Kritik über Prometheus Games

Rinas

Wizard
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Ich habe lange überlegt ob ich sowas wie einen offenen Brief an Prometheus Games schreibe, da mich einige Vorgänge einfach nur noch ankotzen. Die letzten Ereignisse führten dazu das ich mich nun dazu durchgerungen habe diesen zu schreiben.

Im Grunde geht es mir nicht darum einfach nur Dampf abzulassen sondern auch mal aufzuzählen was falsch gemacht wurde, damit ihr es besser machen könnt.
Im Aktion-Abenteuer-Forum stelle ich es weil es auf "Neutralen Boden" wohl am besten aufgehoben ist und man hier auch offen über sowas diskutieren kann.

Achja,... das folgende (sowie eigentlich jeder meiner Beiträge) spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder.

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Sehr geehrte Damen und Herren von Prometheus Games,

Ich muss sagen, ich bin enttäuscht und zwar über ihre Publikationen und ihr seltsames Geschäftsgebaren.
Um etwas Aufschluss über meine Verärgerung zu geben fange ich einfach mal von vorne an.

Alles began mit Elyrion. Ich kaufte es damals auf einer Convention oder Messe, welche bin ich mir nicht mehr sicher. Es war die korrigierte Version 1.5 und ich freute mich auch schon das Setting zu bespielen. Allerdings enthielt es für eine mehrfach korrigierte Version (1.5 suggeriert mir das es intern oder extern mehrere male rumgegangen und korrigiert werden musste) enorm viele Rechtschreib-, Grammatik- und teilweise auch Inhalts-, sowie Layoutfehler.
Leider kam ich aufgrund anderer Umstände nie dazu das Setting mehr als einmal zu bespielen (unsere Runden hatten noch genug andere Rollenspiele und wie das so ist veränderte sich das Umfeld und es ging einfach verschüttet.)

Dann kam Savage Worlds. Ich musste sagen das erste Grundregelwerk, die Gentlemen Edition, gefiel mir sehr gut, es hatte zwar auch ein paar kleine Rechtschreibfehler, fehlerhafte Seitenverweise und leider fehlten auch ein paar Sachen, aber es hielt sich im verträglichen Rahmen.
Ähnlich verhielt es sich auch mit Necropolis, wobei ich da den Eindruck hatte das man hier mehr Wert auf das Lektorat gelegt hatte und dementsprechend weniger Fehler fand.
Sundered Skies hatte wieder mindestens soviele Fehler wie die Gentlemen Edition, da auch hier ganze Absätze fehlten, unter anderem für das Setting wichtige Regeln wie den Glühwahnsinn.

Bis hierhin gefielen mir die Bücher immer noch sehr gut. Zwar sah man hier das Ihr (Prometheus Games) ein echtes Problem mit dem Lektorat hattet, aber es lag noch einigermaßen in einem Rahmen den man aushalten konnte. Nicht zu letzt verdankt man dies den, meines erachtens, erstklassigen Regeln, Settings und dem Format (Schönes kleines Buch mit Abenteuern, PPK, Abenteuergenerator und vielem mehr, dass man teilweise bei "größeren" Rollenspielen vermisst).

Dann kam lange Zeit nichts.
Ich kann verstehen wenn jemand aufgrund eines Unfalls ausfällt und eine tragende Rolle hat, dass alles etwas langsamer ist, aber nicht das es dann einen Totalausfall des Verlags gibt.

Auch verstand ich nicht wieso der Verlag massenweise Rollenspiele aufkaufte, die es zu publizieren gab, wenn es überhaupt nicht über solche Kapazitäten verfügte. (Einige wurden später sogar wieder abgestoßen)

Versprochen wurde auch ein PDF-Shop. Der immer wieder verschoben wurde und es gefühlt Jahre gebraucht hatte bis er endlich etabliert war, als dieser endlich da war kamen die Daring Tales of Adventure als nächstes Savage Worlds Produkt.
Ich hab mir das Produkt damals nicht gekauft, weil ich eher auf echte Bücher stand, aber mich sprach das ganze auch nicht an, da es sich wohl nur um einige Savage Tales handelte die um den zweiten Weltkrieg angesiedelt waren. Daher kann ich es auch nicht weiter beurteilen.

