Na toll... da will man einmal zeitig in's Bett gehen und dann locken einen gleich vier Forenseiten aufgestaute Emotionen, (Milchmädchen-)Rechnungen und der HASS... was soll's, jetzt kann ich auch mal meine Galle hier entleeren.
(Randbemerkung) Bin zwar selber kein Germanist, aber Altphilologe, und kann sagen, diese "Krebsgeschwüre" des Sprachwandels sind ein Phänomen, das es gerade mal seit schlappen 3000 Jahren gibt, die alten Griechen fanden den grammattikalischen und vokabularen Herniedergang auch schon zum Kotzen und da jetzt nach einer so langen Zeit der "Krebsgeschwüre" trotzdem noch nicht alle menschliche Kommunikation auf ein unartikuliertes Sich-Angrunzen abgeschwollen ist, gehe ich mal davon aus, dass dieser immer wieder angemahnte Verfall vielleicht doch ein legitimierbarer Wandel ist. Ich habe mich neulich mit einem studierten Linguisten darüber unterhalten, das kann ich jedem nur empfehlen. Kommt aber drauf an, was man hören will. Wer das ganze lieber als Dekadenz und Verfall sehen mag, kann man auch von Akademikern kriegen, fragt mal studierte Literaturwissenschaflter
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(Zum Thema) Die Fehler in Rippers sind NICHT klein, unwichtig und auch schon hier stichhaltig belegt worden. Neben dem von mir gestarteten Errata-Thread sind hier im Forum schon wieder zwei GROSSE Fehler gefunden worden (ich füge die bald der Korrekturliste hinzu, vielen Dank an die Finder!) und abgesehen davon nimmt mein Leidensweg leider immer noch kein Ende: wirklich JEDE Seite des Ripper-Regelwerks beinhaltet 1-4 falsch gesetzte Kommata, die auch mit Unklarheit der neuen Rechtschreibreform und mit anderthalb zugekniffenen Augen nicht erklärbar sind. Das ist keine Erbsenzählerei, in dieser Menge und Unsinnigkeit ist das wirklich ein Lese-Hindernis! Ich richte das jetzt mal ganz diffus an mehrere Posts hier, die das Gegenteil behaupten.
Eingeständnis: Mit dem Blogpost des frustrierten Lektors ist ja jedem klar, dass die meisten der Fehler gefunden worden sind und nur irgendein Missgeschick ihre Korrektur verhinderte, aber die hier entladene Galle und Wut (und die vorherigen Episoden des Verlages) zeigen doch gerade, dass dies NICHT ein nachsehbarer Einzelfall ist, da steckt eine ganze "Erfolgs-"Serie des PG-Verlages hinter. Ergo: Feedback muss sein! Das muss man einfach ankreiden dürfen. Es ist nämlich noch die nettere Alternative zu dem, was man konsequenterweise tun sollte, nämlich: Klappe halten und einfach nicht mehr kaufen. Und ein Verlag sollte sich freuen, zähneknirschend kaufende und meckernde Kunden zu haben anstatt gar keiner. Ha! Argument in Gegenargument verwandelt! Go go go, antike Rhetorik...
Letztes Addendum, Entschuldigung für die geklaute Lebenszeit: Wer die Rippers-Fehler immer noch für überbewertet hält, dem biete ich ein Wett-Spiel an: Man nenne mir (ohne nachzugucken) IRGENDEINE Seite mitten im Ripperbuch. Wenn's nicht gerade das Inhaltsverzeichnis oder eine Monsterbeschreibung ist, wette ich, dass ich mindestens einen Zeichensetzungs- oder Grammattik-Fehler aufzeigen kann. Und unter all meinen Rollenspielbüchern ist Rippers das EINZIGE Buch, mit dem ich dieses Spielchen spielen würde. Das spricht doch (sich aus der Bindung lösende) Bände...