AW: Maskerade vs. Requiem
Die Motivation von Setiten + die anderen Faschingsclans sind meinetwegen so tief das Dostojewski vor Neid erblassen könnte - es ist nicht mehr die "Vampir" Thematik, sondern etwas eigenes was nur Masquerade als "Vampirthematik" verkauft.
Nun, es ist nicht das, was
du unter Vampirthematik verstehst.
Ich persönlich kann verstehen dass jemand mal von den alten transylvanischen "I vill zuck yurr blood"-Grafen, den ebenfalls schon bekannten Interview-Adeligen und verlorenen Jungs weg will und was anderes daraus macht... etwa, sagen wir mal, Vampire in einem ägyptischen Setting? Das dann natürlich auch mit der Pyramidenmystik und der Götterwelt verbunden werden muss, weil das sonst nicht Ägypten ist? Das allein schon durch Wahl von Land und Geschichte zeigt, wie uralt dieses Grauen ist, das die Menschheit heimsucht?
Oder wie wäre es wenn der Übergang zum Untod unweigerlich zur Geisteszerrüttung sorgt, aber gerade das Gucklöcher hinter die Kulissen der großen Illusion gewährt? Oder ist es gerade das, was den Geist zerstört noch ehe das durch eine Unlebensspanne geschieht für die Menschen ohnehin nicht vorgesehen waren?
WW haben eben alles an alten und neuen Konzepten in ihr Spiel gepackt und ähnlich wie DSA etwas geschaffen, das einer Untersuchung auf Plausibilität nicht standhält und von denen es immer Spieler gibt, die diese oder jene Zutat ablehnen (wobei ich aber eigentlich fast sicher bin, dass 'neue' Konzepte nicht gerade zahlreich waren...).
Aber ich finde glaubhaft was in Wege des Meisters stand: Für ein kommerzielles Rollenspiel ist es besser, wenn du viel reinpackst und viel so halbwegs kannst als wenn du nur eine Sache richtig gut kannst.
Und ja, ich sage es jetzt: Was du nicht magst, kannst du weglassen. Das ist
auch in Masquerade möglich, ebenso wie in Requiem ist dort alles optional! Es ist
keine Hausregel, wenn ich dem Metaplot die Kugel gebe oder Ventrue, Tremere und Salubri zusammenfasse zum Clan Vemebri. Genausowenig wie in Requiem. Nur weil dort im Gegensatz zu Masquerade jeden zweiten Satz darauf hingewiesen wird, dass alles optional ist, damit es auch ja wirklich endlich mal jeder kapiert, ist Masquerade nicht weniger optional. Es ist nur weniger Baukasten.
Wenn ihr also darauf besteht, dass Masquerade by the book und nur minus die Optionalität besprochen werden darf, fordere ich für Requiem dasselbe - also mit all den 100k Blutlinien und minus die Optionalität.