Was dann auf Unverständnis stieß, war das nächste Buch für die Savage Worlds Reihe. Wieso Hellfrost?
Ich meine, es gab doch schon ein Fantasy-Setting, wieso dann nicht ein anderes Genre bedienen, aber vor allem die Frage: Wieso wieder im großen Format?
Alle Bücher erschienen in diesem "A5-ähnlichen" kleinen Format, das man bequem in der Hand halten konnte. Naja. Mein Schaden sollte es nicht gewesen sein. Ich hatte ein Fantasysetting was es noch zu bespielen gab (Sundered Skies) und das Format wollte ich nicht. Zumal es nur mit "Spielerhandbuch" betitelt war und für mich hieß "Achtung gekürzter Inhalt, du musst später mehr Bücher kaufen um Spass zu haben", was sich meines erachtens Bewahrheitet hat, wenn man überlegt das es jetzt einen Weltenband dazu geben wird und dann erst ein Bestarium.
Aber vielleicht irre ich mich da auch und einige Spieler können mich hier darüber nochmal aufklären.
Zumal es auch wieder viele Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten haben soll. Aber das habe ich nur vom Hörensagen mitbekommen.

Dann kam das Fantasykompendium. Ich fragte mich auch hier: Wieso?
Es gab nur zwei Fantasy-Settings. Wieso für nur zwei Settings ein neues Buch rausbringen? Oder wieso wurde dieses verdammte Buch publiziert, wenn eine der Stärken von Savage Worlds seien soll das man viele verschiedene Settings bespielen kann? Ich meine, es gab nur 3 ins deutsche Übersetzte Settings.
Wieso nicht erstmal bis zu einem halben dutzend Settings rausbringen. Dann schauen was die Spieler gerne haben und dann erst Zusatzbücher? (oder generell mal fragen was der Kunde gerne hätte)
Ich habe es bis heute nicht verstanden.

Dann kam eine Neuauflage der Gentlemen Edition, die Revised Edition. Ein gutes Buch, weniger Schreibfehler als sein Vorgänger, nun hat es handwerkliche Mengel bis zum geht nicht mehr.
Ich halte mich für einen Rollenspieler der sehr gut auf seine Rollenspielbücher aufpasst, daher konnte ich nicht verstehen wieso bei meinem ersten Revised Buch anfingen die Seiten auszufallen. Anscheinend schlecht gebunden.
Bei meinem zweiten zerfranzte das Bändchen auf sodass ich es abschneiden musste, irgendwann ist dann der Buchrücken gerießen.
Nun müsste ich mir mein drittes Buch kaufen.

Aber der Grund weswegen ich das hier schreibe ist Rippers. Ich habe solange auf dieses Setting gewartet und bin dermaßen enttäuscht.
Am besten beschreibt es sich mit den Worten eines Freundes der es sich gekauft hat: "Vom Setting her wirklich gut gelungen, aber das Buch ist mittelprächtiger Schund."
Es hat soviele Rechtschreib- und Grammatikfehler das es einem graust, ein Beispiel was er mir vorgelesen hat erklärt nichtmal die entsprechende Regel, da die Beispielrechnung fehlerhaft ist und durch die Formel die Endergebnisse in einer Tabelle unter dem Beispiel auch nicht stimmen können.

Ich wollte mir das Buch wirklich holen. Einfach weil mich das Setting anspricht, es eine gute Ergänzung zu meiner SW-Sammlung wäre und es praktisch ist in der Runde mehrere Bücher zum nachlesen für den Charakterbau zu haben. Aber so ein Settingbuch möchte ich nicht in meinem Schrank stehen haben.
Vor allem da sich auch hier wieder handwerkliche Mängel ankündigen, exakt die selben wie bei der Gentlemen Edition Revised.

Daher bitte ich euch: Gebt euch mehr Mühe oder am besten gebt ihr die ganze Savage Worlds Lizenz einem professionelleren Verlag. Ich bin es leid ewig lange auf die Übersetzung von Settings oder anderem Zusatzmaterial zu warten die dann in der Qualität unterhalb einer Fanconversion oder selbstgeschriebenen Setting stehen.
Und kommt mir nicht mit irgendwelchen Ausreden "das kann doch mal passieren" die ihr so gut wie immer abgebt wenn ihr mal wieder Scheiße gebaut habt. Das passiert euch nämlich viel zu oft.

Hochachtungsvoll
Ein enttäuschter Savage Worlds Fan
 
Was aus deine offenen Brief nicht hervorgeht, ob Du tatsächlich selbst in Rippers reingeguckt hast oder ob Du es Dir hast erzählen lassen. Es klingt ja eher so, als wäre letzteres der Fall.

