AW: Maskerade vs. Requiem
Again: VtM ohne Clans ist nicht VtM. Es ist ein clanloses Vampir-Rollenspiel, das durch VtM inspiriert wurde.
Solange du das nicht kapierst, macht es keinerlei Sinn, weiterzudiskutieren.
Im übrigen geht es beim VtM/VtR Vergleich nicht nur um Regeln.
Worüber man streiten kann, aber nicht sollte, ist Geschmack. Wem der Kainsmythos gefällt, der soll und darf gerne VtM spielen. Dagegen hat niemand etwas.
Requiem-Fans empfinden tendenziell den Kains-Mythos und den Metaplot von VtM als Einschränkung und Belastung. Bitte, sollen sie. Ist ebenfalls Geschmackssache, und dass sie das Fehlen von Metaplot bei VtR als Befreiung empfinden, ist nett zu wissen, darum muss man aber nicht gegen VtR auf die Barrikaden gehen.
Was die Diskussion darum, welches System "besser" ist, so unendlich schwer macht, ist die Verwurstelung von Geschmacksdingen und (mehr oder weniger) "neutral bewertbaren" Fakten wie z.B. Regeln, aber auch Hilfestellung für den Spielleiter, Menge der gelieferten Ideen und dergleichen mehr.
Hier nisten sich VtM-Fans gerne im Gefechtsgraben ein, der sagt: "Weil mir VtM besser gefällt, muss es auch in jeder Hinsicht besser sein". Dies führt dann zu den abstrusen "mein 1970er VW Käfer ist ein fortschrittlicheres Fahrzeug als der New Beetle" Diskussionen.
Dies wird noch wesentlich bizarrer dadurch, dass sehr viele VtM-Fans (ich mutmaße, dass es sogar die Mehrheit ist, kann es aber nicht belegen) überhaupt nicht VtM spielen, sondern ihr jeweiliges Vampir-Homebrew-System auf Basis von VtM, bei dem sie VtM-integrale Bestandteile und Plotstränge ignorieren, umdichten oder ausblenden, weil diese ihr Spiel kaputtmachen würden. Und darum geht es: Dass der wesentliche Vorzug von VtR darin bresteht, dass das Spiel "ab Werk" offenbar spielbarer ist als VtM, denn es muss ja irgendeinen Grund geben, warum viele VtM-Runden nach "abgewandelten" VtM-Hintergrünen (oder sogar völlug ohne Metaplot) spielen.
Anders gesagt: VtM schrieb in der Tonality vor, wie die Welt IST, tolerierte es aber nnetter Weise, wenn ein SL etwas anders machen wollte. VtR bietet eine Basisidee einer Welt und unterstützt den SL in jeder Hinsicht AKTIV, auf Basis dieser Welt eigene Settings und Geschichten zu entwickeln.
VtR Fans - die oft früher VtM-Fans waren - mutmaßen nun, dass es da draußen noch mehr VtM-Fans gibt, die - WIE SIE SELBST - zunächst VtR abgelehnt haben, die aber, wenn sie mal über den Nostalgieschatten springen würden, entdecken könnten, dass sie selbst eigentlich ja gar nicht VtM spielen, und dass für ihre Art von Spiel VtR das bessere System wäre. Weil es gezielt auf Homebrew ausgerichtet ist, statt standardisierter Kanon-Mainstream mit weltweiter Plot-Gleichschaltung zu sein.
Und nochmal, da man es nicht oft genug sagen kann:
- Wem die VtM Hintergründe besser gefallen als die VtR Hintergründe, soll VtM spielen.
- Wem die VtR Hintergründe besser gefallen als die VtM Hintergründe, soll VtR spielen.
- Wem weder die VtM noch die VtR Hintergründe rundum gefallen, der soll das System, das ihm marginal besser gefällt, gerne umschreiben, ABER er soll bitte wissen, dass er in diesem Moment nicht mehr VtM oder VtR spielt, sondern sein eigenes Vampire Homebrew System "auf Basis von"/"inspiriert durch" VtM/VtR, und dies möge er bitte bei der Diskussion in diesem Thread vor Augen haben
- Wer sagt, dass ihm der VtM Metaplot gefällt, der darf das sagen und er möge deswegen nicht angefeindet werden.
- Wer sagt, dass ihm der VtM Metaplot auf den Sack ging, und dass er sich über das metaplotlose VtR freut, der darf auch das sagen und er möge deswegen nicht angefeindet werden.
- Wer sagt, dass VtM "ab Werk" das regeltechnisch bessere System sei oder dass VtM "ab Werk" dem SL mehr Hilfe und mehr Ideen und Anregungen gebe als VtR, hat einfach Unrecht, kann aber vermutlich nichts dafür, da er von seiner eigenen Nostalgie für VtM geblendet wird. Er möge ebenso wie Die-Hard Fans der D&D 1st Edition, als es für jede gefundenne Goldmünze 1XP gab, freeundlich angelächelt und seine Meinung ignoriert werden.
Howgh.