine Arzttasche, die bis zum Rande mit goldenen Insekten gefüllt war. Maria erklärte, dass diese Miniaturen Gomez’ Spezialität seien. Er fertigte daraus Anhänger und Ohrringe an. Sie selbst trug ebenfalls einen kleinen goldenen Käfer um den Hals. Catherine-Lucy war fasziniert, wie detailliert die Figuren gefertigt waren.

HavillandJedenfalls war es nun kein Problem das Flugzeug zu kaufen. Der Major schickte noch ein Teleramm an Melody nach Mexiko Stadt, dann ging es ab in die Luft. Ziel: La Paz in Bolivien!

Der Flug verlief ohne Probleme und auch die Landung war sanft. Ronny war ein guter Pilot und hatte alles im Griff. Kaum auf dem Boden aufgesetzt und die Maschine untergebracht, ging es mit dem Taxi in die Innenstadt La Paz’. Gomez Korda wohnte über einer Tanzschule, die leicht zu finden war. Ronny McCan wusste, dass die Nazi vor ihnen angekommen waren und mahnte die beiden Frauen zur Vorsicht. Tatsächlich war die Türe zur Wohnung aufgebrochen - aber von Gomez oder den Deutschen keine Spur. Dem Zustand der Wohnung nach, waren die Deutschen bereits da und hatten Gomez Korda gefunden. Jedenfalls stand an der Wand ein Stuhl, zu dessen Füßen Stricke auf dem Boden lagen. Maria bekam einen Weinkrampf. In diesem Augenblick wurden Schritte im Treppenhaus laut, die sich der Wohnung näherten.

Catherine-Lucy nahm Maria zur Seite und zog sie ins Schlafzimmer hinein, während Ronny hinter einem Schrank in Deckung ging. Ein wohlbeleibter Bolivianer in weißem Anzug und mit breitem Hut stapfte wütend in die Wohnung hinein und fluchte laut. Der Major trat nun hinter dem Schrank vor und stellte sich dem Fremden vor. Die beiden Frauen blieben erst einmal in Deckung.

Bei dem Mann handelte es sich um Jorge Sanjines, einen Schmuckhändler und Geschäftspartner von Gomez Korda. Völlig aufgelöst berichtete er davon, dass alle seine Kunden, die Schmuck von Gomez erhielten, an einer mysteriösen Krankheit litten. Übelkeit, Haarausfall und allgemeines Unwohlsein waren Anzeichen. Auch er, Sanjines, litt bereits schon darunter und vor wenigen Stunden war eine Kundin verstorben.

Nun kamen auch Catherine-Lucy und Maria ins Zimmer. Sofort zeterte Sanjines los, doch Ronny konnte ihn beruhigen. Er versprach dem Händler Gomez aufzuspüren und der Sache auf den Grund zu gehen. Jorge Sanjines beruhigte sich etwas und ging wieder. McCan und Catherine-Lucy Dixon hatten nun genug Zeit, um die Wohnung genauer zu untersuchen. Tatsächlich entdeckten sie einige mit Blut an die Wand gekritzelten Buchstaben, die nach genauerer Betrachtung ein Wort ergaben: Chinuhimcha. Ein Dorf auf der anderen Seite der Berge. Die Nazis mussten Gomez Korda dorthin verschleppt haben.

Catherine-Lucy schlug vor, erst einmal einen alten Bekannten aufzusuchen, und zwar ihren ehemaligen Professor der Archäologie und Mentor: Doktor Clarke Miller. Miller hatte es vor einem Jahr nach La Paz gezogen. Er war nun Dozent an der hiesigen Universität mit Fachgebiet südamerikanische Goldstädte.

Miller war hocherfreut Catherine-Lucy wiederzusehen und seine Begrüßung fiel sehr herzlich aus. Er hörte sich genau an, was seine ehemalige Lieblingsstudentin zu berichten hatte und zog noch zwei weitere Kollegen zu Rate. Somit ergab sich ein plausibles Gesamtbild, das sich mit einigen alten Überlieferungen deckte.

Einst sollte ein Stern vom Himmel gefallen und inmitten der prächtigen Stadt Eldorado niedergegangen sein. Die Bewohner Eldorados - einer großen Stadt in einem kreisrunden Talkessel - seien schon immer zu stolz auf ihren Reichtum gewesen sein und nun wurden sie von den Göttern gestraft, denn der Stern habe Gold geweint und ganz Eldorado mit seiner Trauer über den falschen Stolz zum Schweigen gebracht. Miller schloss daraus nun, dass ein Meteorit Eldorado getroffen und das ganze Tal mit einem feinen Goldfilm überzogen habe, so dass jegliches Leben erstickt wurde. Als Beweis führte Miller auch den Anhänger Maria Kordas an. Dabei handelte es sich keinesfalls um ein Schmuckstück, sondern um ein mit Gold überzogenes Insekt.

Wobei Gold ebenfalls falsch war, denn es handelte sich um eine radioaktive Golduranlegierung. Deren radioaktive Strahlung war auch der Grund für die Erkrankungen der Käufer. Gomez Korda hatte den Tod verkauft. Auch Maria Korda zeigte bereits die ersten Anzeichen einer Strahlenerkrankung und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sterben würde. Das war somit auch die Erklärung für den Fluch von Eldorado.

Ronny telegrafierte nun dem MI6 einen Bericht und setzte auch eine Meldung an den Flugzeugverkäufer in Belem ab, dass das Gold leider tödlich sei. Catherine-Lucy brachte Maria in einem Hotel unter, dann wurden Reisevorbereitungen getroffen. Die Nazis waren sicherlich nicht hinter dem Gold, sondern hinter der radioaktiven Legierung her. Sie mussten unbedingt aufgehalten werden …
 
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