Sicherlich enthält es einige Fehler, aber auch in keinem gewaltigen oder besonderen ausmaß, dass man sich da über das übliche hinaus erzürnen müsste. Eher, dass Lektoratsbefunde - warum auch immer - nicht eingearbeitet wurden.

Den Nachsatz "gebt es einem professionellen Verlag" ist zwar für einen Grinser gut,zeigt aber auch eine unheimliche Naivität.

Mal ehrlich, wenn ein "professioneller" Verlag (je nach Definition sind das gar nicht mehr viele hierzulande [im RPG-Sektor]) das machen wollen würde ... Öhm. es gibt schon Gründe, warum der RPG-sektor mit Klein-, kleinst- und Fanverlägen übersäht ist.

Den auch ein absolut perfektes, fehlerfreies, layoutetes RPG-Buch hat nicht so viele Käufer, um die beteiligten Kräfte angemessen bezahlen zu können. Zumindest wenn esv auf Deutsch geschrieben ist.
 
Den auch ein absolut perfektes, fehlerfreies, layoutetes RPG-Buch hat nicht so viele Käufer, um die beteiligten Kräfte angemessen bezahlen zu können. Zumindest wenn esv auf Deutsch geschrieben ist.
Ich halte die beschriebenen Attribute perfekt und fehlerfrei nicht nur im nicht gerade mit großem finanziellen Spielraum gesegneten RPG-Bereich für Mythos, Utopie oder schlicht: unmöglich. :)
 
Zumindest was die Rechtschreib- und Layoutfehler von Rippers angeht muss ich zustimmen (Und habe ja auch selber im Prometheus-Forum schon eine höfliche Beschwerde deswegen geschrieben).
Die SW-Grundregelwerke erachte ich aber als sehr gut gemacht. OK, meine GER geht auch schon etwas auseinander, ich habe das aber akzeptiert weil sie praktisch in Dauerverwendung und -Rucksacktransport ist.

Auch was den starken Fokus auf Fantasy angeht muss ich zustimmen. Mir gefallen zwar Sundered Skies und Hellfrost beide recht gut, aber gerade SW wäre ja prädestiniert dafür, mal in andere Bereiche vorzustoßen, als die, die durch D20 und DSA schon stark abgedeckt sind.
Ich muss aber zugeben, dass ich hier nur von meinen persönlichen Wünschen ausgehe und für die anderen Sachen im deutschen Raum wahrscheinlich einfach kein Markt da ist (Wünschen würde ich mir z.B. Übersetzungen von Space 1889 - Red Sands, Slipstream, dem Superpowers-Kompendium, Kerberus-Club und Pirates of the Spanish Main, dazu eine offizielle unterstützte Space-Gothic-Conversion und ein Sci-Fi-Kompendium im Umfang des Fantasy-Kompendiums)
Wirklich cool wäre auch ein Planejumper-Setting wie es in der GER als Background angedeutet wurde.
Oder ein Sammelband mit Settings (aus einem Wettbewerb?)

P.S.: Das Fantasy-Kompendium finde ich schon aufgrund der Regeln für magische Gegenstände und des Bestiariums sinnvoll. Es ist aber schade, dass einige Sachen sich mit der GER überschneiden (Manche Mächte sind z.B. in beiden, manche nur in einem enthalten). Allgemein finde ich Kompendien sogar besser als massenweise Settings, da dir die Genre-spezifischen Regeln Konvertierungen der meisten entsprechenden Settings erlauben. Ich hätte mir aber hier eben eher ein SciFi-, Steampunk oder Superhelden-Kompendium gewünscht, Fantasy ließe sich prinzipiell auch mit den Grundregeln problemlos spielen.

Alles in allem freue ich mich prinzipiell mal dass es Prometheus gibt. Ich liebe SW und hoffe es kommt noch viel dazu raus.
Ich denke, eine starke Einbindung der Community für Probelesungen (Wie es gerade mit der Ellyrion-Conversion geschieht, was ich trotz der teilweise sehr harschen Worte beider Seite als wirklich wirklich tolle Sache betrachte), kann viele Probleme lösen, die durch mangelndes Budget entstehen können.
Evtl. wärs auch mal zu überlegen, einen Versuch zu starten SW-Übersetzungen durch Crowdfunding zu finanzieren. Dadurch kämen die wirklich von der Mehrheit gewünschten Bände zum Zug.
 
