AW: Magus-Chronik Phoenix
Noch eins. So am Ende der Charerschaffung sollte sich jeder diese Fragen selbst beantworten und sich was schönes dazu ausdenken:
Stichwort: Paradigma
Frage: Was ist ein Paradigma?
Antwort: Ein Paradigma ist die eigene Vorstellung davon wie richtige Magick aussieht. Für den einen Verbena heisst Magick, mit seinem Blut, Speichel, Urin, Sperma oder anderen Körperflüssigkeiten, Symbole auf einen Verletzten Körper zu malen und dann ein kurzes Gebet an Wotan zu sprechen, woraufhin dieser dann die Wunden verschliesst. Für einen anderen Verbena heisst es vielleicht den Verletzten mit bestimmten Kräutertinkturen einzureiben und einige Gebete an Freya zu richten. Beide Verbena brauchen Regeltechnisch Leben 3. Aber im Spiel reagieren beide komplett unterschiedlich. Und je nach Würfelwurf, wirken aber beide Heilungen tatsächlich.
Frage: Ich habe mir ein Paradigma ausgedacht, hat das Regeltechnische Auswirkungen?
Antwort: Ja und Nein. Normalerweise kann man einmal pro runde zaubern. Jeder Zauber ist eine Volle Aktion. Je nach Paradigma kann ein Zauber aber auch schonmal als freie Aktion abspielen, wenn die Volle Aktion z.B. ein Sprung über eine 3 Meter Mauer aus dem Stand ist, kann es in einer Runde gemacht werden, auch wenn man eigentlich einen Zauber spricht und einen Sprung ausführt. Aber umgekehrt ist das häufiger der Fall. Wir im Beispiel angegeben, wirken die meisten Magier ihre Zauber lieber in Ruhe. Meist über mehrere Runden. Wenn sich jemand mehr als 10 Minuten mit einem Zauber zeit lässt, kann er ihn auch als Ritual durchführen (Erfolge ansammeln). Rituale bitte per PN mit mir vorher absprechen.
Auch wenn es nicht regeltechnisch ist, gibt es aber noch eine andere Auswirkung des Paradigmas. Ein Hermetiker der mit Forces und Matter arbeitet, damit Feuer auflodern läßt und fliegen kann, kann aber nicht mit seiner Magie die Daten einer Festplatte auslesen. Genauso wie ein Virtueller Adept vielleicht nicht daran glaubt, dass er mit Forces fliegen könnte ausserhalb der Virtuellen Welt. Dafür kann er aber Blitze aus Steckdosen zucken lassen.
Frage: Brauch ich sonst noch was ausser einem Paradigma?
Antwort: Ja, Foki. Für jede Sphäre die man beherrscht braucht man einen Fokus. Dieser Fokus kann eine Handlung sein (Singen, Meditieren, Beten, Tanzen, Kämpfen, etc.), es kann ein Gegenstand sein (von der Sonnenbrille, über den Laptop, über den großen spitzen Hut bis zum Schwert ist alles möglich) oder auch ein einzigartiger Gegenstand.
Frage: Gibt es für diese Foki regeln?
Antwort: Ja, Grundregeln aus der Revised Edition (welche sich von denen aus der 2nd Ed. unterscheiden) und eine Hausregel. Die Grundregeln sagen folgendes: Man kann nur dann zaubern wenn man die Foki aller für den Zauber benötigter Sphären gleichzeitig benutzt/dabei hat. Sobald man jemals Arete 6 erreicht darf man auch ohne Foki zaubern, zumindest sucht man sich dann 2 Sphären aus, bei denen man das kann. Nutzt man sie trotzdem geht die Schwierigkeit des Zaubers um 1 runter (nicht kumulativ, sondern alle Foki auf einmal). Auf Arete 7 nochmal 2, auf 8 nochmal, etc. etc. bis man auf 10 gar keine Foki mehr bräuchte.
Frage: Gibt es Unterschiede ob ich einen Handlungsfoki, Gegenstandsfoki oder Besonderen Gegenstandsfoki verwende?
Antwort: Ja.
Handlungsfoki. Nachteil: Benötigen auf jeden Fall eine Runde zusätzlich zum Zaubern. Vorteil: Hat man immer dabei und kann man nicht verlieren.
Gegenstandsfoki: Nachteil: Kann man verlieren oder können einem abgenommen werden. Vorteil: Man kann halt relativ fix zaubern und der Realität so vielleicht klar machen, warum das, was man da gerade tut, funktioniert.
Besondere Gegenstände als Foki: Nachteil: Kann man verlieren und wenn man sie verliert, kann man die Zauber der betroffenen Sphäre solange nicht mehr nutzen bis man seinen Aretewert oder die entsprechende Sphäre das nächste mal erhöht, dann darf man sich einen neuen Foki aussuchen. Vorteil: Jeder Zauber bei dem dieser Foki gebraucht wird ist automatisch um 1 leichter. Ausserdem gilt dieser Gegenstand bei Correspondencezaubern automatisch als "Teil des eigenen Körpers", d.h. ein einziger Erfolg reicht aus um ihn zu finden, egal wo er sich auf dieser Ebene aufhält.
Frage: Haben wir jetzt alles? *seufz*
Antwort: Leider noch nicht ganz. Ihr müsst euch für eure Sphären, die ihr momentan besitzt alle Zauber aufschreiben, welche ihr schon "können" wollt. Z.B. kann jemand mit Forces 1 im Infrarotbereich sehen. Aber nicht jeder hat das gelernt. Wir gehen jetzt mal vom VA aus, der Forces 1 hat. Dieser hat den Zauber (auch auf englisch Rote genannt) Infrarotsprecktrumssicht. Damit kann er genau das, im Infrarotspektrum sehen.
Benötigte Sphäre Forces 1. Hat er. Also würfelt er mit seinem Aretewert (3) gegen eine Schwierigkeit von 4 (1: die höchste Sphäre + 3 weil es koinzidente Magie ist). Jetzt erkennt der VA leider nicht viel mehr als mit normaler Sicht. Aber er hat eine Idee. Er möchte im Ultravioletten Bereich sehen können. Benötigte Sphäre: Forces 1. Hat er. Schwierigkeit ist jetzt aber sein Aretewert (immer noch 3) gegen die 5. Auf Englisch nennt sich das Fast Casting. Die 5 rechnet sich genauso zusammen wie die 4 mit einem Unterschied. Weil er den Zauber mit dem ultravioletten Spektrum noch nicht "gelernt" hat, gilt es als Fast Casting und hat damit eine um 1 erhöhte Schwierigkeit.
Schreibt also einfach alle Zauber auf, welche ihr meint jetzt schon mit euren Sphären zu können, alles andere ist später um 1 erschwert.
Diese Rotes sind übrigens eine begehrte Handelsware unter Magi. Es ist zwar nicht so schlimm wie in D&D wo man für nen 9.Grad-Zauber schonmal ein Vermögen hinblättern muss, aber auf jeden Fall sind die Zauber einiges wert.
Man kann sie auch selbst erforschen später, statt sie zu "kaufen". Dies nimmt dann einige Tage bis hin zu einigen Monaten in Anspruch, je nach Sphärenstufe. Diese Forschungen sind übrigens Nebenaktionen, sind also kein volles Training wert und man nebenbei dann andere Dinge trainieren (EPs ausgeben) oder spielen.