Dann kam das Fantasykompendium. Ich fragte mich auch hier: Wieso?
Es gab nur zwei Fantasy-Settings. Wieso für nur zwei Settings ein neues Buch rausbringen? Oder wieso wurde dieses verdammte Buch publiziert, wenn eine der Stärken von Savage Worlds seien soll das man viele verschiedene Settings bespielen kann? Ich meine, es gab nur 3 ins deutsche Übersetzte Settings.
Wieso nicht erstmal bis zu einem halben dutzend Settings rausbringen. Dann schauen was die Spieler gerne haben und dann erst Zusatzbücher? (oder generell mal fragen was der Kunde gerne hätte)
Ich habe es bis heute nicht verstanden.

Du hast den Sinn des Kompendiums nicht verstanden. Es ist kein "Zusatzbuch" für bestehende Fantasy-Settings (in SW gibt es sowieso kaum Zusatzbücher - für die meisten Settings ist es mit einem Band getan), sondern ein Baukasten, mit dem man sich sein eigenes Fantasy-Setting zusammenbauen kann. Insofern erfüllt es schon seinen Zweck.

Bei Rippers sind mir beim Lesen jetzt keine Rechtschreibfehler aufgefallen, und ich finde es total klasse, dass sie den Inhalt des Companion in das GRW integriert haben.

Bei dem Rest deiner Kritik stimme ich dir weitestgehend zu.
 
Um auch eher ins konstruktive Horn zu schlagen:
Ein Settingseed Band hätte mich auch gefreut.
Auf 2-3 Seiten eine Settingfluff Erklärung. 1-2 Seiten für je Savage Tales (je nur 3.4 Zeilen) und dann 10 Seiten MiniKampagne (am besten Plotpoint) und diese 15 Seiten dann so 10 mal in einem Buch. Ich wäre begeistert!

Das Lektorat nicht immer perfekt ist kann ich verstehen. Dazu habe ich selber zu viel Einblick wie so eine Übersetzungssache läuft. Da kann man halt mit beschränkten Mitteln auch nur beschränkt viel erwarten. Ein wenig mehr wäre hier aber auch möglich.
 
Ich halte die beschriebenen Attribute perfekt und fehlerfrei nicht nur im nicht gerade mit großem finanziellen Spielraum gesegneten RPG-Bereich für Mythos, Utopie oder schlicht: unmöglich. :)

Mir geht es nicht darum das es "perfekt" ist.
Schaut man auf andere Rollenspielprodukte wie Shadowrun oder auch kleine Sachen wie Barbarians of Lemuria von anderen Verlagen, gibt es dort auch ab und an Fehler, aber nicht in dem Ausmaß wie es bei den Produkten von Prometheusgames der Fall ist. Es ist einfach nur enttäuschend das man problemlos 1-2 Seiten Errata zusammenbringen kann, nur durch das erste durchlesen des Buches, selbst wenn man nicht einmal auf der Suche nach solchen Fehlern ist. Vor allem wenn, wie im Beispiel von Sundered Skies, ganze Absätze fehlen.
Oder bei Rippers hieß es das man aus versehen eine alte Version zum Druck gegeben hat (weswegen der Charakterbogen nicht dabei war). Es passieren ständig so "kleine" Fehler.
 
Ich halte deine Kritik für berechtigt, wenn ich mich auch nicht soo ausführlich mit Savage Worlds beschäftige sondern mehr so nebenbei Spieler bin.

Aber ich möchte gern etwas Allgemeines sagen. Du hast jetzt einen offenen Brief an Prometheus geschrieben. Ändere Prometheus in Ulisses um und es stimmt auch. Damit will ich die Probleme die Prometheus hat nicht schön reden oder kleiner machen. Aber es ist einfach so, meiner Meinung nach, das auf dem deutschen Rollenspielmarkt einfach nicht mehr so viel zu holen ist und so kleine Verlage mit kleinem Budget für unser Hobby zuständig ist und das bedeutet zwangsläufig Abstriche in der Qualität. Dafür kann man die Verlage oder auch die Kunden beschuldigen. Fakt ist es ist einfach ein Wechselspiel zwischen Kunden und Verlagen die diese Situation erschaffen.

Dein Buch zerfällt? Ist bei Ulisses genau so. Bei meinem Wege der Helden löst sich langsam aber sicher der Buchrücken auf, bei meinem ZOB ist der Faden so zersaust das selbst Abschneiden nichts mehr bringt und nur noch eine komplett Amputation das Leben des armen Buches rettet. Die Kartentaschen meiner Geographica hält inzwischen nur noch dank Sekundenkleber und geschätzten 10.000 Lagen Tesa. Und dafür bezahle ich 30 €.

Komplett falsche Produktpolitik? Erzähl mir was neues. In einem Kampangenband von mir der im Jahr 2008 (!) erschien steht als Datum für den Fortsetzungsband 2010. Und was ist geschehen? Wir schreiben 2012 und nächsten Monat kommt irgendwann der Band raus. Es ist noch nicht einmal der ordentliche Termin angekündigt. Die Regeln sind unvollständig, voller Fehler und Erratas die seit 2 Jahren angekündigt sind warten noch immer auf ihre Umsetzung. Dann kommt ein Erweiterungsband nach dem anderen raus. Es wird Regel um Regel geschaffen und dazu gebaut obwohl schon heute kein Schwein mehr alle Regeln nutzt.

Ich verstehe also dein Ärger und deine Wut. Und auch deinen Appell bessere Produkte anzufertigen, die nicht nur nach Geldmacherei stinken, teile ich. Aber es passiert leider überall und nicht nur bei Prometheus. Wir können entweder ertragen das unser Hobby langsam aber sicher in die Bedeutungslosigkeit verschwindet oder einfach nicht mehr zusehen. Wirklich viel können wir leider nicht mehr erreichen.

LG
 
Ganz meiner Meinung.
Es ist überall schwierig, weil der Markt so winzig ist.

Das ganze Thema Pen&Paper wird in absehbarer Zeit nur noch über Kleinstverlage laufen die PDFs anbieten. Jedes gedruckte Buch ist purer Luxus, selbst wenn da Fehler drin sind.
 
@Zwart: Das denke ich nicht. Kleinstverlage? Bestimmt. Die Zeit der großen ändert sich dem Ende. Aber das Drucken für Kleinstauflagen wird immer leichter, immer günstiger und immer besser. Bis die großen aus dem Geschäft sind, kann ich problemlos in SEHR guter Qualität eine Miniauflage von 50 Stück machen lassen ohne mehr zu bezahlen als für die Bücher jetzt. Hell, das geht doch schon jetzt! Was nur noch etwas fehlt ist die "Dynamik". Also das sich mehrere (!) gute Leute in einer Gruppe zusammenfinden und etwas "professionelles" zusammen machen. Bisher sind das fast alles nur Einzeltäter... und das ist schwierig.

In dem Zusammenhang ist es eben aber auch wichtig als großer Verlag das was die kleinen (noch) nicht können umso besser zu machen. Lektorat, Qualität des Buches, Support der Fangemeinde. DAS ist momentan das, was einen großen Verlag in Deutschland noch sehr weit bringen kann.
 
Mein Ärger bezieht sich in einigen Punkte genau auf das was Rinas schreibt. Also Produkte die ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte und bestimmte Fehler.

Was den ersten Bereich angeht, denke ich ist das nie einfach für nen Verlag. Fragt man 10 Kunden bekommt man 15 Vorschläge.

Beim zweiten Bereich nerven mit vor allem vermeidbare Fehler. Rechtschreibung und Grammatik finde ich jetzt weniger schlimm. Was aber wirklich nervt sind fehlende Regeln oder Passagen die so falsch sind das sie einem beim Durchlesen sofort auffallen. Auch das "Rippers-Problem" mit nicht verwendeten Lektorats Ergebnissen stößt bei mir auf Unverstädnis.

Nichts destro trotz bin ich froh das es Verlage wie Uhrwerk und PG gibt, die sich an verschiedene Rollenspiele dran setzten, um sie in deutsch zugänglich zu machen. Das sie sich wenns dumm läuft schlecht verkaufen und manchmal Serien dann schleppend weiter gehen liegt ja nicht immer nur an der Quallität.

Ich finde wie gesagt manche Dinge im neuen Rippers vermeidbar und unschön, das Buch ist aber durchaus sehr gut zu gebrauchen.

Ich hoffe einfach das PG die richtigen Stellschrauben findet um vermeidbare und sehr offensichtliche Fehler in Zukunft zu vermeiden.

Das Perfekte Rollenspiel ist eh Utopie genauso wie der Wunsch das Rollenspielverlage 100% professionelle Produkte raus bringen, weil ja auch die Preise entsprechend hoch sind.
Ich denke das kann man bei der Auflage + Einahmen die zu erwarten sind einfach vergessen. Was man aber machen kann ist im Rahmen der eigenen Möglichkeiten sauber zu arbeiteten um Fehler wie bei Rippers vermeiden.

Ansonsten liegt es auch bei den Kunden, nicht beim bekanntwerden jeden Fehlers und jeden übersetzten Wortes was einem nicht 100% gefällt gleich laut zu schreien und das produkt madig zu machen und eben lauthals zu verkünden das man es nicht kaufen wird und das man das auch nicht tun sollte.

Ansonsten wird es wohl für Verlage immer schwerer überhaupt noch Erfolgsaussichten für Produkte zu sehen. Was dann passiert sieht man ja an Verlagen wie Truant. Alles wird eingestampft und versinkt in Vergessenheit.
 
Mich kotzt diese Einstellung an.
"Aber es sind doch nur kleine Verlage und man sollte froh sein überhaupt sowas geleistet wird..."

Auf solche Aussagen scheiß ich.
Was ist das für eine Unternehmenspolitik immer nur das nötigste zu tun und als Kunde solle man froh sein überhaupt in den genuss solcher Rollenspielartikel zu kommen?
Dann macht doch bitte gleich euren Laden dicht, weil dann brauch ich euren Mist nicht und kaufe direkt vom Erzeuger.
 
Die Verlage können nur das Nötigste tun.
Sie wollen bestimmt mehr, schließlich sind es Idealisten die Rollenspiel lieben, sonst würden den Job nicht machen. Aber es geht eben nicht immer.

Natürlich ärgert es mich auch wenn ich drei Jahre auf Rippers warten muss.
Aber mich da reinzusteigern und irgendwelche offenen Briefe verfassen? Wozu? Dadurch werden die Fehler nicht weniger, es kommen nicht mehr oder bessere Produkte. Denn es geht nicht anders. Die Anzahl der Kunden stagniert, man setzt also ohnehin nur eine sehr begrenzte Menge ab, für die man wahrscheinlich (ich bin ja nicht vom Fach) mit ziemlich spitzer Feder kalkulieren muss. Es ist ja nicht so das fehlerfreie Produkte sich besser verkaufen würden, weil dann aufeinmal Nicht-Spieler zu Spielern werden weil das neue Rippers-Buch so schön wenig Fehler enthält.

Es ist also einfach ziemlich sinnlos sich darüber irgendwie aufzuregen. Es ist schön wenn schöne Bücher mit einer hohen Qualität erscheinen und wenn nicht, naja...dann nicht. Ist doch eh egal.

@Shadom
OK. Print on demand und solche Sachen werden sicher helfen das wir uns auch in Zukunft gedruckte Klamotten ins Regal stellen können. Das stimmt. :)
 
Mich kotzt diese Einstellung an.
"Aber es sind doch nur kleine Verlage und man sollte froh sein überhaupt sowas geleistet wird..."
Man kann nicht wirklich froh über klare Qualitätsmängel sein. Und zwar in KEINER Beziehung! - Ob das eine kostenlose, von Fans erstellte Conversion ist, ob das ein kommerzielles Produkt eines kleinen Verlags voller netter Leute ist oder ob das ein professionell erstelltes, kommerzielles Produkt eines Verlags mit selbstgeäußertem Professionalitätsanspruch ist: Wenn ein Produkt qualitativ MANGELHAFT ist, dann ist das einfach nicht akzeptabel.

Darüber kann auch NIEMAND froh sein!

Statt lauter Autos ohne Räder und mit Motoren, die nicht rund laufen zu bauen und "froh zu sein, daß überhaupt so etwas gebaut wird", sollten sich Fans mit ihren an die Öffentlichkeit gebrachten Fan-Produkten, Kleinstverlage bzw. Selbstverleger unter den Entwicklern und erst recht(!) die mit Professionalitätsanspruch auftretenden Verlage eben BESSERER Prozesse, BESSERER Qualität, BESSERER Kundenbeziehungspflege befleißigen.

Was den letzten Punkt, die Kundenbeziehungspflege, anbetrifft: Hier stinken die allermeisten deutschen Verlage, egal als wie "klein und süß und niedlich" sie nach "Kindchenschema" betrachtet werden wollen, oft dermaßen ab. - In diesem Punkt kann man im SW-Bereich von Pinnacle, TAG oder Reality Blurs einfach LERNEN, wie man es um Klassen BESSER macht. - Dies setzt den WILLEN es besser zu machen, den WILLEN etwas zu lernen und den WILLEN eine GUTE Kundenbeziehung zu pflegen voraus. Ob dieser immer gegeben ist, da habe ich - wirklich querbeet bei deutschen Verlagen - so meine Zweifel.

Was die besseren Prozesse anbetrifft, so KANN ES EINFACH NICHT SEIN, daß Lektoratsbefunde - wenn denn schon ein geplantes, bezahltes, ausgeführtes Lektorat vorgenommen wurde - vom Erstellungsprozess her NICHT in das Endprodukt einfließen! Das geht einfach nicht! - Das ist ein kritisches Versäumnis der Redaktion.

In anderen beruflichen Umfeldern würde man für solche massiven Versäumnisse den Job verlieren! - Ja, SO SCHLIMM ist es effektiv nicht nur das aufgewandte GELD für das Lektorat VERSCHWENDET zu haben, sondern auch noch eine gesamte Druckauflage in SCHLECHTERER Qualität erstellen zu lassen und damit auch noch die Kunden, alte wie potentiell neue, mit QUALITÄTSMÄNGELN zu traktieren, auf daß sie sich entweder ganz von der Produktreihe abwenden oder auf die englischen Originalprodukte zurückgreifen.

Das ist doch eine Katastrophe und kein "kann ja mal passieren"-Ausrutscher!

Die Erstellungsprozesse in deutschen Rollenspielverlagen weisen - zumindest meinem bisherigen Einblick nach - deutliches Verbesserungspotential auf. Diese Prozesse sind oft des Begriffs nicht wert. Und das in Zeiten, wo Projekt- und Produktmanagement-Knowhow wirklich nur einen Mausklick entfernt ist, bedeutet schon eine gewisse (hoffentlich nicht absichtsvolle) IGNORANZ seitens der Verantwortlichen.

Man KANN auch Rollenspiel-Projekte vernünftig planen, sie konsistent verfolgen, durchführen und zu einem termingerechten und qualitativ hochwertige Produkte hervorbringenden Abschluß bringen. Wenn man halt das seit vielen Jahrzehnten bekannte Projektmanagement-Knowhow anwendet.

Ich bin der festen Überzeugung, daß bei sich als professionell präsentierenden Verlagen hier ein UMDENKEN und eine ECHTE Professionalisierung hinsichtlich der Prozesse, Methoden und Werkzeuge erfolgen MUSS.

Denn diese Prozesse, Methoden und Werkzeuge stehen KOSTENLOS auch jedem Selbstverleger und jedem Fan-Projekt zur Verfügung und werden von diesen auch mehr und mehr aufgegriffen!

Vorbei die Zeiten, wo die Fans nur ihre paar Fan-Projekte per Durchschlagspapier mit der mechanischen Schreibmaschine vervielfältigt und vielleicht in Fanzines veröffentlicht hatten. - Heute laufen Fan-Projekte vielen in ihren unproduktiven Prozessen und Methoden eingefahrenen Verlagen hinsichtlich Transparenz, Qualität und Produktivität den Rang ab. Und das wird in Zukunft auch noch zunehmen.

Darum ist es JETZT (oder eher schon GESTERN) an der Zeit, daß die Verlage, welche wirtschaftlich den schmalen Sektor der Pen&Paper-Rollenspiele beackern wollen, auch einmal AKTUELLE Techniken, Prozesse und Maßnahmen umsetzen. - Wer heute noch wie in den 80ern "in der Garage" produziert, der geht ein, der macht dicht und mit dem verschwinden - leider - auch dessen Produkte für immer vom Markt.

Und das ZURECHT!

Dinosaurier-Mentalität können sich GERADE die professionellen Verlage NICHT leisten!
 
Ich arbeite selber im Kundensupport und habe weit schlimmeres von eigenen Kunden gehört. Und wenn man nicht die professionalität besitzt damit umzugehen hat man in einem Beruf wo man unmittelbar mit Kunden zu tun hat nichts zu suchen.
 
Wenn man in einer Branche arbeitet in der man nur geringe Absatzzahlen aufgrund eines kleinen Kundenkreises hat und somit jeder Kunde wichtiger ist als es unter "normalen" Umständen der Fall ist, muss man auf den Kunden zugehen und nicht zurückschrecken.
 
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